NIHILING – Batteri

Bereits mit ihren letzten beiden Alben hatten sich Nihiling vom reinen Post-Rock verabschiedet. Mit ihrem neuen Werk „Batteri“ setzen sie diesen Weg konsequent fort und überzeugen mit einer enormen stilistischen Bandbreite.

NIHILING – Batteri

Dabei unterteilt sich die Scheibe in einen Plus- und einen Minuspol, der jeweils durch vier Songs charakterisiert wird. Die Plusseite macht den Anfang und überrascht mit klaren und fast schon poppig anmutenden Nummern, denen es dennoch nicht an Anspruch und Progressivität mangelt.

Nihiling verblüffen mit mehrstimmigen Gesang, jazzigen Anklängen und elektronischen Details. Ein sehr transparenter Sound trägt sein Übriges zum stimmungsvollen Ganzen bei. Warme Gitarrenmelodien, eine ausgefeilte Rhythmik und eben die sanften Gesangsparts lassen die Nummern förmlich schweben.

Die Stimmung ändert sich langsam mit „Pray“, dem fünften Titel, der eine etwas dunklere Färbung mit ins Spiel bringt und wieder mehr in das Post-Rock-Genre ragt. Ab nun rücken Nihiling das Instrumentale deutlich in den Vordergrund. Die Gitarren übernehmen einen entscheidenden Teil des Storytellings, während die Arrangements und Rhythmuswechsel ein wenig vertrackter werden.

Nummern wie „Cellardoor“ und das schließende „Funeral“ werden durch Streicher und Piano ergänzt und zeigen sich von einer dramatischen Seite. Eher ein Sonderling im Gesamtkontext ist „Idiot“, ein Track, der die Verstärkerleistung einmal richtig fordert. Hier fahren Nihiling ein amtliches Brett auf, das schleppend und doomig aus den Boxen tönt.

„Batteri“ ist wahrlich nicht einfach einzuordnen. Gewiss ist nur, dass das Album durchgängig spannende Musik zu bieten hat, die sich einer eindeutigen Genrezuweisung auf höchstem Niveau entzieht. Irgendwo zwischen Post-Rock und Indie-Pop haben Nihiling ihr eigenes Habitat gefunden, das sie mit „Batteri“ vollends besetzen. Aufgeschlossene Musikliebhaber werden ihnen sicherlich gerne folgen!

NIHILING – Batteri (Kapitän Platte / Cargo)