Alle Beiträge von Jens

AUN – Alpha Heaven

Schon mit ihrem 2011er Debüt „Phantom Ghost“ hat uns das kanadische Duo AUN in bedrohlich-schöne Klanglandschaften entführt, die das Spektrum zwischen elegischer Eleganz und dunkler Beklemmung ausloteten.

AUN – Alpha Heaven
AUN – Alpha Heaven

Auch auf ihrem neuen Werk „Alpha Heaven“ verlegen sie einen Ambient-Drone-Teppich, der aus Nebelschwaden und Zuckerwatte zu bestehen scheint. Wie ein verlorener Astronaut, entschwebt man in die Weiten des AUN-Klangs, der einen vergessen lässt, dass man längst die Sicherung zum Mutterschiff gekappt hat.
Zu den analogen und digitalen Elektronika gesellen sich mitunter schemenhafte Vocals, die aus einer anderen Dimension zu kommen scheinen und einen weiter in die Unendlichkeit entführen.

Fernab populärer Klangkonventionen, besiedeln AUN mit ihren Soundexperimenten eine eigene ökologische Nische, die lediglich vom fahlen Mondlicht erhellt zu werden scheint. Damit sind sie natürlich prädestiniert, vom geschmackssicheren Denovali-Label in die musikalische Welt entlassen zu werden, bei denen sich ja artverwandte
Spezies ebenfalls bestens zu Hause fühlen!

AUN – Alpha Heaven (Denovali / Cargo)

LEMURIA – The Distance Is So Big

Mit ihrem dritten Album „The Distance Is So Big“ präsentieren Lemuria leichtfüßigen Indie-Pop/Rock, der zunächst simpler scheint als er in Wirklichkeit ist.

LEMURIA – The Distance Is So Big
LEMURIA – The Distance Is So Big

Die Songs des Trios aus Buffalo, NY sind wie reich verzierte Törtchen mit viel Zuckerguss obendrauf, die erst beim reinbeißen ihre ganze Geschmacksvielfalt offenbaren. So ist es besonders das verzückende Stimmchen von Frontfrau Sheena Ozzella, das den Band-Sound prägt. Gesanglich steht ihr Drummer Alex Kerns zur Seite, der mit ihr zusammen mehr als ein gelungenes Duett auf das Album zaubert.

Die vordergründig so lockeren und verspielten Nummern verbergen unter ihrer Oberfläche durchaus lärmige Gitarren und eine ausgefeilte Rhythmik. Das Endergebnis klingt dann wie eine sehr poppige Version von Dinosaur Jr., die Indie-College Rock mit einer leichten Note Post-Core spielen (…schließlich ist man ja bei Bridge 9 beheimatet!).

„The Distance Is So Big“ entpuppt sich als durchaus gehaltvolles Album, das unter dem Schafspelz durchaus einen kleinen Wolf verbirgt.

LEMURIA – The Distance Is So Big (Bridge 9 / Soulfood)

PAUL ROSE – Double Life

Wer unter der Schirmherrschaft von Rory Gallagher einen Nachwuchswettbewerb gewinnt, und von diesem als „hot player with a hot future“ bezeichnet wird, der muss schon was auf dem Kasten haben…!

PAUL ROSE – Double Life
PAUL ROSE – Double Life

Und genau das hat betreffender Paul Rose, der nun mit „Double Life“ bereits sein zwölftes Album vorlegt. Hier präsentiert der Ausnahmegitarrist aus Newcastle mit diversen Gastmusikern eine bunte Mischung aus Blues-, Rock-, Funk- und Soul-Nummern aus der Feder von Ike Turner bis T-Bone Walker. Mit seinem warmen Fender-Sound und der gekonnten Technik setzt sich Rose immer songdienlich ein, ohne es mit der Saitenhexerei all zu sehr zu übertreiben.

Denn was steht schließlich beim Blues im Vordergrund? Richtig, jede Menge Gefühl! Und das verströmt Rose durch seine Finger, über das Griffbrett, durch den Verstärker direkt in unsere Ohren. Dabei bietet „Double Life“ echtes Live-Feeling ohne große Overdubs oder ablenkendes Beiwerk.

Ein Album, das ehrliches und mitreißendes Musikhandwerk präsentiert, welches den geneigten Genre-Fan bestens unterhalten dürfte!

PAUL ROSE – Double Life (MITA / Cadiz)

AUTOVIOLET – AutoViolet

Die Kanadier AutoViolet präsentieren auf ihrem selbst betitelten Debüt eine gefällige Mischung aus Rock und Elektronik, die die Grundlage für die prägenden Vocals von Frontfrau Amy Arsenault bildet.

