KOSHEEN "SOLITUDE"

KOSHEEN „SOLITUDE“

Das Bristol Trio KOSHEEN präsentiert sich auf seinem neuen Album melodiöser, atmosphärischer, dunkler und mit mehr Tiefe in den Kompositionen. Die wunderschönen Melodien und die unverwechselbare Stimme von Sian Evans stehen im Vordergrund.

KOSHEEN "SOLITUDE"
KOSHEEN „SOLITUDE“

Ende der 90er Jahre gegründet, gelang es Kosheen den Zeitgeist der Dekade aufzugreifen und mit ihren eigenen Ideen zu verbinden. Während in den Discos der Sound des Drum&Bass explodierte, wagten die Sängerin Sian Evans und die beiden Elektronik-Musiker Markee „Substance“ und Darren „Decoder“ das Experiment ihren düsteren Sound mit Songs zu verbinden.

Hit-Singles wie „Hide U“, „Catch“ und „Hungry“ ebneten den Weg für das Debüt-Album „Resist“. Mit über einer Million verkauften Exemplaren war das Album nicht nur unglaublich erfolgreich, sondern die Kritik feierte die gelungene Kombination von Drum&Bass und Pop-Musik. Zudem wurde die Band zum Botschafter des Trends und trug den Sound um die Welt – das Album funktionierte in Australien ebenso wie in USA.

Anders als viele Electronica-Acts dieser Zeit eroberten sie sich die Bühnen. Die Energie ihrer Live-Gigs ist legendär, ihr Sound „rockt“. Das zweite Album „Kokopelli“ schaffte künstlerisch den Spagat zwischen sehr persönlichen Texten und nach vorne gehenden Kompositionen und wurde unter anderem mit dem Brit Award ausgezeichnet. Die Kritik beschrieb das Album als „apokalyptisch“, was aber einen Single-Hit wie “All In My Head” nicht verhinderte.

Die Veränderungen der Musikbranche trafen auch Kosheen unmittelbar. Der Merger von BMG mit Sony blockierte in der Folge die Möglichkeit nahtlos weiterzuarbeiten, weshalb Kosheen ihr drittes Album „Damage“ bei Universal veröffentlichten. Fans und Kritiker beschreiben die Richtung gerne als ideale Auslegung ihrer Tugenden – die dem Pop zugewandte Electronica von „Resist“ trifft auf die klangliche Wucht von „Kokopelli“. In der Stimmung düster und doch wunderschön, strahlt das Album bis heute.

Nach „Damage“ verfolgten die Musiker eigene Projekte. Markee und Darren sind weltweit gefragte DJs und bringen Techno und Drum&Bass-12“es unter verschiedenen Projektnamen heraus. Sängerin Sian hingegen arbeitete in dieser Periode mit DJ Fresh.

Mit dem 2012 veröffentlichten Album „Independence“ folgte ein Einschnitt. Markee erklärt: „Die letzten 10 Jahre waren wir bei Major Labels unter Vertrag. Aber deren Verwertungs- und Handlungsmuster schränken uns ein. Wir möchten stets in der Situation sein, Musik zeitnah zu veröffentlichen.“ Die Gründung des eigenen Labels Kosheen Records ist ein naheliegender Schritt.

Musikalisch bestach das Album „Independence“ mit großer Spannweite. Die Single „Addict“ wurde bestimmt von düsterem, manischem Electro. Sians Gesang führt die Hörer durch dunkle Klangkorridore, das Synthezizer-Motiv sendet ein bedrohliches Echo durch die Komposition, der Rhythmus setzt das perfekte Tempo. Ruhigere Stücke wie „Out There“ hingegen setzten auf einen sphärischen Sound. Kosheen verarbeiteten Electronica, Dubstep, Drum & Bass und Downbeat, verlassen sich dabei aber nie auf die klassischen Schemata, sondern verleihen den Kompositionen ihren eigenen Twist.

„Solitude“, der Titel des neuen Albums, so Markee, „beschreibt den Zustand, in dem man alleine ist, sich aber nicht einsam fühlt. Für mich ist dies ein sehr positiver und konstruktiver Moment. Der Augenblick, da man sich selbst genügt, die Welt reflektiert, inneren Frieden genießt und von Selbstbewusstsein erfüllt ist.“

Aber auch den Arbeitsprozess der drei Musiker gibt die Wahl des Titels wieder. „Da wir Drei inzwischen in verschiedenen Städten leben, hat sich jeder sein Studio eingerichtet, in dem er selbstständig Ideen entwickelt. Dann schicken wir diese weiter, um zu sehn was die anderen daraus entwickeln und was sich überhaupt als Kosheen-tauglich etabliert“, erläutert Darren, „meistens beginnen Stücke mit dem Rhythmus, dann entwickeln wir Grooves und Melodien um diese an Sian zu übergeben, um zu sehen zu welche Texte sie zu diesen Stimmungen verfasst. Erst wenn alle Ebenen perfekt verschmelzen, dann geben wir den Stücken noch ihren produktionstechnischen Schliff!“

Das Vorgänger-Werk „Independence“ entstand unter anderen Bedingungen, wie Markee erläutert: „Nicht umsonst hatten wir „Independence“ als Titel gewählt, denn wir hatten uns von den vorigen Strukturen gelöst um als Künstler völlig unabhängig zu arbeiten. Diese Energie der Veränderung – die nicht zuletzt in der Gründung des eigenen Labels Ausdruck findet – wirkte sich auf die Musik aus. Sie war direkt und aggressiv. „Solitude“ klingt im direkten Vergleich atmosphärischer und dunkler. Wir haben viel Wert darauf gelegt den Kompositionen eine Tiefe zu verleihen“.

Die erste Singleauskopplung „The Harder They Fall“ besticht durch seine sehr einprägsame Melodieführung.

KOSHEEN „SOLITUDE“
VÖ: 29.11.2013
Label: Kosheen Records / Membran
Vertrieb: Sony
Style: Pop / Dark Wave / Electronica

KOSHEEN „SOLITUDE“ Tracklisting:
1. Save your Tears
2. Divided
3. 745
4. Harder They Fall
5. And Another
6. Observation
7. Up In Flames
8. Poison
9. I
10. Here & Now
11. Solitude

KOSHEEN „SOLITUDE“ Tourdaten:

20.11.13 Zürich – Complex
21.11.13 Wien – Arena
22.11.13 Salzburg – tbc
24.11.13 Berlin – Lido

http://www.facebook.com/kosheenmusic
http://soundcloud.com/kosheendjs
www.membranmedia.de/Solitude

MOORYC - ROOFS

MOORYC „ROOFS“

MOORYC beschreitet auf seinem Debütalbum einen sehnsüchtigen, melancholischen Pfad. Elegische Hymnen und schwärmerische Balladen treffen auf verspielte Electronica.

MOORYC - ROOFS
MOORYC – ROOFS

Sein eindringlicher, bittersüßer Gesang bewegt sich dabei stets zwischen schmerzlich erscheinender Verzagtheit, Mut fassender Erwartung und nach vorne gerichteter Courage. Mooryc ist wie ein Flügelschlag, der volle Tonlinien, satte Rhythmik und Tiefe ans Licht treibt. Dieses Album ist ein Geschenk für alle Feinfühligen dieser Welt !

Mooryc ist das Projekt von Maurycy Zimmermann aus Poznań. Unter Szene-Kennern wird der junge Wahl-Berliner bereits als heißer Newcomer gefeiert. Mit seiner ersten EP „All Those Moments“ hat Mooryc im letzten Jahr Kritiker und Publikum gleichermaßen fasziniert.

Sachte Electronica traf dort auf Melancholie und seine Stimme versöhnte die Unbarmherzigkeit des geraden Takts mit schwärmerischen Balladen. Unvergesslich prägte sein bittersüßer Gesang auch „KRL“, das starke Erstlingswerk von Douglas Greed.

Daraus erwuchs ihr gemeinsames Bandprojekt Eating Snow – laut Douglas Greed eine „bipolare Freundschaft“ – und der wunderschöne Downtempo-Track „Siamese Twins By Choice“ erschien bei Bpitch Control. Aber auch Dapayk erkannte Mooryc‘ Qualitäten und veröffentlichte erst kürzlich die limitierte 10“ „Simply“ auf seinem Label Fenou.

