GRAVE PLEASURES – Motherblood

Blühende Sommerwiesen und die Leichtigkeit des Seins…

…sind nach wie vor nicht die Themen von Grave Pleasures!

Auch mit ihrem zweiten Langspieler „Motherblood“ erkunden die Finnen (samt britischem Import) dann doch eher die dunklen Seiten der menschlichen Existenz.

GRAVE PLEASURES – Motherblood

Ihren Weltschmerz kleiden sie dabei in eine aufregende Mixtur aus Wave, Post-Punk und Rock, die auch schon ihr Debütalbum „Dreamcrash“ charakterisierte. Lead-Gitarrist Juho Vanhanen und Sänger Mat McNerney sorgen dabei für das Songwriting, das sich auf dem neuen Werk noch eingängiger und mit der zielsichereren Ausrichtung gen Hit präsentiert.

Kühle und transparente Gitarrenmelodien sorgen zusammen mit treibenden Rhythmen und der theatralischen Stimme von McNerney für eine apokalyptische Stimmung, die so mitreißend ist, dass die geneigte Hörerschaft nur allzu gerne mit dem Fünfer in den Untergang schreitet. Entsprechende Szenarien hierfür entwerfen Grave Pleasures dann auch zur Genüge, etwa wenn sie in „Atomic Christ“ den atomaren Erlöser herbeisehnen.

Songtitel wie „Joy Through Death“ oder „Doomsday Rainbows“ sprechen für sich, wobei letzterer die angeschlagene Klangfärbung perfekt beschreibt. Ein Gassenhauer reiht sich an den nächsten und die Hitdichte ist noch größer als auf dem viel gelobten Erstling.

Grave Pleasures können mit „Motherblood“ ihre selbst gesetzten hohen Standards locker halten, wenn nicht sogar ausbauen. Ein Album, das jeden Fan von schaurig schönen Melodien schlichtweg begeistern dürfte.

GRAVE PLEASURES – Motherblood (Century Media / Sony Music)

(Jens)