Schlagwort-Archive: Kunst

emaf-lokal-global

Lokal – global ‚Die Lebenswelt der Jugendlichen‘

Knüpfen Jugendliche heute Verbindungen zwischen ihrer lokalen Umgebung und der globalen Umwelt? Dieser Frage widmet sich das Medienkunstprojekt „lokal-global – Die Lebenswelt der Jugendlichen“ des European Media Art Festivals.

Unterstützt durch die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte werden sich zwei Klassen der Johannes-Vincke-Schule zwischen Belm und der sibirischen Stadt Murawlenko austauschen. Dieser interkulturelle Austausch wird über die Erstellung von Videos stattfinden.

Aufgewachsen mit den elektronischen Kommunikationsmedien benutzen die Jugendlichen wie selbstverständlich deren vielfältige Möglichkeiten wie e-Mail, Chat, SMS, Videoblogs oder YouTube.

emaf-lokal-globalWie kann man Jugendliche in unterschiedlichen Lebenswelten miteinander verbinden? Was wissen sie voneinander? Was haben sie einander zu sagen?

Anknüpfend an die Ausstellung „young identities – global youth“, die das EMAF 2008 zeigte, werden mit den Schülerinnen und Schülern die künstlerischen Möglichkeiten zur globalen Kommunikation getestet.

Das Besondere des Projekts liegt in der großen räumlichen und kulturellen Distanz der Projektteilnehmer. Das Ziel des Austausches ist die Ausbildung einer interkulturellen Kompetenz. Für die Jugendlichen, die in einer immer stärker globalisierten Gesellschaft aufwachsen und in Zukunft darin leben werden, wird es immer wichtiger, sich mit fremden Kulturen auseinanderzusetzen.

Ein grundlegender Aspekt dabei ist das Wahrnehmen der eigenen und ganz persönlichen Kultur im Spiegel eines ganz anderen kulturellen Zusammenhangs. Nur dadurch kann man sich in den anderen hineinversetzen. Die Jugendlichen werden daher selbst kurze Videofilme über sich und ihre Fähigkeiten drehen, die anschließend zu einem Film zusammengesetzt werden.

Mit dabei sind die Lehrerinnen Sonja Wielebinski, Marianne Hellmann und Bernd Sieker sowie die langjährig in Murawlenko tätige Irina Schönfeld, die den Schülern über den Ort berichten und für die Übersetzung sorgen wird. Ihr ist es auch zu verdanken, dass der Kontakt zu einer sibirischen Schule geknüpft werden konnte.

Das Projekt soll dazu auffordern, weiter über eigene Erfahrungen hinaus zu denken. Wichtig ist, dass die Schülerinnen und Schüler an allen Arbeitsbereichen beteiligt sind: über die Ausarbeitung der Filmideen, den Umsetzungsprozess und das Filmschneiden bestimmen sie selbst die Themen der Videobotschaft. Außerdem werden die Jugendlichen innerhalb des Projekts darüber informiert, welche Dinge sie zu ihrem eigenen Schutz im Internet beachten sollten.

Ziel des Projekts ist sowohl die Fähigkeit zur Analyse und gezielten Nutzung von Medienbotschaften als auch ein persönlicher Einblick in das fremde Land. Wie sehen Jugendliche heute ihre und die ganze Welt?

Zusammen mit den Jugendlichen sollen in diesem Projekt, das von Karoline Kraut vom European Media Art Festival und der Künstlerin Elisabeth Lumme betreut wird, Verbindungen zwischen der lokalen und der globalen Welt geknüpft werden – mit Hilfe der neuen Medien. Durch die Erstellung von Kurzfilmen lernen die Jugendlichen einen selbstbestimmten, kreativen und kritischen Umgang mit dem Medium.

Das European Media Art Festival hat im Rahmen seiner Tätigkeiten bereits vielfältige Workshops, Seminare und Medienkunstprojekte für Jugendliche angeboten und betreut.

Die Stiftung Stahlwerk Georgsmarienhütte hat den Auftrag, gesellschafts- und bildungspolitisches wie auch kulturelles und soziales Engagement von Unternehmen und Gesellschaft fortzusetzen, zu bündeln und zu stärken. Diese Aufgabe nimmt sie in unterschiedlicher Form wahr.

„lokal-global – Die Lebenswelt der Jugendlichen“

Termin: Mittwoch, 24. Februar 2010, 11 Uhr, Haupt- und Realschule Belm (Johannes-Vincke-Schule), Heideweg 24


EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL | festival: April 22 – 27 2009 | exhibition: April 22 – October 4 2009

www.emaf.de

EMAF_2010

EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL 2010

Grosses internationales Interesse am 23. European Media Art Festival.

EMAF_2010
EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL OSNABRUECK
Auch in diesem Jahr ist das internationale Interesse am Osnabruecker Medienkunstfestival wieder gross. Über 2100 Kuenstlerinnen und Kuenstler aus allen Teilen der Welt haben Filme, Videos und Installationen eingesandt.

Sie kommen z.B. aus Mexiko, Suedkorea, Australien, aus Kanada, den Niederlanden und Frankreich. Insgesamt gibt es Einreichungen aus 60 Laendern, am staerksten vertreten sind Deutschland, die USA und Großbritannien.

Aber auch Arbeiten aus Afghanistan, Palaestina und den Arabischen Emiraten sind dabei – ebenso wie aus Russland, Tschechien und
Argentinien.

Deutschlandweit kooperiert das European Media Art Festival (EMAF) in diesem Jahr im Rahmen des Programms „National Heroes – Deutsche Kulturstaedte“ mit Ruhr.2010. Dieses Projekt wurde entwickelt, um die Städte, die im nationalen Wettbewerb um den Titel Kulturhauptstadt Europa standen, einzubinden. Aus den ehemaligen Konkurrenten werden damit Partner, die als Staedteverbund am Programm der Kulturhauptstadt RUHR.2010 beteiligt sind.

Ein weiteres nationales Kooperationsprojekt ist zur Zeit in der entscheidenen Phase: MEDIA ART BASE. Gemeinsam mit dem documenta-Archiv in Kassel und dem ZKM Karlsruhe wird bis 2011 eine Online-Datenbank zur Archivierung wichtiger Arbeiten der internationalen Medienkunst erstellt. Dieses Projekt wird maßgeblich von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt.

Weitere gute Kontakte werden ins europaeische Ausland gepflegt. So wird es in diesem Jahr erstmalig einen neuen, zusaetzlichen Preis geben, den „Live2011.com Grand Prix Event Award @ EMAF 2010“.

Dieser Preis ist mit 1500 Euro dotiert und wird von der Europaeischen Kulturhauptstadt 2011, dem finnischen Turku, für das EMAF ausgelobt.

Zudem konnte das EMAF Mitglied von gleich zwei europaeischen Foerdernetzwerken werden, in deren Rahmen die EU über ihr Kulturprogramm die Produktion von kuenstlerischen Projekten unterstuetzt. Im Projekt MOVING STORIES wird auf Initiative des EMAF ein neues Multimedia-Kunstwerk der international renommierten Kuenstlerin Candice Breitz ermoeglicht.

Das EMAF leitet darueber hinaus die Kooperation TRANSIT, in der Kunstinstitutionen aus Deutschland, Frankreich, Belgien, England, den Niederlanden, Polen und Litauen zusammenarbeiten. Sie hat das Ziel, bis 2011 die Erstellung und Praesentation neuer Arbeiten junger Talente zu realisieren und in Osnabrueck auszustellen.

EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL OSNABRUECK
21. – 25. April 2010
Ausstellung: 21. April – 24. Mai 2010

www.emaf.de

Neues art’otel cologne sucht 10 A(rt)zubis

Einen schöneren Ausbildungsplatz wird man in Köln lange suchen. Direkt am Rhein, neben dem Schokoladenmuseum, im neuesten und schicksten Hotel der Stadt. Jetzt sucht das art’otel cologne, das im März 2010 mit 218 Zimmern öffnet, insgesamt zehn Auszubildende für die Berufe als Hotelfachkräfte und Köche.

artotel cologne
artotel cologne

Die künftigen Auszubildenden durchlaufen alle Abteilungen des Hauses. Eine internationale Karriere ist innerhalb der Park Plaza Hotels, die Inhaber der art’otels sind, möglich.

Die Bewerber sollten zum art’otel passen: Neben mindestens der mittleren Reife werden gute Fremdsprachenkenntnisse, hohe Einsatzbereitschaft, selbstsicheres Auftreten und ein hohes Kunstinteresse vorausgesetzt.
Hotelmanager Cordula Waldeck: „Mir kommt es darauf an, dass alle meine Mitarbeiter, auch die Auszubildenden, leidenschaftlich und enthusiastisch an ihre Arbeit gehen.

Sie sollten sich für Kunst interessieren, auf unsere Gäste zugehen und ihnen gegenüber als leidenschaftliche Gastgeber auftreten.“ Die art’otel-Direktorin strebt außerdem an, die Idee „one team, one mission“ in die Realität umzusetzen. Das heißt, dass sich jeder Mitarbeiter abteilungsübergreifend auch für andere Bereiche zuständig fühlt und pro-aktiv einbringt.

Mit der für März 2010 geplanten Neueröffnung bekommt Köln ein modernes Kunst- und Designhotel mit 218 Zimmern und dem in UK bereits in London, Leeds und Nottingham vertretenen erfolgreichen panasiatischen Restaurant- und Barkonzept „Chino Latino“. Die in Berlin lebende koreanische Star-Künstlerin SEO wird das Haus mit ihren farbenfrohen Werken ausstatten und prägen.

