JEYZ RELEASEKONZERT AM 09.07.09 in FFM

Das Frankfurter Rap-Talent JEYZ, der am 17.04.09 sein Debüt-Album „Blut, Schweiß & Tränen“ released hat, feiert zu diesem Meisterwerk am 9. Juli im Sinkkasten Frankfurt das große Releasekonzert! Mit on Stage sind der BOZZ himself Azad, das PHANTOM Tone, die Labelkollegen 439, die Rapper D-Flame & Manuellsen wie auch die beiden Sänger CJ Taylor von Rapsoul und Marq F.

JEYZ – Alles für die Familie

Jeyz Release Konzert
Jeyz Release Konzert

Einige Jahre sind vergangen, seit der Frankfurter Rapper Jeyz das erste Mal zum Mikrophon gegriffen hat. Jetzt legt er mit „Blut, Schweiß & Tränen“ sein erstes Album vor, das bei Bozz Music erscheint (VÖ: 17.04.2009). Der Weg dorthin war steinig und schwer, doch er war aller Mühen wert. Auf 17 Liedern beweist der Rapper aus der Nordweststadt und Crewmitglied von „Warheit“ seine Vielfältigkeit: Egal, ob Sound für die Clubs oder Battle-Rap, Storytelling oder Deepness, das eindringliche „R“ des gebürtigen Sizilianers rollt über die Klangteppiche, die u.a. mit Beats von Sti und Benny Blanco, Martelli, Brisk Fingaz, Shusta, Shuko und Flashgordon allesamt von Deutschlands Elite-Produzuenten stammen.

„Blut, Schweiß & Tränen“ steht für Jeyz’ Werdegang und verkörpert zugleich dessen momentanen Höhepunkt. Vier Mixtapes hat er zuvor bei Bozz Music herausgebracht, wo er seit Tag Eins unter Vertrag steht. Mit seinem Album schlägt er nun ein neues Kapitel auf. „,Blut, Schweiß & Tränen’ spiegelt meine Persönlichkeit besser wider als die Mixtapes, weil ich mich hier in all meinen Facetten und in meiner Entwicklung zeigen kann“, sagt der Sizilianer. Davon zeugt schon das Cover seines Albums: von der Bomberjacke zum Maßanzug.
Als Verbündete stehen ihm dabei sowohl seine „Bozz-Brüder“ Azad und 439 als auch D-Flame und Tone zur Seite. Manuellsen steuert zu einem melancholischen Streicher-Set „Kämpfertränen“ bei und CJ (Rapsoul) singt gefühlsgeladen auf dem Titeltrack des Albums.

Dass nicht jeder immer an Jeyz geglaubt hat, davon spricht er in dem nachdenklichen Song „Zeit“ mit Marq F.: „Wer hätte das gedacht, dass ich was aus mir mach’? Viele dachten, eines Tages land’ ich noch im Knast.“ Dank der Hilfe seiner Familie konnte er dem entgehen; deswegen gilt ihr auch sein Dank, den Jeyz in vielen Songs zum Ausdruck bringt: Mit seiner Schwester Claudia spricht er in „Dieser Brief“ zu ihren verstorbenen Vater. „Alles, was ich ihm nie sagen konnte, habe ich hier niedergeschrieben und das hat mich beim Schreiben sehr ergriffen“, sagt Jeyz heute. Mit der Hymne „Mama“ bedankt er sich bei seiner Mutter für ihre Unterstützung und in „Ajuta me tu“ rappt Jeyz auf sizilianisch über den hohen Stellenwert von Familie, Freundschaft und Verantwortung. Es sind seine Grundwerte, die er mit poetischer Power verkündet. In „Mein Leben“ heißt es: „Das ist meine Bestimmung, deswegen wurd’ ich geboren. Ich nehme Bilder, die ich seh’, und beschreibe sie in Worten.“

War Jeyz in den 90ern selbst noch ein Bewunderer des französischen Raps, so hat seine Ausdrucksfähigkeit ihn heute auf das gleiche Niveau mit seinen früheren Vorbildern gebracht. Der französische Rap-Pionier Freeman (IAM) und Savant des Rimes legen mit Jeyz in dem Track „Wie Feuer“ einen treibenden Beat in Schutt und Asche. An berechtigtem Selbstbewusstsein neben den europäischen Großmeistern mangelt es dem Sizilianer dabei nicht.

Sein erstes Album ist in sich so stimmig, dass es neue Standards setzt, wie er selbst in „Jetzt wird zurückgeschossen“ sagt: „Wenn ich fertig bin, hat Rap ein anderes Kaliber und wenn ich ehrlich bin: Jeyz ist ’ne andere Liga.“

