CHRIS ECKMAN – Harney County

Karg wie die Landschaft, die hier besungen wird, ist auch der Sound auf „Harney County”, der aktuellen Solo-Scheibe von Chris Eckman (Walkabouts).

CHRIS ECKMAN – Harney County
CHRIS ECKMAN – Harney County

Fasziniert von der in William Kittredges Buch „Owning It All“ beschriebenen Landschaft, einer Wüstengegend im südöstlichen Oregon, bereiste Eckman mehrere Male eben jenes Harney County, das nun Ausgangspunkt und auch Protagonist seiner musikalische Reise ist.

Es braucht nicht lange, bis der Hörer Eckman in diese schroffe Umgebung folgt, beschreibt er sie doch eindringlich in Wort und Klang. Mit sonorer Stimme erzählt er von staubigen Straßen und schäbigen Trailer-Parks, während es weiter in die menschenleere Steppe geht.

Die Instrumentierung passt sich diesem Konzept an und ist mit Akustikgitarre, Kontrabass und vereinzelt erklingender E-Gitarre und Mundharmonika bewusst spärlich gehalten. Eckman bringt es auf den Punkt, indem er sagt: „Was bei dieser Musik weggelassen wurde, ist wohl wichtiger, als das, was hinzugefügt wurde.“

So bekommt man eine Mischung aus Americana und Folk geboten, über der auch immer der Geist eines Townes Van Sand zu schweben scheint.

„Harney County“ ist ein eindringliches Stück Musik, das als Ganzes, wie wohl auch die besungene Landschaft, eine herbe Schönheit an den Tag legt, der man sich nicht so leicht entziehen kann.

Wer also eher bei staubiger Steppe ins Schwärmen gerät als bei Palmen bewachsenen Tropenstränden, der dürfte mit Chris Eckmans Werk den passenden Soundtrack gefunden haben!

CHRIS ECKMAN – Harney County (Glitterhouse / Indigo)