Aussagekräftige Bewerbungen sollten gerichtet werden an art’otel cologne, c/o Park Plaza Germany Holdings GmbH, Märkisches Ufer 12, 10179 Berlin, oder per Mail an Sylvia de Waart unter swaart@pphe.com

art’otel ist eine moderne Hotelgruppe, die sich durch eine Fusion aus außergewöhnlichem, architektonischen Stil und kunstinspirierter Innenausstattung auszeichnet und in den Weltstädten Europas zu finden ist. Obwohl hochqualitative Designs und moderne Ausstattung ein integraler Bestandteil der Marke sind, steht die Kunst selbst im Mittelpunkt.

Jedes Hotel stellt eine Sammlung von Originalwerken aus, bestehend aus Gemälden, Skulpturen und Fotografien, die speziell für das jeweilige art’otel entworfen oder erworben wurden und es somit zu einer einzigartigen, eigenständigen Galerie machen. Es gibt bereits art’otels in Berlin (drei), Potsdam, Dresden, Budapest und demnächst auch in Köln (März 2010). Weitere art’otels entstehen in Marrakesch, Amsterdam und London.

Über Park Plaza

art’otel ist Teil von Park Plaza Hotels Limited, welcher Eigentümer, Betreiber und Franchisegeber von Hotels in Europa, dem Nahen Osten und Afrika ist. Vorwiegend werden die Hotels der Gruppe unter den beiden Marken Park Plaza Hotels & Resorts und art’otel geführt. Park Plaza Hotels & Resorts sind Teil von Carlson Hotels Worldwide, von denen Park Plaza Hotels die Exklusivrechte zum Ausbau der Marke in 56 Ländern in EMEA hält. Dazu zählt auch das luxuriöse Hotel Plaza on the River – Club und Residenz in London. Die Marke art’otel, die 4-Sterne Hotels mit modernem Design und meist Originalkunstwerken eines renommierten Künstlers umfasst, ist vollständig im Besitz der Gruppe.

Park Plaza Hotels ist durch seine Partnerschaft mit Carlson Hotels Worldwide an ein welt-weites, diversifiziertes Netzwerk von Reservierungs- und Distributionssystemen angeschlossen, kooperiert mit mittlerweile 21 Airline-Partnern und ist Mitglied in dem patentierten Treueprogramm Look To Book® für Expedienten sowie goldpointsplusSM für Gäste.

Derzeit sind im Portfolio der Gruppe mehr als 35 Hotels und Aparthotels mit fast 7.000 Zimmern. Bis Ende 2012 wird sich die Anzahl der Hotelzimmer aufgrund aktueller Projekte und Franchiselizenzen voraussichtlich auf rund 13.000 erhöhen.

Zu den aktuellen Projekten zählen beispielsweise das Park Plaza Marrakech (2009), das art’otel marrakech (2009), das art’otel cologne (2010), das Park Plaza Nuremberg (2010), das Park Plaza Westminster Bridge London (2010), das art’otel amsterdam (2011) und das art’otel london hoxton (2012).

EMAF 2010 – Mash Up

Für das Festival 2010 haben wir das Motto MASH UP gewählt, das sich in Filmprogrammen, Lectures und der Ausstellung widerspiegelt.

Die Neuinterpretation und Neucodierung von Medieninhalten, Kunstwerken, Musik findet heute in der Populärkultur genauso wie in der Kunst statt. Dabei wird das Mash Up von Zitaten und Referenzen zum ästhetischen, satirischen und subversiven Stilmittel, –wo es auch die Rechte Dritter tangiert.

Das EMAF zählt zu den bedeutendsten Foren der internationalen Medienkunst. Als Treffpunkt für Künstler, Kuratoren, Verleiher, Galeristen und Fachpublikum hat es Thematik, Ästhetik und Zukunft der medialen Kunst entscheidend mitgeprägt. Jährlich bietet das Festival einen aktuellen Überblick mit Experimentalfilmen, Installationen, Performances, digitalen Formaten und hybriden Formen. Dabei reicht das Spektrum von persönlichen und politischen Themen oder gestalterischen Experimenten bis zu provokanten Aussagen.

// AWARDS

Auf dem Festival wird der ›EMAF-Award‹ für eine richtungsweisende Arbeit in der Medienkunst und der ›Dialogpreis‹ des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches von einer
internationalen Jury vergeben. Zudem verleiht die Jury des Bundesverbands der Filmjournalisten den Preis für den besten deutschen Experimentalfilm.

// CINEMA
Experimentelle Kurz- und Langfilme, Musikvideos, neue Formen der Narration und Dokumentation sowie Sonderprogramme und Retrospektiven

// EXHIBITION
Aktuelle Medien-Installationen vom 21. April bis 23. Mai 2010 in der Kunsthalle Dominikanerkirche.

// EXPANDED MEDIA

Projekte der digitalen medialen Aktion und Interaktionen sowie Performances, Musik- und Soundprojekte sowie neue Konzepte des Expanded Cinema.

// MEDIA CAMPUS
Die Kontakt- und Projektbörse für neue Vorhaben, Tendenzen und Ausbildungskonzepte aus den Medienuniversitäten, Kunstakademien und Designhochschulen Europas.

// CONGRESS
Diskussionen und Fragestellungen aus den aktuellen Themenbereichen des Festivals in Talks, Workshops, Künstlerpräsentationen und Panels.

Wir laden Sie herzlich ein, im April 2010 die Aktualität experimenteller Medienkunst bei uns zu entdecken.
Infos und Anmeldeunterlagen für Ihr Projekt: www.emaf.de

Unabhängiges FilmFest Osnabrück

Brandaktuelles, engagiertes Kino an fünf Tagen: Insgesamt 25 abendfüllende Filme und 53 Kurzfilme präsentiert das Unabhängige FilmFest in diesem Jahr vom 21. bis zum 25. Oktober in der Lagerhalle, im Haus der Jugend und im Filmtheater Hasetor.

Glück ist ein flüchtiger Zustand. Wähnt man sich gerade noch in dem Glauben, der glücklichste Mensch der Welt zu sein, kann das Schicksal im nächsten Moment schon eine Überraschung für dich auf Lager haben, die dich in die tiefsten Abgründe stürzt. Aus solchen Stoffen entsteht großes Kino. Jedenfalls festigte sich beim FilmFest-Team während der Sichtung und Auswahl des Festivalprogramms alsbald die Gewissheit, dass das „Glück“ zum großen Thema des Festivals werden würde.

FilmFest auf Glückssuche – 24. Unabhängiges FilmFest Osnabrück, 21.-25.10.2009

Am Mittwoch, den 21. Oktober, startet das FilmFest, daher unter dem Motto „Glück“. Zu den Highlights gehören unter anderem der neue Ken Loach Film „Looking for Eric“, der diesjährige Berlinale-Gewinner „La Teta Asustada“ der Peruanerin Claudia Llosa und die vier Programme des Kurzfilmwettbewerbs.

Im Mittelpunkt stehen die Wettbewerbe um den Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück, den internationalen Kurzfilmpreis und den Filmpreis für Kinderrechte. Sieben Filme des Programms bewerben sich um den mit 5.000 Euro dotierten, von der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank Osnabrück gestifteten Osnabrücker Friedensfilmpreis. Der Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück vergibt den mit 2.000 Euro dotierten Filmpreis für Kinderrechte. Das Publikum darf wieder den besten Kurzfilm küren. Als Preis winken 500 Euro, die vom Studierendenparlament der Universität Osnabrück bereitgestellt wurden.

Mit einem Novum wartet das FilmFest-Team in diesem Herbst auf: Intensive Einblicke in die lateinamerikanische Filmszene, zurzeit eine der aufregendsten der Welt, bietet das Spezialprogramm „Vistas Latinas“.

Ob und wie unabhängige Filme jenseits des Mainstreams ins Kino kommen, darüber wird auch debattiert, denn im Rahmenprogramm des Festivals wird es in diesem Jahr ein Diskussionsforum zu fachlichen Aspekten unabhängigenFilmschaffens geben.

24. UNABHÄNGIGES FILMFEST OSNABRÜCK 2009


Das Glück in seinen verschiedenen Aggregatzuständen ist in diesem Jahr dominierendes Thema des renommierten Festivals (21. – 25. Oktober)

Glück ist ein flüchtiger Zustand. Wähnst du dich gerade noch in dem Glauben, der glück-lichste Mensch der Welt zu sein, kann das Schicksal im nächsten Moment schon eine Überraschung für dich auf Lager haben, die dich in die tiefsten Abgründe stürzt. Aus sol-chen Stoffen kann großes Kino entstehen. Jedenfalls festigte sich beim FILMFEST-Team während der Sichtung und Auswahl des Festivalprogramms alsbald die Gewissheit, dass das „Glück“ zum großen Thema des Festivals werden würde.

