Mit „What We Make Our Demons Do“ veröffentlichen die Hamburger Łinie dieser Tage ihr Debütwerk, welches auf spannende Weise kernige Rocksounds mit ausgewählter Elektronik kombiniert.
Zunächst als Trio gestartet, gaben Jörn Wulff (Gesang, Gitarre), Alex Wille (Gitarre, Gesang) und Alex Bujack (Schlagzeug, Gesang) 2013 mit ihrer EP „Negative Enthusiasm“ ein erstes musikalisches Lebenszeichen von sich.
Mit der Verpflichtung von Ralph Ulrich (Bass, Gesang) und Alex Küßner (Keys, Electronics), der „Negative Enthusiasm“ produzierte, haben nun neue Impulse ihren Weg in den Bandsound gefunden. So lässt Küßner, der seine musikalischen Wurzeln eher im EBM-, Industrial-, Techno-, House- und Ambient-Bereich hat, Nuancen dieser Stilistiken in Łinies Musik einfließen.
Ähnlich wie bei ihrem Namen, für den der geneigte Schreiberling tief ins bunte Reich der Sonderzeichen abtauchen muss, brechen kleine Details die Gradlinigkeit (!!!) auf, und erweitern das Klangspektrum. Glutheiße Wüsten-Riffs treffen auf kühle Industrial-Atmosphäre, der markante Gesang von Jörn Wulff auf verstörende Sprach-Samples. Łinie treiben ihrem ansonsten sehr organischen Sound einen kalten, metallischen Keil ins Herz, der für eine lodernde Unruhe sorgt, und das Ganze irgendwie bedrohlich wirken lässt.
Zwischen dem düsteren Inro und dem psychedelischen Outro tummeln sich neun Tracks, die auf ihre ganz eigene Art und Weise ein grimmiges Hallo zu Danzig und Killing Joke anstimmen und sich dabei pudelwohl im Brackwasser von Sludge und Alternative fühlen.
Mit „What We Make Our Demons Do“ ist Łinie ein vielschichtiger Erstling gelungen, der Genregrenzen durchbricht und einen originären Sound präsentiert, der sich nicht an irgendwelchen Trends und Moden orientiert.
ŁINIE – What We Make Our Demons Do (Bad Kingdom Records / Soulfood)