Edges. A New French Electronic Generation

Eine feine Sache ist das! Because Music schenken uns auf sechzehn Tracks einen schön zusammengestellten Einblick in die französische Elektroszene.

V.A. Edges. a new french electronic generation 2009
V.A. Edges. a new french electronic generation 2009
Der Titel ist Programm. Es geht hier fast ausschließlich um neue Künstler. Keine Hochstapelei: Diese Compilation strahlt Repräsentativität und Niveau aus.

Es ist natürlich Absicht, dass die ersten Tracks an die Filter-House-Sounds und den süß-verfremdeten Gesang der ersten „French Touch“-Welle erinnern, deren Superstars Daft Punk wurden. Doch am Ende wird klar, dass die historische Kontinuität hauptsächlich in der Bruderschaft im Geiste liegt. Die hier Versammelten sind weder Epigonen des „Daft Circle“, noch bewegen sie sich im Fahrwasser von Justice. Überall ist Eigenständigkeit zu konstatieren. Verschiedene elektronische Genres sind vertreten. Aber immer geht es direkt auf den Dancefloor.

Diese Compilation hat nicht nur ein paar Glanzlichter. Da ist Breakbot, der mit „Penelope Pitstop“ gleich einen exquisiten Opener bereitstellt. Mondkopf („Chaos Is Mine“) mag es trancig. Discodeine klingen ebenfalls genauso wie sie heißen und schwingen eine aufregende Hypno-Tanzpeitsche. In der Mitte der CD geht es tief in die 80er, kulminierend in der majestätischen Moroder/Kraftwerk-Versöhnung „Solar Apex“ von Chateau Marmont. Aber auch „Nationale 66“ von den Gentlemen Drivers und Nil Hartmans „La Datafunk“ machen glücklich. Das Album klingt mit Danger und SPA recht hart aus und macht damit das Statement komplett.

Kein Zweifel, mit dem einen oder anderen Act wird man demnächst schwer rechnen müssen. Viele arbeiten derzeit an der ersten EP oder dem ersten Album. Diese Compilation ist ein Signal, das Signal einer lebendigen, pulsierenden Szene jenseits der Star-Exporte. Wer Ohren hat, der höre.

Edges. A New French Electronic Generation – Tracklist:

01. Breakbot – Penelope Pitstop
02. Donovan – Wonderland
03. Dilemn – Modern Slave
04. Mondkopf – Chaos Is Mine
05. Discodeine – Invert Parceque
06. Rove Dogs – Home Rage Slomo (Innocence Lost)
07. Digitick 84 – Bboy Underground
08. Djedjotronic – James
09. Chateau Marmont – Solar Apex
10. Anoraak – Make It Better
11. Gentlemen Drivers – Nationale 66
12. Stereoheroes – Lamborghini Lungs (Spoek & CV)
13. Danger – 88:88 : Stage 3
14. Spitzer – Odessa (Spring Version)
15. Nil Hartman – La Datafunk
16. SPA – Piano Magic

Rezensent: Agis Sideras