JEYZ – Der Sizilianer

Der Don tritt nach vorne und fordert sein Recht: sein Recht auf die Herrschaft. Mit „Blut, Schweiß & Tränen“ (2009) veröffentlicht Jeyz auf Bozz Music sein erstes Album. Doch der Weg dorthin war lang und beschwerlich für den gebürtigen Sizilianer. Aufgewachsen ist er mit seinen fünf Geschwistern in der Nordweststadt Frankfurts, einem der härtesten Viertel einer Stadt der Gegensätze: reich und arm, kultiviert und asozial, Anzug und Bomberjacke. Die einen haben Geld und die anderen tun alles dafür, um welches zu machen. Von diesen Extremen geprägt und aus ihnen hervorgegangen: JEYZ.
Mit Bomberjacke zog er Mitte der 90er durch die Hochhausschluchten der „Nordi“, um im täglichen Grabenkampf zu Geld und Ansehen zu kommen. Heute rappt Jeyz in dem Song „Zeit“ auf seinem Album: „Das Leben hat sich verändert / ich bin nicht mehr wie früher / alles hat sich jetzt verändert.“ Jeyz ist älter geworden, reifer, und legt mit seinen 17 Tracks mehr als nur ein Album vor. Es ist sein Manifest: sein Blut, sein Schweiß, seine Tränen.
Über die Asiatic Warriors kam Jeyz 1993 als 15-Jähriger zum Rap. Vorher schrieb er bereits Gedichte, um seinen Alltag zu verarbeiten. „Wenn man viele Krisen hat, hat man viel zu erzählen“, sagt Jeyz, der mit drei Jahren seinen Vater verlor. Für ihn waren seine Texte jeher Selbsttherapie, eine Möglichkeit, Hass, Probleme und Ärger zu verarbeiten. Bis zum ersten Album sind viele Jahre vergangen – viel Blut geflossen, viele Tränen vergossen und viel Schweiß getroffen. Zusammen mit Chan und Jonesmann gründete Jeyz die Gruppe Chabs, die 2001 ihre erste Single „Kern der Wunden“ herausbrachte. Die drei Frankfurter featureten mit „Mentale Krisen“ und „Nordwestschlagzeilen“ auch Azad auf seinem Debütalbum „Leben“ (2001). Wenig später lösten sich die Chabs allerdings auf und Jeyz ging als Solo-Act zu Bozz Music. Dort ist er vom ersten Tage an gesignt und hat wesentlich dazu beigetragen, das Label musikalisch auf der Landkarte der Rapublik zu positionieren: Seine Trilogie „Chronologie“ (2004), „Chronologie Part 2“ (2006) und „Das Ende vom Anfang – Chronologie Part 3“ (2007) setzte genauso wie „J.E.Y.Z. Streettape“ (2005) neue Maßstäbe für Mixtapes in Hip Hop-Deutschland. Als legendäre Rap-Formation WARheit mit Azad, Chaker und Sezai reimte Jeyz sozialkritisch gegen die Missstände der Gesellschaft und veröffentlichte 2007 „Betonklassik“.

Ehre, Respekt und Familie stehen in Jeyz’ Leben an oberster Stelle und spiegeln die sizilianische Mentalität wider. Bozz Music und die Banden des Blutes, das sind Jeyz’ Familie. Seine sizilianischen Wurzeln hat er nie vergessen. Mehrmals im Jahr treiben sie ihn für einige Wochen zurück zu seiner Familie, die auf der größten Mittelmeerinsel in der Immobilienbranche tätig ist. Welch hohen Stellenwert die Familie für Jeyz hat, drückt er auf dem Album mehrfach aus: Seine kleine Nichte Laura leitet in drei Skits in die nächsten Tracks über. In „Dieser Brief“ schreibt er mit seiner Schwester Claudia zum ersten Mal an seinen verstorbenen Vater. Eine Liebeserklärung an seine Mutter liefert er mit „Mama“ und in „Ajuta me tu“ rappt er auf sizilianisch für sein Volk. Alles für die Familie. Denn: „Selbst wenn ich heute ein Penner wäre und kein Geld hätte, würde mir meine Familie helfen, damit ich wieder auf die Beine komme.“
„Blut, Schweiß & Tränen“ definiert Jeyz’ Stand im Rapgeschäft neu. Vielseitig wie eh und je zeigt er, dass Battle, Deepness und Storytelling auf einem Album Platz haben, und wird damit seinen Ansprüchen gerecht: „Ich kann mich nicht verstellen, so tun, als wäre ich jemand anders. Ich kann nur meinen eigenen Film fahren.“ Gleiches gilt, wenn er die harte Gangart anschlägt, etwa im Remix von „Nordweststädter“ mit D-Flame: „Du bist’n Punk und kein Genius, ich bin Cacciato Gaetano, mein zweiter Name ist G-Sus.“ Was bei anderen entweder abgehoben, aufgesetzt oder gotteslästerlich klingt, ist bei Jeyz nichts als die Wahrheit. Gaetano Jesus Cacciato heißt er mit bürgerlichem Namen. Aus seinem Rufname Jesue wurde Jeyz, aus der Bomberjacke der Anzug. Doch seine Markenzeichen sind gleich geblieben: das schneidende „R“ des Sizilianers und die aufgestellte Pistole in seinem Logo. Lyrische Schüsse knallen aus dem Lauf, wenn Jeyz in „Alles zu spät“ fragt: „Nenn mich einfach Don – sizilianische Krawatte oder Schuhe aus Beton?“ Die Zeiten für reines Reden Schwingen sind mit seinem ersten Album vorbei. Die Kleinkriege im Rap-Businness interessieren Jeyz nicht mehr. Zu sehr ist aus einem jungen Sizilianer ein großer Lyriker und Rapper gewachsen, der sich von allen Fesseln seiner düster vorherbestimmten Zukunft befreite.
„Kannst Du es fühlen, mich verstehen, die Musik ist mein Leben.
Willst du hören was ich fühl´, kauf´ Blut, Schweiß & Tränen.“
(Zitat aus: Könnt ihr das hier fühlen?)

www.jeyz.de