Geboren und aufgewachsen in Poznań, steckt in jeder Faser von Maurycy Zimmermann der Drang zur Musik. Seine Eltern zeigten ihm die Liebe zu Jazz, Vinyl und den akademischen Zugang zur Musik. Maurycy packte seine Liebe für Peter Gabriel, Paul Simon, Bach, Händel, Arvo Part und Paweł Mykietyn dazu, bis schließlich mit Aphex Twin, Boards of Canada und Depeche Mode seine Leidenschaft für elektronische Musik entbrannte.

Dazu kam später das akademisch analytische Verständnis eines Instrumentenbauers und Philosophen. Maurycy wird Multi-Instrumentalist, der seine Werkzeuge bis ins kleinste Detail sezieren und wieder zusammensetzen kann – ein wichtiger Einfluss auf seine Musik.

Und nun kommt am 8. November „Roofs“, das Debüt-Album von Mooryc. Es ist eine organische Weiterführung seines bisherigen Schaffens, die alles bisher Geschaffene vereint und es ein Stück weiterführt. Die eigenen und auch äußeren Erwartungshaltungen waren nach den bisherigen Veröffentlichungen sehr hoch, wurden aber eindrucksvoll erfüllt.

Durchdacht und dennoch aus der Tiefe seines Herzen kommend, ist „Roofs“ noch klarer strukturiert als die EP „All Those Moments“. Ohne jedoch deren Verspieltheit zu verlieren.

Mooryc experimentiert verstärkt mit neuen Rhythmen, erforscht neue Tonwelten und adaptierte daraus vorsichtig für seine eigene Vorstellung von Tanzflächen – sowohl imaginären als auch wirklichen. Mit seiner Stimme bewegt er sich stets zwischen schmerzlich erscheinender Verzagtheit, Mut fassender Erwartung und nach vorne gerichteter Courage.

Mit dem entschleunigten Opener „Open It“ betritt der Wahl-Berliner bereits zu Beginn der Platte einen sehnsüchtigen, beinahe melancholischen Pfad, der dank der lieblichen Gitarre von „Jupiter“ kurzzeitig von einem aufmunternden Optimismus abgelöst wird.

Dass Morbide und Schattige in den Produktionen von Mooryc gehört aber zur großen Stärke des Debüts. Dafür steht nicht nur die elegische Hymne „Say No More“, sondern auch das an Burial erinnernde, melancholische „Bless Me“, sowie das großartige „Powerless“.

Auch der Song „Seperate Directions“ ist eines dieser Kleinode von „Roofs“. Sein Freund und Eating Snow-Bandkollege Douglas Greed schrieb nicht nur den Text, sondern beteiligte sich auch an der Produktion. Es ist eines der wenigen Stücke, die in Berlin neu entstanden sind. Die meisten Songs entstanden bereits in Poznan und wurden in Berlin endgültig arrangiert.

Zum Abschluss zeigt der 31-Jährige mit „Turtle“ nicht nur seine Definition von Future Garage, sondern verlässt mit “Limbo 1” den steten 4/4-Takt und entpuppt sich mit „Limbo 2“ endgültig als talentierter Frickler – so würde Bibio nach 30 Tagen Dauerregen klingen. In allen zehn Titeln von „Roofs“ erkennt man eindeutig die Autorenhandschrift von Mooryc.

Verstärkt wird das durch seinen eindringlichen Gesang. „Musik machen ist für mich wie eine Therapie. Dann kann ich Dinge loslassen, die mich beharrlich beschäftigen“ sagte er vor einiger Zeit in einem Interview für Electronic Beats.

MOORYC – ROOFS
VÖ: 08.11.2013
Label: Freude am Tanzen
Vertrieb: Rough Trade / Kompakt / Finetunes
Style: Electronica / Pop / Indietronic / House

Heinz Rudolf Kunze – „Stein vom Herzen“

Heinz Rudolf Kunze fällt ein „Stein vom Herzen“, Album-VÖ: 25.10.13

Heinz-Rudolf-KunzeHeinz Rudolf Kunze zeigt Ecken und Kanten. Der Wutbürger ist auch ein Mutmacher, der seinen Fans mit Rat und Zitat zur Seite steht. „Man muss das Leben nehmen, wie es ist“, klingt von ihm gar nicht resigniert, sondern sehr pragmatisch. Und in einem anderen Song heißt es: „Es wird ein gutes Leben, es kommt darauf an, dass man das Beste daraus macht.“ Ja, das Steinewälzen und Weltverbessern bleibt eine (Über-)Lebensaufgabe. Nicht nur für Künstler. Aber es ist schon ein besonderes Kunststück, den Zuhörern solche schwerwiegenden Einsichten als leichte Kost zu verkaufen. Ein besonders gutes Beispiel dafür ist die scheinbar so fröhliche und optimistische Radio-Hymne „Hallo Himmel“, die sich in Wahrheit ums Sterben dreht.

Daneben enthält das Album „Stein vom Herzen“ (VÖ: 25.10.2013) auch wunderschöne Lieder über die Liebe in Zeiten der Krisen („Stein vom Herzen“, „Küsse unterm Kleid“, „Wenn Du sie siehst“). Und wie immer ist auch dieses vielschichtige Kunze-Album voll musikalischer Anspielungen, Aha-Effekte und Querverweise, eine Quintessenz der Rock-Geschichte. Kunze kennt´s, Kunze kann´s!

14 neue Songs enthält das Album „Stein vom Herzen“, das Heinz Rudolf Kunze erstmals zusammen mit seinen Musikern Jens Carstens und Zoran Grujovski gemeinsam produziert hat. Die Aufnahmen entstanden in verschiedenen Studios in Hamburg, in Irland und bei Kunze im Keller.

Website: www.heinzrudolfkunze.de

RAZOOF "Jahliya Sound"

RAZOOF „Jahliya Sound“

Razoof perfektioniert seinen globalen Sound und kehrt mit dem sechsten Album „Jahliya Sound“ deutlich hörbar zu seinen Reggae-Wurzeln zurück.

RAZOOF "Jahliya Sound"
RAZOOF „Jahliya Sound“
Mit den internationalen Gast-Sängern erfüllt er sich einige Träume. Vocal-Features kommen von Reggae-Schwergewichten wie Luciano, Mykal Rose, Cornel Campbell, Naptali, Lutan Fyah, Lone Ranger, Don Abi, Jaqee, Sebastian Sturm, Dactah Chando und Pa Bobo Jobateh.

Mit „Jahliya Sound“ schließt sich für den Kölner Schlagzeuger, DJ & Produzenten Razoof alias Uwe Lehr ein ausgesprochen großer und wichtiger Kreis. Nach fünf Solo-Alben – durchweg von globaler Elektronik aller Arten inspiriert – kehrt Razoof deutlich hörbar zu seinen Reggae-Wurzeln zurück. Wobei „Wurzeln“ durchaus wörtlich gemeint ist, denn seine erste musikalische Liebe zu Schulzeiten war Roots-Reggae. Aber zurück in die Jetzt-Zeit. Entstanden ist „Jahliya Sound“ in Deutschland, Gambia und Jamaika. Während einer Reise nach Westafrika 2012 entwickelte Razoof die Grundideen, beeinflusst von der stark reggae-infizierten gambischen Musikszene. Ausgearbeitet wurden die Tracks dann größtenteils in Köln. Mit dabei langjährige Weggefährten wie der Bassist und Keyboarder Hannes Vesper (Lee Perry, Nosliw, Charlie Chaplin) und Gitarrist Manugazou (Maxim, Delle, Police in Dub).

Auf der Suche nach Sängern wurde Razoof in Jamaika und Europa aktiv, erfüllte sich dabei den einen oder anderen Traum. Reggae-Schwergewichte wie Luciano, Naptali, Lutan Fyah, der Ex-Black Uhuru Frontmann (und allererster Reggae-Grammygewinner) Mykal Rose sowie die jamaikanische Legende Cornel Campbell (Studio One/Rhythm & Sound) und der „Toaster“ der allerersten Stunde, Lone Ranger repräsentieren Jamaika. Razoofs langjähriger Weggefährte Don Abi, die aus Uganda stammende und in Berlin lebende Jaqee und Sebastian Sturm wurden in Deutschland Teil des großen Ganzen, Spanien entsandte seinen derzeit wohl begabtesten Reggae-Botschafter Dactah Chando – und aus Gambia ist Kora-Meister Pa Bobo Jobateh mit an Bord.

