POPPY ACKROYD – Feathers

Zwei Jahre nach ihrem Debüt „Escapement“ erscheint nun das zweite Werk der britischen Musikerin Poppy Ackroyd, das auf den bezeichnenden Namen „Feathers“ hört.

POPPY ACKROYD - Feathers
POPPY ACKROYD – Feathers

Zwar werden die Saiten des Klaviers hier oftmals mit Federkielen gespielt und ein Zitat aus einem Gedicht von Emily Dickinson („Hope is the thing with feathers“) diente als Inspirationsquelle, so schwebt doch vor allem die wunderbare Musik dieses Albums einer Feder gleich durch den Raum und fesselt von der ersten Sekunde an den Hörer mit seinen sanften Piano- und Streichersounds. Dabei zieht es ihn in einen Strudel kontemplativer Klänge, in dem er ohne Gegenwehr nur allzu dankbar untergeht.

Es sind diese vermeintlich kleinen Melodien, die einen sofort packen und nicht mehr loslassen. „Feathers“ versprüht eine schwelgerische Opulenz, die im Kleinen verborgen ist. Eine ausgefeilte Rhythmik durchzieht das Material wie ein verschachteltes Skelett. An ihm wachsen die acht Titel, die allesamt einem flammenden Herz und einer berauschten Seele entsprungen zu sein scheinen.

Melancholisch verträumt kommt die Musik Poppy Ackroyds daher, immer mit den nötigen Lücken für den einen oder anderen Sonnenstrahl. So zeichnet sie ihre Bilder, die sich cineastisch auf der inneren Leinwand manifestieren. Das Ganze ist so detailverliebt inszeniert, dass es ständig neue Facetten zu entdecken gibt.

Poppy Ackroyds „Feathers“ ist ein vielschichtiges Instrumental-Werk, das einen mit seinen emotional dichten Kompositionen für kurze Zeit in eine andere Welt entführt, die schon mit dem nächsten Hördurchlauf neue Nuancen enthüllt.

POPPY ACKROYD – Feathers (Denovali / Cargo)