Ein Beispiel: In Manchester sitzt ein in die Jahre gekommener Briefträger unglücklich zu-hause und überlegt, was in seinem Leben alles schief gelaufen ist. Eine Wendung erfährt sein Schicksal, als der Fußballfan feststellt, dass plötzlich sein Idol Eric Cantona, der le-gendäre Stürmer von Manchester United höchstpersönlich auf seiner Bettkante sitzt. Der startet mit ihm die „Operation Cantona“, die seinem Leben tatsächlich den Kick ins Positi-ve beschert. Man soll es nicht glauben, aber hinter diesem traumhaften Alltagsmärchen steckt der legendäre Regisseur Ken Loach, der mit seinen hochrangigen und oft prämier-ten Filmen schon häufig beim FILMFEST OSNABRÜCK zu Gast war. Diesmal präsentiert Loach hier sein urkomisches Plädoyer für die Solidarität mit dem Titel „Looking For Eric“ und sticht damit punktgenau ins Glücksnest.
Insgesamt 25 abendfüllende Filme und 50 Kurzfilme präsentiert das FILMFEST in diesem Jahr an drei Spielstätten: Traditionell wird in der Lagerhalle und im Haus der Jugend pro-jiziert, außerdem ist diesmal auch das Filmtheater Hasetor beteiligt. Sieben Filme des Programms bewerben sich um den mit 5.000 Euro dotierten, von der VR-Stiftung der Volksbanken und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank Osnabrück gestifteten Friedensfilmpreis der Stadt Osnabrück. Der Fachbereich für Kinder, Jugendli-che und Familien der Stadt Osnabrück vergibt den mit 2.000 Euro dotierten Filmpreis für Kinderrechte. Das Publikum darf wieder den besten Kurzfilm küren. Als Preis winken 500 Euro, die vom Studierendenparlament der Universität Osnabrück bereitgestellt wurden.

Mit einem Novum wartet das UNABHÄNGIGE FILMFEST in diesem Herbst auf: Intensive Einblicke in die lateinamerikanische Filmszene bietet das Programm „Vistas Latinas“. Unter die Haut gehende Produktionen entwerfen ein Bild der lateinamerikanischen Gesellschaften aus den unterschiedlichsten Perspektiven. Der Bogen der Filmthemen reicht von der armen Landbevölkerung in Mexiko („Los Herederos“) über die chilenische Mittelschicht („Turistas“) bis zum sehr eigenen Universum der peruanischen Superreichen („Dioses“).“ Ebenfalls in Peru spielt „La Teta Asustada (Eine Perle Ewigkeit)“ der Regisseurin Claudia Llosa, der während der Berlinale 2009 mit dem Goldenen Bären ausgezeichnet wurde. Llosa beschreibt mit wunderbar poetischen Bildern das Leben und Leiden einer jungen Frau, die das „Ergebnis“ der Vergewaltigung ihrer Mutter während des peruanischen Bürgerkrieges ist.

Den Preis der ökumenischen Jury der Berlinale 2009 erhielt eine aktuelle französische Pro-duktion: „Welcome“. Hierin geht es um das Glück eines jungen Irakers, der sein Land verlassen hat, um seine Freundin im englischen Exil wieder zu sehen. Doch in Calais an der Nordküste Frankreichs findet seine Reise ein abruptes Ende, weil der Ärmelkanal zum unüberbrückbaren Hindernis für seinen Traum wird. Dann hat er eine Idee: Wenn offiziell einreisen nicht klappt, warum nicht schwimmen…? Regisseur Philippe Lioret über sein Werk, das unter anderem das Leben illegaler Emigranten in Frankreich in den Mittelpunkt stellt: „Es ist gut, im Kino das Land, in dem man lebt, unter einem Aspekt zu entdecken, von dem man keine Ahnung hat.“

Zurück zum Glück: Heitere Züge weist der Österreichische Film „Kleine Fische“ auf, der als Eröffnungsfilm in der Lagerhalle gezeigt wird. Regisseur Marco Antoniazzi charakteri-siert darin zwei höchst unterschiedliche Brüder: Martin und Kurt, die sich beim Begräbnis des Vaters nach langer Zeit wieder sehen. Zögerlicher Nesthocker der eine, rebellischer Ausreißer der andere, reiben sie sich im Streit um den kleinen Fischladen im Familienbe-sitz aneinander. Martin will das Geschäft zu einem modernen, ökologisch bedachten Un-ternehmen umformen und engagiert sich in der Globalisierungskritik – nicht zuletzt, um damit der Studentin Karin zu imponieren. Kurt findet an den Weltverbesserungsideen wenig Interesse, umso mehr aber an Karin. Zwar sind so Konflikte vorprogrammiert, doch irgendwie finden die beiden Brüder doch noch zusammen.

Ob und wie unabhängige Filme jenseits des Mainstreams ins Kino kommen, darüber wird auch debattiert, denn im Rahmenprogramm des Festivals wird es in diesem Jahr ein Dis-kussionsforum zu fachlichen Aspekten unabhängigen Filmschaffens geben. Am Freitag steht der Begriff „unabhängiger Film“ an sich zur Debatte. Am Samstag ist um 14.00 Uhr ein Austausch zum Thema „Verleih – Wege ins Kino“ angesetzt, gefolgt von einer Diskus-sion mit jungen Filmschaffenden („Ideal trifft Realität“) und einer Runde zum Thema „Produktionsbedingungen.

www.filmfest-osnabrueck.de

35.000 Besucher in „Bilderschlachten“

In der am Sonntag zu Ende gegangenen Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ konnten rund 35.000 Besucher seit der Eröffnung am 22. April begrüßt werden.

Die Kuratoren der Ausstellung werten die Besucherzahl als vollen Erfolg, der zeige, dass die Ausstellung trotz der kontroversen Thematik auf ein breites öffentliches Interesse gestoßen sei. Insbesondere überregionale Besucher haben die Ausstellung, die historische Exponate mit aktueller Kunst kombiniert, aufgesucht. Aber auch bei Schulen ist die Ausstellung auf ein reges Interesse gestoßen. Die Zahl der Besucher hat in den Augen der Kuratoren die Erwartungen weit übertroffen und verdeutlicht die Aktualität des Themas der Darstellung des Krieges in den Medien.

Anlässlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht haben sich das das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, das European Media Art Festival (EMAF), die Kunsthalle Dominikanerkirche und das Museum Industriekultur in Osnabrück zusammengefunden, um die gemeinsame Ausstellung zu konzipieren. Initiiert wurde diese durch die Friedensstadt Osnabrück.

Oberbürgermeister Boris Pistorius:

»Das Ausstellungsprojekt „Bilderschlachten“ ist durch den Kulturgipfel im vergangenen Jahr angestoßen worden, zu dem ich die Kulturschaffenden eingeladen hatte. Für die Friedensstadt Osnabrück war diese Ausstellung ein wichtiges Projekt, weil sich erstmals vier kulturelle Einrichtungen der Stadt gemeinsam einem Thema gewidmet haben. Jede Institution allein hätte dieses ambitionierte Projekt nicht realisieren können – zumal die Vorbereitungszeit nur sehr kurz gewesen ist. Die Beteiligten haben durch diese Kooperation wichtige Erfahrungen sammeln können. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, die Kräfte zu bündeln. Das zeigt die gute Resonanz in den Medien aber auch das Interesse der Besucher. Ich hoffe, dass wir in naher Zukunft weitere derartige Kooperationsprojekte in Osnabrück zu sehen bekommen.«

Neue und ungewöhnliche Blickwinkel auf die Kriegsberichterstattung von der Antike bis zur Gegenwart zeigte die Ausstellung »Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg«. Sie bot erstmals eine Zusammenstellung von Exponaten aus den Bereichen Technik – Medien – Kunst. Wie hat die technologische Entwicklung das Bild vom Krieg verändert? Warum sind Kriegsberichte so erfolgreiche Konsumgüter?

Im Museum für Industriekultur Osnabrück, in der Kunsthalle Dominikanerkirche und im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum wurden diese Fragen seit dem 22. April beantwortet. Die vom European Media Art Festival dazu ausgewählten internationalen Künstlerinnen und Künstler begegnen den veröffentlichten Wahrheiten aus dem Krieg mit großen Zweifeln. Kritisch setzen sie sich mit den angeblich authentischen Medienberichten auseinander.

Weitere Informationen zur Ausstellung unter: www.bilderschlachten.de

In 30 Minuten um die Welt Workshop für Jugendliche im Alter von 14 bis 19

In den Herbstferien bietet das Unabhängige FilmFest Osnabrück einen Filmworkshop für Jugendliche zwischen 14 und 19 Jahren im Haus der Jugend an.

Unter dem Titel „In 30 Minuten um die Welt“ erfahren die Teilnehmer, was Kurzfilme über andere Länder erzählen und vor allem: wie? Ob Kino, Fernsehen oder Internet: Medien bieten zahlreiche Möglichkeiten, die Welt zu erkunden.

Für ihre Beiträge nutzen die Produzenten Bilder, um uns zu unterhalten, zu informieren, aber auch, um uns zu manipulieren. Der Workshop wendet sich an Jugendliche, die sich für Filme interessieren und Lust haben, genauer hinzuschauen.

Außerdem bietet er die Chance, hinter die Kulissen der täglichen Bilderflut zu schauen und Fragen zu stellen: Welche Bilder von der Welt haben wir eigentlich in unseren Köpfen? Wie „lese“ ich einen Film und welche filmischen Mittel verwenden Filmemacher, um ihre Sichtweise auf die Welt darzustellen?

Im ersten Teil des Workshops werden kurze Filmausschnitte gezeigt. Anschließend arbeiten die Teilnehmer selbst mit der Kamera, um herauszufinden, wie Filme funktionieren. Außerdem wird der Frage nachgegangen, wann und warum man einen Film gut oder schlecht findet?

Im zweiten Teil werden Kurzfilme vorgeführt und es wird darüber diskutiert, ob die „Botschaften“ der Regisseure ankommen und ob Dokumentationen tatsächlich sachlich und Spielfilme „nur“ unterhaltsam sind?

