ORIGAMIBIRO – Odham’s Standard

Verschroben, sonderbar und dennoch märchenhaft klingt die Musik von Origamibiro, die Elemente aus Ambient, Soundtrack und Elektronik spannend miteinander vereint.

ORIGAMIBIRO - Odham’s Standard
ORIGAMIBIRO – Odham’s Standard

Hinter Origamibiro stehen Tom Hill, Soundtrack-Komponist und Produzent, Andy Tytherleigh, Multi-Instrumentalist und der bildender Künstler sowie Filmemacher Jim Boxall. Sie alle scheint die Liebe zum Kruden und Verschrobenen zu einen, die sich hörbar in ihrer Musik niederschlägt.

Ausgangspunkt für ihr aktuelles Werk „Odham’s Standard“ war das Interesse am Übersinnlichen. Während Boxall sich mit der Geisterfotografie beschäftigte, die vermeintlich die Aura Verstorbener abbilden kann, befasste sich Hill mit dem akustischen Äquivalent, dem so genannten Electronic Voice Phenomenon, bei dem über Tonbandgeräte, Fernseher und andere elektronische Geräte Signale aus jenseitigen Sphären aufgefangen werden sollen.

Ganz so geisterhaft klingt „Odham’s Standard“ dann nun aber doch nicht, auch wenn durch allerlei elektronische Verfremdungen und Samples immer ein leicht verstörender Unterbau vorhanden ist. Die Stücke weisen oft eine redundante Struktur auf, die dann orchestral mit Streichern überhöht wird. Ruhige Pianomelodien treffen auf sanft gezupfte Gitarren, so dass trotz aller Geisterbeschwörung eine recht warme Klangatmosphäre vorherrscht.

„Odham’s Standard“ kommt wie ein Filmscore daher, der zum Phantasieren und Assoziieren anregt. Wie auf einem alten Dachboden stöbern wir mit Origamibiro durch vergessene Kuriositäten und vergilbte Fotoalben, wobei die Geister der Vergangenheit nur darauf warten, sich uns zu offenbaren.

ORIGAMIBIRO – Odham’s Standard (Denovali / Cargo)