AUTOVIOLET – AutoViolet
AUTOVIOLET – AutoViolet

Auf „AutoViolet“ treffen rockige Gitarren und straightes Drumming auf schmissige Keyboards und tanzbare Beats. Im Vordergrund steht aber unzweifelhaft die Gesangs-Performance Arsenaults, die mit glasklarer und energiegeladener Stimme durch die Songs führt. Ob nun der Uptempo-Kracher, die Power-Ballade oder einfach nur die kurzweilige Pop-Nummer, immer steht größtmöglichste Eingängigkeit im Vordergrund, die sich durch viel Melodie und schillernde Refrains manifestiert.

So schnell wie sie in die Ohren gehen, sind die stromlinienförmigen Songs aber manchmal auch wieder aus diesen verschwunden. „AutoViolet“ kommt ohne große Ecken und Kanten daher. Man merkt den Beteiligten ihre Professionalität an, die jedoch die meiste Zeit zu sehr auf Nummer sicher gehen und nicht gerade musikalisches Neuland betreten.

Wer jedoch auf soften Metal mit Alternative Rock verpackt in ein elektronisches Gewand mit Frauenpower am Mikro steht, der kann AutoViolet ja mal anchecken.

AUTOVIOLET – AutoViolet (Neutrino / Alive)

DAGOBA – Post Mortem Nihil Est

Auch wenn nach dem Tod nichts mehr kommen sollte, servieren uns im Hier und Jetzt die Herren von Dagoba zumindest eine amtliche Death Metal Scheibe, die Härte, Melodie und Technik auf gekonnte Art und Weise miteinander verknüpft.

DAGOBA - Post Mortem Nihil Est
DAGOBA – Post Mortem Nihil Est

Als Basis dient den Franzosen, die mit ihrem Debüt „Poseidon“ bereits erste Erfolge einfahren konnten, beinharter Death Metal mit brachialen Riffs und einem messerscharfen Drumming. Dazu gesellen sich die kernigen Growls von Sänger Shawter, der allerdings auch die melodischen Töne beherrscht, und hier nicht selten an die guten alten Sentenced erinnert.

Ob groovige Parts oder Blastbeats, Dagoba verstehen es, diese Komponenten mit modernen Einflüssen anzureichern. Elektronische Details und der eine oder andere Keyboardteppich ergänzen den Gesamtsound, der durch die richtige Prise Melodik und Bombast zusätzlich an Eingängigkeit und Unterhaltungswert gewinnt.

„Post Mortem Nihil Est” bewegt sich irgendwo in der Schnittmenge von den modernen In Flames, Fear Factory und klassischem US-Death Metal. Die Songs ballern allesamt ordentlich nach vorne los, und wissen auch nach dem x-ten Hördurchlauf zu begeistern.

Wer auf modernen, epischen und dennoch brutalen Death Metal steht, der sollte sich „Post Mortem Nihil Est” schleunigst zu Gemüte führen!

DAGOBA – Post Mortem Nihil Est (earMusic / Edel)

Various Artists – “About Berlin Vol. 6” (Polystar/Universal)

SCALE THE SUMMIT – The Migration

Auch auf ihrem vierten Album zeigen Scale The Summit, was wahre Meister an ihrem Instrument in der Lage sind zu leisten.

SCALE THE SUMMIT – The Migration
SCALE THE SUMMIT – The Migration

Noch jung an Lebensjahren, haben sich die Houstoner bereits in den Olymp ihrer Zunft empor gespielt. Einem breiteren Publikum dürften sie erstmal mit ihrem 2009er Prosthetic Records-Debüt und zweitem Langeisen „Carvin Desert Canyons“ aufgefallen sein, welches bereits alle Trademarks ihres unglaublichen Sounds präsentierte: Instrumentaler Prog Rock/Metal mit Flitzefinger-Gitarren und vertrackter Rhythmik auf höchstem technischen Niveau.

Dieser Grundformel sind sie auch auf ihrem aktuellen Album „The Migration“ treu geblieben. Wieder fliegen die Finger über die Gitarrensaiten, dass der geneigte Amateur nur staunen kann. Gerade mit ihrem Tapping-Style, entlockt das Gitarrenduo dem elektrischen Kantholz schier unglaubliche Melodien. Doch der große Pluspunk von Scale The Summit ist, dass die Band nicht nur technische Kabinettstückchen vom Stapel lässt, sondern auch ein feines Gespür für mitreißendes Songwriting besitzt. Ihre Stücke glänzen mit einer ausgefeilten Dynamik und emotionaler Dichte.

