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ZWEI BEEINDRUCKENDE KÜNSTLER KOLLABORIEREN AUF NEUER RARE NOISE VERÖFFENTLICHUNG "Berserk!"

Berserk!

berserk |ber’zerk; -?’serk| – englisches Adjektiv. Berserk, das als Adjektiv im Englischen benutzt wird, bedeutet übersetzt soviel wie rasend, tobend, wild, verrückt, wütend, durchgedreht, ausser Kontrolle.

ZWEI BEEINDRUCKENDE KÜNSTLER KOLLABORIEREN AUF NEUER RARE NOISE VERÖFFENTLICHUNG "Berserk!"
ZWEI BEEINDRUCKENDE KÜNSTLER KOLLABORIEREN AUF NEUER RARE NOISE VERÖFFENTLICHUNG „Berserk!“
Die erste Zusammenarbeit zwischen dem italienischen Bassisten/Komponisten Lorenzo Feliciati und dem italienischen Sänger/Multi-Instrumentalisten und musikalischem Provokateur Lorenzo Esposito Fornasari (auch bekannt als LEF) fordert die Sinne heraus und trotzt der einfachen Zuordnung.

Manchmal düsterer als der Sensenmann dreht sich die Stimmung im nächsten Moment unerwartet ins rhythmisch Schwingende, traurig Wimmernde oder ätherisch Schwebende.

Ist es Rock? Ist es Jazz? Ist es Ambient, Avantgarde, Oper oder was anderes? Unabhängig von Etikettierung, ist die Musik auf Feliciati’s und Fornasari’s benanntem Debut Berserk! ein eindrucksvolles Manifest. Diese Musik rüttelt auf.

Fornasari sagt: „Ich habe niemals ständig dieselbe Musikrichtung gehört, und so ist mir die Freiheit wichtig, verschiedene Stile zu spielen und zwischen Oper, Rock und Jazz wechseln zu können.

Diese Art des Verrücktseins ist wohl das, was mich und Feliciati zusammenschweißt und Berserk! möglich macht. Und wir sollten Rare Noise Records danken, die einer Meute von Wilden – professionelle Musiker von überall her – eine Plattform bieten um sich zu treffen und zusammen kreativ zu sein.“

„Wir haben die gegenseitige Bewunderung für unsere Musik zunächst in Emails ausgedrückt,“ erklärt Feliciati auf die Frage wie die beiden außergewöhnlichen Persönlichkeiten schließlich zusammen kamen. „Der nächste logische Schritt danach war sich zu treffen und zusammen zu spielen. Wenn du einen Künstler entdeckst, der dich mit seinem Talent gewaltig berührt, ist der nächstliegende Schritt für mich zu sagen, ‚lass uns Musik zusammen machen!‘ Und als wir uns dann entschieden hatten zusammenzuarbeiten, mochten wir die Idee, der Band einen Namen zu geben, der sofort einen Eindruck von Kraft, Hingabe und brutaler Entschlossenheit vermittelt.“

Beide Lorenzos, die im Mittelpunkt dieses formidablen Kollektivs stehen, bereicherten den kreativen Prozess mit so starken und provokanten Stimmen wie, dem Gitarristen Eivind Aarset, dem Posaunisten Gianluca Petrella, dem Altsaxofonisten Sandro Satta, dem Keyboarder Jamie Saft und den Schlagzeugern Cristiano Calcagnile und Pat Mastelotto (Feliciati’s Kollege in Naked Truth). Fornasari, der auch Mitglied der Bands Owls und Obake ist, beschreibt die unkonventionelle Art des Musikmachens: „Wir stellten einige generelle Richtlinien auf, die sich nicht ausschließlich auf Musikalische bezogen.

Der Ausgangspunkt für ein spezielles Stück konnte eine Farbe, eine Landschaft oder nur ein Wort sein. Das daraus resultierende Produkt, klingt eher wie eine CD mit Soundtracks als eine Jazz oder Rock LP.“

Am Anfang hat Feliciati ein Demo mit Bass und Keyboard erstellt und es an Fornasari geschickt. „Ich habe die Vocals und die Orchestrierung aufgenommen“, erklärt LEF, „dann habe ich es an Pat weitergeleitet, der das Schlagzeug hinzugefügt hat. Danach habe ich Feliciati ein paar neue Tunes geschickt.

Es ging immer so weiter, wir haben als Duo in den ersten 6 Monaten eine grosse Menge an Rohmaterial produziert. Saft, Aarset, Puglisi, Satta und Cavina kamen dann später hinzu. Plötzlich hatten wir das Gefühl, das noch was fehlt und haben dann, nur einen Monat bevor wir mit dem Mixen anfingen, 2-3 Tage für eine Studio Session mit Petrella und Calcagnile eingeplant.“

„Zusammen Komponieren heisst für uns, das wir in ständigem Kontakt sind, Dateien und Ideen teilen und, das wir uns gegenseitig diverse Variationen eines Songs schicken“, fügt Feliciati hinzu. „Es muss ein sehr gut organisierter Prozess sein, der gewisse Freiheiten zulässt und Verantwortung auf beiden Seiten des kreativen Prozesses zeigt.“

Berserk! eröffnet mit Feliciati’s funkiger Basslinie auf „Macabre Dance“ und setzt Fornasari’s Stimme atmosphärisch in Szene. Aarset steuert kreischende Gitarrenklänge bei, Petrella ausdrucksstarke, elektronische Posaunenarbeit. Ein wenig Bestattungsorgel, subtile Arbeit mit den Schlagzeugbesen von Mastelotto und Anlehnungen an Komponist Nino Rota in Fornasari’s clever gepfiffenen Phrasen, tragen zur Erhabenheit des Stückes bei. „Fetal Claustrophobia“ startet mit Ambient-Piano bevor es sich in einen gespenstischen Soundtrack verwandelt.

Der frühere King Crimson Trommler Mastelotto kreiert Dschungelrhythmen, in die Petrella mit elefantenartigen Posaunenstössen einstimmt. Feliciati’s groovige E-Basslinien und Aarset’s erodierender Fretboard Tornado vermischen sich mit Mastelottos Burundi Beats und lassen einen pulsierenden Strudel entstehen. Das ist provokanter Rock mit einem Spritzer Jazz obendrauf.

„First“ beginnt mit sanftem Piano, das attraktive Ideen liefert. Eine einfache aber melancholische Ballade, die dem ausdrucksstarken Gesang Fornasari’s das stürmische Gitarrenchaos von Aarset gegenüberstellt. „Latent Prints“ ist ein Showcase für Sandro Satta’s eindringliches Altsaxofon.

Diese John Zorn inspirierte, avantgardistische Anarchie bietet dem Hörer Aarset’s gitarristische Ausbrüche zusammen mit einem Bass-Solo von Feliciati.

Fornasari, der kämpferisch und mit angenehm teuflischer Note singt, lässt das Stück mit ironisch anmutendem Pfeifen ausklingen. Aarset’s sechsaitige Attacke in „Dream Made of Water“ wird intensiviert durch Fornasari’s eindringlich dramatischen Gesang, der sowohl an Heavy Metal als auch an Oper erinnert.

Einer frischen Reprise von „Macabre Dance“ folgt „Clairvoyance“, ein Free-Jazz Abenteuer, verstärkt durch Calcagnile’s kreatives Rubato-Spiel an den Drums. Feliciati ankert das Stück mit einem mutigen Ostinato am akustischen Bass, welches an John Coltrane’s hypnotisierendes Mantra in „A Love Supreme“ erinnert. Petrella blässt die Posaune kraftvoll mit Harmonizer Effekten und Calcagnile zeigt gegen Ende nochmal richtig was er kann. „Dream Made of Wind“ ist eine friedvolle Meditation für Posaune und Electronics, die an Brian Eno erinnert. Petrella looped lange Töne und blässt echo-geladenen Sound in diesem elektronischen Showcase.

„Blow“ ist ein dunkler Dialog zwischen akustischem Bass und Altsaxofon, derweil der langsame Groove in „Not Dead“ von Fornasari’s hintergründigem Gesang unterstrichen wird. Den Abschluss bildet ein geheimnisvolles „Dream Made of Water“. Das Stück bringt Fornasari’s opernhaften Gesang zur Geltung, der in einem düster schreienden Crescendo seinen Höhepunkt findet.

„Ich habe niemals zuvor mit einer Stimme wie LEF’s gearbeitet,“ sagt Feliciati über seine n Berserk! Partner. „Ich habe eine Vielzahl an grossartigen Pop Alben mit tollen Sä ngern gemacht, aber LEF’s Stimme ist einzigartig. Wir haben sie wie ein Instrument mit einbezogen. Das musikalische Terrain, das wir mit Berserk! entdeckt haben ist anders und etwas komplett neues.“ Für Fornasari ist die Musik auf Berserk! der richtige Soundtrack für einen nächtlichen Streifzug durch eine psychodelische Stadt.“

Während die Definition von „Berserk“ im Wörterbuch für eine ganze Reihe negativer Assoziationen steht (siehe ganz oben auf der Seite) meint Feliciati, dass das von der Band selbstbenannte Debut dem Wort eine neue Bedeutung schenkt. Ich möchte gerne glauben, das Berserk! eine kreative, kraftvolle Konfusion darstellt, die am Ende zu einer kreativen und kraftvollen Musik ohne Konfusion wird.“

Fornasari hat noch einen anderen Gedanken. „Ich meine, dass das Cover dieses Albums sich selbst erklärt, sagt er. „Wir hatten dieses Bild im Kopf als wir die Band benannten – ein doppelköpfiges Monster in einem Akt gewalttätiger, sich übergebender Rage.“

DAS LABEL – Rare Noise Records wurde gegen Ende des Jahres 2008 von zwei Italienern ins Leben gerufen, dem Gitarristen/Arrangeur/Produzenten Eraldo Bernocchi und, dem sich der Musik mit Hingabe verschriebenen, Giacomo Bruzzo. Ansässig in London, wurde das Label als Plattform für Musiker und Hörer gegründet, die über musikalische Genres und Grenzen hinaus denken. Für mehr Infos und zum Reinhören: www.rarenoiserecords.com

ALLSTARS FORMIEREN SICH ZU FESSELNDER IMPRO BAND SLOOBBER PUP

SLOBBER PUP – Black Aces

Wagemutig und kompromisslos kommt Slobber Pup daher, mit seinem rigoros leidenschaftlichen und komplett improvisierten Rare Noise Records Debut, Black Aces.