Ort: Haus der Jugend, Große Gildewart 6 –9, 49074 Osnabrück
Freitag, 16.10.09, 14.00 – 18.00 Uhr
Samstag, 17.10.09, 14.00 – 18.00 Uhr

Leitung: Marcel Kawentel & Timo Lombeck (Medienwissenschaftler)
Gefördert von InWEnt GmbH aus Mitteln des BMZ
Maximale Teilnehmerzahl: 20 | Keine Teilnahmegebühr

Eine Anmeldung ist erforderlich, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist.

Anmeldungen: Osnabrücker FilmForum e.V. – Lohstraße 45 a – 49074 Osnabrück – Tel.: 0541 – 2 98 24 – Fax: 0541 – 20 20 298

www.filmfest-os.de

A Wall is A Screen – Auftakt zum 24. Unabhängigen FilmFest 2009

Am 10. Oktober sind sie wieder in Osnabrück unterwegs: Die Hamburger Cineasten, die unsere Innenstadt in ein Freiluftkino verwandeln.

A Wall is a Screen
A Wall is a Screen
Bereits zum fünften Mal ist das Team von „A Wall is A Screen“ in Osnabrück mit seiner cinematografischen Stadtführung unterwegs und einmal mehr machen sie so auf das Unabhängige FilmFest 2009 aufmerksam, das am 21. Oktober startet.

Ankara, Osnabrück, Odessa, Bukarest, Madrid: Der Tourneeplan der „A Wall is A Screen“-Aktivisten zeugt davon, wie beliebt die Company mittlerweile ist. Viele Städte sind von der abendlichen Mischung aus Stadtführung und Filmnacht so begeistert, dass die Hamburger schon mit mehreren Teams durch die Welt reisen, um alle Nachfragen befriedigen zu können.

Vor fünf Jahren begeisterten die Hamburger zum ersten Mal die Besucher des FilmFestes. Ob Nikolaiort, Rückseite des Theaters oder Große Straße, keine weiße Fassade war vor dem mobilen Projektor sicher, der auf einem Handkarren durch die City gezogen wurde. Ob lustige, nachdenkliche oder skurrile Kurzfilme, die Vorführer schaffen immer wieder ungewöhnliche und erstaunliche Beziehungen zwischen Orten, Filmen und dem Publikum.

Seither sind sie Stammgäste des Festivals und das Publikum wird immer größer.

Jetzt feiert „A Wall Is A Screen“ zusammen mit seinen Osnabrücker Fans fünfjähriges Jubiläum. Im Anschluss an die Veranstaltung, die um 19:30 Uhr auf dem Domplatz beginnt, wird deshalb zu einer kleinen Feier geladen.

Bilderschlachten – Spieleschlachten?

Im Zuge der Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ findet am Freitag, den 2. Oktober 2009 von 19 -23 Uhr eine gemeinsame Computerspielenacht für Kinder und Eltern in der Kunsthalle Dominikanerkirche Osnabrück statt.

Bilderschlachten - Spieleschlachten?
Bilderschlachten - Spieleschlachten?
Willkommen sind Kinder und Jugendliche von 6 bis 18 Jahren, die ihren Eltern ihre Lieblingsspiele vorführen und beibringen möchten. Ebenso werden alle interessierten Eltern begrüßt, die gerne einen Blick in die Spielewelt ihrer Tochter oder ihres Sohnes werfen würden.

Die Kinder und Jugendlichen sind eingeladen, ihre jeweiligen Lieblingsspiele von Super Mario über Counter Strike bis hin zu Wii Sports mitzubringen. Auch können sie gemeinsam mit ihren Eltern an den Rechnern und Konsolen neue Spiele kennen lernen. Dies ermöglicht ein Generations- übergreifendes, gemeinschaftliches Spielen.

Interessierte Eltern können sich ferner über altersgerechte Spiele für ihre Kinder informieren und Tipps zur Medienkompetenz erhalten.

Eigene Spiele sowie Rechner und Konsolen sollten mitgebracht werden, es wird jedoch auch Hard- und Software bereitgestellt. Die Teilnahme ist kostenlos, jedoch ist eine gemeinsame Annmeldung des Kindes mit mindestens einem Elternteil erforderlich.

Anmeldung bis zum 25.09. hier.

Die Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ ist ein Kooperationsprojekt von vier Osnabrücker Institutionen: dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, dem European Media Art Festival, der Kunsthalle Dominikanerkirche und dem Museum Industriekultur Osnabrück.

Weitere Informationen unter www.bilderschlachten.de und www.spielen-verbindet.de

Bilderschlachten. 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst Ausstellung in Osnabrück 22.04.-04.10.2009 im Museum Industriekultur (1. Teil) in der Kunsthalle Dominikanerkirche (2. Teil) im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum (3. Teil) in Kooperation mit dem European Media Art Festival

Lesung Ilija Trojanow: Angriff auf die Freiheit

Der vielfach ausgezeichnete Literat Ilija Trojanow wird am Donnerstag, den 24. September 2009 um 19.30 Uhr in der Kunsthalle Dominikanerkirche sein neues Buch vorstellen. Es ist die einzige Veranstaltung des Autors in Deutschland.

Ilija Trojanow
Ilija Trojanow
Im Rahmen der Ausstellung BILDERSCHLACHTEN wird der Preisträger der Leipziger Buchmesse sein gemeinsam mit Juli Zeh verfasstes Buch: „Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte“ präsentieren.

Die besondere Konzeption der Ausstellung BILDERSCHLACHTEN eröffnet die Möglichkeit, den Einsatz von Techniken gegen Menschen in breiter Form zu vergleichen und diskutieren. Mit ihrem Buch wollen die Schriftstellerin und Juristin Juli Zeh und der Autor, Herausgeber und Verleger Ilija Trojanow fundiert, engagiert und provokativ Bürgerinnen und Bürger aufrütteln, die sich zu lange in falscher Sicherheit wiegten.

Niemals würden Sie es anderen Menschen erlauben, in Ihren privaten Sachen zu schnüffeln, Sie zu bespitzeln oder zu belauschen. Was aber, wenn diese anderen Menschen den Staat oder die Wirtschaft repräsentieren? Ist Ihnen die totale Überwachung dann egal? Die Warnungen vor Terror und Kriminalität und die Annehmlichkeiten von Plastikkarten und Freundschaften im Internet lenken von einer Gefahr ab, die uns allen droht: dem transparenten Menschen.

Der Autor Ilija Trojanow wurde 1965 in Bulgarien geboren, ist in Kenia aufgewachsen, studierte und arbeitete viele Jahre in Deutschland und lebte danach lange im Ausland.

Trojanow ist Autor, Herausgeber und Verleger, er beschäftigt sich schwerpunktmäßig mit afrikanischer Geschichte, Kultur und Literatur. Der Autor erhielt zahlreiche Preise, darunter den Adelbert-von-Chamisso-Preis(2000), den Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie „Belletristik“(2006) sowie zuletzt den Preis der Literaturhäuser (2009) und den Würth-Preis für Europäische Literatur (2010).

Die Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ ist ein Kooperationsprojekt von vier Osnabrücker Institutionen: dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, dem European Media Art Festival, der Kunsthalle Dominikanerkirche und dem Museum Industriekultur Osnabrück.

Weitere Informationen unter www.bilderschlachten.de. Die Veranstaltung findet in Zusammenarbeit mit der Buchhandlung zur Heide statt und kostet im Vorverkauf und ermäßigt 5 Euro an der Abendkasse 7 Euro.

Eintrittskarten und weitere Informationen in der Buchhandlung zur Heide, Tel. 0541/350 88 10. Unter dieser Nummer sind auch Rückfragen möglich.

Ilija Trojanow/Juli Zeh: Angriff auf die Freiheit. Sicherheitswahn, Überwachungsstaat und der Abbau bürgerlicher Rechte, 176 S., Hanser Verlag 2009, € 14,90

Buchhandlung zur Heide www.buch-zur-heide.de

TAG DER NACHRICHTENTECHNIK

Wie werden Nachrichten hergestellt und verbreitet? Antworten bietet der „Tag der Nachrichtentechnik“, der am Sonntag, dem 20. September 2009, von 10 bis 18 Uhr im Magazingebäude des Museums Industriekultur stattfindet.

Im Rahmen der Ausstellung „Bilderschlachten“ geht es an diesem Tag um die Herstellung und Verbreitung von Nachrichten. Besucherinnen und Besucher können selbst ausprobieren, womit sich Profis tagtäglich beschäftigen, damit wir Nachrichten aus nah und fern erhalten. Ein spannendes Programm für Jung und Alt.

Funktechnik, Telegrafie, Luftbilder, Morsen, Brieftauben, Drucktechnik, Kryptographie, Videoschnitt und Glasfasertechnik werden vorgestellt. Der Eintritt zum „Tag der Nachrichtentechnik“ ist kostenfrei.

Unter fachkundiger Anleitung der Osnabrücker Funkamateure lassen sich verschiedene Morse- und Funktechniken ausprobieren. Da Amateurfunk heute auch Computer und Internet bedeutet, werden einige spannende Neuheiten vorgestellt.

Der Internationale Austausch hat auch bei der Verwendung von Brieftauben eine lange Tradition. Über die fantastischen Talente von Brieftauben klärt der Verband Deutscher Brieftaubenzüchter auf und Besucher können eine Taube auf die Reise schicken.

Wie mit Lichtgeschwindigkeit Nachrichten übertragen werden, wird anhand der Glasfasertechnik anschaulich dargestellt. Besucher erfahren Interessantes zu den Möglichkeiten und der heutigen Nutzung dieser Technologie und über eine kurze Glasfaserstrecke werden die Nachrichten der Besucher sichtbar übermittelt.