Dabei klingt ihre Musik immer äußerst positiv und leichtfüßig. Hier und da jazzt es sogar ein wenig und man kann sich nur wundern, wie sich dieser Sturm der Töne zu einem homogenen Ganzen formt, das sich dann zu Recht Song nennen darf.

„The Migration“ ist ein reißender Strom aus purer Spielfreude, der den geneigten Hörer von der ersten Sekund an mit sich spült und nicht nur Musiker-Nerds für sich begeistern dürfte. Ein homogenes Album, bei dem sich ein Highlight nach dem nächsten reiht und das am besten in einem Rutsch genossen wird.

SCALE THE SUMMIT – The Migration (Prosthetic Records / Sony Music)

FRANK ZAPPA – A Token Of His Extreme

Mit „A Token OF His Extreme“ erscheint nun erstmals offiziell das von Frank Zappa selbst produzierte TV-Special aus den frühen 70er Jahren auf DVD.

FRANK ZAPPA – A Token Of His Extreme
FRANK ZAPPA – A Token Of His Extreme

Zusammen mit seinen Mothers of Invention spielt, improvisiert und fabuliert sich Visionär Zappa durch ein facettenreiches Programm auf höchstem Niveau. Die Live-Show gleicht eher einem Happening, als einem klassischen Konzert. Die virtuosen Darbietungen werden durch eine damals wohl eher untypische Bildrhythmik in Szene gesetzt. Hier und da ergänzen kurze Knet-Animationsfilme das Geschehen, die zeigen, dass nicht erst Peter Gabriel oder Tool ein Faible für die Knet-Kunst hatten.

Das komplett mit eigenen Mitteln produzierte Programm wurde seinerzeit dem amerikanischen Fernsehen angeboten, die jedoch dankend ablehnten. Mehr Glück hatte Zappa in Frankreich und der Schweiz, wo „A Token OF His Extreme“ zur besten Sendezeit ausgestrahlt wurde.

Nun kommen also alle via vorliegender DVD-Veröffentlichung in den Genuss, diesem ungewöhnlichen Ereignis beizuwohnen. Natürlich sieht man dem Material sein Alter an, was bei so einem innovativen Inhalt, allerdings weniger störend auffällt.

Tracklist:
1/2) The Dog Breath Variations / Uncle Meat 3) Montana 4) Earl Of Duke (George Duke) 5) Florentine Pogen 6) Stink-Foot 7) Pygmy Twylyte 8) Room Service 9) Inca Roads 10/11) Oh No/ Son Of Orange County 12) More Trouble Every Day 13) A Token Of My Extreme

Technische Daten:
Bild: 4:3, NTSC
Ton: PCM Stereo
Spielzeit: ca. 90 Minuten
Untertitel: keine
FSK: ab 6 Jahren

FRANK ZAPPA – A Token Of His Extreme (Eagle Vision / Edel)

THESE MONSTERS – Heroic Dose

2010 veröffentlichten die Briten These Monsters ihr Debütalbum „Call Me Dragon“, das aufgrund seiner Mischung aus hartem Riffing, Prog und einer Prise Punk von der heimischen Presse hoch gelobt wurde.

THESE MONSTERS – Heroic Dose
THESE MONSTERS – Heroic Dose

Auf „Heroic Dose“, der zweiten Langrille des Trios, ist zumindest vom Prog nicht mehr all zu viel übrig geblieben. Ziemlich wütend knüppeln sich diese Monster nun durch ihre Rocknummern, die zu jedem Zeitpunkt Streit zu suchen scheinen. Sänger Sam Pryor schreit sich die Seele aus dem Laib, während seine Hintermannschaft für nervöse Rückendeckung sorgt.

Im allgemeinen Erscheinungsbild zwar ziemlich noisig, schaffen es These Monsters trotzdem interessante, durchaus eingängige Nummern zu präsentieren. Schräge Gitarrenläufe fügen sich in nachvollziehbare Strukturen, die nicht selten hinter der nächsten Ecke mit einer neuen Überraschung aufwarten.
„Heroic Dose“ ist sicherlich so eine Scheibe, die einem zunächst ein wenig sperrig vorkommt, dann aber, nach näherem Lauschen, ihren ganzen Reiz zu verströmen weiß.

Gebt diesen Monstern also ein wenig Zeit, bis das Ding so richtig zündet. Dann kann man mit „Heroic Dose“ wunderbaren Frustabbau betreiben, oder sich einfach nur gut unterhalten lassen.

