Auch wenn es sich bei „Here Now, There Then“ von Dool um ein Debütalbum handelt, wäre es vermessen, bei den Holländern von Newcomern zu sprechen. Die Protagonisten haben sich bereits in der heimischen Szene ihre Sporen verdient und blicken auf reichlich musikalische Erfahrung zurück.
Sängerin und Hauptkomponistin Ryanne van Dorst (Elle Bandita) hat sich mit den Gitarristen Nick Polak (Gold) und Reinier Vermeulen (The New Media), dem Bassisten Job van de Zande (The Devil’s Blood) sowie Schlagzeuger Micha Haring (The Devil’s Blood) zusammengetan, um abgründige Rocksongs zu erschaffen, die allesamt mit dunklen Vibes glänzen.
Hardrock trifft auf Gothic und mitunter sogar einem gewissen Popappeal. Das Resultat ist aber keinesfalls cheesy oder wirkt irgendwie aufgesetzt. Eher so, als würden The Cult mit Beastmilk (respektive Grave Pleasures) jammen und dabei einen bunten Strauß okkulter Gassenhauer entstehen lassen. Und wenn dann die Fields Of The Nefilim auch noch kurz vorbeischauen, ist ganze Schose schließlich perfekt…!
Der Sound von Dool ist weder modern noch passt er irgendwie in diese Retro-Schiene. Sehr transparent ist die Instrumentierung, die eher feine Nuancen in den Vordergrund rückt, als nur krachend drauflos zu rocken. Schleppende Stampfer wie „The Alpha“ sind genauso vertreten wie überaus eingängige Nummern („Golden Serpents“) oder der äußerst variantenreiche (…und 10-minütige!) Opener „Vantablack“, der alle Qualitäten Dools in sich vereint.
Dool haben auf „Here Now, There Then” einen durchaus eigenständigen Sound erschaffen, der zusammen mit einem vortrefflichen Songwriting insgesamt ein absolut überzeugendes Gesamtpaket ergibt, das Musikfreunde verschiedener Genres gleichermaßen begeistern dürfte. Ein dunkles Werk, das seine ganze Strahlkraft ganz sachte, aber dafür umso eindringlicher verströmt.
DOOL – Here Now, There Then (Prophecy / Soulfood)