JÜ Meets "Møster"

JÜ Meets „Møster“

Ungarisches Power-Trio JÜ trifft Norwegische Saxofon Ikone Kjetil Møster auf Provokanter RareNoise Kollaboration.

JÜ Meets "Møster"
JÜ Meets „Møster“
New York, den 6. November 2014 – Welten prallen aufeinander, wenn das laute Budapester Power-Trio JÜ mit Gitarrist Àdàm Mészáros, Bassist Ernö Hock, und dem Schlagzeuger Andràs Halmos, auf den in Bergen lebenden Saxofonisten Kjetil Møster trifft. Ein subversives Treffen auf RareNoiseRecords. Ein kraftvolles Manifest für ekstatische, forschende und alles herausholende Musik, gemixt von Bill Laswell, Michael Fossenkemper mastered. JÜ Meets Møster baut die Brücke zwischen Free Jazz und verzerrtem, gitarrenlastigem Hardcore Rock.

Das Album startet explosiv, mit einer stürmischen Tenor-Saxofon/Schlagzeug Darbietung von Møster und Halmos auf „Dear Johann“, welches die Erinnerung an den späten John Coltrane oder Free Jazz Ikone Albert Ayler zurückbringt, improvisierend mit der Allman Brothers Band auf „Whipping Post“ oder King Crimson auf „21st Century Schizoid Man“. „Bhajan“ beginnt mit einem mehr mysteriösen Vibe bevor es, mit Møster am Bariton Saxofon, in ein kräftiges Crescendo übergeht und sich anlehnt an Jimi Hendrix’s Jazz-Rock Hymne „Third Stone From the Sun“. Møster bewegt sich frei mit dem Bariton Saxofon auf „Morze“ während „Hassassin“eine intensive Vorstellung von Halmos bietet. Mészáros fügt mehr wilde sechs-Saiten-Anstürme hinzu. Die vier Musiker erkunden kollektiv auf dem atmosphärischen „KJÜ“ und sie enden die musikalische Kollektion mit dem 15-minütigen „One“, welches das Echo dramatisch nutzt um Spannung aufzubauen um sie dann in einen Powerhouse-Schluss von donnernden Proportionen zu verwandeln.

„Diese Kollaboration kam zustande als ich Andras nach einem meiner Konzerte mit der Band Møster! beim Kongsberg Jazz Festival in Norwegen kennenlernte“, erklärt der geschätzte Saxofonist. „Eine meiner Zielsetzungen ist, mit meiner eigenen Gruppe zu zeigen, dass verschiedene Genres nicht so weit auseinander liegen, wie man heute meint. Bis in die 80er hinein haben Musiker von verschiedensten Stilrichtungen kommend, kollaboriert und sich gegenseitig inspiriert. Ich denke gerne an Zeiten als Velvet Underground Sun Ra Konzerte besuchte und diese Inspiration mit zu den eigenen Auftritten genommen haben. Oder die fast unwirkliche Zusammenarbeit zwischen Miles Davis und Jimi Hendrix zu hören. (Meine Theorie ist, dass die Musikindustrie die Trennung der Genres unterstütze um ihre Verkaufszahlen zu verbessern. So konnten sie den Leuten vorschreiben was sie zu hören hatten, und die Geschmacksbildung hemmen um nicht selber zu denken. Denn die Labels diktierten was Musik ist und wer welche Genres zu kaufen hatte.) Ich nehme an, Andras hörte seine eigenen Überlegungen in meiner Musik wieder und lud mich ein mit JÜ zu spielen. Møster beschreibt den Prozess des Zusammenspiels mit der Band so, „Was mich überrascht hat war, dass sie einige derselben kompositorischen Ansätze der Improvisation benutzten wie ich selbst. Die Kompositionen sind eine Art Skelett und wir hängen dann das Fleisch dran, wenn wir improvisieren. Einige Stücke, wie ‚KJÜ‘,sind zunächst frei improvisiert aber dann kommunizieren wir über Textur, Instrumentation, Temperatur, Form und Gestalt. Es hört sich vielleicht akademisch an oder intellektuell, aber es passiert sehr intuitiv.“