THESE MONSTERS – Heroic Dose (Function Records / Cargo)

SALTLAND – I Thought It Was Us But It Was All Of Us

Mit „I Thought It Was Us But It Was All Of Us” nimmt uns die in Montreal, Kanada beheimatete Cellistin Rebecca Foon mit auf eine Reise durch sphärisch-nebulöse Klanglandschaften.

SALTLAND - I Thought It Was Us But It Was All Of Us
SALTLAND – I Thought It Was Us But It Was All Of Us

Zusammen mit Jamie Thompson (Percussion, Programming) und diversen Gastmusikern, agiert das Mitglied des zeitgenössischen Kammer-Ensembles Esmerine hier unter dem Namen Saltland. Die Musikerin, die früher schon für Bands wie Silver Mount Zion und Set Fire To Flames aktiv war, entführt in ferne Welten, die zerbrechlicher nicht sein könnten. Neben der dezenten Instrumentierung, die in erster Linie vom reduzierten Cellospiel Foons geprägt wird, ist es ihre zart dahin gehauchte Stimme, die für Gänsehaut sorgt.

Die filigrane Mischung aus Ambient, Drone, Folk und elektronischen Details scheint förmlich schwerelos im Wind zu schweben. Träumerisch schwelgt man in den fahlen Klängen, die vordergründig zwar absolute Kargheit ausstrahlen, dennoch aber über eine enorme emotionale Empathie verfügen.

„I Thought It Was Us But It Was All Of Us” ist ein unheimlich erdendes Musikerlebnis, das eine magisch entschleunigende Energie besitzt. Freunde „anderer“ Klänge, sollten hier mal ihre Seele baumeln lassen!

SALTLAND – I Thought It Was Us But It Was All Of Us (Constellation / Cargo)

DEXTER – Die sechste Season – Blu-ray

Und weiter geht es mit der aufregenden Geschichte des Dexter Morgan (Michael C. Hall), der auch für Staffel 6 seine „Werkzeuge“ geschärft hat, und diese wie immer virtuos zu bedienen weiß.

DEXTER – Die sechste Season – Blu-ray (© Paramount)
DEXTER – Die sechste Season – Blu-ray
(© Paramount)

Nach wie vor gelingt es ihm, seine dunkle Seite hinter der Fassade des treu sorgenden Vaters, loyalen Bruders und etwas nerdigen Lab-Geeks zu verstecken. Nach den aufregenden Ereignissen mit seiner „Seelenverwandten“ Lumen in Staffel 5, scheint Dexters Leben wieder in die Spur gekommen zu sein. Neben seiner Arbeit als Blutspuren-Spezialist beim Miami Metro Police Department, frönt er natürlich weiterhin seinem ureigenen „Hobby“. Dabei schaut ihm seine Adoptivschwester Debra (Jennifer Carpenter) nun noch genauer auf die Finger, wurde sie doch gerade erst zum Lieutenant und somit zu seinem neuen Boss befördert.

Doch der geregelte Alltagstrott ist schnell vergessen, als eine neue Mordserie Miami erschüttert. In Anlehnung an die Offenbarung, verüben die Doomsday-Killer diverse Ritualmorde, mit denen sie nicht weniger als die Apokalypse heraufbeschwören wollen. Und wie könnte es anders sein, ist Dexter seinen Polizeikollegen bei den Ermittlungen natürlich immer eine Nasenspitze voraus, um das Problem auf seine Art und Weise zu lösen. Dabei entpuppen sich seine Gegner als genauso geschickt wie durchgeknallt.

Hilfe findet Dexter u.a. beim bibelfesten Bruder Sam (Mos Def), einem Ex-Kriminellen, dem der Glaube den rechten Weg gewiesen hat. Auch wenn Dexter selber eher „Harry’s-Code“ als dem Wort Gottes folgt, freunden sich beide langsam an.

Auch Staffel 6 weiß mit den bekannten Trademarks der Serie zu glänzen, wobei diesmal besonders das Verhältnis zwischen Dexter und seiner Schwester im Fokus steht. Bizarre Verbrechen, die altbekannte Crew und einige neue Nebencharaktere sorgen für durchgehend hohe Spannung und Unterhaltung. Somit unterstreicht auch Staffel 6, dass „Dexter“ nach wie vor zum Besten gehört, was das Fernsehen aktuell zu bieten hat!