ALLSTARS FORMIEREN SICH ZU FESSELNDER   IMPRO BAND SLOOBBER PUP
ALLSTARS FORMIEREN SICH ZU FESSELNDER
IMPRO BAND SLOOBBER PUP
Erdacht vom gefragten Keyboarder Jamie Saft (New Zion Trio, Bad Brains, Beastie Boys, Metallic Taste of Blood, Merzbow, und zahlreiche Projekte mit John Zorn einschliesslich Electric Masada und The Dreamers), vereint Slobber Pup die ungleiche Talente.

Angefangen vom E-Bassisten Trevor Dunn (Mr. Bungle, The Melvins, Fantomas, Tomahawk, und zahlreiche John Zorn Projekte einschliesslich Electric Masada, The Dreamers und Moonchild), dem Gitarristen Joe Morris (eine Free Jazz Ikone dessen Diskographie ueber 100 Alben als bandleader/co-leader ueber die letzten 30 Jahre zählt) und dem ungarischen Hardcore Trommler Balasz Pandi (Obake, Metallic Taste of Blood, Merzbow, Otto von Schirach, Venetian Snares).

Saft erklärt, das Slobber Pup – teilweise liebevoll nach seinem Hund Mastiff benannt – eine Art Wiedervereinigung ist für ihn und Morris. „Ich kenne Joe seit über 20 Jahren. Wir haben Musik in den frühen 90ern zusammen gemacht, als ich gerade für meinen Abschluss als Musikstudent am New England Conservatory in Boston arbeitete.

Joe war eine lokale Avant Grösse und ich hatte zu der Zeit extremes Glück mit ihm arbeiten zu können. Wir hatten seit 20 Jahren keinen Kontakt, als wir uns zufällig auf einigen Festivals begegneten und schliesslich anfingen miteinander Ideen zu entwickeln.

Die Band übertrifft sich selbst auf Black Aces. Die Aufnahme lebt vom rasenden Hardcore Trommeln von Saftʼs Metallic Blood Kollegen und dem in Budapest lebenden Balazs Pandi. Dunn sagt vom Schlagzeuger, „Balazs ist ein begeisterter Grindcore und Metal Fan aber er improvisiert auch, und das ist eine sehr seltene Zusammenstellung. Er ist jemand, der hart und schnell spielen kann, der harte Attacken spielt aber auch die Sensibiliät hat zu reagieren und Unvorhersehbares zu tun, jemand der führt und Improvisationen untermauern kann. Die meisten Typen, die Metal spielen, können aus ihrer begrenzten Mechanik nicht heraus. Das macht Balazs zur Ausnahme.“

Saft und Dunn haben eine lange berufliche Beziehung hinter sich, einschliesslich diverser John Zorn Projekte für das Tzadik Label. Dunn spielte ausserdem auf Safts jüdischem Metal Album, Black Shabbis, für Tzadikʼs „Radical Jewish Culture Series“. Dunn und Morris hingegen haben sich zum ersten Mal auf der Session getroffen. Dunn und Pandi spielten im vergangenen Jahr das erste Mal zusammen, als der Bassist für eine Obake Vorstellung einsprang. Saft macht klar, das alles auf Black Aces im Studio komplett improvisiert wurde. „Kein Element war vorgegeben. Joe und ich begegnen uns auf vielen Ebenen der Improvisation. Ich war früher ein begeisterter Student von Joe Maneri in Boston und habe von ihm das Konzept der „Snake Time“ gelernt. Morris nennt es „Glacial Time Feel“. Im Prinzip beschreibt dies die Art der Bandmitglieder die Zeiten zu fühlen und zu verstehen, ohne sie ständig angeben zu müssen. Jeder versteht das Timing aber die bekannten Verfahrensweisen dieses zu markieren fällt weg und der Fokus richtet sich somit auf den Gesamt-Bogen der Musik. Es ist ein nicht-detailliertes Herangehen an die Improvisation, in der sich die Form dann schliesslich selbst enthüllt. Meistens ist freie Musik damit beschäftigt jeden kleinen Moment zu erfahren. Unsere Musik hat einen viel weiteren Rahmen von Form und Darstellung. Und ähnlich wie bei unserer Herangehensweise an die Form, sind Pitch und Temperament ebenso fliessend. Sie verändern sich ständig.“

Aufgenommen wurde das Album in Saftʼs Potterville International Sound Studio inmitten der Berge der wunderschönen Catskills. Black Aces beginnt mit einer freien Passage, die so stürmisch rüberkommt wie nichts Vergleichbares seit den subversiven Tagen von Last Exit (die bombastische Super Truppe aus den 80ern mit Bill Laswell, Sonny Sharrock, Peter Brötzmann und Ronald Shannon Jackson). Berauschend in seiner Intensität steigert sich „Accuser“ über 27 Minuten hinweg und lässt das Album tumultartig beginnen. Im Schritt gehalten von Pandiʼs grimmigem Schlagzeug, Dunnʼs verzerrten Basslinien und Saftʼs brummenden Orgelklängen, stellt es Morris, extremst verstärkt, mit seinem aggressiven, maschinengewehrartigem Zupfen in den Vordergrund. Morris gibt alles mit seinen warmen, verzerrten Basslinien auf dem kurzen aber intensiven „Basalt“ bevor sich das Ensemble mit „Black Aces“ bei einem kollektiven, akustischen Strudel zusammenfindet. Morris zeigt sein wohl melodischstes Spiel mit „Suffrage“, ein in mittlerem Tempo gespieltes Funk Stück, das Form erahnen lässt und mit wahrnehmbaren Akkord Änderungen experimentiert. Das Album endet so stark wie es angefangen hat, mit dem stürmischen „Taint of Satan“. Noch ein unglaubliechogeladeneLinien mit frappierender Hingabe spielt.

Morris ist der Meinung, das Saft mit der Produktion von Black Aces ein begnadetes Album gemacht hat. „Er ist ein Meister im Zusammenfügen, so dass die dadurch entstandene Grundstimmung alles andere von alleine zur Entfaltung bringt. Das ist eine so positive und konzentrierte Art des Produzierens, das wir nur zu Spielen brauchen. Und wir spielen lange, sehr lange Passagen. Ich würde es aber nie als Jamsession bezeichnen. Wir haben eine klare Zielvorgabe und es ist nie beiläufig. Wir haben nicht versucht andere Musik zu kopieren. Wir haben hart gearbeitet um alles nach „uns“ klingen zu lassen.

Ich denke, die vier Musiker von Slobber Pub haben alle starke, musikalische Identitäten, was uns ermöglichte alle Kategorien direkt zu umgehen und so im Wesentlichen „neue“ Musik entstehen zu lassen,“ sagt Saft. „Joe in einem dunkleren Metal Kontext zu präsentieren, war für mich die perfekte Möglichkeit, die unterschiedlichen Welten des Metal, Avant, Microtones und echter Improvisation zu vereinigen. Ich bin sehr stolz auf diese Neuerscheinung. Meiner Meinung nach ist sie bahnbrechend. Das ist wahrhaft „neue“ Musik.

Und Morris fügt noch hinzu: „Und es ist Zeit dafür!“

Rare Noise Records wurde gegen Ende des Jahres 2008 von zwei Italienern ins Leben gerufen, dem Gitarristen/Arrangeur/ Produzenten Eraldo Bernocchi und, dem sich der Musik mit Hingabe verschriebenen, Giacomo Bruzzo. Ansässig in London, wurde das Label als Plattform für Musiker und Hörer gegründet, die über musikalische Genres und Grenzen hinaus denken
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Sade - "The Best Of"

Sade – The Best Of

Vier Grammy Awards, jeweils eine Auszeichnung mit dem Brit Award und dem American Music Award, zwei Nr.1-Alben in den USA, zahlreiche Gold- und Platin-Alben sowie mehr als 50 Millionen verkaufte Tonträger – das sind nur ein paar Fakten zur bisherigen Musikkarriere von Sade.

Sade - "The Best Of"
Sade – „The Best Of“

In der Reihe Reclam-Musikedition, welche die bedeutendsten Protagonisten der Rock-und Popgeschichte vorstellt, veröffentlicht Sony Music nun in Kooperation mit dem traditionsreichen Verlag unter dem Titel “The Best Of“ eine neue Werkschau der nigerianisch-britischen Sängerin.

Zu hören bekommt man 16 Hits der Sängerin, die mit ihrem Debüt-Album “Diamond Life“ (1984) die Chartspitze in Deutschland, Österreich und der Schweiz erobern konnte und es weltweit rund 5,7 Millionen Mal absetzen konnte.

Die stilistische Bandbreite des Samplers, der die Jahre 1984-1993 umfasst, reicht dabei von Pop über Jazz und Soul bis hin zu R&B.

Vom Erstling sind auf der Compilation der UK Top Ten-Hit “Your Love Is King“ (1984), “Hang On To Your Love“ (1984) und “Smooth Operator“ (1984) vertreten, das Platz 5 der US-amerikanischen Billboard-Charts erreichte.

Der 85er-Longplayer “Promise“ – produziert übrigens von Robin Millar – wird dann mit den Tracks “Is It A Crime“, “The Sweetest Taboo“, “Never As Good As The First Time” und “Jezebel” gewürdigt.

Platz wird auch dem 1988er-Werk “Stronger Than Pride“ eingeräumt, und zwar mit den Stücken “Paradise“, das eine Top20-Notierung in den amerikanischen Single-Charts schaffte, “Nothing Can Come Between Us“ und “Love Is Stronger Than Pride“.

Schließlich finden sich fünf Songs des vierten Albums “Love Deluxe“ (1992) auf dem Sampler: das 1994 mit einem Grammy in der Kategorie “Best R&B Performance By A Duo Or Group With Vocals“ ausgezeichnete “No Ordinary Love“, das schwermütige “Like A Tattoo“, das mit entspannten Klängen verzaubernde “Kiss Of Life“, das ruhig-verhaltene Stück “Cherish The Day“ und die einfühlsame Nummer “Pearls”.

Zudem gibt es mit “Please Send Me Someone To Love”, einem Remake des gleichnamigen Percy Mayfield-Songs, einen Track, den Sade zum Soundtrack des erfolgreichen Kinofilms “Philadelphia“ (1994) beisteuerte.