Bezüglich seiner eigenen Einflüsse, die sich in die seltene Begegnung mit JÜ mischten, erklärt Møster, „Für mich als Musiker ist Coltrane zweifellos der stärkste Einfluss. Ich hatte beim Zuhören viele unglaublich starke, überwältigende, physische Erfahrungen. Und sein Herangehen an die Musik hat mir soviel beigebracht. Zu sehen wie er Albert Ayler, John Gilmore, Roscoe Mitchell, Pharoah Sanders und Wayne Shorter beeinflusst hat, um nur wenige zu nennen, hat seinen Einfluss auf mich wiederrum vergrößert, da diese Musiker mich beeinflussten.“

Wenn es um die Offenheit geht, die er als Musiker auf diesem und anderen Projekten selber zum Besten gibt, sagt Møster, „Ich spiele viel unterschiedliche Musik und mit den verschiedensten Bands. Im letzten Sommer hatte ich Auftritte mit Röyksopp & Robyn, einem fantastischen, norwegischen Rapper namens Lars Vaular, und meiner langjährigen Elektro-Rockband Datarock. Ich finde dieselbe musikalische Offenheit in den Bandmitgliedern von JÜ. Sie alle spielen und mögen unterschiedliche Musik. So finden wir gemeinsame Bezüge, können uns musikalisch auf vielen Ebenen unterhalten oder in verschiedenen Sprachen sozusagen.“

Halmos hat im Alter von 17 Jahren relativ spät angefangen mit der Musik. Bald darauf fand er sich in einer Band wieder, die komplexe Kompositionen auf skurile Weise spielte. „Über die letzten 20 Jahre habe ich in vielen Bands mit diversen Stilen gespielt aber ich bin als Musiker letztlich immer in Underground-Kreisen geblieben“, erklärt er. In den letzten 11 Jahren habe ich mir meinen Lebensunterhalt als Konzertpromoter für grössere Venues und Festivals verdient und Acts vorgestellt, die noch nie in Ungarn gespielt haben. In dieser Kapazität habe ich viel Zeit mit meinen persönlichen Heroes verbringen können, wie den Schlagzeugern Joey Baron, Kenny Wollesen, Billy Martin. Ich habe viel von ihnen gelernt. Außerdem hatte ich die Chance als Teil einer Workshop Big Band beim Mediawave Festival mit Schlagzeuger Hamid Drake und Bassist William Parker zu spielen und zu studieren. Die beiden haben mich der Gnawan Musik näher gebracht und mich ermutigt sie zu erlernen. Interessanterweise beruhten die ersten Stücke, die wir in JÜ zusammen gespielt haben auf diesem tranceartigen Gnawan Muster.

Gitarrist Mészáros wurde sehr von den Black Sabbath und Led Zeppelin Aufnahmen seines Vaters beeinflusst. „Ab meinem 10. Lebensjahr hatten wir immer eine Gitarre zuhause“, erinnert er sich. „Ich übte, nahm es aber bis zur High School nie so ernst, dann jedoch zwang ich mich Jazz zu hören und zu lernen. Ich war der Meinung, ich musste dies tun um ein Diplom in Musik zu bekommen und ein exzellenter Musiker zu werden. Und klar, dass mir Leute wie John Scofield, John McLaughlin und Bill Frisell enorm imponierten.“ In 2005 wurde Mészáros der formelleren Musik überdrüssig und begann in Rock Bands zu spielen, durch Europa zu reisen und damit auch Geld zu verdienen. In 2007 fing er dann mit experimenteller und improvisierter Musik an, welches zu der Begegnung mit Hock and Halmos führte. Bassist Hock macht Musik seit er 15 Jahre alt ist. „Meine Haupteinflüsse zu der Zeit waren Hardcore und Metal, was sich sofort veränderte als ich im Alter von 21 Jahren anfing den akustischen Bass zu spielen“, erinnert er sich. Zunächst brachte mich das zur ungarischen Volksmusik, später dann zum Jazz. Es folgten klassische Musik, Hip-Hop, Elektronik, Musik aus Marokko und anderen Teilen Afrikas, dann Avantgarde und zu guterletzt freie Musik“.

JÜ Meets „Møster“ TRACKS
1. Dear Johann
2. Bhajan
3. Morze (for Ágoston Bèla)
4 Hassassin
5. KJÜ
6. One

JÜ Meets „Møster“
Àdàm Mészáros: Gitarre
Ernö Hock: E-Bass
Andràs Halmos: Schlagzeug
und
Kjetil Møster: Saxofon & Klarinette

www.rarenoiserecords.com/jukebox/ju-moster/jmm