Nach einer jahrelangen Achterbahnfahrt mit verschiedenen Bands – inklusive unterschiedlicher Auffassungen von persönlicher Hingabe und Durchhaltevermögen – nimmt Ryan Holiday sein musikalisches Schicksal nun in die eigene Hand. Mit „Selfish Bruises“ erscheint sein erstes unter eigenem Namen veröffentlichtes Album, mit dem er die Trennung von seiner Frau aufarbeitet.
In seinem mittlerweile einsamen Zuhause verkroch sich Holiday fünf Monate lang in seinem Heimstudio, das für ihn eine Art Refugium darstellte, in dem er dem schmerzlichen Alltag entfliehen konnte. Hier konnte er seine filigrane Musik entstehen lassen, die sich aus elektronischen Sounds, Samples, sanftem Piano und seiner Stimme, die er über Loops zu eindringlichen Choralflächen verdichtet, zusammensetzt.
Mit viel Liebe zum Detail aber ohne ablenkendes Beiwerk baut Holiday seine Songs, die sich verletzlich und feingliedrig zeigen. „Selfish Bruises“ verströmt mit seinem Trip-Hop-Vibe eine kühle Grundstimmung, die dennoch die Herzen der Hörer erwärmt.
Klein, fein und unaufgeregt ist „Selfish Bruises“ für Freunde emotionsgeladener Musik sicherlich hörenswert.
RYAN HOLIDAY – Selfish Bruises (Gertrud Tonträger / Zebralution)