RISING – Oceans Into Their Graves

Die reformierten Rising um Mastermind Jacob Krogholt melden sich mit einem neuen, überaus imposanten Werk zurück. Schnell wird klar: „Oceans Into Their Graves“ steht nicht nur auf der Poleposition im Rennen um das Album des Jahres, sondern es entpuppt sich auch als bisheriges Opus magnum der Bandgeschichte.

RISING - Oceans Into Their Graves
RISING – Oceans Into Their Graves

Drei Jahre sind ins Land gezogen seit dem letzten Langspieler „Abominor“, welcher unter keinen guten Vorzeichen erschien. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung hatte sich das damalige Trio bereits wegen interner Unstimmigkeiten getrennt und Chefdenker Krogholt stand vor der Entscheidung, wie es mit seinem musikalischen Baby weitergehen sollte.

So kam es dazu, dass sich Krogholt erneut mit Schlagzeuger und Gründungsmitglied Martin Niemann zusammentat. Erste Jams und Sessions im Frühjahr 2013 sollten zeigten, ob die beiden den Rising-Spirit wiederbeleben könnten. Das Verdikt fiel glücklicherweise positiv aus, sodass sie nun mit einer neuen Mannschaft im Schlepptau noch einmal ordentlich durchstarten.

„Oceans Into Their Graves“ zeigt definitiv alte Qualitäten, weiß aber vor allem mit neuen Nuancen zu glänzen. Mittlerweile zum Quartett angewachsen, ist es vor allem Neu-Sänger Morten Grønnegaard, der für die offensichtlichste Änderung sorgt. Mit seiner melodischen, aber gleichzeitig kraftvollen Stimme setzt er den Kurs für den aktuellen Sound.

Nach dem rauen und aggressiven Vorgänger „Abominor“, präsentieren sich Rising anno 2016 differenzierter und songorientierter. Die Tracks zeigen sich von einer episch-progressiven Seite, sind dabei aber trotzdem deutlich eingängiger. Härte und Power werden dennoch nicht vernachlässigt, sodass die zehn Nummern immer noch heftige Nackenschmerzen hinterlassen.

Die Hitdichte ist imposant! Angefangen beim monolithischen Opener „All Dirt“ bis zum schließenden „The Night“, ein Hammer-Refrain reiht sich an das nächste. Das nun für zwei Gitarren ausgelegte Material zeigt sich variabel und äußerst spielfreudig. Mächtige Riffs und klingende Soli verfeinern das Klangbild, das Metal, Sludge und Prog perfekt miteinander vereint.

Inhaltlich beschäftigt sich „Oceans Into Their Graves” mit dem Tod in jeglicher Ausprägung. Vom individuellen Ende bis zum Vergehen ganzer Welten als universales Korrektiv reicht das Spektrum.

Umso lebendiger zeigen sich Rising mit „Oceans Into Their Graves“, welches das Zeug zum echten Metal-Meilenstein hat. Und auch wenn die Ozeane irgendwann versiegen und sich in ihr Grab zurückziehen, diese Scheibe ist in Stein gemeißelt und wird jegliches Ende überdauern. Ein absolutes Meisterwerk!

RISING – Oceans Into Their Graves (Indisciplinarian)