Nach gut 74 Minuten geht eine feine Retrospektive zu Ende, die mit ihrem Mix aus Pop, Jazz, Soul und R&B eine romantische und relaxte Stimmung zu transportieren weiß.

Website: http://www.sade.com/de/home/

Sade – The Best Of (Reclam Musik Edition – Sony Music)

Mary Roos – “Denk Was Du Willst“

Mary Roos – “Denk Was Du Willst“

Die inzwischen 64-jährige Sängerin Mary Roos wird gerne in die Schlager-Schublade gesteckt, dabei feierte sie vor allem in den 70er Jahren auch große Erfolge als Sängerin französischer Chansons.

Mary Roos – “Denk Was Du Willst“
Mary Roos – “Denk Was Du Willst“

Vor einigen Tagen veröffentlichte die gebürtige Bingerin nun ihr brandneues Album “Denk Was Du Willst“, das sich als schnörkellos arrangiertes Album zwischen Pop, Chanson, Jazz, Swing und Bossa Nova präsentiert und dabei von der Konzentration auf das Wesentliche lebt.

Soundtechnisch in Szene gesetzt wurde das Ganze von Robert Di Gioia (Max Herre, Joy Denalane, Y`Akoto, The Notwist), während die ehemalige Quarks-Sängerin Jovanka von Wilsdorf, Frank Ramond (Annett Louisan, Ina Müller, Christina Stürmer, Johannes Oerding), Sven Bünger (Johannes Oerding, Anna Depenbusch, Pascal Finkenauer, Auletta) und Justin Balk (Max Mutzke, Christina Stürmer) als Songschreiber fungierten.

Mit von der Partie ist auch Till Brönner, der zum einen den Album-Track “Adrian“ komponierte, zum anderen auch für die Booklet-Fotos verantwortlich zeichnete.

Als Standout-Tracks des Silberlings seien hier mal die retro-inspirierte Vorab-Single “Lass Mich Dich Auch Mal Vermissen“, die balladeske Nummer “Wo Warst Du Nur“, das durch Beschwingtheit geprägte Stück “Sonntage“, der nachdenkliche Titel “Ist Das Alles“, das Bossa Nova-lastige “Sommer Unseres Lebens“ sowie “Ne Me Quitte Pas“, eine liebevolle Coverversion des gleichnamigen Jacques Brel-Evergreens, genannt.

Zum ersten Mal überhaupt ist die Schlager-Ikone ab Mitte Mai – unterstützt übrigens von Musikern der Max Herre-Band – auf Solo-Tour und wird dann natürlich die Songs des wirklich sehr ansprechenden Albums “Denk Was Du Willst“ im Gepäck haben.

Mary Roos live:

15.05. Berlin, Quatsch Comedy Club

16.05. Köln, Gloria

17.05. Hamburg, Gruenspan

Website: http://www.mary-roos.de

Mary Roos – “Denk Was Du Willst“ (Boutique/Universal)

Michael Bublé – “To Be Loved“

Michael Bublé – To Be Loved

Seit gestern ist “To Be Loved”, das mittlerweile sechste Studioalbum von Michael Bublé, auf dem Markt.

Michael Bublé – “To Be Loved“
Michael Bublé – “To Be Loved“

Soundtechnisch in Szene gesetzt wurde das in Vancouver und Los Angeles aufgenommene Album von Bob Rock (Nelly Furtado, Metallica, Bon Jovi, Bush).

Bereits seit dem 26. Februar ist die Vorab-Single “It’s A Beautiful Day“, bei der Michael Bublé als Co-Autor fungierte, als digitaler Download erwerbbar. Der sonnendurchflutete Vorbote ist seit dem 22. März auch als CD-Single mit dem Bonustrack “Hollywood“ erhältlich.

Auf dem Longplayer stehen Remakes von bekannten Musik-Klassikern und von Michael Buble mitgeschriebene brandneue Songs gleichberechtigt nebeneinander.

Stets respektvoll zollt der Kanadier den Originalsongs auf seinen Neuinterpretationen, unter denen “To Love Somebody“ (Bee Gees), die Scotty Wiseman-Komposition “Have I Told You Lately“ – in der Vergangenheit bereits gecovert von Elvis Presley, Ricky Nelson, Bing Crosby oder Eddie Cochran -, das Dean Martin-Remake “Nevertheless“ (mit einem Feature der Puppini Sisters) und “Something Stupid“ (feat. Reese Witherspoon) herausragen, Tribut.

Taufrische Songs sind neben der oben bereits erwähnten Single “It`s A Beautiful Day“ der balladesk gefärbte Track ”Close Your Eyes”, “After All”, ein straight nach vorne gehendes Duett mit Bryan Adams, und das mit Soul-Einflüssen aufwartende Stück “I Got It Easy”.

Zwischen Jazz, Swing und Pop angesiedelt, hat der Kanadier, unterstützt von so illustren Songwritern wie Amy Foster (Josh Groban, Diana Krall, Destiny`s Child), Al Jarreau, Jay Graydon (George Benson) sowie seinen langjährigen Songschreibern Alan Chang und dem 15-fachen Grammy-Gewinner David Foster (Celine Dion, Josh Groban) ein rundum delikates Album geschaffen, das sicherlich weltweit die Charts erobern wird. So befindet sich der Nachfolger des bis dato 7 Millionen Mal verkauften Longplayers “Christmas“ momentan unter anderem in Australien, Österreich, Belgien, den Niederlanden, Finnland und Irland an der Spitze der iTunes-Charts und ist dort hierzulande auf Platz 2 notiert.

Michael Bublé-Fans sei die Deluxe-Edition von “To Be Loved“ ans Herz gelegt, wartet sie doch mit den drei Bonus-Tracks “It`s A Beautiful Day (Swing Version)“, “Be My Baby“ und “My Melancholy Baby“ auf.

Hier gibt es den Clip zu „To Love Somebody“

Weblink: http://www.michaelbuble.de

Michael Bublé – “To Be Loved“ (Reprise Records/Warner)

Nina Simone – “To Be Free – The Nina Simone Story”

Nina Simone – To Be Free – The Nina Simone Story

Feine Nina Simone-Werkschau soeben erschienen

Nina Simone – “To Be Free – The Nina Simone Story”
Nina Simone – “To Be Free – The Nina Simone Story”

Am 21. Februar hätte die amerikanische Sängerin Eunice Kathleen Waymon alias Nina Simone, welche mit Songs wie “My Baby Just Cares For Me” oder “I Put A Spell On You” Weltberühmtheit erlangte, ihren 80. Geburtstag gefeiert. Das nimmt das Label RCA/Legacy zum Anlass, als Huldigung unter dem Titel “To Be Free – The Nina Simone Story“ ein Box-Set herauszubringen, das als Retrospektive den Zeitraum zwischen 1957 und 1993 umfasst.

Die stilistische Bandbreite der Compilation reicht dabei von Jazz und Pop über Soul bis hin zu Gospel.

Auf drei CDs sind insgesamt 51 Tracks vereint, darunter Klassiker wie ihre allererste Single “I Loves You, Porgy“ (1957), der Song “To Be Young, Gifted And Black“ (1969), welcher zur Hymne der schwarzen Bürgerrechtsbewegung avancierte, die Gospel-Nummer “I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free“ (1967), das jazzig gefärbte Remake des Screamin` Jay Hawkins-Songs “I Put A Spell On You“ (1965), “Here Comes The Sun“ (1971), die bezaubernde Coverversion des gleichnamigen Beatles-Klassikers, das orchestral angehauchte “Don`t Let Me Be Misunderstood“ (1964) oder die Bee Gees-Coverversion “To Love Somebody“ (1968).

Zwei Songs dürfen nicht unerwähnt bleiben: zum einen Nina Simones bluesige Interpretation des Songs “Feeling Good“ aus dem 1965er Musical “The Roar Of The Greasepaint – The Smell Of The Crowd“, zum anderen der Jazz-Klassiker “My Baby Just Cares For Me“ (1958), der 1987 als Werbesong für ein französisches Parfüm ausgewählt wurde und daraufhin eine Notierung auf Platz 5 der britischen und sogar auf der Pole der niederländischen Single-Charts erreichte.

Obendrein ist noch eine DVD beigelegt, welche die mit dem Emmy nominierte 23-minütige Dokumentation “Nina: A Historical Perspective“ aus dem Jahre 1970 beinhaltet, in der Liveaufnahmen von Songs wie “Ain`t Got No- I Got Life“, “Pirate Jenny“, “I Wish I Knew How It Would Feel To Be Free“ sowie “Precious Lord“ zu hören sind.

Abgerundet wird das Ganze durch ein Booklet mit ausführlichen Liner Notes und Track-by-Track-Anmerkungen.

Fazit: Ein faszinierender Querschnitt durch die Karriere von Nina Simone, die neben Mahalia Jackson, Billie Holiday, Ella Fitzgerald und Aretha Franklin gewiss zu den bedeutendsten afroamerikanischen Sängerinnen der Musikgeschichte zählt und junge Künstlerinnen wie Alicia Keys inspiriert hat.

Nina Simone – “To Be Free – The Nina Simone Story” (3CD+DVD – RCA/Legacy/Sony Music)

Stephanie Neigel - "Introducing Stephanie Neigel"

Stephanie Neigel – Introducing Stephanie Neigel

Auf dem Label o-tone music ist soeben das Debüt-Album von Stephanie Neigel, der Nichte der Sängerin Julia (Jule) Neigel erschienen, das von Martin Rott (Anstatt Blumen) produziert wurde.

Stephanie Neigel - "Introducing Stephanie Neigel"
Stephanie Neigel – „Introducing Stephanie Neigel“

“Introducing Stephanie Neigel“ zeichnet sich dabei durch eine kunterbunte Melange aus Jazz, Pop und Soul aus, die mit Ingredienzen aus Blues und Country garniert wird.

Nach mehreren Hördurchgängen sind der Opener “Anything But Love“, eine dem Soul frönende Nummer mit Streicher-Einsatz, das durch lateinamerikanische Klänge geprägte “Leave It Behind“ sowie die melancholisch-verträumte Ballade “Sea Song“ die Songs, die zu meinen persönlichen Favoriten auf dem Erstling avancieren.

Wer auf melodienverliebten Jazz-Pop mit klarem weiblichen Gesang steht, kann sich dieses durch Mannigfaltigkeit bestechende Album getrost zulegen.