Das Wort Jahliya ist eine Melange aus der Rasta-Bezeichnung Jah (für Gott) und Jaliyaa, der westafrikanischen Musikerkaste, welche die musikalische Tradition von Generation zu Generation weitergibt und der auch Kora-Meister Pa Bobo Jobarteh angehört.

Auch wenn Razoof auf seinen Alben mit verschiedensten elektronischen Spielarten von Downtempo bis House experimentiert hat, liegen seine musikalischen Wurzeln im Reggae. Zu Beginn der 90er Jahre war er fester Bestandteil der damals aufkommenden Reggae-Szene in Köln. Als einer der ersten legte er wöchentlich Reggae, Dub und Dancehall auf. Außerdem spielte Razoof in verschiedenen Reggae-Formationen als Schlagzeuger, bei denen auch Kollegen wie Don Abi, Gentleman, Patrice, und Ade Bantu mit auf der Bühne standen. Seit 1994 ist Razoof ebenfalls Mitglied des Kölner DJ/Producerkollektivs Solar Moon. Als einer der ersten kombinierte Razoof Reggae und House auf Albumlänge („Montego Bay“, Nesta 2002) arbeitete auf den folgenden Alben mit Musikern aus Frankreich, Spanien, Nigeria, Australien, Italien, Indien, Ungarn und den USA zusammen.

Zwischen Köln, Gambia und Jamaika entstand nun das neue Album „Jahliya Sound“, auf dem Razoof seinen globalen Sound perfektioniert – mit einer tiefen Verneigung vor seiner großen Liebe: dem Reggae.
Jahliya Sound eben.

RAZOOF „Jahliya Sound“ Tracklisting:

1. Keep The Faith feat. Naptali
2. Do The Best You Can feat. Luciano
3. Life Is A Journey feat. Jaqee
4. Tengo Que Vivir feat. Dactah Chando
5. No Man Stands Alone feat. Cornel Campbell & Lone Ranger
6. Take Me To The Roots feat. Sebastian Sturm
7. When You Say feat. Stikki Tantafari
8. Free Up Di People feat. Cornel Campbell
9. Birdsong feat. Mykal Rose
10. You Say This feat. Lutan Fyah
11. Be One feat. Don Abi
12. Jaliyaa feat. Pa Bobo Jobarteh
13. Keep The Faith (Version)
14. No Man Stands Alone (Version)
15. Take Me To The Roots (Version)
16. Free Up Di People (Version)

RAZOOF über…

den Namen Razoof:
Zu Schulzeiten rannte ich immer mit einer grün-gelb-roten Mütze rum, die mir meine Mutter gestrickt hatte. Ich hatte sogar ein Mofa in den gleichen Farben. Dazu trug ich meist einen Radiorecorder bei mir, auf dem Bob Marley, Peter Tosh, Black Uhuru und Steel Pulse liefen. Folglich nannten mich bald die Jungs aus der Oberstufe „Rasta“. Das gefiel mir und ich setze Ras vor meinen Vornamen Uwe. Das ging soweit, dass ich Ras-Uwe sogar in meinen ersten Personalausweis eintragen ließ. Meine Begründung, dass es sich dabei um einen äthiopischen Adelstitel handle, reichte damals als Begründung vollkommen aus. Einige Jahre später war ich mit meiner ersten Band „Lost in Mekka“ im Studio. Unser Produzent war damals Alex Parche, Gitarrist der Zeltinger Band. Er und unser Sänger unterhielten sich den ganzen Tag in breitestem Kölsch. So wurde schnell aus Ras und Uwe Rasuf. Als ich 2000 meine ersten Solo-Platten veröffentlichte änderte ich dann die Schreibweise in Razoof.

die Anfänge, Reggae in den 90ern:
Ich legte Anfang der 90er in einer kleinen Bar in Köln Reggae und Dub auf. Dort trafen sich dann donnerstags die Offbeat-Liebhaber wie beispielsweise Ingo vom Pow Pow Movement und wir hörten uns die neusten Scheiben an. Das war damals noch eine sehr kleine Szene. Ein weiterer Treffpunkt war der Plattenladen Music Works. Dessen Inhaber Gerd Gummersbach vermittelte mich damals als Drummer an die Killin Riddim Section. Die Sänger hießen Don Abi und Gentleman und wir spielten in Köln und Umland vor meist nicht mehr als 50 Leuten. Später gründete ich mit Don Abi zusammen die High Voltage Band, mit der wir auch Patrice bei einem seiner ersten Band-Gigs featureten. Zu der Zeit galten heimische Reggae-Bands noch als zweite Wahl und wenn man Glück hatte durfte man bei einem Festival zum Einlass spielen. Niemand hätte damals geglaubt, dass deutsche Artists dort später mal als Headliner auftreten würden.

Gambia:
Ich war Anfang der 90er bereits in Senegal und Gambia unterwegs. Mich faszinierte damals die Musik von Youssou N’Dour, Baaba Maal und anderen Künstlern aus der Gegend. Ende 2011 steckte ich in einer persönlichen und musikalischen Krise. Ich brauchte eine Veränderung und da kam mir wieder Gambia in den Sinn. Schon nach ein paar Tagen in Bakau wusste ich, dass es die richtige Entscheidung war. Ich hatte mein kleines Laptop-Studio dabei und sammelte erste Ideen. Der Rest kam dann in Deutschland und Jamaika dazu.

die Albumproduktion:
Das meiste habe ich in meiner Heimatstadt Köln aufgenommen. Ich habe einen Stamm an Musikern mit denen ich schon seit vielen Jahren zusammen arbeite. Einige davon haben auch ihre Wurzeln im Reggae. Hannes Vesper spielte schon mit Lee Perry und Charlie Chaplin zusammen, war später in der Band von Nosliw aktiv. Manugazou war als Gitarrist mit Delle, Police in Dub und Zoe unterwegs, spielt derzeit in der Band von Maxim. Dazu kamen langjährige Weggefährten wie Easy Rhodes am Piano und Bernd Keul am Bass. Erdal Tosun hat die Bläser eingespielt. Bei der finalen Produktion haben mir meine Freunde Axel Erbsbtößer und Emanuel Geller geholfen, die man auch als Dubhouse-Duo „Salz“ kennt und die auf all meinen Alben mitgewirkt haben.

die Sänger:
Hier habe ich mir einen Traum erfüllt und einige meiner Lieblings-Reggae-Sänger für das Projekt gewinnen können. Mykal Rose, der ja schon in den 80ern bei Black Uhuru gesungen hat und der erste Reggae Sänger war, der einen Grammy gewonnen hat. Dazu einer der besten Stimmen Jamaikas: Luciano. Mit Cornel Campbell und Lone Ranger sind außerdem zwei wahre Reggae Legenden mit an Bord. Dazu kamen zwei meiner Favoriten Lutan Fyah und Naptali. Meine heimischen Kollegen Don Abi und Sebastian Sturm waren ja auch schon bei meinen vorherigen Produktionen dabei. Dazu kamen die aus Uganda stammende Wahl-Berlinerin Jaqee, der aus Teneriffa stammende Reggae-Afficionado Dactah Chando und der gambische Kora-Meister Pa Bobo Jobarteh.

der Jahliya Sound:
Natürlich steht der Roots-Reggae-Sound im Mittelpunkt des Albums, aber ich habe auch andere Genres mit einfließen lassen, die auch schon bei meinen vorherigen Produktionen eine Rolle gespielt haben. Soul, Hip-Hop, indische Sounds und elektronische House-Vibes. Mit Jaliyaa habe ich außerdem einen klassischen westafrikanischen Mandinka-Song mit auf dem Album bei dem Pa Bobo Jobarteh die Kora spielt, eine Art afrikanische Harfe.

