MONO – The Last Dawn

Mono, die Urväter, Großmeister und unerreichten Götter des Postrocks und Shoegaze, melden sich gleich mit zwei neuen, parallel erscheinenden Veröffentlichungen zurück, die von den ersten Klängen an unterstreichen, dass sie nach wie vor zurecht die Pole-Position in ihrem Genre belegen.

MONO - The Last Dawn
MONO – The Last Dawn

Das musikalische Konzept, das Mono seit ihren Anfängen im Jahr 1999 verfolgen, wurde mit jedem Album weiter verfeinert und ausgebaut, so dass sie zuletzt ihr berühmtes Spiel mit Laut und Leise immer orchestraler und opulenter umgesetzt haben.

Dass die Combo aber auch mit kleinen Mitteln wahre Naturgewalten entfesseln kann, wissen nicht zuletzt all jene, die die Truppe schon einmal in ihrer Kernformation live erleben durften. Hier berserken sich die zierlichen Japaner durch ihren Sound, der die verträumtesten Ecken der Seele, aber auch die absolute Apokalypse darzustellen weiß.

Während „Rays Of Darkness“ zum ersten Mal seit 15 Jahren gänzlich ohne Orchesterunterstützung auskommt, und mit seiner doomigen Ausrichtung die dunkle und hoffnungslose Seite der beiden zeitgleich entstandenen Alben repräsentiert, ist „The Last Dawn“ das hellere, der melodischen Schönheit zugewandte Werk.

Hier gesellen sich zu den flirrenden Gitarren erneut Streicher, Piano und Glockenspiel, die einen wahrhaft schwelgerischen Reigen instrumentieren, der diesmal aber irgendwie intimer und fokussierter zu sein scheint. Minimalistische, traumhaftschöne Melodien mäandern durch den Klangraum, dessen durch Nebeltau benetzter Grund langsam durch die ersten Sonnenstrahlen erhellt wird.

Vielleicht so cineastisch wie noch nie, entwerfen Mono Bilder, die im Gedächtnis hängen bleiben. Das Album durchzieht eine magische Dramaturgie, die „The Last Dawn“ zu einem Gesamtkunstwerk macht, das eine fesselnde Einheit bildet, die ihr passendes Gegenstück im „bösen“ Zwilling „Rays Of Darkness“ findet.

Großes Kino, große Kunst oder einfach gesagt…Mono!

MONO – The Last Dawn (Pelagic / Cargo)