Website: http://www.stephanieneigel.de

Stephanie Neigel live:

06.02.13 Freiburg – 25. Internationale Kulturbörse
02.03.13 Miltenberg – Beavers
12.03.13 Wetzlar – KulturStation
13.03.13 Düsseldorf – Ugly Deluxe
14.03.13 Oldenburg – Wilhelm 13
16.03.13 Berlin – B-Flat
17.03.13 Rüsselsheim – Das Rind
21.03.13 Karlsruhe – Tempel
25.06.13 Freiburg – Waldsee Freiburg/Jazz ohne Stress

Besetzung:

Stephanie Neigel – Vocals
Nils Becker – Gitarre
Volker Engelberth – Piano
Alex Merzkirch – Bass
Martin Rott – Schlagzeug

Stephanie Neigel – “Introducing Stephanie Neigel“ (o-tone music / BHM)

Caro Emerald präsentiert: „Drum Rolls & Heart Breaks“

Caro Emerald präsentiert: „Drum Rolls & Heart Breaks“

Das Doppel-CD Pack mit der Musik, die Caro Emerald und ihr Produzententeam zu den Hits des mehrfach ausgezeichneten Platin-Albums „Deleted Scenes From The Cutting Room Floor“ inspirierte!

Caro Emerald präsentiert: „Drum Rolls & Heart Breaks“
Caro Emerald präsentiert: „Drum Rolls & Heart Breaks“
Mit Songs von Caro Emerald, Eartha Kitt, The Andrews Sisters, Billy Holliday, Gene Krupa, Della Reese und vielen mehr.

Man stelle sich vor, Musikliebhaber sitzen zusammen und wollen einer Generation huldigen – kein einfaches Unterfangen. Es gilt, aus einer Reihe von zerbrechlichen Vinyls und empfindlichsten Erstpressungen von CDs nach Songs und Interpreten zu suchen, die die Swing-Ära widerspiegeln und die es sich unsterblich zu machen lohnt. Diese kleinen Geschichtsgüter sollen von der eingestaubten Platte ihren Weg auf die kleine, unendlich abspielbare Scheibe finden.

Mit viel Liebe wurden Interpreten und Arrangeure zusammengesucht, die für das Team um Caro Emerald und ganze Generationen große Wichtigkeit besitzen.

So zum Beispiel Künstler wir Xavier Cugat. Der Spanier inspirierte mit seinem Latin-Sound eine ganze Generation und schaffte so in der Geburtsstunde des Swing eine Plattform für Starlets wie Abbe Lane. Sein Beitrag „Green Eyes“, im Original geschrieben in seiner Muttersprache mit dem Titel „Aquellos Ojos Verdes“ spiegelt die Ausgeglichenheit wieder, die zu der Zeit im Nachtleben herrschte.
Jimmy Dorsey, der mit genau diesem Song einen Hit verbuchen konnte, ist hier mit dem Lied „Man It´s Groovy“ vertreten – unterstützt von Helen O´Connell, einer der Schützlinge von Caro´s Produzenten David Schreurs.

Manche schaffen es, ihre Konkurrenz ausnahmslos abzuhängen. So auch Gene Krupa. Er beeinflusste eine Bewegung, die ihn Zweifels ohne zu einem der Größten seiner Zeit erklärte. Er war der erste, der ein komplettes Drumset nutzte während seiner Performances und der Songs wie den von Trompeter Roy Eldridge geschriebenen „Drum Boogie“ populär machte. Stan Kenton, Anita O´Day, Della Reese und viele mehr geben einen Einblick in die Welt der Big Bands und deren raffinierten und beständigen Arrangements, die jedem seinen Part sichern.

Das Mexikanische Ausnahmetalent Perez Prado war Bandleader, Autor, Komponist, Arrangeur und Schauspieler. Während seiner erstaunlichen RCA Karriere feierte man ihn für „Cherry Pink and Apple Blossom White“. Die eigentliche Cleverness des Mannes aber, wird in seiner Live-Version von „Mambo No 5“ offensichtlich. Später ein Hit von Lou Bega, hier im Original eine Offenbarung an das Orchester, der musikalischen Revolution in ihrer Mitte zu folgen.

Oft kopiert doch nie erreicht, sind sie gleich mit zwei Songs vertreten. Mit „Aurora“ und ihrem Nummer-Eins-Hit „Pistol Packin´ Mama“ mit Bing Crosby, zeigt das erfolgreichste Trio der Decca Records, die Andrews Sisters, ihren eigenen Sound, der bis heute begeistert. Vermischt mit einer Prise Doris Day und Les Brown, der Stimme von Sarah „Sassy“ Vaughan und dem Sound von Django Reinhardt´s Gitarre empfiehlt sich hier eine Ära von Superstars.

Miss Billie Holiday, ein Vorbild für Generationen, unter anderem auch für Caro´s „Back It Up“, steuert „Pennies In Heaven“ bei und die samtweiche Stimme von Dean Martin erinnert mit „Sway“ an eine unnachahmliche Karriere.

Diese 34 Songs auf zwei CD‘s spiegeln eine Vergangenheit wieder, die es sich aufleben zu lassen lohnt. Legenden von Musikern, die in den kleinen Clubs begannen, Lieder, die bis heute kein bisschen an Wichtigkeit und Charme verloren haben und eine musikalische Ära, die bis heute als Inspiration von Generationen dient.

Caro Emerald möchte mit diesen Songs Danke sagen und daran erinnern, dass sich Träumen lohnt. „Dream A Little Dream“ – unser Geschenk für Sie zur Weihnachtszeit.

Caro Emerald präsentiert: „Drum Rolls & Heart Breaks“ Tracklisting:

1 Jimmy Dorsey Man, That’s Groovy
2 Gene Krupa Drum Boogie
3 Stan Kenton, Anita O’Day And Her Tears Flowed Like Wine
4 Xavier Cugat & His Orchestra Green Eyes
5 Edmundo Ros & His Orchesta Sorta On The Border
6 Enric Madriguera One Night In Brazil
7 Bing Cosby With The Andrews Sisters And Vic Schoen & His Orchestra Pistol Packin‘ Mama (Single)
8 The Decastro Sisters Teach Me Tonight Cha Cha
9 Dean Martin Sway
10 Shirley Bassey Kiss Me Honey Honey Kiss Me
11 Delia Reese Why Don’t You Do Right
12 Jack Costanzo I Love Paris (1996 Digital Remaster)
13 Perez Prado Mambo No 5 (Live)
14 Les Brown & His Orchestra I’ve Got The Sun In The Morning
15 Tex Williams Smoke! Smoke! Smoke! (That Cigarette)
16 Eartha Kitt Mambo De Paree
17 The Andrews Sisters Aurora

1 June Christy It’s Been A Long, Long Time
2 Sarah Vaughan Orchestra, Hugo Peretti Orchestra Whatever Lola Wants (Lola Gets)
3 Doris Day, Les Brown Sooner Or Later
4 Fats Weller Your Feet’s Too Big
5 Billie Holiday Pennies From Heaven
6 Django Reinhardt, Jean Sablon Darling, Je Vous Aime Beaucoup
7 Luis Arcaraz Viajera
8 Martin Denny Martinique
9 Boswell Sisters Heebie Jeebies
10 Xavier Cugat & His Waldorf-Astoria Orchestra, Dinah Shore The Breeze And I
11 The Andrews Sisters Toolie Oolie Doolie (The Yodel Polka)
12 Eartha Kitt My Heart Belongs To Daddy
13 The Dinning Sisters You’re A Character, Dear
14 Lina Romay Don’t Get Around Much Anymore
15 Les Baxter Adios
16 Ella Fitzgerald & Her Famous Orchestra You’re Gonna Lose Your Gal
17 Caro Emerald Dream A Little Dream Of Me

Inez - "Fiction Folk"

Inez – „Fiction Folk“

Aus der Schweiz stammt die Singer/Songwriterin Ines Brodbeck alias Inez, die mit „Fiction Folk“ nun ihr Debütalbum vorlegt, auf dem sie neben Michael Chylewski und Eric Gut als Co-Produzentin fungierte.

Inez - "Fiction Folk"
Inez – „Fiction Folk“

Bei den Aufnahmen erhielt die Multiinstrumentalistin (Percussion, Cembalo, Violin) von Michael Garrod (Piano), Joshua Valland (Guitars, Mandolin), Mirco Häberli (Acoustic Bass. Eric Gut (Drums, Percussion), Michael Chylewski (Electric and Acoustic Bass, Additional Guitars) und Lukas Briggen (Trombone) Unterstützung.

Das Resultat ist ein überaus vielseitiges Album, auf dem die stilistische Bandbreite von Jazz über Folk und Pop bis hin zu Singer/Songwritertum reicht, wobei Einflüsse aus kubanischer und brasilianischer Musik integriert werden.

Keytracks der gelungenen Scheibe sind meines Erachtens der Opener „Remember“, ein durch Piano-Klänge und zarten Latin-Sound geprägter Song, welcher zum Träumen einlädt, sowie der smooth-entspannte Track „Movimientos“.

Website: http://www.foxtonesmusic.de

Inez – „Fiction Folk“ (Foxtones)

Blank & Jones - "RELAX - Jazzed"

Blank & Jones – „RELAX – jazzed“

Blank & Jones überraschen mit „RELAX-Jazzed“

Blank & Jones - "RELAX - Jazzed"
Blank & Jones – „RELAX – Jazzed“

Vor 9 ½ Jahren erschien der erste Teil der RELAX-Reihe des Kölner DJ- und Produzenten-Duos Blank & Jones. Unter Musikliebhabern hat die CD-Serie, die gekonnt die Genres Lounge, Beach House und Chillout verschmelzen lässt, längst Kultstatus erlangt. Die letzten drei Relax-Veröffentlichungen schafften hierzulande sogar den Sprung in die Top20.

Mit „RELAX – jazzed“ erscheint nun eine besondere Ausgabe der Reihe, auf der Julian und Roman Wasserfuhr, zwei wichtige Vertreter des Modern Jazz aus Deutschland, bekannten Blank&Jones-Klassikern neues Leben einhauchen.

Ob dem Top40-Hit „Flying To The Moon“ (1998), ob „Perfect Silence“, in der ursprünglichen 2004er Version eine hymnische Trance-Nummer mit engelhaftem Gesang von Bobo, ob dem Top Ten-Smasher „Desire“ aus dem Jahre 2002 – allen Songs wurde vom Trompeter Julian Wasserfuhr und seinem Bruder Roman (Piano) ein bezauberndes Jazz-Kleid verpasst.