THISQUIETARMY – Hex Mountains

Eric Quach aka Thisquietarmy meldet sich mit einem neuen Werk zurück, das wieder meterdicke Riffs mit sphärischen Sounds verbindet und dazu noch einige Neuerungen zu bieten hat.

THISQUIETARMY – Hex Mountains
THISQUIETARMY – Hex Mountains

Während der Kanadier bisher seine Kunst nahezu im Alleingang erschaffen hat, konnte er nun für „Hex Mountains“ eine kleine Schar Mitmusiker um sich versammeln, die ihn tatkräftig bei der Umsetzung seiner Vision unterstützt.

So wirken die Gitarren-Drones, die Thisquietarmy in die dunkle Welt entlässt, nun viel organischer und lebendiger als noch zuvor. Wo bisher ein Drumcomputer seine Arbeit tätigte, sitzt nun mit Scotty Rooney (Alaskan) ein menschlicher Taktgeber hinter den Kesseln. Komplettiert wird die Riege durch Bassist Dorian Williamson (Northumbria / Adoran) und Emilie Bresson sowie Jeanne Peluard (Monarch), die für spärlich-mystische „Gesangseinlagen“ zuständig sind.

Musikalisch bleibt Quach jedoch größtenteils seiner Linie treu. Der Sound dröhnt breit gefächert, während sich auf diesem Fundament kleine Miniaturen herausbilden und langsam das Kommando übernehmen.

Bildhaft übertragen, erklimmt der Hörer also dieses Klangmassiv und versucht die ganze Zeit, nicht von diesem Sturm hinfort gerissen zu werden. Getrieben von einem magischen Licht am Gipfelgrad, stapft man weiter durch die Schneewehen, während der Sauerstoffmangel einem langsam die Sinne raubt.

Diese sollte der geneigte Hörer allerdings bis zum Schluss spitzen, präsentiert sich „Hex Mountains“ doch als abseitig schönes Gesamtkunstwerk, das seine epochale Dramatik erst am Stück optimal offenbart.

THISQUIETARMY – Hex Mountains (Denovali / Cargo)

ANACONDAS – Sub Contra Blues

Mit „Sub Contra Blues“ legen die Engländer Anacondas ihr markiges Debüt vor, das mit Härte, Melodie, Noise und Progressivität punkten kann.

ANACONDAS – Sub Contra Blues
ANACONDAS – Sub Contra Blues

Das Trio fährt einen breiten Sound auf, der von druckvollen Riffs und Bassläufen geprägt ist. metallischer Sludge trifft auf Hardcore-Anleihen, Screamo Passagen auf melodische Gesangslinien. Simple Strukturen werden immer wieder durch progressive Passagen ergänzt, so dass die Songs eine ganz eigene Dynamik entwickeln können. So etwa auch bei „Simianimal“ das zunächst auf eine recht einfache Thematik aufbaut und sich dann immer weiter auffächert. So ein bisschen klingt das Ganze wie ein Bastard aus Rollins, Faith No More, Mastodon und Cave-In.

Der abschließende 10minüter „The Night Will Last Forever“ bündelt noch einmal alle Qualitäten der Band, die mit „Sub Contra Blues“ einen überzeugenden Erstling mit einem eigenem Zungenschlag präsentiert, der genreübergreifend Freunde des Punks, Hardcores und Metals ansprechen dürfte.

ANACONDAS – Sub Contra Blues (Prosthetic Records)

HUGH LAURIE – Live On The Queen Mary – DVD

Mit „Live On The Queen Mary“ legt Hugh Laurie nun einen überaus geschmackvollen Mitschnitt seines Konzertes vom 26. März 2013 an Bord der legendären Queen Mary vor.

HUGH LAURIE - Live On The Queen Mary
HUGH LAURIE – Live On The Queen Mary

Der der breiten Öffentlichkeit zunächst nur als Schauspieler bekannte Hugh Laurie überraschte vor einiger Zeit mit seinem unbestreitbar vorhandenen musikalischen Talent und veröffentlichte 2011 mit „Let Them Talk“ und dieses Jahr mit „Didn’t It Rain“ zwei äußerst erfolgreiche Blues-Alben, die auch die Grundlage des dargestellten Konzertes bilden.

Das vor Long Beach dauerhaft vor Anker liegende Kreuzfahrtschiff bietet mit seiner im Art Déco-Stil eingerichteten Bühne einen ganz besonderen Rahmen für diesen Auftritt. Unterstütz von der Copper Bottom Blues Band trägt Laurie seine Songs vor, die er wahlweise am Piano oder mit der Gitarre begleitet.

Als charismatischer Dreh- und Angelpunkt in einem Reigen erstklassiger Musiker, weiß er das Publikum von der ersten Minute an zu fesseln. Es bekommt ehrliche, handgemachte Musik geboten, die ihren zeitlosen Charme in einem derartigen Ambiente nur noch perfekter zu vermitteln weiß.

Neben den 17 Stücken und einer Zugabe finden sich noch eine Dokumentation zum Konzert sowie ein Interview mit dem Hauptprotagonisten auf der DVD.

Tracklist:
1) Hamp`s Hump 2) Junco Partner 3) Evenin` 4) Kiss of Fire 5) Staggerlee 6) Day And Night 7) The Weed Smoker`s Dream 8) Didn`t It Rain 9) Winin` Boy Blues 10) Louisiana Blues 11) Send Me To The ´Lectric Chair 12) Wild Honey 13) Careless Love 14) Swanee River 15) I Hate A Man Like You 16) Tipitina 17) Go To The Mardi Gras 18) Changes

Technische Daten:
Bild: 16:9
Ton: Dolby Surround 5.1, Dolby Digital Stereo
Untertitel (Bonusmaterial): Englisch, Deutsch, Spanisch, Französisch
Spielzeit: ca. 156 Minuten
FSK: ab 0 Jahren

HUGH LAURIE – Live On The Queen Mary – DVD (Eagle Vision)

HAWAII FÜNF NULL – Die fünfte Season – DVD

Und solange die Sonne malerisch über den idyllischen Inseln steht, die sich da Hawaii nennen, solange scheinen auch die Protagonisten um Detective Steve McGarrett (Jack Lord) zu tun zu haben, das Paradies vor sämtlichen Schurken und Verbrechern zu befreien.

HAWAII FÜNF NULL – Die fünfte Season – DVD © Paramount
HAWAII FÜNF NULL – Die fünfte Season – DVD
© Paramount

Eine der langlebigsten US-TV-Serien geht in die nächste Runde. Nun erscheinen mit der fünften Staffel 24 weitere Episoden der Insel-Cops, die weit vor einem Thomas Magnum hawaiianische Krimikost geliefert haben. Zwar hatten sie seinerzeit noch keinen schmucken Ferrari als Dienstwagen zur Verfügung, dennoch bieten auch die Geschichten der Polizeispezialeinheit Hawaii 5-0 rasante Unterhaltung mit einem für heutige Verhältnisse kultigen Vintage-Flair.

Ob undichte Stellen im Polizeiapparat, korrupte Politiker oder einfach nur ein Ganovenpärchen, das unsere Ermittler auf Trab hält, die Arbeit wird nicht weniger. Und das ergab immerhin soviel Stoff, dass „Hawaii Fünf-Null“ satte 12 Jahre lang produziert wurde! Genug also, um auch die fünfte Staffel wieder prall zu füllen!

Technische Daten:
Originaltitel: Hawaii 5-0 – The Fifth Season
Land/Jahr: USA 1972/1973
Bildformat: Full Frame
Tonformat: Mono
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch
Laufzeit: Circa 1.161 Minuten
FSK: Ab 12 Jahre
Extras: Episoden Promos

HAWAII FÜNF NULL – Die fünfte Season – DVD (Paramount)

NEW FOUND GLORY – Kill It Live

17 Livekracher und drei neue Studiotracks hauen uns die Punkrocker von New Found Glory mit ihrem neuen „Kill It Live” um die weit aufgespannten Ohren.

NEW FOUND GLORY – Kill It Live
NEW FOUND GLORY – Kill It Live

Aufgenommen am 27. und 28. März 2013 im „Chain Reaction“ im sonnigen Kalifornien, liefern sie eine energiegeladene Performance ab, die alle Anwesenden hörbar begeistert. Druckvoll, mit jeder Menge Power und Melodien im Gepäck, begeistern sie ihr Publikum, das sie dafür gebührend abfeiert.