Die „Buschpiloten“ drehen einen Videofilm aus der Luft. Das Modellflugzeug ist mit einer Videokamera ausgestattet und nimmt die Besucher aus der Luft auf. Für den Start ist allerdings einigermaßen gutes Flugwetter notwendig.

In der Ausstellung werden die ständig aktualisierten Filme des Tages gezeigt. Außerdem werden noch einige Modellflugzeuge ausgestellt.
An zwei Videoschnittplätzen können Interessierte Nachrichten selbst zusammenstellen. Nach einer kurzen Einführung in die Mac Oberfläche und in das Schnittprogramm, geht es dann um Berichterstattung und Einflussnahme. Der kleine fertige Film kann auf CD gebrannt mit nach Hause genommen werden.

Außerdem können Kinder Nachrichten in verschiedenen Verschlüsselungscodes schreiben, sich an der Morsetaste versuchen, selber eine Morsetaste oder eine Wachstafel bauen, oder eine Flugschrift drucken. Am Sonntag, den 20. September 2009 ab 10 Uhr, wird direkt von der Ausstellung gesendet. Seien Sie dabei und machen Sie mit!

Die Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ ist ein Kooperationsprojekt von vier Osnabrücker Institutionen: dem Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, dem European Media Art Festival, der Kunsthalle Dominikanerkirche und dem Museum Industriekultur Osnabrück.

Alle Informationen zum Begleitprogramm erhalten Sie auch unter www.bilderschlachten.de.

Bilderschlachten. 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst Ausstellung in Osnabrück 22.04.-04.10.2009 im Museum Industriekultur (1. Teil) in der Kunsthalle Dominikanerkirche (2. Teil) im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum (3. Teil) in Kooperation mit dem European Media Art Festival

Der 11. September steht als Zäsur und Symbol

Der 11. September 2001 ist zum Symbol und zur Zäsur geworden. Doch was bedeutet dieses Datum für den einzelnen Menschen? Dieser Frage wird im Rahmen der Ausstellung BILDERSCHLACHTEN eine Schreibwerkstatt nachgehen.

Interessierte Teilnehmer können sich jetzt noch anmelden. Alle Informationen dazu finden Sie unter www.bilderschlachten.de. Die Schreibwerkstatt „11. September“ gibt den Teilnehmern unter professioneller Anleitung Gelegenheit, ihre Erlebnisse mit Medien und Krieg in literarischer Form aufzuarbeiten und im Anschluss einer interessierten Öffentlichkeit vorzustellen. In der Werkstatt lernen die Teilnehmer, wie sie ihre Erfahrungen oder Ansichten zu diesem Tag, der in den Medien für jedermann live präsent war, in eine Kurzgeschichte umsetzen. Dabei sollen Lesarten im Vordergrund stehen, welche die Bedeutung dieses Tages im Leben einzelner Menschen sichtbar machen.

„BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre aus dem Krieg“ ist eine Kooperationsausstellung des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums, des European Media Art Festivals, der Kunsthalle Dominikanerkirche und des Museums Industriekultur Osnabrück. Anlässlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht wird diese Kooperationsausstellung in der Friedensstadt Osnabrück gezeigt. Die Ausstellung zeigt neue und ungewöhnliche Blickwinkel auf die Kriegsberichterstattung von der Antike bis zur Gegenwart. Im Dialog von historischen Dokumenten, technischen Exponaten und aktueller Medienkunst, wird hier deutlich, wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben.

Um das Thema „Krieg und Medien“ transparenter zu machen, und auch die persönlichen Erfahrungen der Ausstellungsbesucher stärker aufzugreifen und zu sichern, soll im Begleitprogramm der Ausstellung eine Schreibwerkstatt zum Thema „11.September“ stattfinden. Im Zentrum der Schreibwerkstatt steht das Bild des einstürzenden World Trade Centers, das weltweit zum medial vermittelten Symbol einer neuen Epoche geworden ist. Die Frage, der in der Werkstatt literarisch nachgegangen wird, lautet: Was genau transportieren Bild und Symbol?

Als Teilnehmer sind Menschen vorgesehen, die sowohl am Verfassen von literarischen Texten als auch an einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem „11. September“ interessiert sind. Es wird speziell um Menschen geworben, die den 11. September 2001 bewusst erlebt und/oder eigene Kriegserfahrungen aus der Vergangenheit und anderen Regionen dieser Welt haben und die den Wunsch haben diese mit anderen literarisch, und somit in einem Spannungsfeld von Realität und Fiktion, zu teilen. Es wird ein ausgewogenes Verhältnis von Menschen, die reale und mediale Erfahrungen mit dem Krieg haben, angestrebt, um so konkret den Impuls der Ausstellung „Bilderschlachten – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ aufzunehmen.

Nähere Informationen und Anmeldung bei Jörg Ehrnsberger unter 0178 – 3251250 oder joerg@ehrnsberger.de
Zeit: 11. Freitag, 11. September 18 – 21 Uhr und Samstag 12. September 10 – 18 Uhr
Ort: Osnabrück, Kunsthalle Dominikanerkirche Teilnahmegebühr 30 Euro Weitere Informationen auch unter www.bilderschlachten.de

Bilderschlachten für jedermann

Was hat ein VfL-Osnabrück Fan mit einem Besucher im Museum und Park Kalkriese gemeinsam? Ganz einfach: beide erhalten zum Endspurt der Ausstellung BILDERSCHLACHTEN einen Gutschein beim Kauf einer jeweiligen Eintrittskarte.

Mit diesem können sie dann für 3,- statt für 5,-€ alle drei Ausstellungsorte von BILDERSCHLACHTEN besuchen.

Das Museum Industriekultur, die Kunsthalle Dominikanerkirche und das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum präsentieren in Kooperation mit dem European Media Art Festival noch bis zum 4. Oktober diese regional und überregional viel beachtete Ausstellung.

Auch Besucher des Felix-Nussbaum-Haus und Kunden der Bäckerei und Konditorei Bröcker in der Rehmstraße kommen in den Genuss dieser Aktion. Ermäßigten Eintritt erhalten ebenfalls os-card Besitzer und die Giro-Live-Kunden der Sparkasse. Auch die Mitglieder der Freunde der Kunsthalle und des Kunstvereins Osnabrück sowie die Dauerkartenbesitzer des VfL Osnabrück können die Ermäßigung in Anspruch nehmen.

Der Besuch der beeindruckenden Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“, die u.a. von der Friedensstadt Osnabrück gefördert wird, wird auf diese Weise für viele Osnabrücker sicherlich noch attraktiver. Sichern Sie sich Ihren Gutschein für eine lohnende Ausstellung, die Geschichte und Kunst spannend verknüpft. Es lohnt sich! Nur noch bis zum 4. Oktober!

Bilderschlachten. 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst Ausstellung in Osnabrück 22.04.-04.10.2009 im Museum Industriekultur (1. Teil) in der Kunsthalle Dominikanerkirche (2. Teil) im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum (3. Teil) in Kooperation mit dem European Media Art Festival

www.bilderschlachten.de/

Krieg im Hörspiel

Im Rahmen der Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ wird in Osnabrück zur Kulturnacht am Samstag, dem 29. August, die Veranstaltung „Krieg im Hörspiel“ präsentiert.

In der Kunsthalle Dominikanerkirche können Besucherinnen und Besucher ab 19 Uhr zunächst den Vortrag von Jochen Meißner hören. Er beschäftigt sich mit der Entwicklung des Hörspiels in Bezug auf Krisen- und Kriegsphänomene seit 1914. Von Beginn an ist das Radio stets auch ein Medium der schlechten Nachrichten gewesen. Ein Beispiel: die Liveübertragung der katastrophalen Landung des Luftschiffs Hindenburg in Lakehurst am 6.Mai 1937. Gut ein Jahr später versetzte Orson Welles mit seinem Hörspiel „The War of the Worlds“, das in einer fiktiven Reportage die Invasion der Marsianer auf der Erde schildert, Teile der Bevölkerung in Panik.

Seitdem hat das Hörspiel auf vielfältige Weise auf Kriegs- und Krisenphänomene reagiert. Der Referent Jochen Meißner ist Kultur- und Medienjournalist für Print und Radio sowie ständiger Hörfunkkritiker für den Medienfachdienst Funkkorrespondenz. Außerdem ist er künstlerischer Leiter des jährlich stattfindenden Hörspielsymposions an der Eider und Mitglied verschiedener Jurys.
Im Anschluss daran, wird es um 21 Uhr das Hörspiel „Deutsche Krieger“ von Andreas Ammer und FM Einheit geben. Die medialen Transformationen des Krieges werden hier zum Thema gemacht und authentisches O-Ton Material verwendet. Ab 22.15 Uhr läuft das Hörspiel „Wie wir den Krieg gewannen“ von Albrecht Kunze. Der Hörspielmacher analysiert die sogenannten „Neuen Kriege“, die keinen begrenzten Raum mehr einnehmen und kein definiertes Ende haben. Krieg und Nichtkrieg werden ununterscheidbar und gehen in einen Dauerzustand von Bedrohung über.

Die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst“ zeigt die Wechselwirkungen zwischen kriegerischen Ereignissen, technologischer Entwicklung und der medialen Darstellung. Anlässlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht haben sich das das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, das European Media Art Festival (EMAF), die Kunsthalle Dominikanerkirche und das Museum Industriekultur in Osnabrück zusammengefunden, um die gemeinsame Ausstellung zu konzipieren.
Initiiert wurde diese durch die Friedensstadt Osnabrück. Die Ausstellung ist noch bis zum 4. Oktober geöffnet. Weitere Informationen zur Ausstellung finden Sie unter www.bilderschlachten.de.

