Das Jahr 1968 steht in der jüngeren Geschichte als Synonym für Aufbruch und Rebellion und ist ebenso Entstehungsjahr von Lindsay Andersons Drama „if….“.
Zufall oder nicht, behandelt der Film den quälenden Alltag in einem britischen Internat, dessen althergebrachte Hierarchien für einen Großteil der Schüler nur Pein und Demütigung bedeuteten. Was man heutzutage allgemein hin wohl als Mobbing bezeichnen würde, gehört hier noch zum guten Ton. Der Druck und die Grausamkeiten werden von den Jahrgängen von oben nach unten weitergegeben, während die schrullige Lehrerschaft einvernehmlich und stillschweigend diese „erzieherischen Maßnahmen“ billigt.
Doch langsam formiert sich Widerstand in Person von Mick (Malcom McDowell) und seinen Freunden. Sie brechen immer weiter aus den strengen Regeln aus, wofür sie zwischenzeitlich büßen müssen. Dabei wird der Film in seiner Erzählstruktur immer surrealer und schon bald ist man sich nicht mehr sicher, was hier noch Realität oder reine Fantasie ist.
Spätestens, als die Truppe der Aufwiegler eine versteckte Waffenkammer mit allerlei Kriegsutensilien wie Granaten und automatischen Gewehren findet, nimmt der Streifen bizarre Züge an. Und als am Tag der offenen Tür die Abrechnung mit Kirche, Staat und Obrigkeit erfolgt, weiß diese ebenfalls nur mit Gewalt zu antworten.
In dem in Cannes prämierten Film gibt der junge Malcom McDowell sein imposantes Filmdebüt. Und betrachtet man sich seine Verkörperung des widerspenstigen Micks, leuchtet einem sofort ein, warum wenig später ein gewisser Stanley Kubrick ihn für die Hauptrolle in „Clockwork Orange“ engagiert hat!
Extras: Keine
Technische Daten:
Originaltitel: IF
Land/Jahr: Großbritannien 1968
Bildformat: 1.66:1
Tonformat: Mono Surround
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Laufzeit: ca. 107 Minuten
FSK: ab 16 Jahre
IF…. – DVD (Paramount)