CRANIAL – Dead Ends

Nachdem die grimmigste deutsche Postmetal-Band Omega Massif leider Geschichte ist, stehen nun ihre räudigen Nachkommen in den Startlöchern, um uns weiterhin mit heftigster Mucke zu beglücken.

CRANIAL - Dead Ends
CRANIAL – Dead Ends

Ein Teil von Omega Massif bescherte uns bereits als Phantom Winter einen herrlich düsteren Hassbrocken, der an gute alte Zeiten erinnerte. Jetzt zieht Ex-Omega Massif-Gitarrist Michael Melchers nach und hat mit Cranial eine neue Formation am Start, die mit „Dead Ends“ eine erste 2-Track-EP präsentiert, die allerdings eine satte Spielzeit von ca. 22 Minuten an den Tag legt.

Oder sollte ich besser Nacht sagen?! Schließlich ist auch der Sound von Cranial ein tiefschwarzes Amalgam aus Sludge, Doom und Metal, das wohl eher keine Assoziation zum wärmenden Tageslicht aufkommen lässt.

Ein langes Feedback leitet die ersten garstigen Riffs von „Nightbringer“ ein, einem Track, der seinem Namen alle Ehre macht. Der Bass wummert in tiefsten Tiefen, während sich das Schlagzeug seinen Weg durch die Landschaft pflügt. Und wen wundert’s, klingen die Gitarren doch ganz nach dem alten Flagschiff Omega Massif, wenngleich sie hier vielleicht sogar noch etwas ungeschliffener im Sound zu sein scheinen.

Das Gebrüll von Sänger Bastian wird eher spärlich eingesetzt. Vielmehr konzentrieren sich Cranial auf ihren Mammut-Sound, der in den langen Songs gekonnt variiert wird. So überraschen sie auch Mal mit einem Zwischensprint, bei dem kurz aber heftig aufs Gaspedal getreten wird. Insgesamt steht aber der brachial-doomige Keulenschlag im Vordergrund. So auch bei „Limes“, das neben schierer Urgewalt auch mit atmosphärischen Gitarrenmelodien Punkten kann.

Cranials „Dead Ends“ ist mehr als ein viel versprechender Vorgeschmack auf kommende Glanztaten. Wenn sie dieses Niveau halten, dürfte das Debütalbum mächtig ins Gebälk einschlagen. Ich kann’s kaum erwarten…!

CRANIAL – Dead Ends (Moment Of Collapse)