OTHER LIVES – Rituals

Auch auf ihrem neuen Album „Rituals“ strotzen Other Lives vor überbordender Spiellaune und agieren mit viel Liebe für das noch so kleinste Detail, wobei sie ihren Sound weiter verfeinert und um neue Zutaten ergänzt haben.

OTHER LIVES - Rituals
OTHER LIVES – Rituals

Bereits der Vorgänger „Tamer Animals“ bestach durch einen Cinemascope-Sound, generiert aus countryeskem Pop, Folk, Rock und Prog. „Rituals“ knüpft hier nahtlos an. Vom ersten Ton an haben wir es unverkennbar mit dem Trio aus Stillwater, Oklahoma, zu tun, dessen Musik den Hörer unweigerlich fesselt und ihn in ihr ganz eigenes Klanguniversum entführt.

Wobei die Lokalisierung der drei Jugendfreunde Jesse Tabish, Josh Onstott and Jonathon Mooney nicht mehr ganz zutreffend ist. Mittlerweile hat es sie ins ungleich größere Portland, Oregon, verschlagen, was man vermeintlich ihrer Musik auch anhört. Wenn man so will, klingt diese „großstädtischer“, ohne jedoch die bisher angeschlagene Stilistik zu korrumpieren.

Neben dem bekannt umfangreichen Instrumentarium, bestehend aus Gitarre, Bass, Schlagzeug, Piano, Orgel, Bläser, Streichinstrumenten und Percussions, finden sich auf „Rituals“ nun deutlich mehr elektronische Elemente, die sich neben schwebenden Synthies gerade auch im rhythmisch-perkussiven Bereich manifestieren. Melodie und Rhythmus, Rhythmus und Melodie, beide gehen eine hypnotische Liaison ein, die durchgängig fesselt und fasziniert.

Natürlich ist es auch gerade wieder die unaufgeregte Stimme von Jesse Tabish, die über allen Dingen schwebt. Diese ist der rote Faden in all den mannigfaltigen Bestandteilen des Other Lives-Sound, der so vielschichtig ist, dass sich ständig neue Details entdecken lassen. Wie in einem expressionistischen Wimmelbild kann man immer weiter in die Tiefe gehen und trifft auf noch mehr Grazie und Anmut. „Rituals“ hört man nicht einfach nur so weg. Nein, man verschanzt sich bitteschön unter seinen Kopfhörern und taucht ein in eine aufregende, pulsierende und wunderschöne Welt aus musikalischem Wohlklang!

Demzufolge ist Other Lives mit „Rituals“ ein mehr als würdiger Nachfolger zum ohnehin schon erstklassigen „Tamer Animal“ gelungen. Fans werden es lieben!

OTHER LIVES – Rituals (PIAS / Rough Trade)