Pete Townshend’s „Classic Quadrophenia“

Pete Townshends legendäre Rockoper „Quadrophenia“ im klassischen Gewand | CD & digital VÖ: 05.06.2015

Pete Townshend's "Classic Quadrophenia" (Deutche Grammophon / Universal Music)
Pete Townshend’s „Classic Quadrophenia“ (Deutche Grammophon / Universal Music)

Er zählt nach wie vor zu einem meiner Lieblingsfilme: die Verfilmung des THE WHO Konzeptalbums „Quadrophenia“ aus dem Jahr 1979. Die Geschichte des jungen Mods James Michael „Jimmy“ Cooper ist ein (Generationen-) Portrait der 60er Jahre in England bzw. London. Gleichzeitig entmystifiziert es eine Ära samt ihrer Jugendbewegungen. Auch über 40 Jahre nach seiner Entstehung ist und klingt das Werk frisch und neu, und sicherlich ist die Geschichte auch ohne Probleme in die heutige Zeit übertragbar, nur müsste man statt der Mods nun andere Jugendszenen in den Mittelpunkt rücken.

„Quadrophenia“ ist das zweite Konzept-Album von THE WHO, nach „Tommy“. Auch „Tommy“ wurde verfilmt und ebenfalls in ein klassisches Gewand verpackt: bereits 1972 nahm das London Symphony Orchestra unter der Leitung von David Measham die Rockoper neu auf, damals mit Arrangements von Wil Malone. Neben den Mitgliedern von THE WHO (außer Keith Moon) beteiligten sich Steve Winwood, Rod Stewart, Ringo Starr, Richie Havens, Merry Clayton, Sandy Denny u.a. an dem Projekt. Doch die Leitung des Ganzen lag nach wie vor bei David Measham.

Pete Townshend: Classic Quadrophenia (Trailer):

Dies ist bei „Quadrophenia“ nun anders. Die komplette Kontrolle hatte hier Pete Townshend selbst. Die Orchesterpartitur wurde von Townshends Partnerin Rachel Fuller geschrieben. Die Instrumentierung stammt dieses Mal vom Royal Philharmonic Orchester. Die meisten Gesangsparts übernahm der britische Tenor Alfie Boe. Unterstützt wurde er bei einigen Stücken von Pete Townshend, Billy Idol und Schauspieler Phil Daniels, der bereits 1979 die Hauptrolle in der Verfilmung spielte.

Pete Townsend „Classic Quadrophenia – Love Reign O’er Me“

Zu seinem 70. Geburtstag (19.5.1945) kann sich Pete Townshend kein besseres Geschenk machen als die grandiose Umsetzung eines seiner besten bzw. THE WHO Alben überhaupt. Und das Beste kommt noch: Auf zwei exklusiven Konzerten in Deutschland – am 13. Oktober in Köln und am 26. Oktober in München – werden die Neue Philharmonie Westfalen unter der Leitung von Robert Ziegler und die Stimme des neuen Albums, der britische Tenor Alfie Boe, sowie ein großer Chor „Classic Quadrophenia“ interpretieren und hoffentlich das Publikum begeistern.

Doch überlassen wir an dieser Stelle einmal ausführlich das Schlusswort an Pete Townshend:

„Neben meiner Arbeit für The Who und meiner eigenen Solokarriere, habe ich eine Sammlung von Songs geschaffen, die auf Geschichten basieren. Ich habe beschlossen, einige Jahre (wahrscheinlich den letzten Teil meines kreativen Lebens) an einem neuen Magnum Opus zu arbeiten, aber ich plane auch eine endgültige Sammlung aller Projekte zu machen, in denen ich involviert war und die ebenfalls aus einer Geschichte heraus entstanden sind. Das Magnum Opus ist immer noch in Arbeit, aber Quadrophenia war eines der ersten Stücke, bei dem ich bereit war, es in die Hände eines anderen Komponisten zu geben.