Extras:
• Interviews mit der Besetzung
• Dexter in Einzelteilen
• Gastschauspieler
• Albtraum
• Die Berater
• Falsches Spiel
• Das Atelier des Weltuntergangs-Killers: Ein Interview mit Dave Lebow
• Das Foto Match

Technische Daten:
Land/Jahr: USA 2011
Bild: 1080P HD, 1.78:1
Tonformat: 5.1 Dolby True HD und 2.0 Dolby Surround
Sprachen: Deutsch, Englisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Italienisch
Laufzeit: ca. 618 Minuten
FSK: Ab 18 Jahre

DEXTER – Die sechste Season – Blu-ray (Paramount)

NCIS – Season 9.1 + 9.2 – DVD-Half-Season-Packs

Der Naval Criminal Investigative Service (NCIS) meldet sich mit Staffel 9 und weiteren spannenden Fällen zurück!

NCIS – Season 9 (© Paramount)
NCIS – Season 9
(© Paramount)

Die altbekannte Crew um Special Agent Jethro Gibbs (Mark Harmon) muss auch diesmal wieder knifflige Rätsel und Fälle lösen, die nicht selten oberste Gefahr für die nationale Sicherheit bedeuten. Ob vom Hauptquartier in Washington D.C. aus, oder aber weit abseits des eigenen Hoheitsgebiets, ist zumeist Eile und ein scharfer Spürsinn gefragt, wenn Terroristen und andere unbequeme Zeitgenossen für Chaos und Ärger sorgen. Umso schwieriger gestallten sich die Ermittlungen, wenn sich auch noch ein Maulwurf in den eigenen Reihen befindet, den es zu enttarnen gilt.
Dabei können sie auf Hilfe aus dem Pentagon bauen, die Dr. Samantha Ryan (Jamie Lee Curtis) schicken, die der Spezialeinheit „PsyOps“ angehört und ordentlich Staub aufwirbelt.

Darüber hinaus werden die Ermittler nicht selten in Fälle verwickelt, die weiter in ihr Privatleben hineinreichen, als ihnen lieb sein kann. So werden auch schon mal Befehle missachtet, um das eigene Fleisch und Blut zu schützen. Eine Zerreißprobe für das gesamte Team…!

„NCIS“ erscheint in zwei Half-Season-Packs mit jeweils 12 Folgen. Der Dauerbrenner unter den CIS-Reihen zeigt sich in altbekannter Manier und dürfte die zahlreichen Fans der Serie wieder bestens unterhalten.

Extras:
Season 9.1
– Neun ist fein
– Die Ziellinie
– Leinen los
Season 9.2
– Folge zweihundert
– Entfernte Szene (Folge 208)
– NAVY CIS Staffel 9 Besetzungsrunde
– Total aufgedreht: Jamie Lee Curtis am Set

Technische Daten:
Land/Jahr: USA 2012
Bildformat: 1.78:1
Tonformat: Stereo Surround Sound, Dolby Digital 5.1,
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch
Untertitel: Deutsch, Französisch, Italienisch, Englisch für Hörgeschädigte
Laufzeit: ca. 494 Minuten (Season 9.1), ca. 489 Minuten (Season 9.2)
FSK: Ab 16 Jahre

NCIS – Season 9.1 + 9.2 – DVD-Half-Season-Packs (Paramount)

DIO – Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986 – Blu-ray / Doppel-CD

Mit „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” erscheint dieser Tage eine überarbeitete Version eines bereits auf VHS und DVD veröffentlichten Gigs vom 17. Juni 1986 aus dem „The Spectrum“ in Philadelphia, der Dio und seine Kapelle in absoluter Höchstform präsentiert.

DIO - Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986
DIO – Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986

Erstmals vollständig und mit korrekter Songreihenfolge, glänzt das Material mit remastertem Sound und anhand des originalen 16mm-Films restauriertem Bild, welches sich auf der Blu-ray absolut bezahlt macht. So kommt man in den Genuss einer überbordenden Rockshow, die alles hergibt, was man sich an Live-Gimmicks nur vorstellen kann. Neben einer 80er typischer Lasershow, krachen Pyros an allen Ecken und Enden und ein riesiger beweglicher Drache als Backdrop unterstreicht, dass nicht nur Iron Maiden ihren Eddie beim Modellbauer in Auftrag gegeben haben.

Musikalisch gibt es, wie man es von Dio nicht anders erwarten kann, ebenfalls nichts auszusetzen. So bekommt man einen bunten Querschnitt aus den ersten drei Solo-Alben geboten, der durch Rainbow und Black Sabbath Hits ergänzt wird. Neben Dio glänzen vor allem Altmeister Vinny Appice an den Drums und Gitarren-Wunderkind Craig Goldy, der mit seinem Spiel den vorherigen Dio-Gitarren-Sidekicks durchaus Paroli bieten kann.

„Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” verströmt bestes 80er Flair inklusive wilder Haarspray-Mähnen und schriller Bühnenoutfits. Dazu passt auch das im Bonus-Material enthaltene Musikvideo zu „Rock’n’Roll Children“, das man heute wohl getrost als „kultig“ bezeichnen kann….!

Gerade durch das qualitätsverbesserte Material und der gelungenen Aufmachung ist „Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986” eine stimmige Wiederveröffentlichung, die alle Dio-Fans begeistern sollte.

Bonus Features:
– Sacred Heart Tour Featurette
– Interview 1986
– Interview with Ronnie & Craig
– “Rock’n’Roll Children” Music Video
– Behind The Scenes

Tracklist:
1) Draco Ignis 2) King Of Rock And Roll 3) Like The Beat Of A Heart 4) Don’t Talk To Strangers 5) Hungry For Heaven 6) Medley: The Last In Line / Children Of The Sea / Holy Diver / The Last In Line (Reprise) 7) Drum Solo 8) Heaven And Hell 9) Keyboard Solo 10) Guitar Solo 11) Sacred Heart 12) Medley: Rock ‘n’ Roll Children / Long Live Rock ‘n’ Roll / Man On The Silver Mountain / Rock ‘n’ Roll Children (Reprise) 13) Time To Burn 14) Stand Up And Shout 15) Rainbow In The Dark 16) We Rock

Technische Daten Blu-ray:
Bild: 1080i HD Widescreen 16:9 (1.78:1), Bonus Features: SD 4:3
Ton: DTS HD Master Audio, LPCM Stereo
Untertitel (nur Bonus Features): Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch
Spielzeit: ca. 143 Minuten
FSK: ab 12 Jahren

DIO – Finding The Sacred Heart – Live In Philly 1986 – Blu-ray / Doppel-CD (Eagle Vision / Edel)

WITXES – A Fabric Of Beliefs

Den Sound von Witxes eindeutig zu kategorisieren und auf den Punkt zu bringen ist ziemlich schwierig, prädestiniert dadurch aber, Teil der geschmackssicheren Denovali-Familie zu sein.

WITXES - A Fabric Of Beliefs
WITXES – A Fabric Of Beliefs

So entpuppt sich „A Fabric Of Beliefs“ als klangliches Experimentierfeld, das den Hörer durch musikalische Landschaften nimmt, die Nebel verhangen, ihre Umrisse nur spärlich preisgeben. Wie ein Kieselstein wird man von einem Fluss aus Tönen mitgerissen, der einen mal schwebend dahin trägt, mal in einem Strudel durcheinander wirbelt. Redundante Beats wechseln sich mit elegischen Gitarren ab. Ein Piano ergänzt ein paar einzelne Töne. Jazzige Drums schauen vorbei und bringen ein Saxophon mit, das Bohren & Der Club Of Gore traurig zuwinkt.

Mit „The Words“ ist bezeichnenderweise ein Track mit Gesang an Bord, der durch seinen Minimalismus großes Kino auf die Leinwand bringt und zum abschließenden „Moonlit Passage“ überleitet, bei dem sich der Sternenhimmel in seiner ganzen Schönheit über einen öffnet.

Wie gesagt, ist die Strahlkraft von Witxes’ Musik nur schwerlich in Worte zu fassen. Also liebe Freunde und Kupferstecher, auf, auf und selbst gehorcht! Es lohnt sich!

WITXES – A Fabric Of Beliefs (Denovali / Cargo)

NAILS – Abandon All Life

Other Bands play, Nails destroy!!!

NAILS – Abandon All Life
NAILS – Abandon All Life

Die Südkalifornier legen mit ihrem zweiten Longplayer wieder alles in Schutt und Asche, was sich ihnen in den Weg stellt. Dabei ist „Longplayer“ eher relativ zu verstehen, begnügt sich „Abandon All Life“ doch mit einer dem Genre nicht untypischen Spielzeit von gerade mal einer Viertelstunde!

Länger brauchen sie allerdings auch nicht, um mit ihrem brachialen Mix aus Death Metal, Grindcore und Crust jedes Trommelfell zur Aufgabe zu zwingen. Ob nun walzende Riffs oder irrwitzige Blastbeats, Nails gehen dorthin, wo es wehtut. Infernalische Vocals runden das Gesamtpaket ab, das von Converge’s Kurt Ballou eingetütet wurde. Schmeißt das Beste von Napalm Death, Slayer und Suffocation zusammen, ergänzt dieses noch durch einen bulligen Hardcore-Vibe, und das Endergebnis dürfte schon sehr in Richtung Nails tendieren.
Wer also der Welt musikalisch mal so richtig den Mittelfinger zeigen will, der sollte auf dieses Destillat aus Hass, Dreck und roher Energie zurückgreifen.