Dieses bekommt lupenreinen Californian-Punkrock geboten, den uns die Band bereits seit mehr als 15 Jahren kredenzt und der ganz in der Tradition solcher Genre-Urväter wie NOFX oder Pennywise steht.

Der Livesound knallt ordentlich und ist erstaunlich ausgewogen. Dabei fängt er gekonnt die Stimmung auf, die offensichtlich kurz vor explodierendem Schnellkochtopf steht.

On Top legen New Found Glory noch drei neue Tracks mit aufs Band, die einen kleinen Vorgeschmack auf kommende Glanztaten bieten und die Wartezeit auf ein neues Album etwas verkürzen.

NEW FOUND GLORY – Kill It Live (Violently Happy / Bridge Nine / Soulfood)

Daniel Bortz - "Patchwork Memories"

Daniel Bortz – “Patchwork Memories“

Das Berliner Independent-Label Suol, welches 2010 von Nicole Grimm, Chi-Thien Nguyen und John B-Muder gegründet wurde, hat in den letzten Jahren immer wieder durch erstklassige House- und Elektro-Releases wie Fritz Kalkbrenner, Till Von Sein, Trickski oder Chopstick & Johnjon aufhorchen lassen.

Daniel Bortz - "Patchwork Memories"
Daniel Bortz – „Patchwork Memories“

Bei Suol hat nun auch der Augsburger DJ Daniel Bortz eine Label-Heimat gefunden. Unter dem Titel “Patchwork Memories“ hat er sein erstes Album aufgenommen, auf dem er nicht nur für Text und Musik, sondern auch für die Produktion und den Mix verantwortlich zeichnete, während Hans Jörg Frage aka hans@deinklang.com (Fritz Kalkbrenner, International Pony, DJ Koze, Kid Alex) für das Mastering zuständig war.

Das sphärische Downtempo-Stück “Alone At Home“, welches von Synthesizer- und Piano-Klängen geprägt wird, der stimmungsvolle Dance-Track “Spend The Night“ oder die Disco-Perle “First Love“, bei der Eva Gold als Gastsängerin fungiert, zeigen sich dabei genauso farbenfroh wie das CD-Cover zu “Patchwork Memories“.

Diesen Tracks in nichts nach stehen die Deep House-Nummer “Monkey Biznizz“, das in zarter Schwermut badende Lied “Misery“ bei dem Nils Corßen an den Vocals zu finden ist, das sehr elektronisch gefärbte Stück “In The Yard“ und das in atmosphärischen Deep House-Gefilden wandernde “My Cats Won`t Let Me Sleep“.

Liebhaber eines exquisiten Konglomerats aus Deep House, Elektro, Disco und Pop dürften hier voll auf ihre Kosten kommen!

Facebook-Auftritt von Daniel Bortz: https://www.facebook.com/danielbortzofficial

Daniel Bortz – “Patchwork Memories“ (Suol/Rough Trade)

BLOC PARTY TAPES mixed by kele

BLOC PARTY TAPES mixed by kele

Nach THE RAPTURE, THE BIG PINK und FOALS, präsentiert nun KELE von BLOC PARTY in seinem Mix ein pures, originäres, Dancefloor-Set für die vierte Ausgabe der !K7 „TAPES“ Compilationreihe.

BLOC PARTY TAPES mixed by kele
BLOC PARTY TAPES mixed by kele
Es ist ein Liebesbrief an Bloc Party Fans, eine Reise zu den Einflüssen der Band und ihrer Lieblingsmusik. Der Mix bewegt sich von obskurem Postrock, über Afro-Beat hinüber auf die Tanzfläche zu House, Garage und Electro, bis das Ganze in entspannten Ambient Tunes ausklingt.

Wenn Du dachtest, Du kennst Bloc Party, dann mach Dich auf eine Überraschung gefasst. Die vier Londoner hatten schon immer einen Hauch von Dance Music in ihrer Musik. Was sie nun aber auf der !K7 Tapes Serie zeigen, ausgewählt und gemixt von Kele, ist ein pures, originäres, komplettes Dancefloor-Set. „Wir hatten immer ein Faible für Dancemusic“, erklärt Kele. „Aus ihr entstammten viele Ideen für unsere Songs. Unsere erste Single ‚She’s Hearing Voices‘ war stark davon inspiriert, dass Leute dazu tanzen würden. Rhythmus und Groove waren schon immer wichtig für die Band, und genau das wollte ich reflektieren. Das sollte mit diesem Mix fortgeführt werden.“

Das Konzept von !K7 Tapes folgt dem Prinzip der guten alten Oldschool-Kassetten: Zwei Seiten mit jeweils unterschiedlichen Stimmungen. Kele beginnt in vertrautem Terrain, um dann in ganz neue Gefilde aufzubrechen. Es ist ein Liebesbrief an Bloc Party Fans, eine Reise zu den Einflüssen der Band und ihrer Lieblingsmusik. Der Mix bewegt sich von obskurem Postrock, über Afro-Beat hinüber auf die Tanzfläche zu House, Garage und Electro, bis das Ganze in entspannten Ambient Tunes ausklingt.

Der Mix beginnt mit ‘I Love You (La La La)’ von der kanadischen Band Do Make Say Think, eine von Post-Rock benebelte Drohne. „Das ist eine Band, die ich sehr mochte, noch bevor ich darüber nachdachte Bloc Party zu gründen“, sagt Kele. „Der Track hat diese atmosphärisch schlurfenden Jazz Grooves. Es ist einer der Tracks, den ich schon in meiner Jugend gehört habe und mich bis zum heutigen Tag begleitet. Ich mag an dem Track den Groove innerhalb eines Live-Settings. Bloc Party-Fans werden darin sehr viel von uns heraushören.“

Bevor der Mix in unbekannteres Terrain aufbricht hält sich Kele zunächst noch an vertrauteren Sachen fest – wie ‚Battle‘ von Wookie. „Das ist ein alter Two-Step Garage Track aus den 90ern“, sagt Kele. „Es war wichtig für mich etwas Garage auf den Mix zu packen. Die erste wirkliche Dancemusic die ich hörte, war Garage. Ich wuchs in East London auf, ging aber zur Schule in Woodford Mitte der 90er Jahre, so dass ich einige gute Erinnerungen an Two-Step-Nächte in Essex habe. Dieser Track hat ein triumphales, quasi-religiöses Grundgefühl, was der Grund ist, warum ich ihn ausgewählt habe. Es ist fast wie Gospel.“

Dann ist da noch ‚Space Alarm‘ vom französischen Produzent French Fries. „Es ist das coolste, was ich seit langer Zeit gehört habe“, schwärmt Kele. „Es ist diese typische Pariser Art von Booty Bass. Du spielst es und es überragt alles, obwohl eigentlich wenig passiert. Es ist sehr minimalistisch, aber es hat diesen gigantischen Bass-Sound. Es geht nur darum, dass die Menschen aufstehen und eine gute Zeit haben.“

Da Keles Eltern Nigerianer sind, könnte man die Wahl von ‚Shuffering & Shmiling‘ von Fela Kuti für naheliegend halten. Doch ganz so einfach ist es nicht. „Als ich aufwuchs, gab es immer viel Afrobeat zu Hause, aber ich war ziemlich resistent dagegen, weil es die Musik meiner Eltern war“, erklärt er. „Jetzt bin ich in meinen 30ern und es ist die Musik, der ich am meisten hingezogen fühle. In dieser Musik liegt etwas spirituelles. Es geht um den Ausdruck von Freude und Trotz, und es basiert immer alles auf Groove. Es hat etwas hypnotisches, weil wenige Sätze immer wiederholt werden. Für mich hat es alle Elemente eines großen Dance-Tracks. Es ist tranceinduzierende Musik, die von echten Musikern gespielt wird. Ich finde es toll, dass diese wirklich inspirierende Musik von einem nigerianischen Künstler gemacht wurde.“

