DAVID LYNCH – The Big Dream

Noch bevor uns Kultregisseur David Lynch also mit einem neuen filmischen Meisterwerk beglückt, erscheint nun bereits sein zweites Album, welches den Allroundkünstler wieder von gewohnt knarziger Seite zeigt.

DAVID LYNCH – The Big Dream
DAVID LYNCH – The Big Dream

„The Big Dream“ ist bei Lynch ja zumeist ein alptraumhafter, der uns in bizarre Zwischenwelten führt und uns mit den abseitigsten Charakteren bekannt macht. Natürlich ist auch die Musik von David Lynch irgendwie „lynchesk“, schleicht sein moderner Blues doch genauso schemenhaft durch gespenstische Räume, wie die Protagonisten in seinen Streifen.

Elf der zwölf Songs stammen aus der Feder des Meisters, der seine Vorliebe für den guten, alten Blues nicht verhehlen kann. Angereichert wird dieser durch elektronische Spielereien, Beats und Verfremdungen, die der klassischen Bluesgitarre moderne Elemente zur Seite stellen. Lynch selbst singt und spricht sich durchs Album, wobei sein näselndes Organ gut zum Gesamtbild passt. Etwas, das er mit Bob Dylan gemeinsam hat, dem er mit dem Cover „The Ballad of Hollis Brown“ seinen Tribut zollt.

„The Big Dream“ ist eine sphärische Trip-Hop-Version des 50er Jahre Blues, die erstaunlich stimmig klingt. Gerne würde man zu den Klängen auch mal wieder ein paar Bilder auf der Leinwand sehen. Solange David Lynch aber lieber zum Mikro als zur Kamera greift, können wir uns zumindest mit diesem (alptraumhaften) großen Traum trösten.

Als Bonus gibt es den Track „I’m Waiting Here“, der via gratis Download-Code aus dem Netz zu beziehen ist.

DAVID LYNCH – The Big Dream (Sunday Best / PIAS / Rough Trade)