Die vorliegende Version von Quadrophenia ist aus diesem Prozess heraus entstanden. Ich bat meine Partnerin Rachel Fuller, sich ein wenig Zeit zu nehmen, um eine komplette Orchesterpartitur dafür zu schreiben, die so arrangiert werden sollte, dass zukünftige Entrepreneure die verschiedensten Versionen daraus machen können – je nachdem, wie sie damit arbeiten wollen. Rachel begann mit einer Partitur für ein riesiges Orchester samt Chor und legte damit den Grundstein, aus dem sich alle möglichen Kombinationen aus Orchestern und Bands nähren können – und die bis hin zu einer einfachen Klavier- und Gesangspartitur heruntergebrochen werden kann. Ihrer Arbeit ist zu verdanken, dass dies auf bestimmte und vollständig erprobte Weise möglich ist. Uns beiden war es wichtig, die ‚Art und Weise‘ und ‚Mission‘ meiner Rock Oper für The Who und deren Beteiligung daran als Musiker und Sänger in den Jahren 1972 und 1973 zu würdigen.

Als die Arbeit fortschritt, baute sich Rachel mit Hilfe ihres Assistenten Martin Batchelar ihr eigenes Studio – das erste, bei dem sie das Gefühl hatte, sie müsse es sich selbst zusammenbauen. Es erlaubte ihr, synthetisierte, Sample-basierende Demoversionen ihrer Arbeit zu erstellen. Wir müssen meinem Freund Hans Zimmer dafür danken, dass das Studio durch seine Aufsicht so gebaut wurde, wie wir es jetzt haben. Die Demos erlaubten mir, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich die Musik mit einem echten Orchester anhören würde. Natürlich gab es keine Gesangsstimmen, aber als die Musik sich in Größe und Rhythmus weiterentwickelte, begann ich daran zu glauben, dass dies eines Tages ein wundervolles Ballettstück werden könnte. Ich denke, dass Rachels Arbeit ausschlaggebend war, wusste aber nicht, was als nächstes passieren würde.

Dann brachte Paul Curran, der meine kreativen Projekte regelt, die Demos zu Mark Wilkinson von der Deutschen Grammophon und er schlug vor, dass Alfie Boe die Leadstimme sein könnte. Damit nahm das Projekt seinen aufregenden Lauf. Mit der Hilfe von Mark und der Deutschen Grammophon, konnten wir die Aufnahmen mit Alfie und des Royal Philharmonic Orchesters vervollständigen. Wir haben nun diese wunderbaren Aufnahmen und freuen uns auf eine Reihe von Konzerten in den kommenden Jahren.

Ich habe am Ende mehr bekommen, als ich erwartet habe. Ich wollte eine Sammlung – wirklich, nur ein Buch voller Musik. Jetzt stecke ich in einem neuen Abenteuer. Bis hierher war es eine außergewöhnliche Reise für mich. Die Musik wuchs innerhalb eines engen Kreises aus Freunden und echter Familie heran. Das letzte Mal, als ich mit einem Orchester-Arrangeur in einem großen Studio mit klassisch ausgebildeten Musikern arbeitete, war in den späten 70er Jahren mit meinem Schwiegervater Eswin Astley. Für mich schließt sich hier also der Kreis. Selbst Universal Music war seit Anbeginn meiner Karriere ein Teil meiner Familie.

Das Herz als dessen ist Rachel. Als wir uns vor ungefähr 17 Jahren trafen, beauftragte ich sie damit, an der Orchestrierung von ‚Lifehouse Chronicles‘ zu arbeiten. Seitdem ist unsere Liebe gewachsen und es ist etwas ganz überwältigendes, auf diese Weise auch noch heute zusammenzuarbeiten. Es ist eine perfekte Ehe.“ (Pete Townshend)

Pete Townshend „Classical Quadrophenia“ kann hier vorbestellt werden:
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http://www.petetownshend.com
http://www.facebook.com/PeteTownshend
http://de.wikipedia.org/wiki/Pete_Townshend
http://de.wikipedia.org/wiki/Quadrophenia
http://de.wikipedia.org/wiki/Quadrophenia_(Film)

CLASSIC QUADROPHENIA live in Deutschland:

LIVE-Termine: Classic Quadrophenia – Live
13.10.15 Köln, Philharmonie
26.10.15 München, Philharmonie

Der Vorverkauf für die beiden von DEAG Classics präsentierten Konzerte hat bereits begonnen: für München auf www.myticket.de und www.ticketmaster.de sowie unter 01805 – 999 000 555 (20ct/Anruf aus dem dt. Festnetz, max. 60ct/Anruf aus dem Mobilfunk) und für Köln auf www.deag.de sowie für beide Konzerte ab dem 24. Mai an den bekannten Vorverkaufsstellen und auf www.deag.de.

– (c) Fotocredit: Dave Meyer