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Nighthawks-Today-CD-Cover

NIGHTHAWKS – Today

NIGHTHAWKS – Today Eine musikalische Reise der etwas anderen Art: Eine kleine Keyboardfigur ertönt – wie der Klang einer elektronischen Spieluhr. Dazu gesellt sich ein federnder, stetig steigernder Groove und darüber sorgt eine jazzig-perkussiv eingesetzte Trompete für eine knisternde und vibrierende Atmosphäre.

Nighthawks-Today-CD-Cover
"NIGHTHAWKS - Today" Eine musikalische Reise der etwas anderen Art

„Boutique Korkut“ – wir sind mitten im pulsierenden Belgischen Viertel von Köln. Es ist mal wieder soweit: Die Abendröte verschwindet, die Nacht beginnt.

Und die Nighthawks liefern dazu den musikalischen Soundtrack.

Das Projekt Nighthawks haben der Trompeter Reiner Winterschladen und der Multi-Instrumentalist und Produzent Dal Martino Ende der 90er Jahre aus der Taufe gehoben.

Seit dem ersten Album „Citizen Wayne“ (1998) gilt das Duo als Garant für ebenso gehalt- wie stilvolle, jazzige Loungemusik. Aber die Musik der Nighthawks erreicht viel mehr, sie weckt Assoziationen und Bilder.

„Ich finde es sehr gut und wichtig, wenn sich beim Zuhörer etwas Optisches abzuspielen beginnt“, erklärt Dal Martino. „Unser Projekt startete damals mit einem Filmmusik-Job. Und für mich ist es nach wie vor wichtig, dass jeder Track ein kleines Drehbuch hat. Wir wollen Bilder auslösen, die dann wiederum bestimmte Emotionen freisetzen.“

Mit dem neuen, mittlerweile fünften Studio-Album „Today“ haben sich die Nighthawks auf eine ungewöhnliche und außerordentlich spannende Weltreise der etwas anderen Art begeben. Das war nicht unbedingt abzusehen.

Nur eine Prämisse hatten sie sich zu Beginn gestellt: „Wir wollten zurück zu unseren Anfängen“, resümiert Dal Martino. „Und zwar insofern, dass wir unseren Ideen freien Lauf ließen, dass wir Melodieeinfälle und Groovefragmente zusammen weiter entwickelt haben, ohne uns Gedanken darüber zu machen, ob diese Soundfragmente zusammen passen. Die endgültige Struktur des Albums hat sich erst viel später heraus kristallisiert.“

Ihre permanente Neugier, neue musikalische Horizonte zu erkunden, führte die Nighthawks wieder einmal um den halben Globus – vor allem in östliche Gefilde.

Natürlich brauchen Musiker Ideen, brauchbare Ideen. Daran hat es den Nighthawks nie gemangelt. Aber wohin sie diese ursprünglichen Ideen letztlich führen werden, das wußten sie anfangs nicht. Sie wollen es auch gar nicht wissen, denn übertriebene rationale Analyse würde ihre Neugier und ihren Instinkt beeinträchtigen.

Deshalb bauen die Nighthawks darauf, ihren Ideen und sich selbst zu vertrauen. Ihre Reise führte sie diesmal ins Dickicht rumänischer Wälder, ins glamouröse brasilianische Trancoso, auch in das pittoreske „Rialto Hotel“ nach Warschau oder in die weiten nahezu menschenleeren Steppen des Iran.

„Ich war in den letzten Jahren viel unterwegs, in Polen, Rumänien, Ungarn, auch in Moldawien“, erzählt Martino. „Das hatte natürlich Einfluss auf unsere Musik, zumal ich grandiose Sängerinnen wie die Polin Anna Maria Jopek oder die Roma-Ikone Emilia Istvan kennenlernte, deren Qualitäten dem neuen Album einen ganz eigenen Charakter gegeben haben.“

Dass sich bei der Arbeit an einem Album nicht alles planen lässt, dafür ist Emilia Istvan ein exemplarisches Beispiel. „In Timisoara habe ich von ihr das Stück „Ederlezi“, ein traditionelles Volkslied der Zigeuner, gehört und war sehr, sehr beeindruckt.