Bei dem Song „Flying To The Moon“ fungiert der Kölner David Rynkowski als Gastsänger, während die anderen Stücke in den jeweiligen Neuinterpretationen instrumental daherkommen.

Ein wunderschön stimmiges Album, das mit seinen angenehm-relaxten Jazzklängen die perfekte Untermalung für wohlige und gemütliche Kaminabende liefern dürfte.

Tracklist:

  1. Lazy Life
  2. Perfect Silence
  3. Relax
  4. Hideaway
  5. Flying To The Moon
  6. Pura Vida
  7. Mind Of The Wonderful
  8. Closer To Me
  9. Consequences
  10. Desire

Hier gibt es den offiziellen Trailer zu “Relax Jazzed”

Website: http://www.soundcolours.com

Blank & Jones – “Relax – Jazzed“ (Soundcolours/Soulfood)

V.A. – Jazz for Japan CD Cover Artwork

V.A. – Jazz for Japan

Es ist ein Treffen der Stars, doch der Superstar auf „Jazz For Japan“ ist die Gemeinschaft aller Beteiligten.Manchmal bedarf es besonderer Anlässe, um außergewöhnliche musikalische Leistungen abzurufen.

V.A. – Jazz for Japan CD Cover Artwork
V.A. – Jazz for Japan

Diese Anlässe können erfreulich sein wie Jahrestage, große Sportveranstaltungen oder politische Umwälzungen. Man denke nur an die Wahl von Obama vor einigen Jahren. Sie können aber auch weniger erfreulich, um nicht zu sagen schrecklich sein.

Eine alte Weisheit besagt, dass in Tagen der Not die Kunst am meisten profitiert. Die schlimmste Naturkatastrophe des Jahres 2011 war zweifellos das Erdbeben, das am 11. März 2011 den Norden Japans heimsuchte.

Der dadurch ausgelöste Tsunami verwüstete den ganzen Küstenstrich, Zehntausende starben und in Fukushima ereignete sich das größte nukleare Desaster seit Tschernobyl.

Die Jazzszene der amerikanischen Westküste bezieht nicht gerade kontinuierlich Stellung zu den großen Problemen der Menschheit.

Doch Japan ist sozusagen der pazifische Nachbar Kaliforniens. Das große Beben löste auch eine Eruption in der Jazz-Gemeinde von Los Angeles aus. Für Produzent Larry Robinson bestand keine Frage, dass er handeln musste. Kurz entschlossen rief er 25 Jazzmusiker an, die in der Fusion-Szene Rang und Namen haben, buchte die berühmten Capitol Recording Studios und nahm innerhalb von zwei Tagen eine der eindrucksvollsten Sessions in der Geschichte des kalifornischen Jazz auf.

Allein die Liste der Beteiligten liest sich wie ein Who Is Who des modernen Jazz: Tom Scott, George Duke, Kenny G., Alex Acuna, Billy Childs, Lee Ritenour, Steve Gadd, Ngudu Chancler, Bob James und viele mehr. Sie alle touren regelmäßig in Japan und wollen der Insel der Morgensonne mit diesem Benefiz-Album nun etwas zurückgeben.

Der Beliebtheitsgrad dieser Musiker mag in einzelnen Kreisen unterschiedlichen sein, doch allen Beteiligten gelingt es, sich über ihr eigenes Image hinwegzusetzen.

Hier geht es weder um Egos noch um einen Wettkampf der Intentionen und Fähigkeiten, hier steht allein das Statement der Community im Mittelpunkt. So unglaublich es angesichts dieses Aufgebotes an Stars klingen mag: Gemeinsam sind sie viel stärker als in der Summe aller einzelnen. Musikern wie Tom Scott ging es schon lange gegen den Strich, dass ihr Jazzumfeld sich so weit aus seiner sozialen Verantwortung zurückgezogen hat.

„Zu Zeiten von John Coltrane“, so Scott, „waren sich die Jazzmusiker ihrer Verantwortung gegenüber der Gesellschaft mit jedem einzelnen Ton bewusst. Deshalb hat ihre Musik auch heute noch so eine starke Relevanz. Diese Qualität ist dem Jazz aber verloren gegangen. Für uns waren diese Aufnahmen eine gute Gelegenheit, uns zusammenzuraufen und wieder ein wenig stärker über unsere eigene Verantwortung nachzudenken.“

So ist es auch kein Wunder, dass die bunte Jazz-Meute auf „Jazz For Japan“ gerade auf Songs aus den großen Tagen zurückgreift, in denen der Jazz noch seiner sozialen Funktion nachkam. Herbie Hancocks „Watermelon Man“, „Cantaloupe Island“ und „Maiden Voyage“, Miles Davis’ „So What“, Wayne Shorters „Footprints“, John Coltranes „Mr.PC“, Cannonball Adderleys „Work Song“ und einige andere sind das Fundament, auf dem sich eine ganze Szene neu formieren kann. „Es geht dem Jazz ja nicht anders als dem Pop“, findet Tom Scott. „Die Zeit der großen Songs ist vorbei, aber das heißt nicht, dass sie für alle Zeiten vorbei sein muss. Wir müssen die wichtigen Hits der Vergangenheit verstehen, um wieder zu lernen, mit unserer Musik Aussagen zu treffen.“

Die Songs und die Haltung, mit der diese Klassiker hier zelebriert werden, macht aus „Jazz For Japan“ weit mehr als „nur“ ein Benefiz-Album, dessen Erlös den Erdbebenopfern zugute kommt. Hier formiert sich eine Gemeinschaft neu, entdeckt ihre Wurzeln, ihren Zusammenhalt und ihre Perspektiven für die Zukunft. Es ist der Geist der Improvisation, der dieses Album so dicht und brisant macht. Da ist keine Zeit für perfekte Klangszenarios, auf dieser CD geht es einzig um das unverfälschte Spiel, die Leidenschaft für den Augenblick, die Power, die etwas verändern kann, um ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das über einen Zirkel von Mitverschworenen hinausreicht. Eben um all das, was Jazz heute wie damals im besten Sinne ausmacht.

V.A. – Jazz for Japan Tracklist

1) “Maiden Voyage”
Steve Gadd, Tom Scott,Billy Childs, Nathan East& Everette Harp

2) “Sugar”
Everette Harp, Ndugu Chancler,
Clarence McDonald, Del Atkins,
& David T. Walker

3) “So What”
Nathan East, Billy Childs,
Steve Gadd, Tom Scott & Everette Harp

4) “Sophisticated Lady”
Christian McBride & Billy Childs

5) “Footprints”
Rickey Minor & The TonightShow Band ft Marcus Miller

6) “Work Song”
George Duke, Tom Scott, Nathan East, Steve Gadd & Billy Childs

7) “What A Wonderful World”
Clarence McDonald, Marcus Miller,
Ndugu Chancler, David T Walker

8) “Mr.PC”
Deron Johnson, Larry Goldings,
Peter Erskine, Chuck Berghofer

9) “Body & Soul”
Marcus Miller & Herman Jackson

10) “Cold Duck Time”
Boney James, Keiko Matsui, Rickey Minor, David Paich, Tom Brechtlein

11) “Watermelon Man”
Lee Ritenour, Kenny G, Ndugu Chancler, Marcus Miller,Everette Harp & Clarence McDonald

12) “Invitation”
Billy Childs, Peter Erskine, Christian McBride

13) “Cantaloupe Island”
Alex Acuna, Alphonso Johnson,
Herman Jackson & Clarence McDonald

Barrikaden-von-Eden CD Cover

Söhne Mannheims „Barrikaden von Eden“

Sie gelten als unbeugsame Idealisten. Sie bilden eine feste Glaubensgemeinschaft und ein nicht minder erfindungsreiches Musikerkollektiv, wie es vor ihnen noch keins in diesem Land gegeben hat.

Barrikaden-von-Eden CD Cover
Söhne Mannheims "Barrikaden von Eden"
Auch nach 15 Jahren, einem halben Dutzend Studio- und Live-Alben mit Bestsellergarantie und jeder Menge denkwürdiger Konzertauftritte haben die Söhne Mannheims noch kein Jota an künstlerischer Brisanz und Klasse eingebüßt.

Im Gegenteil. Mit „Barrikaden von Eden“ erklimmen die 14 Musiker unter der Ägide der beiden führenden Songwriter und Produzenten Michael Herberger und Xavier Naidoo im wahrsten Sinne des Wortes die Barrikaden und zeigen sich so kämpferisch wie selten zuvor, dabei musikalisch einmal mehr auf der Höhe der Zeit.

Schaut man sich ein Panoramafoto der Söhne Mannheims an, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass sich in der Summe der 14 Künstlerpersönlichkeiten und ihren offensichtlich höchst unterschiedlichen Moden und Gesinnungen ein wunderbar kosmopolitisches Bild der deutschen Gesellschaft ergibt, wie es kulturell kaum vielfältiger und zeitgemäßer sein könnte.

Doch die Söhne Mannheims sind leider Gottes nicht repräsentativ in einem Land, das seit dem letzten Album der Band von der internationalen Finanzkrise erschüttert worden ist, in dem der Rechtsextremismus noch immer wuchert wie ein Geschwür, während die politische Kaste ihr Fähnlein nach eigenem Gusto in den Wind hält.

„Barrikaden von Eden“ ist auch eine Reaktion auf all diese Umstände; die Söhne Mannheims machen hier mit aller gebotenen Deutlichkeit ihrem Unmut tatkräftig Luft und setzen ihre kreative Energie in Protestsongs fürs Hier und Jetzt um.

Die Barrikaden, von denen die „Söhnlein brillant“, wie sie sich an einer Stelle kokett nennen, auf ihrem Album singen, sind durchaus metaphorischer Natur. Es sind auch die Barrikaden im eigenen Kopf, die uns den Weg ins irdische Paradies verwehren. Einen Weg, sein eigenes künstlerisches Potential optimal auszureizen, hat das Kollektiv für „Barrikaden von Eden“ auf jeden Fall gefunden.