Bilderschlachten. 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst Ausstellung in Osnabrück 22.04.-04.10.2009 im Museum Industriekultur (1. Teil) in der Kunsthalle Dominikanerkirche (2. Teil) im Erich Maria Remarque-Friedenszentrum (3. Teil) in Kooperation mit dem European Media Art Festival


www.bilderschlachten.de

Kunstdiebe am art’otel

Schon die zweite Plane vom Bauzaun entwendet – Künstlerin SEO vom art’otel begeistert auch Diebe. Aus der Not eine künstlerische Tugend macht das noch im Bau befindliche art’otel cologne am Kölner Rheinaufhafen.

art'otels Plane noch da
art'otels Plane noch da
Unbekannte entwendeten bereits zweimal seit 7. Juli die von der Künstlerin SEO gestaltete Plane am Bauzaun. Das bedruckte wetterfeste Gewebe sollte Passanten und Autofahrern einen Vorgeschmack auf die prachtvollen Werke der koreanischen Künstlerin bieten. Ihre Bilder werden ab Eröffnung im Winter 2009 dauerhaft in dem neuen Hotel zu sehen sein. Vorbild für die künstlerische Plane ist das SEO-Bild „Global Roses“, das auf 12 Meter Länge im künftigen Speiseraum des Hotels zu sehen sein wird. Das Motiv des Seerosen-Ensembles gefiel offenbar auch den Dieben so gut, dass sie jeweils am 11. und 18. Juli zuschlugen und die 340×170 Zentimeter großen Planenteile klauten.

art'otels Plane weg
art'otels Plane weg
Cordula Waldeck, gerade erst ernannte Hoteldirektorin des Hauses, spielte anfangs noch mit dem Gedanken, die Planen zu ersetzen. Doch nun löst sie ihren ersten Fall mit einem Gewinnspiel an der selben Stelle. Motto: Kunstdiebstahl lohnt sich nicht – die art’otels lohnen sich schon. Waldeck: „Die neue Plane am Bauzaun wird zu einem Gewinnspiel aufrufen. Wir verlosen die erste Nacht in unserem Hotel inklusive Frühstück und einem persönlichen Geschenk der Künstlerin.“ Das Hotel hat die Polizei übrigens nicht hinzugezogen. Waldeck schmunzelnd: „Der Diebstahl zeigt ja nur, dass SEO eine wirklich gefragte Künstlerin ist. Wir haben uns also richtig entschieden.“

Unter www.artotels.com/SEO können sich Kunstliebhaber ab
sofort für die erste Nacht im neuen Kunsthotel registrieren lassen. Unter allen Einsendungen wird der oder die Gewinner/in kurz vor der Eröffnung des Hotels ausgelost. Es gelten die Teilnahmebedingungen auf der Internetseite.

Das art’otel cologne wird im Winter 2009 eröffnet. Mit dem 100 Jahre alten Rheinauhafen unweit des Stadtzentrums wurde ein idealer Standort für das siebente art’otel gewählt. Das Hotel mit 218 Zimmern wird direkt am Wasser errichtet und bietet einen traumhaften Ausblick auf den Hafen und die malerische Kölner Altstadt. Weitere neue art’otels entstehen in Marrakesch (2009), Amsterdam (2011) und London (2012).

Persönlichkeiten lesen Feldpostbriefe

Osnabrücker Persönlichkeiten lesen Feldpostbriefe

Im Rahmen der Ausstellung »BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg« werden auch Feldpostbriefe gezeigt. Anders als Lageskizzen oder Heeresbefehle bieten sie einen Einblick in Alltagsgeschichten und persönlichen Erfahrungen; in das „wahre Leben“ im Krieg. Bekannte Osnabrücker Persönlichkeiten werden in der Kunsthalle Dominikanerkirche am 24. Juni um 19 Uhr aus Feldpost und Tagebüchern von Osnabrücker Künstlern, Geistlichen und Soldaten lesen.

Der Oberbürgermeister Boris Pistorius, Gitarrenlegende Peter Finger, VfL-Präsident Dr. Dirk Rasch, VfL-Urgestein Joe Enochs, sowie die Hauptdarsteller der „Hermannsschlacht“ Clemens Dönicke (Hermann) und Oliver Meskendahl (Varus) lesen Texte aus verschiedenen Epochen.

Neben Feldpost aus dem Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 wird auch aus den Tagebüchern und Briefen von Erich Maria Remarque, seinem Kriegskameraden Georg Middendorf und dem bekannten Osnabrücker Maler Heinrich Assmann gelesen. Hermann Queckenstedt, Leiter des Diözesanmuseum, liest Feldpost eines Osnabrücker Ordensgeistlichen aus dem Zweiten Weltkrieg.

Feldpost ist so alt, wie der Krieg selbst. Entstanden ist sie aus der Kriegspost, die zur Übermittlung rein militärischer Informationen diente. Lange war sie nicht an die schriftliche Form gebunden, sondern wurde auch mündlich überliefert. Eine bis heute berühmte Kriegspost ist die des Läufers von Marathon, der 490 v.Chr. nach der Überbringung der Siegesnachricht in Athen vor Erschöpfung starb.

Im deutsch-französischen Krieg 1870/71 erreichte die Feldpost einen Höhepunkt an Effektivität: Durch technische Innovationen wie Eisenbahn oder Telegraf konnten mehr als 90 Millionen Briefe befördert werden. Spätestens seit dieser Zeit wird Feldpost hauptsächlich als private Post verstanden. Der eingezogene Handwerker schrieb ebenso Briefe wie der Universitätsprofessor. Für die Familien in der Heimat waren diese Briefe Lebenszeichen aus einer unbekannten Welt.

Im Zweiten Weltkrieg war die Bedeutung von Feldpost für die psychische Stabilität der Soldaten an der Front bereits fester Bestandteil der Kriegsführung. Schon vor dem Überfall auf Polen war die Verteilung von Feldpostnummern an alle Einheiten der Wehrmacht abgeschlossen, um den schnellen Versand der Briefe zu gewährleisten. Alle privaten Feldpostsendungen wurden gebührenfrei befördert.

Nach 1945 gab es die Feldpost in Briefform nur noch als historisches Dokument. Heutige Nachrichten der Soldaten vom Balkan, aus Afghanistan oder Afrika erreichen Familienangehörige und Freunde nicht mehr als Brief, sondern per E-Mail.

Die Ausstellung »BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg. Technik – Medien – Kunst« zeigt die Wechselwirkungen zwischen kriegerischen Ereignissen, technologischer Entwicklung und der medialen Darstellung. Wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben, zeigen historische Dokumente, technische Exponate, Filme und Fotografien. Aus dem künstlerischen Bereich sind Installationen, Skulpturen und interaktive Arbeiten zu sehen. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des Erich Maria Remarque-Friedenszentrums, des European Media Art Festivals (EMAF) und der Kunsthalle Dominikanerkirche.

Weitere Informationen finden Sie unter www.bilderschlachten.de.
Die Veranstaltung kostet 5€ bzw. 3€ ermäßigt.

Kunsthalle Dominikanerkirche
Hasemauer 1
49074 Osnabrück

Sascha Blach „Trümmerpfad zur Transzendenz“

truemmerpfad_zur_transzendenzSascha Blach (Transit Poetry, Eden Weint Im Grab) präsentiert 1. Buch „Trümmerpfad zur Transzendenz“

Sascha Blach ruft den Visionismus aus. Der Berliner Autor erschafft in „Trümmerpfad zur Transzendenz“ (Buchlader/Periplaneta Verlag) eine melancholische, dunkle, morbide und wunderliche Parallelwelt, die der Phantasie als Sprungbrett dienen soll. Seine Gedichte orientieren sich an der Romantik, dem Symbolismus, dem Expressionismus und der Postmoderne und beschreiben mit großen Metaphern die Sehnsucht nach etwas Höherem und Nichtgreifbarem.

Der Autor führt seine Leser mit beeindruckender Sprachgewalt durch die finstersten Täler der Jetztwelt bis in die Höhen des metaphysischen Lichts. Er streift die Themenkomplexe Naturmystik, Liebe, Begierde, Spiritualität, Wahnsinn, Spuk, Träume und Tod, lässt die Dichtung über sich selbst reflektieren, revoltiert gegen gesellschaftliche Missstände und spitzt schließlich alles in einer apokalyptischen Klimax zu. Selbst bezeichnet der Autor seinen Erstling als visionäre Dichtung für alle Suchenden, die es auch gerne mal pechschwarz mögen.

Sascha Blach ist Jahrgang 1980, studierte an der Universität Bayreuth Neuere Deutsche Literatur Wissenschaft, Englische Literaturwissenschaft und Soziologie und unterstrich sein Interesse an der dunklen Seite der Literatur und der Romantik mit dem bezeichnenden Magisterarbeitsthema „Das Motiv der Nacht in der Literatur der deutschen Romantik“.

Anschließend absolvierte er ein Zweitstudium als Audio Engineer und ist heute in Berlin als freiberuflicher Tontechniker, Musik-Journalist, Musiker und Autor tätig. Die vorliegenden Texte sind über viele Jahre hinweg entstanden, wurden vom Autor jedoch in der Endphase noch einmal komplett überarbeitet und dekonstruiert, sodass von den ursprünglichen Versionen oft nur wenig übrig blieb. Die Stimmung reicht von drückender Schwermut bis hin zu grenzenloser Euphorie und spirituellen Reflektionen – alles gekleidet in eine zumeist strenge Form, sowie riesige Metaphern und ebensolche Bilder.