Dass es dann tatsächlich auf dem Album landete, war ein kleines Wunder, denn Emilia schwirrt ständig auf dem ganzen Balkan herum. Durch einen glücklichen Zufall konnte ich ihren Gesang schließlich in einem Hotelzimmer in Bukarest aufnehmen.

Als das Stück fertig war, wurde mir klar, dass es gewissermaßen zum Ausgangspunkt unserer Reise wurde, der dann auch zu dem Stück „Male Tesknoty“ mit der famosen Anna Maria Jopek und dem Sting-Gitarristen Dominic Miller führte.“

Nicht nur „Ederlezi“, auch das Stück „Male Tesknoty“, ein polnischer Schlager aus den 80er Jahren, zeigt die besondere Fähigkeit von Dal Martino und Reiner Winterschladen, ein musikalisch eher abwegiges Original in ein ganz typisches Nighthawks-Soundgemälde umzuformen.

Auch das epische „Dust“, das letzte Stück der CD mit seinem arabisch anmutenden Melodiemotiv, ist klingender Beweis für ihren universellen Anspruch. Bemerkenswert ist auch, dass die Musik der Nighthawks immer kompakter wird. Kein Ton ist zu viel, kein Sample bloße Spielerei. Die „Nachtfalken“ sind der klingende Beweis, dass durch die Reduktion der Mittel eine viel größere Wirkung entsteht.

Oft wirkt ihre Musik wie ein Soundtrack zu einem imaginären Film. Da macht das neue Album „Today“ keine Ausnahme. Man höre sich nur das federnd groovende und mysteriös klingende Stück „The Consul Is Driving“ an, das wie für einen Psychothriller gemacht zu sein scheint.

Auch das leicht wehmütige „To The Bar And Back“ würde jeden Film Noir veredeln. „So ein Album, selbst wenn man anfängt aufzunehmen, ist immer gespickt mit vielen Entscheidungen. Ich könnte jede Platte ’One Million Decisions’ nennen. Aber letztlich glaube ich, dass nur Sachen den Filter meines Geistes verlassen, die uns wirklich entsprechen.“

Die neue CD der Nighthawks, die nicht von ungefähr „Today“ heißt, denn sie zeigt, was Dal Martino und Reiner Winterschladen hier und jetzt bewegt, gleicht einer musikalischen Entdeckungsreise: Soul, Jazz, Pop, Reggae, lateinamerikanische und arabische Einflüsse, Melodien aus Polen und vom Balkan – die Nighthawks kennen keine Grenzen in ihrer Experimentierlust.

Und es ist neben der unbestrittenen Extra-Klasse der Musiker vor allem ihre Neugier und ihr Spaß am Ungewöhnlichen, die die neue CD „Today“ so spannend und unterhaltend macht.

NIGHTHAWKS Die Band:

Dal Martino (Bass, Guitar,Vocals)
Reiner Winterschladen (Trumpet, Flugelhorn)
Jürgen Dahmen (Rhodes, Percussion)
Markus Wienstroer (Guitar)
Xaver Fischer (Keyboards)
Thomas Alkier (Drums, Percussion)

NIGHTHAWKS Gäste :
Anna Maria Jopek (voc)
Emilia Istvan (voc)
Dominic Miller (git)
Zdidslav Marcinkiewicz (keys)
Zwanie Jonson (drums)

NIGHTHAWKS Live-Termine:
12.08. Krakau(P) – Jazzfestival
13.08. Krakau(P) – Club
14.08. Düren- Jazztage t.b.c.
17.09. Bochholt – Alte Molkerei
18.09. Mainz – Autogarage Klein Winternheim
weitere Termine in Vorbereitung

Bei Anruf Improvisation – Gariela Montero

Die venezolanische Pianistin Gariela Montero spielt live im Studio
Montag, 20. September 2010 von 20.03 bis 21.30 Uhr

Es beginnt wie ein normaler Klavierabend nur dass er nicht in einem Konzertsaal stattfindet, sondern im Studio von Deutsch-landradio Kultur: Die Pianistin Gabriela Montero spielt Werke aus ihrem Repertoire, auch von ihrer neuen CD „SoLatinO“.