NAILS – Abandon All Life (Southern Lord / Soulfood)

DAVID LEMAITRE – Latitude

David Lemaitre verwandelt auf seinem Debütalbum „Latitude“ sanfte Schwermut in kleine, feine Pop-Perlen und begeistert damit auf ganzer Linie!

DAVID LEMAITRE – Latitude
DAVID LEMAITRE – Latitude

In La Paz, Bolivien geboren und aufgewachsen, hat es Lemaitre mittlerweile nach Berlin verschlagen, wo er „Latitude“ größtenteils selbst eingespielt und produziert hat. Mit sanfter Stimme und feiner Instrumentierung führt er durch die filigranen Songs, die oftmals zu schweben scheinen und immer eine Spur Melancholie versprühen. Dabei erinnert er in sehr reduzierten, akustischen Parts nicht selten an José Gonzáles, der ähnlich feinfühlig vorgeht.

Piano, Akustikgitarre, Violine und Cello sind die prägenden Instrumente, die hier und da von dezenter Elektronika unterstützt werden. Mit viel Liebe zum Detail entstehen so Tracks, die immer wieder kleine Überraschungen bereithalten.

Und zum Ende der Scheibe ist er mit einem Song wie „Valediction“ schon sehr nahe an einem seiner musikalischen Vorbilder, welches er abschließend mit einer Coverversion ehrt. Die Rede ist von Nick Drake und seinem Stück „River Man“, das er eindrucksvoll zu interpretieren weiß.

„Latitude“ ist ein echtes Kleinod, das zunächst recht unscheinbar daherkommt, dann aber stetig wächst und einen besonderen Charme an den Tag legt. David Lemaitre präsentiert uns zauberhafte Musik voll Gefühl und Emotionen, die keinen kalt lassen sollte!

DAVID LEMAITRE – Latitude (PIAS / Rough Trade)

WALLENBERGER’S WHISKEY HELL – Booze’n’Boogie

Okay, wir haben es schon immer gewusst: Die Südstaaten liegen eigentlich im hohen Norden Deutschlands und der Southern Rock kommt ursprünglich aus Hamburg!

WALLENBERGER’S WHISKEY HELL – Booze’n’Boogie
WALLENBERGER’S WHISKEY HELL – Booze’n’Boogie

Dies mag man glauben, wenn man Olly Wallenbergers neuer Scheibe lauscht, die mit „Booze’n’Boogie“ treffend betitelt ist. Der Gitarrist, Sänger und Hanseat, der sich seinerzeit mit Doc Eisenhauer einen Namen gemacht hat, präsentiert nun als Wallenberger’s Whiskey Hell kernigen Hard Rock, der mit jeder Menge Blues, Boogie und Southern gewürzt ist.

Lynyrd Skynyrd treffen auf AC/DC, Hendrix auf Thin Lizzy und Kiss schauen auch noch auf ein Kaltgetränk vorbei. Wallenberger beherrscht seine Klampfe und lässt es ordentlich aus den Boxen stauben. Die ganze Chose ist natürlich so Klischee beladen wie Dittsches Bademantel speckig ist. Aber egal, oft sind es eben die simplen Dinge des Lebens, die den meisten Spaß bereiten!

Also ihr Biker, Rocker und Partywilligen dieser Republik, Wallenberger’s Whiskey Hell aufgelegt und es kann losgehen, mit einer gehörigen Portion Booze’n’Boogie!

WALLENBERGER’S WHISKEY HELL – Booze’n’Boogie (Keiler / NMD)

KINGS DESTROY – A Time Of Hunting

Den Amp aufgewärmt, das elektrische Kantholz angeschlossen und los geht’s!

KINGS DESTROY – A Time Of Hunting
KINGS DESTROY – A Time Of Hunting

Die New Yorker Kings Destroy doomen sich durch ihren aktuellen Longplayer „A Time Of Hunting“, mit dem sie den Göttern Black Sabbath mehr als einmal einen Gruß zuwerfen. Dampfhammer Drums, wummernder Bass und breitbeinige Riffs inszenieren Songs, die wie zähflüssige Lava aus den Boxen quellen. „Blood And Recompense“ offeriert dazu noch eine Spur Psychedelic, bevor das abschließende „Turul“ dann den Anti-Geschwindigkeitsrekord des Albums aufstellt.

Mitunter erinnern Kings Destroy ein wenig an Cathedral oder die guten alten The Obsessed, was sicherlich nicht die schlechtesten Genre-Referenzen sind. Zwar erfinden sie das Doom-Rad nicht neu, dürften aber mit „A Time Of Hunting“ Tiefton-Jünger durchaus trefflich unterhalten.