Trümmerpfad zur Transzendenz“ – im Untertitel „Lyrische Eruptionen des Visionismus“ – ist jedoch mehr als nur ein Lyrik-Band, denn zusätzlich zu den 100 Gedichten enthält das Buch einen poetologischen Essay, in dem Blach das Konzept des Visionismus erläutert, sowie diverse Kurzgeschichten. Enthalten ist zudem das erste Hörbuch des Autors, denn der Songwriter und Sänger der Bands Transit Poetry, Despairation und Eden Weint Im Grab (unter dem Pseudonym Alexander Paul Blake) ließ es sich nicht nehmen, 20 seiner Gedichte mit sonorer, charismatischer Stimme einzusprechen und mit avantgardistischen, experimentellen und bizarren Sounds zu unterlegen.

Die 47minütige CD liegt dem Buch bei, ist auf allen renommierten Download-Plattenformen, wie iTunes, aber auch bald als für sich stehende Veröffentlichung erhältlich.

Infos „Trümmerpfad zur Transzendenz“ (Buch & CD):

– 100 Gedichte
– 20 Lyrik-Vertonungen (CD mit 47 Minuten Spielzeit)
– 6 Kurzgeschichten
– stilvolle Schwarz-Weiß-Fotographien
– 196 Seiten
– ab dem 30.05.2009 für nur 14,50 erhältlich

Trümmerpfad zur Transzendenz hier kaufen

Dazu gibt es auch 2 Premieren, bei denen der Autor Auszüge daraus vorstellen wird:

Sa., 30. Mai, 15.00 Uhr
Cinestar Leipzig
beim Wave Gotik Treffen
„Darkest Poetry“ zusammen mit Thomas Manegold

Mo., 01. Juni, 20.00 Uhr | Brotfabrik Berlin, Caligariplatz, 13086 Berlin | Vision & Wahn

Weitere Infos:
www.saschablach.de (Autor) | www.wintersolitude.de.de (Produktion)
www.visionundwahn.de (Lesung) | www.periplaneta.com (Verlag)

Trümmerpfad zur Transzendenz hier kaufen

EMAF

Preisverleihung 22. European Media Art Festival

Gestern Abend wurden beim 22. European Media Art Festival die Preise verliehen

EMAF
EMAF

Der EMAF-Award als Preis für eine richtungsweisende Arbeit innerhalb der Medienkunst geht in diesem Jahr an Istvan Kantor für seinen Film „(The Neverending) Operetta“. Kantor widmet sich in seiner ganz persönlichen Operette dem Problem der Wohnsituation in Toronto. Indem er Episoden aus dem eigenen Leben erzählt, thematisiert er ein globales Phänomen am Anfang des 21. Jahrhunderts.

Den Preis für den besten deutschen Experimentalfilm, der vom „Verband der deutschen Filmkritik e.V.“ verliehen wird, geht in diesem Jahr an Barbara Hlali für „Painting Paradise“. Hlali benutzt für ihren Film Bilder aus Krisengebieten, die sie mit Farbe überdeckt, verändert, verschönert.

Den Dialogpreis des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches erhält in diesem Jahr Lida Abdul für ihre Installation „In Transit“. Der Kurzfilm zeigt Kinder beim Spielen mit einem Flugzeugwrack außerhalb von Kabul. Obwohl naturalistisch, hat die Bildsprache eine traumhafte, fast surreale Qualität.

Auf dem 22. European Media Art Festivals wurden von nahezu 2400 eingereichten Arbeiten in diesem Jahr etwa 250 aktuelle Installationen, Filme und Videos für das Medienkunstfestival ausgewählt. Für fünf Tage war Osnabrück ein lebendiger und bedeutender Treffpunkt für Fachleute aus Kunst, Kultur und Medien sowie ein interessiertes internationales Publikum. Jährlich bietet das Festival einen aktuellen Überblick über die internationale Medienkunstszene mit den Sparten Kongress, Ausstellung, Cinema, Retrospektive, Media Campus und Performances.

Der Kongress hat zu verschiedenen Themen in Referaten und Diskussionen Stellung bezogen. Wichtige Ankerpunkte waren aktuelle Ereignisse, wie die Krise in der Banken- und Wirtschaftswelt oder der Konflikt zwischen Israel und Palästina. In den Filmprogrammen liefen unter anderem 12 Welt-, 14 Europa- und 16 Deutschlandpremieren. Insgesamt gab es in diesem Jahr eine starke Tendenz zum Performativen, zum spielerischen Akt und der Interpretation von narrativen Stoffen. Die Retrospektive zeigte die amerikanischen Filmemacher Jordan Belson und Mary Ellen Bute. Der Media Campus präsentierte eine eigene Ausstellung sowie Film- und Videoprogramme mit studentischen Arbeiten. Internationale Performances rundeten das Programm ab. Die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ zeigt noch bis zum 4. Oktober 2009 wie Nachrichten aus dem Krieg übermittelt werden und wie die technologische Entwicklung das Bild vom Krieg verändert hat.

EMAF-Award für eine richtungsweisende Arbeit innerhalb der Medienkunst:
Istvan Kantor „(The Neverending) Operetta“

Begründung der Jury:
„Wir halten diese Arbeit für außergewöhnlich, weil sie von einem hohen Vermögen des Umgangs mit verschiedensten audiovisuellen Mitteln zeugt. Der kraftvolle Ausdruck, den die Bezugnahme auf Hollywood, Kino Pravda, Propaganda Film und das Underground Kino in dem Film hat, entspringt seiner persönlichen Geschichte. Was die Arbeit von anderen unterscheidet, ist ihre Rohheit und Agressivität und ihre gleichzeitige Empfindsamkeit. Das ermöglicht einen intimen Blick, ohne exhibitionistisch zu sein, was authentisch und überzeugend wirkt. Kantors augenzwinkernde Selbstdarstellung macht dies zu einem hochgradig unterhaltsamen Musical. Daher verleihen wir den diesjährigen EMAF Award an “(The Never Ending) Operetta”.“

Mitglieder der Jury:
Sophie Ernst
Christine Rüffert
Shinsuke Ina

Preis der deutschen Filmkritik e.V. in der Sparte Experimentalfilm:
Barbara Hlali „Painting Paradise“

Begründung der Jury:
„In ihrem Film „Painting Paradise“ gelingt es der Regisseurin Barbara Hlali, das Verfahren der Übermalung dokumentarischen Filmmaterials jenseits bloßer ästhetischer Effekte kritisch einzusetzen. Gegen Versuche, die Folgen des Irak-Kriegs in Bagdad zu verdecken, zeigt sie mit ihrem experimentellen Bild- und Tontechniken, wie unter der Oberfläche der Schönfärberei der Krieg immer wieder sichtbar wird.“

Mitglieder der Jury:
Anne Paech
Ingo Petzke
Oliver Rahayel

Dialogpreis des Auswärtigen Amtes zur Förderung des interkulturellen Austausches:
Lida Abdul „In Transit“

Begründung der Jury:
„Indem sie uns die Selbstvergessenheit der Kinderdarsteller zeigt, eröffnet Abdul uns einen Blick in die Zukunft. Mit einer Metapher trägt sie ebenso zu der Verarbeitung der traumatischen Erinnerung auf lokaler Ebene bei, wie sie uns, ihr globales Publikum, in diesen lokalen Prozess mit einbindet. Sie macht uns zu Zeugen der Spuren des Krieges. Mit dieser Perspektive entfacht die Künstlerin einen Dialog zwischen den Kulturen und Generationen jenseits der Ebene von Politik und Diplomatie.“

Mitglieder der Jury:
Sophie Ernst
Christine Rüffert
Shinsuke Ina

EMAF

22. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

EMAF
EMAF

In drei Wochen startet das 22. European Media Art Festival mit Produktionen international bekannter Medienkünstler und innovativen Arbeiten erfolgreicher Talente aus den Akademien. Aus 2400 eingereichten Arbeiten weltweit wurden in diesem Jahr in allen Sektionen rund 250 aktuelle Beiträge für das Festival ausgewählt, die einen umfassenden Einblick in die neuen Tendenzen der Medienkunst bieten.

// CINEMA

Die Filmprogramme zeigen unter anderem, wie bereits der Weg zur Arbeit abenteuerlich sein kann – ganz zu schweigen von den Mysterien eines Büros oder den Achterbahnfahrten an der Börse. Und glücklich kann sich der schätzen, der am Ende des Tages noch einen Job und Zeit für seinen Körper hat. Insgesamt gibt es in diesem Jahr eine starke Tendenz zum Performativen, zum spielerischen Akt und der Interpretation von narrativen Stoffen. Johan Grimonprez arbeitet mit einer erweiterten Version wieder mit dem Mythos Alfred Hitchcock und verfolgt in »Double Take« die Doppelgänger-Idee weiter. Das Programm »Men at work« zeigt soziale, persönliche und allgemein gesellschaftliche Konflikte. In »Femmes totales« sind Filme über Frauenbilder zusammengestellt: über Mädchen, Mütter, Diven und Dykes, die sich im und als Bild neu erfinden. Ein Blick hinter die Kulissen des weiblichen Multitasking. Das Programm »Arts Ltd.« macht deutlich, dass Kunst Arbeit ist, die strukturiert werden muss – schließlich will der Künstler davon leben. Die Arbeiten in »Ideologie und Agitation« vermischen fiktionale mit dokumentarischen Elementen. Sex und Crime dürfen natürlich ebenso wenig fehlen: Kim Gok aus Korea hat mit »Exhausted« eine post-industrielle Milieustudie kreiert, die die Abhängigkeit zwischen Opfer und Täter darstellt. Mit gerade 23 Jahren hat Thijs Gloger mit »Holland« eine wunderbar inszenierte Lebensstudie junger Holländer im Norden der Niederlande geschaffen, die weit weg von den Zentren der Unterhaltung und Ablenkung die T ristesse dieser bürgerlichen Alltagslangeweile in wohl komponierten Bildern darstellt.