Eine exklusive Beigabe des Mixes ist Keles Remix des Bloc Party Tracks ‚Obscene‘, von der ‚The Next Wave Sessions‘ EP der Band. Das dunkle und schwermütige Original wird hier in einen UK Bass Banger verwandelt. „Ich habe kürzlich damit angefangen anderer Leute Musik zu remixen und ich genieße es wirklich“, sagt er. „Ich habe eine eher düstere Ballade in einen frühen 90er-House Song umgewandelt. Remixes sind eine gute Möglichkeit, kreativ zu sein, ohne sich zu sehr an etwas zu binden. “

Die zweite Hälfte des Mixes wird von House-Musik dominiert. Kele erhöht geschickt die Betriebstemperatur. „Ja, es gibt viel House-Musik“, sagt Kele. „‚The Sun Can’t Compare’ von Larry Heard. ‚Percolator‘ von Jamie Jones. „Ich bin ein großer Fan von ihm. Es gibt ein echtes Gefühl der Dissonanz in seiner Musik, viele Anleihen an Dub, Jazz und Funk. Ich mag, wie er das zusammensetzt in diesem Track. Er funktioniert sehr gut auf der Tanzfläche.“ Dann kommt die Abkühlung. „Die letzten beiden Tracks sind sehr anders als der Rest des Mixes“, erklärt Kele. „Es gibt einen Track namens ‚Platform‘ von The Vaghe Stelle, im Remix von Samojeden, der sehr gechillt ist. Man hört, wie es blüht und spürt das Gefühl der Wärme in den Klängen. Und der Track von Jacques Greene, ‚Arrows‘, im Remix von Koreless. Es ist elektronische Musik, aber nicht Dancemusic, eher post-Clubmusik. Das ist etwas, was ich erst seit kurzem zu schätzen weiß. Meine Teenager-Seite in mir würde die Schönheit in solcher Musik nicht verstehen.“

Kele ist sehr darauf bedacht, zu betonen dass diese Hinwendung zu Dancemusic keine bloße Modeerscheinung ist. Er hat sich mit Leib und Seele hineingeworfen in sein Experiment als DJ. „Ich finde, es ist eine Kunstform“, sagt er. „Es ist ziemlich augenöffnend zu sehen, wie Du eine Crowd durch die Bedienung eines Mixers manipulieren kannst. Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Ähnlichkeiten zweier scheinbar disparater Welten zusammenführen lassen.“ Er macht eine Pause, und ergänzt: „Ich hoffe, dass dieser Mix zeigt, woher meine Faszination gegenüber Dancemusic stammt. Für mich geht es bei Tanzmusik um Transzendenz. Ich glaube, dieser Mix wird zeigen, dass es nicht nur eine vorübergehende Sache ist. Es ist etwas, das schon immer da war und es ist etwas, ohne das ich nicht leben könnte.“

BLOC PARTY TAPES – Tracklisting:
01. Zia / Manifesto Meditations – Intro
02. Do Make Say Think – I Love You (La La La)
03. Tweak / Tony Allen – Leroy
04. Wiley – Numbers In Action (Sticky Remix)
05. Wookie feat. Lain – Battle
06. French Fries – Space Alarm
07. Bloc Party – Obscene (Kele Okereke Remix) exclusive
08. Double 99 – RIP Groove
09. Fela Aniulapo Kuti & Afrika 70 – Shuffering & Shmiling
10. Torske – Jeg Vil Være Søppelmann
11. Larry Heard presents Mr. White – The Sun Can’t Compare (Long Version)
12. Cajmere – Percolator (Jamie Jones Vault Mix)
13. Junior Boys – Like A Child (Carl Craig Remix)
14. Vaghe Stelle – The Platform (Samoyed Remix)
15. Jacques Greene – The Look (Koreless Remix)

MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION

MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION

Seit über 22 Jahren ist die MAYDAY das größte und legendärste Indoor Event und ein fester Bestandteil der Rave-Szene in ganz Europa!

MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION
MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION
In all den Jahren ist eine regelrechte Bewegung und Tradition aus treuen Fans und DJs entstanden! Jahr für Jahr legen die weltweit besten und einflussreichsten DJ’s auf und bringen die Raver buchstäblich zum Kochen!

Eine 15-Stunden Non-Stop Party sowie eine spektakuläre Show aus Lasern und Pyrotechnik runden das Event der Superlative ab! Genug Gründe, um zum ersten Mal überhaupt die offizielle Mayday Classics Compilation zu veröffentlichen: MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION!

4 CDs, randvoll mit 80 Mayday-Klassikern! Von Techno zu House, von Trance zu Rave über die bekanntesten Mayday-Hymnen – diese mit Liebe zusammengestellte Compilation lässt keine Wünsche offen und gab es so noch nie auf CD!

Klassiker von Rave-Pionieren wie Westbam, The Prodigy, Jam & Spoon, ATB, Paul van Dyk, Moby, RMB, Blank & Jones, Marusha, Ravers Nature oder Dave Clark dürfen auf der Compilation „MAYDAY – THE COMPLETE RAVE GENERATION“ natürlich nicht fehlen!

On Top erscheint, neben der Download-Version, für alle Liebhaber auch noch eine streng limitierte 4-Vinyl LP Variante mit insgesamt 16 raren Mayday-Klassikern! Mehr geht nicht!

Diese Compilation ist ein absolutes MUSS für alle Rave-Fans!

Mayday – The Complete Rave Generation
VÖ-Datum: 18.10.2013
Label: Kontor Records

HVOB (Her Voice over Boys) mit Debüt-Album

HVOB – „HVOB“

Zwar etwas verspätet, aber nicht zu spät möchte ich euch das selbstbetitelte Debüt-Album von Her Voice Over Boys – kurz HVOB – vorstellen.

HVOB - "HVOB"
HVOB – „HVOB“

Hinter diesem Namen verbirgt sich ein Wiener Elektronik-Duo, bestehend aus Anna Müller und Paul Wallner, die bereits als Teil der Popband Herbstrock Erfolge feierten und unter anderem 2009 einen Amadeus Austrian Music Award einheimsen konnten.

Mit dem neuen Projekt knüpfen die Österreicher nun problemlos an die Erfolge von einst an. So erreichte man mit der Debüt-EP “Dogs“ sensationell Platz 4 der Deep House-Charts von Beatport und trat beim angesagten Melt!-Festival in Ferropolis (Gräfenhainichen) sowie auf der Pariser Fashion Week auf.

Vor knapp einem halben Jahr erschien dann das Debüt-Album, das – in Eigenregie aufgenommen und produziert – gekonnt der elektronischen Club-Musik frönt.

Der dämmrig-dunkle Song “Let`s Keep This Quiet”, das fantasievoll-unbeschwerte Lied ”Jack”, zu dem Nicone & Sascha Braemer sowie Edu Imbernon Remixe ablieferten, “Always Like This”, eine glänzende Coverversion des gleichnamigen Bombay Bicycle Club-Songs, die verträumte erste Single-Auskopplung “Dogs”, zu der auch ein Remix ihres Label-Chefs Oliver Koletzki erschienen ist, der mystisch gefärbte Track “Moon” sowie der überaus clubtaugliche Titel “Heavy Seas” schmücken dabei ein zauberhaftes Deep House-Album, das durch die sanfte Stimme von Anna Müller noch veredelt wird.

Diesen Silberling, der von der ersten bis zur letzten Minute spannend und mitreißend daherkommt, kann ich euch nur wärmstens ans Herz legen. Schlussendlich sei noch erwähnt, dass HVOB zum aktuellen 2Raumwohnung-Hit “Bei Dir Bin Ich Schön“ einen feinen Remix beigesteuert haben.

Tracklist:

01. Hold Your Horses

02. Let`s Keep This Quiet

03. Jack

04. Fog Machine

05. Always Like This

06. Dogs

07. Moon

08. Play As You Go Mobile Phone

09. Heavy Seas

10. Reason

11. The Last Song Ever Written

12. Ocean Bed

Website: http://www.hvob-music.com/

HVOB – “HVOB” (Stil Vor Talent/Rough Trade“

Morcheeba – „Head Up High“

Morcheeba melden sich mit ihrem achten Longplayer zurück.

