Mit der bitterbösen Actionkomödie „Pain &Gain” konnte Michael Bay nun endlich den Filmstoff verwirklichen, den er schon seit Jahren umsetzen wollte.

Hollywoods Mann für Effekt beladene Blockbuster hat nach seinen zuletzt äußerst erfolgreichen Transformers-Streifen endlich grünes Licht bekommen, einen für seine Verhältnisse kleinen Film zu realisieren, der mit einer geradezu haarsträubenden Story aufwartet, die absurder Weise auch noch auf einer wahren Begebenheit beruht.

Die zumindest körperlich bestens ausgebildeten Bodybuilder Daniel Lugo (Mark Wahlberg), Adrian Doobal (Anthony Mackie) und Ex-Knacki Paul Doyle (Dwayne Johnson) träumen von einem Leben auf der Überholspur mit schnellen Autos, großen Villen und jeder Menge Kohle. Die Realität sieht für sie jedoch anders aus…!

Daniel ist Personal Trainer im etwas abgerockten Fitnessclub Sun Gym, fühlt sich aber zu deutlich Höherem berufen. Da lernt er im Club den Selfmade-Millionär Victor Kershaw (Tony Shalhoub) kennen, der ihm schmerzlich vor Augen führt, wie ein Leben mit den Taschen voller Geld und jeder Menge Statussymbole aussehen kann.

Zusammen mit seinen beiden muskelbepackten Freunden heckt er einen perfiden Plan aus, um an Victors Besitz zu kommen. Dieser soll entführt, und solange „überzeugt“ werden, dass er ihnen seine gesamten Habseligkeiten „freiwillig“ überschreibt. Doch schon bei der Entführung selbst, stellt sich das Trio äußerst ungeschickt an, sodass sie alleine hier mehrere Anläufe brauchen, um ihr Opfer überhaupt einzukassieren.

Victor entpuppt sich allerdings als harter Hund, der nur unter stetig steigenden (physischen) Druck dazu bereit ist, seine Entführer zu beschenken. Diese genießen fortan ihren plötzlichen Reichtum und lassen es richtig krachen. Dabei geben sie das Geld schneller aus als sie es aus Victor herauspressen können. Dieser soll dann schließlich auch beseitigt werden, was allerdings ähnlich erfolgreich verläuft wie schon zuvor die Entführung.

Weil ihm die Polizei die verrückte Geschichte nicht abnimmt, engagiert der ziemlich ramponierte Victor den Privatermittler Ed DuBois (Ed Harris), der schnell dem Gangster-Trio auf die Schliche kommt, die wenig Geschick darin beweisen, ihre Spuren zu verwischen.

Die Geschichte von „Pain & Gain“ trug sich tatsächlich so Anfang der 90er Jahre in Miami zu und wurde später durch eine Artikelreihe von Journalist Pete Collins bekannt. Hierauf basierend, hat Michael Bay, der selber in Miami lebt, mit „Pain & Gain“ seine Version eines typischen Coen Brüder-Stoffs verfilmt, in dem für die Protagonisten bei ihrem Streben nach Mehr, alles schief geht, was nur schief gehen kann.

Neben der wilden Story, trägt auch der früh 90er-Look Miamis zur Stimmung des Films bei, der zwischendurch explizit darauf hinweisen muss, dass es sich immer noch um eine wahre Begebenheit handelt.

„Pain & Gain“ ist eine brutale Komödie, bei der einem das Lachen so manches Mal im Halse stecken bleibt. Michael Bay beweist mit diesem Film, dass er auch ohne große Effekte und
Materialschlachten unterhaltsames Kino auf die Leinwand bringen kann.

Extras:
• Nach einer wahren Geschichte
• Back to Basics: Michael Bays Vision
• Träumt den amerikanischen Traum: Daniel Lugo
• Zocker aus Leidenschaft: Paul Doyle
• Für die Drecksarbeit: Adrian Doorball
• Verbrechen ohne Opfer: Victor Kershaw
• Rohdiamanten: Locations
• Das einzig Wahre: Strafverfolgung

Technische Daten:
Originaltitel: Pain & Gain
Land/Jahr: USA 2012
Bild: 1080p HD, 2.40:1
Ton Dolby Digital 5.1, 7.1 Dolby True HD (Englisch)
Sprachen: Deutsch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Audio Description (Englisch)
Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch SDH, Dänisch, Holländisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Norwegisch, Spanisch, Schwedisch
Laufzeit: ca. 130 Minuten
FSK: ab 16 Jahre

PAIN & GAIN – Blu-ray (Paramount)