BLUENECK – King Nine

Nach ihrem 2012er Release „Epilogue”, das Blueneck erstmals gänzlich ohne Gesang aufnahmen, glänzt der Nachfolger „King Nine“ nun wieder mit der eindringliche Stimme von Sänger/Songwriter Duncan Attwood, die dem fragilen und atmosphärischen Post-/Prog-Rock erneut eine zauberhafte Note verleiht.

BLUENECK - King Nine
BLUENECK – King Nine

Um eine Vorstellung von der Musik auf „King Nine“ zu bekommen, schaut man am besten ins Booklet des Werks, das eine Fotostrecke des renommierten Künstlers Lasse Hoile präsentiert, die karge Szenen aus der Abgeschiedenheit der US-amerikanischen Südstaaten zeigt (…wer die TV-Serie „True Detective“ kennt, kann sich ein ungefähres Bild machen!).

Doch wenn man schon soweit ist, das Album in den Händen zu halten, bestückt man doch gleich lieber das bevorzugte Abspielgerät mit dem passenden Tonträger und lauscht den neun Kompositionen, die einen musikalisch in eben jene Szenerie führen.

Mit analogen Instrumenten wie Gitarre, Piano und Streichern sowie stilvoll ergänzender Electronica zeichnen Blueneck diese Bilder nach, die von einer entrückten Leere zeugen. Ein Windhauch weht durch die verlassenen Orte und transportiert den Sound wie ein vergessenes Echo durch den Raum.

Kleine Melodien türmen sich zu famosen Songs, die einen dramatischen Spannungsbogen nach dem nächsten schlagen. Vom Prog des Openers „Counting Out“ über orchestrale Schwermut bei „Broken Fingers“ bis zum mächtig anwachsenden Opus „Mutatis“ reicht das Spektrum auf „King Nine“, das niemanden kalt lassen kann.

Blueneck ist ein eindringliches Album gelungen, das sein optisches Konzept in klangvolle Musik verwandelt, die schlicht zu Herzen geht.

BLUENECK – King Nine (Denovali / Cargo)