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Morcheeba – „Head Up High“ (PIAS)

Jedes neue Morcheeba Album ist ein Ereignis. Das liegt nicht nur daran, dass die Band in den 18 Jahren ihres Bestehens „erst“ acht Alben veröffentlicht hat, sondern dass sich die Band um die beiden Godfrey Brüder Paul und Ross sowie Sängerin Skye Edwards immer wieder neu erfindet.

Vielleicht liegen die Gründe aber auch in den schon fast unzähligen Splits und Reunion der Band. Seit 2003 trennte sich die Band so in der Regel alle 2-3 Jahre komplett oder nur von ihrer Sängerin, brachte aber auch im gleichen Rhythmus neue Alben heraus. Seit 2010 spielen Morcheeba in der Urbesetzung Godfrey – Godfrey – Edwards wieder zusammen.

Morcheeba werden fälschlicherweise immer wieder zu den Begründern des Trip Hop gezählt, doch als Morcheeba auf der Bildfläche 1995 erschien, war Trip Hop schon durch Bands und Künstler wie Massive Attack, Tricky und Portishead populär geworden. Morcheeba halfen nur dabei, Trip Hop noch erfolgreicher zu machen.

„Head Up High“ bleibt dem ursprünglichen Trip Hop Sound des Trio treu, verbindet diese Klänge aber geschickt mit Pop, Hip Hop, Reggae sowie Latin. Eine Mixtur, die nach dem ersten Hören etwas befremdlich daher kommt, aber nach jedem weiteren Hören immer besser und besser wird und das gesamte Album zu einem Highlight macht. Ja, man möchte sogar „Head Up High“ auf Dauer-Repeat stellen und nie wieder ausstellen.

Ein Meisterwerk der modernen Pop-Musik, an dem sich so mancher heutiger (Pop-)Künstler orientieren sollte.

Video zu „Gimme Your Love“

Live:
28.10.13 München, Theaterfabrik
29.10.13 Frankfurt, Gibson
30.10.13 Berlin, C-Club
01.11.13 Hamburg, Gruenspan
02.11.13 Köln, Kantine

Weblink: www.morcheeba.co.uk

James Blunt – „Moon Landing“

James Blunt mit neuem Album, VÖ: 18.10.13

James_Blunt_Moon_Landing_CoverAm 18. Oktober kommt das neue Album „Moon Landing“ von Songwriter-Superstar JAMES BLUNT! Doch schon am 4. Oktober erschien die erste potenzielle Hit-Single „Bonfire Heart“ – als physische Single und als Digitale EP mit Bonustracks!

„Bonfire Heart“ wurde von JAMES BLUNT in Zusammenarbeit mit Ryan Tedder (Adele, Beyonce, Maroon 5) geschrieben, der den Song auch produzierte. „Bonfire Heart“ bringt JAMES BLUNT näher an seine Songwriter-Seite als je zuvor. Ausgerüstet mit einer fließenden akustischen Gitarre, entwickelt der Song einen mitreißenden Drive und steigert sich zu einer wahren Pop-Hymne, der sich niemand entziehen kann.

Die Single erscheint mit drei zusätzlichen Songs, die nicht auf dem Album enthalten sind: „Miss America“ in einer Akustik-Aufnahme aus den Angel Studios, „Next Time I’m Seventeen“ und „Heroes“!

Das Album „Moon Landing“ wurde von Tom Rothrock (Beck, Moby, Foo Fighters) produziert, der bereits BLUNTs weltweit mit Multiplatin ausgezeichnetes Album „Back To Bedlam“ unter seinen Fittichen hatte. Weitere Produktionen auf dem Album stammen von Martin Terefe (KT Tunstall, Martha Wainwright, Jason Mraz). Über „Moon Landing“ sagt JAMES BLUNT: „Es ist ein viel persönlicheres Album und führt zurück zum Wesentlichen. Es geht um mich und Tom Rothrock, und wie wir feststellen, wo alles begann und an welchem Punkt wir jetzt sind.“

Website: www.jamesblunt.com

Britney Spears – „Work Bitch“

Britney Spears ist zurück mit neuer Single und neuem Album, VÖs: 18.10. & 29.11.2013

Britney_Spears_Work_Bitch_CoverDie großen Britney Spears News reißen nicht ab: nachdem der US-Superstar gerade ihr hochdotiertes, zweijähriges Las Vegas-Engagement bekannt gegeben hatte, das Ende Dezember beginnen wird, steht nun auch der Veröffentlichungstermin ihres neuen Albums fest. Der achte Longplayer der 31-jährigen erscheint am 29. November und enthält u.a. die brandneue Single „Work Bitch“, die ab dem 18. Oktober auch pysisch erhältlich sein wird und sich bereits weltweit hoch in den iTunes-Charts platzieren konnte. Mit dem neuen Album beendet sie eine zweijährige Veröffentlichungspause: das letzte Spears-Album „Femme Fatale“ erschien 2011 und erreichte Platz eins der US-Charts.

Mit „Work Bitch“ setzt Britney Spears die erfolgreiche Zusammenarbeit mit will.I.am fort: nachdem die beiden im vergangenen Jahr mit „Scream & Shout“ einen internationalen Nummer-Eins-Hit gelandet hatten, ist „Work Bitch“ nun die zweite Zusammenarbeit der beiden US-Superstars.

Hier gibt es noch das Britney-Roulette mit der Möglichkeit eine Reise für zwei Personen nach Las Vegas zu gewinnen und Britney Live zu sehen! Mitmachen lohnt sich also: work.britney.com

Website: www.britneyspears.com (checkt hier auch das Video zu „Work Bitch“)

Paul Simon - “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“

Paul Simon – “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“

Seit fast 5 Dekaden ist Paul Simon nun bereits im Musikbiz unterwegs. Mit “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“ gibt es nun erstmals eine Werkschau, die auf einer CD sowohl die Karriere von Simon & Garfunkel als auch von Paul Simon als Solo-Künstler beleuchtet.

Paul Simon - “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“
Paul Simon – “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“

Sechs Songs aus der Simon & Garfunkel-Zeit, nämlich “The Sound Of Silence” (1965), “America” (1968), “The Boxer” (1969), “Cecilia” (1970), “The Only Living Boy In New York” (1970) und “Bridge Over Troubled Water” (1970) wurde Platz auf der Retrospektive eingeräumt.

Der Schwerpunkt der Compilation wird jedoch auf dem Solo-Schaffen von Paul Simon gelegt, das gleich mit 14 Songs gewürdigt wird.

Vom selbstbetitelten zweiten Studioalbum aus dem Jahre 1972 stammen die Tracks “Me And Julio Down By The Schoolyard” und “Mother And Child Reunion” (der Song avancierte zu einem Top5-Hit in UK und den USA), während “American Tune” ein Ausschnitt aus dem 73er-Output “There Goes Rhymin` Simon“ ist.

Der Longplayer “Still Crazy After All These Years” ist darauf mit dem US-Nr.1-Hit “50 Ways To Leave Your Lover” und dem Titeltrack präsent, das 77er-Greatest Hits-Album “Greatest Hits, Etc.“ dagegen mit dem Stück “Slip Slidin’ Away” vertreten.

Weiter geht es dann mit den Tracks “Late In The Evening” und “Hearts And Bones”, ersterer vom 1980 veröffentlichten Album “One-Trick Pony“, zweiterer von der Platte “Hearts And Bones“ (1983).

Dem bahnbrechenden Longplayer “Graceland“, welcher 1987 in der Kategorie Album Of The Year eine Grammy-Auszeichnung einheimste, wurde auf der Zusammenstellung mit der sommerlich luftigen Pop-Nummer “You Can Call Me Al“, welche 1986 Platz 4 in den UK-Charts erreichte, sowie mit dem Titel “Diamonds On The Soles Of Her Shoes“, bei dem der 12-fache Grammy-Gewinner gesanglich von Ladysmith Black Mambazo begleitet wird, Raum gewährt.

Es folgen Tracks aus dem 90er-Album “The Rhythm Of The Saints” (“Spirit Voices”), aus dem Milleniums-Longplayer “You`re The One” (“That’s Where I Belong”) und aus seinem 11. Studiowerk “Surprise” (2006 – “Everything About It Is A Love Song”).