Mit „Hier kommen die Söhne“ nimmt das nunmehr vierte Studioalbum der Söhne Mannheims dann weiter richtig Fahrt auf. Der druckvoll produzierte Opener – dessen Credo „hier kommen die besten Jahre unseres Lebens/wir haben uns die größte Mühe gegeben“ durchaus für die kompletten 14 Songs gilt – präsentiert die perfekte Mischung aus den für Naidoo so symptomatischem Soul-Refrains und dem von Rapper Metaphysics getragenen Hip-Hop, der hier mit einer gelungenen Old-School-Africa-Bambaataa-Referenz aufwartet.

Das folgende „Ist es wahr (Aim High)“ ist die erste Single des Albums, ein Song, in dem sich einerseits die Ohnmacht des Individuums angesichts all der Umwälzungen der Zeitläufte widerspiegelt, andererseits das Streben nach Höherem als einzig gültiges Mantra in eine Güte ausstrahlende Soulhymne getaucht ist. Kein Wunder, dass gerade dieses zutiefst menschlich wirkende Lied von Pro7 unlängst für eine Kampagne zum Tolerance Day auserkoren wurde.

Das taktile „Neustart“, zu dessen Metronom-Beats Xavier Naidoo die Strophen über Vergänglichkeit, Veränderung und Verdruss wie ein Mantra betet, bevor der melodische Refrain die Melodie in den Pophimmel schweben lässt. Ein Aufzähl-Reim für die kleine Ewigkeit. Verewigt haben die Söhne Mannheims auch ihre familiären Wurzeln: „Für dich“ ist eine wunderbare Ode an die Eltern, eine aus Dankbarkeit, Demut, Liebe und Blutsbande gespeiste Respektbezeugung an die Erzeuger und Erzieher, die einen – unter welchen Prämissen auch immer – ins Leben entlassen.

Henning Wehland, dessen Stimmorgan wesentlich härter und rock’n’roll-affin ist als Naidoos, übernimmt den Leadgesang bei so fulminanten Nummern wie „Kill All Psychopaths“, der mit gnadenlosen Gitarrenriffs und mit nicht minder provokanten Statements aufwartet. Unterm Strich ist das neue Album der Mannheimer aber von einem durchweg positiven Grundgefühl getragen, auch wenn der Titelsong „Barrikaden von Eden“ so prekäre Themen aufgreift wie den frühen Verlust des Vaters. Aber die Bewältigung von Traumata gehört seit John Lennon zum festen Themenkanon der Popmusik.

Durchwirkt vom Spirit eines John Lennon scheint auch die grandiose Ballade „Freiheit“ zu sein. Eine der wohl perfektesten Hymnen, die dieser Band in ihrer schillernden Karriere bislang gelungen ist. Angesichts all der schwelenden und mitunter schon erfolgreichen Revolutionen der jüngeren Zeit, die zumindest in Tunesien und Ägypten vom Erfolg gekrönt waren, ist „Freiheit“ ein weiteres Lied zum historisch richtigen Zeitpunkt. Und mit „Wir“ haben sie eine musikalische Grußadresse an die eigenen Landsleute in der Hinterhand, ein Appell gegen Trägheit und für die politische Courage, die AKW-und-Stuttgart21- Gegner auf die Straßen treibt.

Unterwegs mit neuen und alten Songs sind auch in der nächsten Zeit die Söhne Mannheims, die sich bei aller gern bekundeten Liebe zur eigenen Stadt, letztendlich als europäische Band sehen, was auch den verstärkten Einsatz englischsprachiger Songs wie dem schwelgerischen „Lonely“ oder einzelner Song-Parts sinnfällig macht. Bereits im Vorfeld der neuen Albumveröffentlichung hat sich die Band auf Konzertreise kreuz und quer durch die Clublandschaft Europas gemacht.

Eine Ouvertüre zur anstehenden großen Tournee durch Deutschland, Österreich und die Schweiz, die im November unter dem Titel „Casino BRD“ anlaufen wird und der im Sommer einige Festivalauftritte vorausgehen. Die Söhne Mannheims sind zweifellos in phantastischer Form, mit ihren stilistischen Kapriolen überspringen sie festgefahrene Genregrenzen, verbinden und verzahnen Stilmittel von Klassik und Gospel über R&B, Soul und Pop bis hin zu Hip-Hop und Electro.

Vielleicht gelingen ihnen derart superbe Fusionen deswegen so gut, weil bei den Söhnen Mannheims die Botschaft gemeinhin sehr stark in den Vordergrund tritt. Freiheit und Nächstenliebe, Respekt und Toleranz sind und bleiben bei den Söhnen Mannheims nicht nur Schlagworte, sondern insbesondere auf „Barrikaden von Eden“ praktiziertes Künstlerleben. So gesehen sind sie auf dem Weg ins irdische Paradies mal wieder den entscheidenden Schritt voraus.

MINSARAH – “Blurring the Lines” CD Cover

MINSARAH – „Blurring the Lines“

Drei junge Berklee Studenten gründeten vor einigen Jahren ein außergewöhnliches Trio: Minsarah.

MINSARAH – “Blurring the Lines” CD Cover
MINSARAH – “Blurring the Lines”

Die Multinationalität der drei Virtuosen, die sich am renommierten Berklee College of Music in Boston kennen lernten, spiegelt sich auch in ihrer Musik wider.

Ein minsarah (hebr. Prisma) bündelt das Licht zu einem vielfarbigen Spektrum – Weber / Denson / Ravitz drehen den Prozess um und schicken bebop, swing, Bartok, Bach, Afrikanisches, Bitonalität, freies Spiel in die entgegen gesetzte Richtung – und schaffen dabei einen neuen, strahlenden Stil. So wird z.B. der alte Standard Alone Together in 11/16 vorgetragen, swingt umwerfend, aber ganz anders als gewohnt.

Minsarah ist die Band dreier Gleichberechtigter, die alle fürs Trio komponieren und darin die Führungsrolle übernehmen können. Florian Weber (Köln) am Klavier ist vielfacher Preisgewinner. Er spielt regelmäßig auch mit anderen herausragenden Musikern wie Markus Stockhausen, Angelika Niescier, Eric Vloemans, dazu Solo Konzerte in der Kölner Philharmonie, klassische Konzerte wie Gershwins Rhapsody in Blue in Rumänien.

Bassist Jeff Denson (San Diego) erhielt u.a. den Berklee Outstanding Performer Award 2002.

Ziv Ravitz (New York) war der Hausschlagzeuger im Camelot Jazz Club (Tel Aviv) und wurde 2003 mit dem Zildjian Scholarship Award ausgezeichnet. Er ist mittlerweile einer der beschäftigsten Drummer in New York und permanent weltweit präsent.

Ihr Trio Album „Minsarah“ wurde 2006 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik gewürdigt. Es folgte eine intensive Zusammenarbeit in den USA und in Europa mit einer der Jazz Legenden, Lee Konitz, in der zwei Aufnahmen entstanden, Deep Lee (ENJ-9492) und die außerordentlich hoch gelobte CD Live at the Village Vanguard (ENJ-9542).

Die ewige Diskussion: können Jazz, Klassik und Pop überhaupt miteinander? Teilsteils, vielleicht, manchmal, wirklich? Ein beherztes Jein, ein entschiedenes Achselzucken, euphorische Ratlosigkeit. Die Antwort steckt nicht in alten/neuen Schubladen, sondern in den Personen. Weil die sich einen feuchten Kehricht um Fragen wie diese scheren. Minsarah ist vom Ansatz her eine Allianz kompatibler Kontraste. Endlich wieder eine Gruppe, die unbefangen mit Noten, Klängen, Stilen, Atmosphären und Erfahrungen jongliert.

Wie sagt das Downbeat in der Besprechung zu Live at the Village Vanguard: “Florian Weber is a terrific pianist“ DB 08/2010.

MINSARAH – „Blurring the Lines“ Tracklist

1. Three sided coin (Ziv Ravitz)
2. Alone together (Arthur Schwartz / Howard Dietz)
3. Intersection (Jeff Denson)
4. Déjà Vu (Weber/Denson/Ravitz)
5. Points of View (Florian Weber)
6. Lazy Afternoon (Jerome Moross / John Batouche)
7. When I was a child (Jeff Denson)
8. The gallows (Florian Weber)
9. (Ziv Ravitz)

Gregory-Porter-CD-Cover

Gregory Porter „Water“

Mit einer Stimme die liebkost oder konfrontiert, umarmt oder ermahnt, beweist Gregory Porter ein so hohes Maß an gesanglicher Kunst, dass Jazz-Star Wynton Marsalis ihn als „einen fantastischen jungen Sänger“ beschrieb. Ein Fakt, der viel für Porters Debütalbum „Water“ erwarten lässt.

Gregory-Porter-CD-Cover
Gregory Porter "Water"

„Water“ reflektiert Porters Talent für die Giganten des Blues, Gospel und Soul, die ihn während seiner gesamten Karriere beeinflusst haben.

Nat King Cole, Joe Williams und Donny Hathaway haben ihn genauso geprägt wie der Pastor der Kirche, in die er als Kind immer ging.

Sie alle werden nie erahnen, wie mächtig ihr Anteil daran war, dass aus Gregory Porter ein hochtalentierter Künstler wurde.

In dem er Song von Hathaway und Cole sang, half es ihm seinen eigenen Gesangsstil zu schärfen und seine eigene Weltansicht zu finden.

Die sieben eigenen Kompositionen sowie seine Interpretationen von „But Beautiful“ und „Skylark“ enthalten eine so hohe emotionale Intensität, dass sie „Water“ zu einem äußerst eloquenten Debütalbum machen.

Für die Aufnahme des Werkes engagierte Porter einen kraftvollen Kader starker Musiker wie beispielsweise die Ikone der Alt-Saxophone-Spieler James Spaulding (Max Roach, Freddie Hubbard and Bobby Hutcherson, u.a).

Er hat in den Songs „Wisdom“ und „Black Nile“ sogar eine Solo Rolle bekommen. Auch der Saxofonist, Pianist und Komponist Kamau Kenyatta, einer der engsten Freunde von Porter, hat am Album mitgearbeitet.

Er trägt viel Verantwortung für den Karriereweg Porters und kennt ihn schon seit den frühen Jahren in denen Porter singend im Jazz Club in San Diego auftrat. Als Kenyatta seine Talente entdeckte, lehrte er ihm gemeinsam mit Saxophonist Daniel Jackson (Ray Charles, Buddy Rich, Art Farmer) alles, was Porter als herausragender Performer wissen muß.