// RETROSPEKTIVE

In der Retrospektive werden die amerikanischen Filmemacher Jordan Belson und Mary Ellen Bute vorgestellt. Belson begann wie viele seiner Experimentalfilmkollegen seine Karriere als Maler. Seit 1946 widmete er sich zunehmend der Produktion von bewegten Bildern, die er in einem aufwendigen Arbeitsprozess zu einem visuell-psychedelischen Seherlebnis transformierte. Mary Ellen Bute ist eine Pionierin visueller Musik und elektronischer Kunst. Sie produzierte in den 1930er und 1950er Jahren über ein Dutzend kurze abstrakte Animationen. Ihre Filme sind mit klassischer Musik vertont und mit farbigen Formen, elegantem Design und lebhaften tanzähnlichen Rhythmen ergänzt. Beide Programme werden von Cindy Keefer, Direktorin des Center for Visual Music Los Angeles, kenntnisreich und unterhaltend eingeführt.

// KONGRESS

Der Kongress bezieht in diesem Jahr zu verschiedenen Themen Stellung. Wichtige Ankerpunkte sind die aktuellen Ereignisse, wie die Krise in der Banken- und Wirtschaftswelt oder der Konflikt zwischen Israel und Palästina. Der Autor und Journalist Stefan Heidenreich beschäftigt sich mit historischen, theoretischen und praktischen Fragen im Hinblick auf die Finanzkrise: Eröffnen die wirtschaftlichen Zusammenhänge für die künstlerische Produktion neue Möglichkeiten und Aufgaben? Wie verändern sich die Rollen von Kritikern, Kuratoren oder Künstlern? Außerdem stellt die Produzentin Osnat Trablesi (Tel Aviv) die mit dem Prix Europe ausgezeichnete Netz- und TV-Produktion »Gaza-Sderot: Das Leben trotz allem« vor. Trotz der täglichen Gefahr von Luftangriffen und Raketenschüssen hören die portraitierten Menschen nicht auf, zu arbeiten, zu lieben und zu träumen. In Analogie dazu wird das Thema »Medienkunst und Krieg« mit Blick auf die Ausstellung »Bilderschlachten« aufgegriffen. Beteiligte Künstlerinnen und Künstler stellen ihre Sichtweise und Arbeiten in Präsentationen vor. Ein weiterer Themenschwerpunkt ist dem Kapitel »Medienkunstarchive« gewidmet. Unter dem Titel »From Archive to Living Database« werden im Rahmen des Pilotprojekts »mediaartbase.de« unterschiedliche Vermittlungsformen der Arbeit in und mit Archiven präsentiert. Prof. Oliver Grau plädiert für Dokumentation, Sammlung und Erhaltung der evolutionären Geschichte der audiovisuellen Medien und ihrer Widersprüche. Dr. Achim Heidenreich vom Institut für Musik und Akustik des ZKM spricht schließlich über Musik als Gedächtnis des Films. Er beschäftigt sich mit neuen dramaturgischen Problemen und Möglichkeiten der Kombination von Musik und bewegtem Bild in digitaler Zeit.

// PERFORMANCES

Das Duo „Bubble Beatz“ aus der Schweiz begeistert bei seinen Performance-Konzerten mit hypnotischen Groove. Zusammengesetzt aus verbeulten Verkehrsschildern, Bratpfannen und Benzinfässern bildet die »Trashmaschine« den Mittelpunkt ihrer schweißtreibenden Show. Ihr Sound zwischen House, Industrial, 2Step, Drum’n’Bass, Big Beat, Latin und Funk vermengt mit soliden Bass-Lines und experimentellen Klängen ist ein Augen- und Ohrenschmaus, der den Erfolg ihrer Live-Auftritte garantiert. Mit Scanner ist einer der renommiertesten audiovisuellen Künstler aus Großbritannien auf dem EMAF vertreten. Seine mit dem ostdeutschen Künstler Maix Mayer entwickelte Live- Performance »Raumgleiter« bezieht sich auf das Verhältnis von Architektur, Räumen und Sound. »Meine Arbeiten untersuchen immer die Beziehung zwischen Klang und architektonischen Räumen auf der einen Seite und dem Raum zwischen Information, Geschichte und dem Verschwinden unserer eigenen Erinnerungen auf der anderen.« (S canner)

Selene States: „User Guide to the Semiotics of the Kitchen“

// MEDIA CAMPUS

Der Media Campus präsentiert zwei Ausstellungen sowie Film- und Videoprogramme mit studentischen Arbeiten aus ganz Europa, den USA, Lateinamerika und Asien. Außerdem werden spannende und lehrreiche Specials angeboten. Ein besonderes Highlight ist der Workshop von und mit der französischen Künstlerin Anne Roquigny. Gemeinsam mit einer Gruppe von Studierenden wird sie während des Festivals eine Live-Performance erarbeiten. Die Macromedia Akademie der Medien Osnabrück bietet ein Flash-Seminar an, in dem Studenten lernen können, wie man kreative Flash-Animationen erstellen kann. Exklusiv für Studentinnen und Studenten bieten wir in diesem Jahr auch die Möglichkeit, sich von Kurator Hermann Nöring durch die Ausstellung „Bilderschlachten“ führen zu lassen.

// AUSSTELLUNG: BILDERSCHLACHTEN

Die Ausstellung »Bilderschlachten« zeigt erstmals, wie seit 2000 Jahren Nachrichten aus dem Krieg übermittelt wurden. Sie bietet eine Zusammenstellung von Exponaten aus den Bereichen Technik-Medien-Kunst. Aktuelle Medienkunst macht dabei auf den Konsum- und Lifestyle-Charakter der Kriegsbilder aufmerksam. Viele Künstlerinnen und Künstler beschäftigen sich mit der Darstellung des Krieges, der durch die Massenmedien ins Wohnzimmer gelangt. Sie reagieren teils analytisch, teils sehr persönlich auf die ausgefeilten Inszenierungen der Medien und die Anziehungskraft ihrer Gewaltbilder.

22. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL

Festival: 22. – 26. April 2009
Ausstellung: 22. April – 4. Oktober 2009

www.emaf.de

Nachrichten aus dem Krieg

Ausstellung in Osnabrück zeigt Technik – Medien – Kunst

Wie stark Nachrichten aus dem Krieg von der jeweiligen Kriegspartei abhängen, zeigt der aktuelle militärische Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern: es gibt immer mehrere Sichtweisen. Trotz der fortschreitenden Informationstechnik – via Handy und Internet sind Kriegsbilder nahezu jederzeit an jedem Ort verfügbar – ist keine Darstellung von Kriegsrealität möglich. Diesen Zusammenhang beleuchtet die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“, die am 22. April 2009 in Osnabrück eröffnet wird. Sie zeigt, dass in den Köpfen der Betrachter weniger „Bilder von Schlachten“ als eher „Bilderschlachten“ entstehen.

Die Ausstellung, die bis zum 4. Oktober zu sehen ist, untersucht die Wechselwirkungen zwischen kriegerischen Ereignissen, technologischer Entwicklung und der medialen Darstellung. Historische und aktuelle Themen werden aufgegriffen – der Schwerpunkt liegt im 20. Jahrhundert. Internationale Medienkunst behandelt auch die aktuelle militärisch-politische Relevanz medialer Kommunikation.

In welcher Weise haben Medien die Wahrnehmung und Vermittlung des Krieges geprägt und beeinflusst? Wie haben innovative mediale Entwicklungen den Krieg selbst verändert? Welche neuen Blicke ermöglicht die Medienkunst auf die Thematik „Krieg und Kommunikationsstrategien“? Diese Kernfragen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.

Anlässlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht werden das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, das European Media Art Festival (EMAF), die Kunsthalle Dominikanerkirche und das Museum Industriekultur in Osnabrück eine Ausstellung an drei Standorten zeigen. Das Kooperationsprojekt wurde durch die Friedensstadt Osnabrück initiiert.

In der Ausstellung wird durch technische Exponate, durch Fotografien, Grafiken und Filme, durch künstlerische Installationen, Skulpturen und interaktive Arbeiten deutlich, wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben. Die Ergebnisse der historisch-wissenschaftlichen Forschung werden durch moderne Kunst und insbesondere aktuelle Medienkunst kommentiert und ergänzt. Dadurch eröffnen sich unerwartete Perspektiven, ungewöhnliche Assoziationen und es werden vielfältige Emotionen geweckt. Die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ zeigt Technik – Medien – Kunst.

In der Antike wurden die Nachrichten aus dem Krieg mit reitenden Boten oder weithin sichtbaren Leuchtzeichen verbreitet. Im ausgehenden Mittelalter ist es der Buchdruck, später die Telegrafie und Fotografie, die im Krieg eingesetzt wird. BILDERSCHLACHTEN vermittelt die Veränderungen in der Kriegsberichterstattung durch die Medien.

Informationen zur Ausstellung finden Sie in Kürze unter www.bilderschlachten.de, aktuell unter www.osnabrueck.de (unter: Ausstellungen).