Den Abschluss des Silberlings bildet der Song “Love And Hard Times“, der auf dem 2011er-Album “So Beautiful Or So What“ zu finden ist.

Fazit: Eine wunderbare Kollektion, die Paul Simon und seinem vielfältigen musikalischen Schaffen zwischen Singer/Songwritertum, Pop und Weltmusik huldigt.

Zeitgleich mit dem Release von “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“ erscheint übrigens das Box-Set “The Complete Albums Collection”, das 15 Paul Simon-Alben, beginnend mit dem 1965 veröffentlichten Werk “Songbook” und endend mit “So Beautiful Or So What“, aus dem Jahre 2011 beinhaltet.

Tracklist:

01.The Sound Of Silence (Simon&Garfunkel)

02. America (Simon&Garfunkel)

03. The Boxer (Simon&Garfunkel)

04. Cecilia (Simon&Garfunkel)

05. The Only Living Boy In New York (Simon&Garfunkel)

06. Bridge Over Troubled Water (Simon&Garfunkel)

07. Me And Julio Down By The Schoolyard

08. Mother And Child Reunion

09 .American Tune

10. 50 Ways To Leave Your Lover

11. Still Crazy After All These Years

12. Slip Slidin’ Away

13. Late In The Evening

14. Hearts And Bones

15. Diamonds On The Soles Of Her Shoes

16. You Can Call Me Al

17. Spirit Voices

18. That’s Where I Belong

19. Everything About It Is A Love Song

20. Love And Hard Times

Website: http://www.paulsimon.com

Paul Simon – “Over The Bridge Of Time: A Paul Simon Retrospective (1964-2011)“ (Columbia/Legacy/Sony Music)

DEEP PURPLE – Perfect Strangers Live – DVD + 2 CD

Am 27. April 1984 geschah etwas, womit wohl die meisten Hardrockfans seinerzeit nicht mehr gerechnet haben. Nach mehr als einer Dekade getrennter Wege, gaben Deep Purple ihre Reunion in der legendären Mark II-Besetzung mit Ritchie Blackmore (Gitarre), Ian Gillian (Gesang), Roger Glover (Bass), Jon Lord (Keyboards) und Ian Paice (Schlagzeug) bekannt.

DEEP PURPLE – Perfect Strangers Live – DVD + 2 CD
DEEP PURPLE – Perfect Strangers Live – DVD + 2 CD

Sie veröffentlichten mit „Perfect Strangers“ ein neues Album und gingen damit auf eine ausgedehnte Welttournee. Als erste kamen die Fans in Australien in das Vergnügen, die neuen alten Deep Purple live zu erleben. „Perfect Strangers Live“ dokumentiert dieses musikhistorische Ereignis mit einer Show aus Melbourne, die den einzig vollständigen Konzertmitschnitt der Band aus dieser Zeit darstellt.

Bei bester Spiellaune präsentiert das Quintett alte Klassiker wie „Highway Star“, „Black Night“ und natürlich „Smoke On The Water“ als auch fünf neue Songs vom „Perfect Strangers“ Album, die sich äußerst gut in diese erlesene Riege einfügen. Und irgendwie ist es so wie ganz, ganz früher: Roger Glover bildet den Ruhepol der Band, während Ian Paice punktgenau sein Schlagzeug bearbeitet, Jon Lord seine Hammond Orgel aus den Angeln hebt, Ian Gillan seine Stimmbänder bis aufs Äußerste fordert und Ritchie Blackmore sich auf der Gitarre selbst überholt.

Bewusst hat die Band hier auf Deko- oder FX-Gimmicks verzichtet. Auf einer aufgeräumten Bühne stehen allein die Musiker und ihre zeitlosen Rockklassiker im Vordergrund. Deep Purple-Fans dürften mit „Perfect Strangers Live“ eine entscheidende Lücke in ihrer Sammlung füllen!

Das Bonusmaterial beinhaltet eine Dokumentation zur Tour.

Neben dem DVD+2 CD-Set erscheint auch ein spezielles DVD+2 CD+2 LP-Set.

Tracklist:
1) Highway Star 2) Nobody’s Home 3) Strange Kind Of Woman 4) A Gypsy’s Kiss 5) Perfect Strangers 6) Under The Gun 7) Knocking At Your Back Door 8) Lazy (inc Ian Paice Drum Solo) 9) Child In Time 10) Difficult To Cure 11) Jon Lord Keyboard Solo 12) Space Truckin’ (in Ritchie Blackmore Guitar Solo) 13) Black Night 14) Speed King 15) Smoke On The Water

Technische Daten:
Bild: 4:3 (Konzert), 16:9 (Bonus)
Ton: DTS Surround Sound, Dolby Digital 5.1, Dolby Digital Stereo
Untertitel (nur Bonus): Englisch, Französisch, Deutsch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Holländisch
Spielzeit: ca. 141 Minuten

DEEP PURPLE – Perfect Strangers Live – DVD + 2 CD (Eagle Vision / Edel)

Paul McCartney – „New“

Paul McCartneys neues Album, schlicht „New“ betitelt, ist inzwischen das 16. Studio-Album, welches er nur unter seinem eigenen Namen veröffentlicht.

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Paul McCartney – „New“ (MPL/Universal)

Dazu gesellen sich noch acht weitere Alben, die er mehr oder weniger unter dem Label „Wings“ oder „Paul McCartney and Wings“ in die Plattenläden gebracht hat.

Was gibt es also noch zu Sir Paul McCartney zu sagen, was nicht schon gesagt wurde. Relativ wenig. Der mittlerweile 71jährige Ex-Beatle bietet zwar mit „New“ wieder ein paar „neue“ Klänge, doch letztendlich bleibt es ein Paul McCartney Album und das unverkennbar.

Die neuen Klänge bringen unter anderem Produzenten wie Paul Epworth (Adele), Mark Ronson (Amy Winehouse), Ethan Johns (Kings of Leon) und Giles Martin (Sohn von George Martin) mit ein. Das hört sich erst einmal gut an und man kann fast bei fast jedem Song raushören, wer dort mit Hand angelegt hat. Doch wie schon gesagt, „New“ ist trotz allem ein typisches, eher durchschnittliches Paul McCartney Album, daran ändern auch die oben genannten prominenten Namen nichts.

„New“ ist solide Pop-Musik, nicht mehr und nicht weniger. Das kann man als Kritik auffassen oder auch durchaus positiv sehen. Für Fans von Sir Paul und den Beatles ist das Werk sowieso unverzichtbar.

Video „New“ Lyric-Clip

Instagram-Aktion

Website: www.paulmccartney.com

JODYMOON – The Life You Never Planned On

Hinter Jodymoon steht das holländische Duo Digna Jansen und Johan Smeets, die mit „The Life You Never Planned On“ nun ihr neues Album vorstellen.

JODYMOON - The Life You Never Planned On
JODYMOON – The Life You Never Planned On

Die Sängerin/Pianistin und der Multiinstrumentalist kreieren sanfte, reduzierte Songperlen, die allesamt eine einzigartig organische Wärme ausstrahlen. Dabei verknüpfen sie in ihrem Singer/Songwriter-Stil Elemente aus Folk, Pop und Americana, die zusätzlich mit Violine und Cello veredelt werden.

Oft ist es nur ein leises Banjo, eine Slide-Guitar oder ein einsames Piano, die als musikalische Grundlage für die ausdrucksstarke Stimme Digna Jansens dienen, die entscheidend die Stücke prägt. Dies unterstreicht sie u.a. eindrucksvoll im kurzen Zwischenstück „Oh My“, bei dem sie nicht einmal instrumentale Unterstützung benötigt.

In „Clouds“ mit seinen Streicherarrangements streift man sogar kurz die Kammermusik, nur um diese im anschließenden „The Antidote“ wieder mit herzergreifendem Folk zu kombinieren. Gerade diese Mischung aus Country und Klassik ist ein echtes Alleinstellungsmerkmal und macht die Musik Jodymoons zu etwas Besonderem.

So dürfte das Duo gleichermaßen Musikfreunde begeistern, die sich sonst bei Wovenhand, Tori Amos oder auch modernen Vertreten der Folk-Welle zuhause fühlen.

JODYMOON – The Life You Never Planned On (G-Records / Rough Trade)

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