Kenyatta lud Porter in sein Studio in Los Angeles ein, während er das Album des Flötisten Hubert Law „Remember the Unforgettable Nat King Cole“ produzierte. Kenyatta wusste von Porters Kindheit und der Verbindung zu Cole und er nahm auch Cole´s weichen Bariton in Porters eigener Stimme wahr.

Was niemand hätte planen können, geschah als Hubert Law Porter den Charlie Chaplin Song „Smile“ singen hörte. Der Flötist war so beeindruckt vom jungen Sänger, dass er beschloss den Titel als Bonus Track auf sein Album zu nehmen.

Law´s Schwester Eloise besuchte ihren Bruder im Studio während der Aufnahmen. Als sie Porter hörte, war auch sie sogleich beeindruckt und erzählte ihm von einem Musical „Ain´t nothing but the Blues“. Hierfür wurde Porter dann für eine der Hauptrollen gecastet und spielte so auf dem Broadway. Das Stück wurde mit in der Folge mit dem Drama Desk Award ausgezeichnet.

Nach dem ersten Theater Erfolg am Broadway kam es im Anschluss zu einer weiteren Zusammenarbeit mit Eloise Law. In einer für ihn fast autobiographischen Aufführung „Nat King Cole and Me“ spielt er einen jungen Musiker, dessen Mutter feststellt, welche Ähnlichkeit seine Stimme mit der von Cole hat.

Gregory Porter wurde in Los Angeles geboren, wuchs in Bakersfield auf und lebt nun in der Bedford-Stuyvesant Gegend von Brooklyn. Die Welt sei seine musikalische Heimat, sagt Porter. Ein Fakt, der auch für sein Privatleben, steht. So war er zum Beispiel bereits 17x in Russland und ist nun in der Lage, wie er sagt, „eine wunderbare und echte Borscht zu machen.“

Momentan spielt Gregory in dem Musical „Low Down Dirty Blues“, das von den Jam-Sessions von Muddy Water, Ma Rainy, Sophie Tucker, Howlin´Wolf und Pearl Bailey inspiriert ist.

Ende September erscheint Gregory Porters Debütalbum „Water“ in Deutschland und wird auch hier nicht nur Jazz-Fans begeistern.

Gregory Porter Water
Neo Membran (Sony Music)
VÖ: 24. September 2010

www.membran.net

KJ-Denhert-CD-Cover

KJ DENHERT „Album No.9“

Die Musik der Gitarristin/Singer/Songwriterin KJ DENHERT ist genre- und generationsübergreifend. Die musikalische Beschreibung –von Denhert selbst geäußert- „urban folk and jazz artist“ ist nur die Zusammenfassung Ihrer gesammelten Einflüsse, die sie in Ihren Performances und Kompositionen zeigt.

KJ-Denhert-CD-Cover
KJ DENHERT Album No.9

KJ kanalisiert Ihre Passion durch intelligente Texte, eine soulige Stimme und unbeschreibliche Musikalität.

Sie ist ausgelassen, überschwänglich, produktiv, vielseitig und umtriebig.

KJ und ihre Band, The New York Unit, haben in der USA und international bereits viele Festivals als Headliner gespielt, einschließlich des prestigereichen Umbria Jazz Festival in Italien (wo sie nacheinander 8 mal für die komplette Spielzeit eingeladen wurde), The San Jose, Cape Cod and Rochester Jazz Festivals.

Natürlich ist sie auch in Blue Note Club, der 55Bar und der Baz Bar (St. Barths) ein gern gesehener musikalischer Gast.

KJ hat nun mittlerweile 8 hochklassige Albumveröffentlichungen seit 1998 auf Ihrem Label Mother Cyclone Records produziert.

Seit 2007 ist sie einer der Frontline Künstler des in New York City stationierten Jazz/World Music Label Motema Music, welches ihre hoch gelobten Alben Lucky 7, und Dal Vivo a Umbria Jazz veröffentlichte.

Die Musik, die KJ schreibt, produziert und arrangiert ist immer herausragend. Jetzt hat sie gerade Ihr „Album No.9“ fertig gestellt. Eine Produktion, die Einflüsse des Jazz, genauso wie Pop-Klassiker beinhaltet und bei dem sie neues Terrain mit Ihrer Reggae Produktion „Choose your Weapon“ betritt.

Ergänzend zu ihren eigenen Songs, ist sie sehr beliebt für ihre eigene Art der Arrangements von Songs anderer Künstler. „Ich liebe es in den Köpfen der Menschen mit Songs hängen zu bleiben, die jeder kennt aber niemand auf der Welt es in einem Jazz Arrangement erwarten würde, ich spielte meine Version von `Smoke on the Water´ beim Rochester International Jazz Festival in diesem Sommer und der komplette Platz begann zu toben. Jeder lachte und fragte nach der CD. Das war ein Grund, warum ich mich beeilte, dieses Album fertig zu stellen.“

Doch viel mehr war ihr dieses Album auch persönlich sehr wichtig, denn wenn man die Umstände betrachtet, könnte man meinen die 9 wäre die Schicksalszahl von KJ Denhert.

Es ist ihr 9. Album, aufgenommen mit 9 Musikern und es enthält 9 Songs. Warum nicht mehr? Weil es nach dem 9. Song einfach fertig war. Es schenkt dem Zuhörer die Freude an KJs Musikalität, Lebensfreude und Sympathie.

Die Grenada-Amerikanerin mit West-Indischen Wurzeln, KJ Denhert, ist in der New Yorker Bronx aufgewachsen. Schon im Alter von 10 Jahren begann sie, ihren ersten Song zu schreiben.

Den Ausschlag für sie, sich nur noch auf ihre Musik zu konzentrieren gab der Gewinn des ersten Platzes des „The Mountain Stage New Song Contest“ in 2004, darauf folgte der Gewinn des Kerrville New Folk Song Contests und somit ihre zweite Independent Music Award Nominierung.

2006 kam der Award für „Best Live Performances“ hinzu, sowie in 2008 die Nominierung für ihr Album „Lucky 7“ ebenfalls in der Kategorie „Best Live Performance“.

KJ Denhert
Album No.9

Neo Membran (Sony Music)
VÖ: 24. September 2010

www.membran.net

Cassandra-Wilson-Silver-Pony CD Cover

Cassandra Wilson – Silver Pony

Wie kann eine Sängerin auf dem vermeintlichen Höhepunkt ihrer Karriere ein von der Kritik gefeiertes Album mit Jazzstandards (Loverly aus dem Jahr 2008) toppen – einer Grammy-Auszeichnung in der Kategorie Best Jazz Vocal Album, welche mit einem hervorragend aufeinander eingespielten Ensemble von Ausnahmemusikern aufgenommen wurde?

Cassandra-Wilson-Silver-Pony CD Cover
Cassandra Wilson - Silver Pony

Wenn man wie Cassandra Wilson bereits auf zwei derartige Auszeichnungen sowie acht zuvor bei Blue Note erschienene Alben, von denen jedes als unverkennbarer Meilenstein einer exzeptionell kreativen und einzigartig erfolgreichen Karriere gilt, verweisen kann, lautet die Antwort ganz einfach: Fordere dich selbst immer wieder aufs Neue heraus.

Such dir eine neue Band, deren Mitglieder sich zum Teil auch schon in der alten bewährt haben, lade außerdem eine breite Auswahl von Gastmusikern – darunter Common, John Legend und Terence Blanchard – ins Studio ein und verfolge eine frische Strategie, die weniger bis ins kleinste Detail ausgefeilt als in einem Moment physischer und emotionaler Wandlung entstanden ist.

Mit anderen Worten: Steig‘ auf ein neues Pferd und reite es. In diesem Fall handelt es sich bei dem Pferd um Silver Pony – Wilsons bis dato ambitioniertestes Aufnahmeprojekt.

Silver Pony enthält die ersten Livetracks, die Wilson seit 1991 veröffentlicht hat, und zugleich die ersten überhaupt, die sie bei Blue Note herausbringt. Dennoch ist diese Veröffentlichung weitaus komplexer und spannender als ein simples Live-Album.

Das Projekt offenbarte sich Wilson nämlich als faszinierender Hybride aus Live- und Studioaufnahmen, der die erstaunlichen Qualitäten einer beeindruckenden Band in Aktion vor einem Live-Publikum mit dem tiefen Zusammenhalt mischt, den dieselben Musiker in einem Studio entwickeln.

Kenny-Werner-No-Beginning-No-End CD Cover

Kenny Werner’s „No Beginning No End“

Winner of the 2010 Guggenheim Fellowship Award, Kenny Werner’s „No Beginning No End“ with Joe Lovano & Judi Silvano is a magnum opus with Woodwinds, Voices & Strings.

Kenny-Werner-No-Beginning-No-End CD Cover
Kenny Werner – "No End No Beginning" with Joe Lovano & Judi Silvano

His deeply personal tribute to daughter Katheryn is a triumphant work of composed and improvised music, Classical and Jazz, performed by nearly 100 musicians and highlighted by saxophonist Joe Lovano and vocalist Judi Silvano.

No Beginning, No End is a milestone composition and recording, as much for its creative reach as for the emotional terrain it examines.

In Werner’s own words, it is „The most important music I’ll ever write.“ A career high point.

ALSO AVAILABLE:
Kenny Werner & Roseanna Vitro – The Delerium Blues Project (HN4534)

Kenny Werner Websites:
www.halfnote.net
www.kennywernerlive.com

Conrad-Herwig-The-Latin-Side-of-Herbie-Hancock CD Cover

Conrad Herwig „The Latin Side of Herbie Hancock

The music of Herbie Hancock re-imagined as you’ve never heard it.

Conrad-Herwig-The-Latin-Side-of-Herbie-Hancock CD Cover
Conrad Herwig with Eddie Palmieri & Randy Brecker: The Latin Side of Herbie Hancock
Conrad Herwig and his Latin Side band „Latinize“ in an album that boasts magical contributions from special guests Eddie Palmieri and Randy Brecker.

Recorded live at the Blue Note, The Latin Side of Herbie Hancock is a rollicking event, an adventurous foray into advanced writing and infectious rhythm.

Notable among the tracks are Hancock’s most famous tunes – „Cantaloupe Island,“ „Maiden Voyage,“ „Watermelon Man“ – all rendered with winning elan.

Few artists can endow highly recognizable tunes with a spirit of newness.

Herwig, Palmieri and Brecker do just that, honoring the masterful Hancock and his timeless compositions. A crowd-pleasing performance; the fourth release in Herwig’s „The Latin Side…“ series.