KINGS DESTROY – A Time Of Hunting (War Crime / Mondotunes)

SOFIE WINTERSON – Your Eyes

…sieht nicht nur gut aus, klingt auch gut!

SOFIE WINTERSON – Your Eyes
SOFIE WINTERSON – Your Eyes

Nicht nur das Sofie Winterson mit einem recht ansehnlichen Äußeren aufwarten kann, das sie qualifiziert, um als Model zu arbeiten, sie besitzt auch noch eine gehörige Portion musikalisches Talent! An diesem feilt die 26-Jährige am Amsterdamer Konservatorium und mit ihrer Band. Mit zarter, klarer Stimme präsentiert sie ihre luftigen Pop-Nummern mit Anspruch und Niveau.

„Your Eyes“ kommt mit beschwingten Melodien daher, während „Dive In“ ruhigere Töne anschlägt und mit seinen Keyboards einen Gruß an die 80er sendet. Das elegische „Pressure“ rückt Wintersons Stimme in den Vordergrund, die hier mehr gehaucht als gesungen ist.

Fazit: Auch für Menschen ohne Model-Antlitz ist Sofie Wintersons Musik einfach …schön!

SOFIE WINTERSON – Your Eyes (PIAS)

SEVENDUST – Black Out The Sun

Nach einer Pause meldet sich Atlanta’s Finest Sevendust mit einem neuen Studioalbum zurück!

SEVENDUST – Black Out The Sun
SEVENDUST – Black Out The Sun

Das 9. Langeisen ihrer Karriere hört auf den Namen „Black Out The Sun“ und präsentiert die Pioniere des Metal-Crossovers von gewohnt starker Seite. Mit an Bord ist auch wieder Gitarrist und Gründungsmitglied Clint Lowery, der sich von einer gewohnt tight aufspielenden Mannschaft umgeben sieht.

Nach einem kurzen Intro legen die Herren gleich fulminant los, und hauen mit „Faithless“ alle Ingredienzien in den Kessel, die ihr Soundgebräu so schmackhaft machen. Drive, Power, tolle Hooklines und Melodien prägen nicht nur diesen Track, sondern ziehen sich wie ein roter Faden durch das gesamte Album. Ein Ausrufezeichen nach dem anderen setzt natürlich auch wieder Sänger Lajon Witherspoon, der mit seinem kraftvollen Organ die Songs ein ums andere Mal veredelt.

Ob nun rhythmisch vertrackt wie bei „Murder Bar“ oder southern-groovig wie „Mountain“, Sevendust haben es in petto. Selbst die balladeske Nummer „Got A Feeling“ passt ins Bild, und weiß sich gekonnt in den Gesamtkontext einzufügen.

„Black Out The Sun“ ist ein starkes Album geworden, das beweist, dass Sevendust immer noch locker in der ersten Liga mitspielen können. Für Fans des Fünfers dürfte es hiermit also keine triftigen Gründe geben, wieso sie nicht auch Scheibchen Nummer 9 freudig in ihr Herz schließen sollten.

SEVENDUST – Black Out The Sun (7Bros. Records / ADA-Warner)

KITTY IN A CASKET – Bittersweet

Punkrock mit etwas Rockabilly, Horrorthemen und auch mal einem Kontrabass im Sound, sind die Zutaten für Kitty In A Caskets kurzweilig-unterhaltsamen Musikcocktail, der stark an Bands wie The Misfits erinnert.

KITTY IN A CASKET – Bittersweet
KITTY IN A CASKET – Bittersweet

Mit schmissigen Melodien und jeder Menge Drive dringen die Songs der Österreicher um Sängerin Kitty Casket recht geschmeidig ins Ohr und lassen es nicht an Eingängigkeit mangeln. Gastmusiker wie Nim Vind (Nim Vind), Ash Ghoulmore (Kreepsville 666), Stuart Osborne (Guana Batz) und Marc van Dark (ex-KIAC) bereichern „Bittersweet“ und machen die Sache noch runder.
Dazu gesellen sich mit „Die Geister Die Ich Rief“ und „Bis Der Vorhang Fällt“ zwei in Deutsch vorgetragene Stücke sowie das abschließende „Fading Away“, das sich als Akustiknummer präsentiert.

Zwar heben Kitty In A Casket mit „Bittersweet“ die Welt nicht aus den Angeln, für unterhaltsame Momente mit munterem Monsterpunk sorgen sie aber auf alle Fälle!

KITTY IN A CASKET – Bittersweet (Better Than Hell / Edel)