ALSO AVAILABLE:
Conrad Herwig – The Latin Side of Wayne Shorter (HN4535)

Conrad Herwig Websites:
www.halfnote.net
www.conradherwig.com
www.myspace.com/conradherwig

Markus-Stockhausen-Eternal-Voyage CD Cover

Markus Stockhausen „Eternal Voyage“

Markus Stockhausen, der Kölner Trompeter und Komponist ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Mit „Eternal Voyage“, dem Debütalbum seiner gleichnamigen neuen Weltmusikformation, stellt er dieses Attribut einmal mehr unter Beweis. Entstanden ist ein Album, das Genregrenzen überwindet und dessen Gewicht vor allem auf der Schönheit der Kunst liegt.

Markus-Stockhausen-Eternal-Voyage CD Cover
Markus Stockhausen "Eternal Voyage"

Um es gleich vorwegzunehmen: Eternal Voyage enthält eine Vielzahl von Gänsehautmomenten und musikalischen Themen, die im Ohr bleiben.

Die Musik hat eine große Tiefe und gleichzeitig eine Leichtigkeit, sie ist erfrischend einfallsreich und frei.

Die Musiker inszenieren sich angenehm bescheiden und achtsam, verspielt, jedoch ohne den roten Faden zu verlieren, dynamisch und abwechslungsreich.

Eternal Voyage ist das Gemeinschaftswerk von Menschen, deren Wurzeln sehr verschieden sind und die sich auf einer Basis von Freundschaft, Respekt und Spielfreude zusammenfinden.

„Jetzt sind Sie dran“ – unter diesem Motto gestaltete Stockhausen in der Kölner Philharmonie im Dezember 2008 ein Konzert zum Mitsingen. Er stellte experimentierfreudig Gastmusiker zusammen, mit denen er diesen Abend bestritt: seine Ehefrau und Duopartnerin Tara Bouman an Klarinette und Bassklarinette, der Pianist Florian Weber, mit dem Stockhausen inzwischen auch im Duo konzertiert, der junge libanesische Sänger Rabih Lahoud, dessen Gesangsqualitäten Stockhausen im Sommer 2008 bei einem Kurs entdeckte, der indische Flötist Dinesh Mishra und der aus Griechenland stammende Dimitrios Dorian Kokiousis an Schlagzeug und Perkussion.

Das Konzert erhielt eine sehr positive Resonanz von den Besuchern, und in der Folge gründete Markus Stockhausen zusammen mit diesen Musikern die Gruppe Eternal Voyage. Im Sommer 2009 entstanden die vorliegenden Aufnahmen in der „Fattoria Musica“, einem ausgezeichneten Studio in der Nähe von Osnabrück. Die Mischung fertigte Markus Stockhausen zusammen mit seinem langjährigen Weggefährten und Meister seines Fachs, Walter Quintus, an.

Wie ein Ruf aus anderen Welten beginnt im ersten Track Sabad die indische Flöte, gefolgt von Synthesizer, Perkussion und Flügel. Dazu flüsternd gesprochene arabische Worte, geheimnisvoll und tief.

Einfühlsam improvisieren die Musiker miteinander, bis das Stück an Fahrt gewinnt. Musik und Lyrik finden einen gemeinsamen Ausdruck. Der zweite Track ist instrumental. Diese Komposition Stockhausens klingt so leicht und frisch, wie sie heißt: Morning Breeze. Es ist ein schönes Beispiel eines harmonischen Zusammenspiels der virtuosen Instrumentalisten.

White Sail bezieht sich inhaltlich auf die griechische Heldensage vom Tod des Aigeus. Feinsinnig und mitreißend verweben sich hier Instrumente und Gesang. Einen ersten Höhepunkt findet das Stück auf dem lang angehaltenen Gesangsbogen Rabih Lahouds. Er klingt mächtig und er klingt klein – man fühlt das Suchende und Verzweifelte eines Irrfahrenden. Es folgt ein Moment der Ruhe, und daraus erhebt sich der klare Ton der Trompete wie ein weißes, sonnenbeschienenes Segel aus dem Nebel.

Der zauberhafte Ton der zarten Klarinette und die liebliche Bansuriflöte bringen zurück zu dem süchtig machenden Thema, das dieses Stück zum Highlight auf dieser CD macht. Der orientalische Sänger singt hier in seinem libanesischen Heimatdialekt, genauso wie im folgenden Track Indian Tale, das von einem Thema des indischen Komponisten und Flötisten Dinesh Mishra inspiriert ist. Die Musik ist eine Liebeserklärung an seine Heimat und seine musikalischen Wurzeln.

Entrada ist ein zauberhaftes, kurzes Stück. Kein Text ist zu hören, wohl aber feine Gesangslinien, bereichert durch die warme Stimme der in Köln lebenden chilenischen Jazzsängerin Paz Miranda Francis. Im anschließenden Salida vereinen sich beide Sänger zu einem anheizenden, zweistimmigen Scatgesang. Die Musik des Stücks ist „fetzig“. Sie erinnert an den funkigen Sound der 70er Jahre, und Markus Stockhausen zitiert auf seiner Trompete, die er linkshändig live mit einem E-Pianosound harmonisiert, Phrasen populärer Musik.

Beim vorletzten Track Mutter wurde eine Dichtung vertont, die Lahoud als 14-Jähriger für seine Mutter schrieb. Vorgetragen wird die rührende, arabische Lyrik mit sehr reduzierter Klavierbegleitung. Der Pianist Florian Weber versteht es hier ganz ausgezeichnet, aus der Position eines hochgebildeten deutschen Jazzmusikers feinsinnig den arabischen Mitspieler zu begleiten.

The Blind ist der letzte Track des Albums und dauert etwas mehr als 15 Minuten. Ein wenig ist es so, als würde sich jeder der Mitspieler noch einmal vorstellen und verneigen. Jeder Stimme des Sextetts wird ein authentischer Augenblick gewidmet – dem kraftvollen Trommelspiel, der virtuosen Trompete, deren Ton nicht enden mag, der sanften Bassklarinette, der verspielten indischen Flöte, dem mal glasperlenartig klingenden, mal forsch angespielten Klavier, dem gedämpft vorgetragenen Sprechgesang und der ruhigen Fläche, die der Synthesizer zu erzeugen vermag.

Eternal Voyage ist Ausdruck einer freundschaftlichen, interkulturellen Zusammenarbeit, die sich in Zukunft hoffentlich weiter fortsetzen wird und sei denen ans Herz gelegt, die Musik lieben.

Man dringt hier zum Kern von Musik vor, zu dem, was Musik für alle Menschen bedeuten kann: ein kulturübergreifendes Medium, das sich wie ein Kelch mit Gefühlen und Leidenschaft, mit Form, Schönheit und Kraft füllen kann, und das sich mit Hilfe des individuellen Könnens der Musiker direkt ins Herz des geneigten Hörers transportieren lässt.

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Simphiwe Dana – Kulture Noir

Zu den führenden Vokalistinnen Südafrikas zählt zweifellos die Xhosa-Frau Simphiwe Dana.

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Simphiwe Dana – "Kulture Noir"

Die Erfolgsgeschichte der südafrikanischen Musikszene nahm 2006 ihren Ausgangspunkt mit dem Debutalbum „Zandisile“, das nicht nur mit zwei South African Music Awards ausgezeichnet wurde, sondern auch den Weg für einen beispiellosen Triumphzug und bejubelte Konzerte durch Metropolen von Berlin und Barcelona über London und Rom bis Madrid und Hamburg ebnete.

Viele wichtige Weltmusik- und Jazz-Festivals des Kontinents luden den Shooting Star mit dem immer gleichen begeisternden Ergebnis ein. Hohe Platzierungen in den European World Music Charts und Jazz Charts, auch in Deutschland, waren die erfreulichen Ergebnisse.

Mit ihrem zweiten Album „The One Love Movement On Bantu Biko Street“ setzte Simphiwe Dana diesen eingeschlagenen Weg fort: Eigenkompositionen über Themen wie Politik und Familie in eigenständigen Sounds, die sich aus der Schnittmenge südafrikanischer Wurzeln und zeitgenössischer Pop- und Jazzpartikel speisen.

Bei den South African Music Awards war es dann auch nicht verwunderlich, dass insgesamt vier Awards , u.a. für die wichtigen Kategorien „Album Of The Year“ und „Artist Of The Year“ an das zweite Werk der charismatischen Sängerin vergeben wurden .

Ihr Erbe bezieht sie aus dem Gospelgesang der Transkei, ihre Inspirationen aus Soul und Jazz. Eindringlich, fast mantrahaft, deklamiert sie Texte in ihrer Muttersprache, die eine spirituelle Dimension haben. Ihr neues, drittes Album „Kulture Noir“ (SKP 9098 – VÖ 20.8.10) ist ein panafrikanisches Statement mit Einsprengseln aus Afrobeat und den Nachbarländern.

Es wird allerdings erst nach dem WM-Finale veröffentlicht werden – die Frau stellt künstlerischen Anspruch über das schnelle Geld. Sportliche Querverweise gibt es jedoch auch bei ihr: im Kinofilm „Themba“ gibt Dana ihr Schauspieldebüt.

In der Story über einen fußballverrückten HIV-positiven Jungen spielt sie die Hauptrolle – an der Seite von keinem anderem als dem deutschen Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann.

Die deutsch/südafrikanische Koproduktion von der Regisseurin Stefanie Sycholt, (Zeitsprung Entertainment und Dor Film), startet in D, A, CH am 5. August 2010 im Verleih von alpha medienkontor und hat bereits vorab zwei renommierte deutsche Filmpreise erhalten.

Simphiwe Dana – Kulture Noir Tourtermine:
09.07.2010 Echternach, Trifolion
11.07.2010 Berlin, HDKW
15.07.2010 Villingen, Festival
16.07.2010 Wartenberg, Palatia Jazz

Pressestimmen zum Simphiwe Dana Vorgängeralbum:

• Financial Times Deutschland: „ Ein musikalischer Glücksfall, dessen Magie, Genialität und Intuition nicht nur die afrikanische Konkurrenz meilenweit hinter sich lässt. 5 von 5 Sternen.“
• Audio – Audiophile Pop-CD des Monats November : „Klar afrikanische, aber weltoffene Black Music, klangstark und bestechend virtuos. „
• TV Spielfilm: „Die Stimme Afrikas.“