Und dann kommt das, was sie zu einer der berühmtesten und außergewöhn-lichsten klassischen Musikerinnen der jüngeren Generation gemacht hat: Die Zuhörer, in diesem Fall die Radiohörer, dürfen ihr eine Melodie vorgeben, über die sie dann improvisiert.

Das kann Beethovens „Mondscheinsonate“ sein, „Satellite“ von Lena Meyer-Landrut, ein Schlager der zwanziger Jahre oder der selbstgemachte Handy-Klingelton: Erlaubt ist, was gefällt. Einzige Bedingung: Man muss Gabriela Montero die Melodie vorsingen. Dann entzündet sich ihre überbordende Fantasie, der sie schon als kleines Kind am liebsten beim Improvisieren freien Lauf gelassen hat.

Dass inzwischen auch das Publikum in diesen Genuss kommt, ist übrigens ihrer Mentorin Martha Argerich zu verdanken, die sie nachdrücklich ermutigt hat. Wie dieser Radio-Konzertabend ablau-fen wird, liegt in der Hand der Zuhörer; dass er spannend und auf hohem Niveau anregend sein wird, das garantieren die ungewöhn-lichen pianistischen und musikalischen Fähigkeiten von Gabriela Montero.

Deutschlandradio Kultur ist bundesweit über Kabel, Satellit (Astra 1) und im Internet (www.dradio.de) zu empfangen.

Eine Liste der UKW-Frequenzen befindet sich online unter http://www.dradio.de/dkultur/frequenzen/liste/

Susan Weinert CD Cover

Susan Weinert – Thoughts & Memories

Die Gitarristin Susan Weinert und ihre Musik sind schon lange eine feste Größe der internationalen Jazzszene.

Susan Weinert CD Cover
Susan Weinert - Thoughts & Memories

Seit mehr als 25 Jahren tourt die 45-jährige bereits durch die Welt und seit 18 Jahren veröffentlicht sie in regelmäßigen Abständen CDs, stets abwechslungsreich und mit stilistisch breit gefächertem Repertoire – denn sie fühlt sich auf der elektrischen Gitarre genauso zuhause wie auf der akustischen, hier bevorzugt auf der nylon-string.

Dabei hatte jedes Album seinen individuellen Sound und seine eigene Geschichte. Mit jeder Veröffentlichung bildete sich immer deutlicher eine eigene Sprache, sowohl in kompositorischer Hinsicht als auch in der Art ihres Gitarrenspiels, heraus.

Neugierig experimentierte Susan immer wieder mit neuen Soundmöglichkeiten, verschiedenen Instrumentierungen und zuletzt auch mit der menschlichen Stimme; allerdings nicht mit der eigenen, sondern mit denen von Vokalisten, zu hören auf den Alben „Point Of View“, „Running Out Of Time“ und „Dancing On The Water“.

Die Konstanten stellen ihre Gitarre und ihr Mann Martin Weinert am Bass dar. „Thoughts & Memories “ – Weinerts zehntes Album – ist ein ganz und gar instrumental-akustisches Album mit nylon-string-Gitarre, Kontrabass und Percussion.

Für diesen Part engagierte die Künstlerin mit dem World-Percussionisten David Kuckhermann, einen aus Münster stammenden musikalischen Weltreisenden, der die so gesammelten Erfahrungen in die Interpretation der Weinert’schen Kompositionen einbringt.

Das lässt einen ganz eigenen Sound entstehen und die Synergie der sich vermischenden Musikstile, die ohnehin aussagekräftigen Musikstücke von Susan Weinert, in ganz besonderem Glanz erstrahlen.

Klangzauberer David Kuckhermann ist ein Pioneer im weiten Feld des Hand- und Fingerdrumming. Nach seinen Lehrjahren bei Meistern wie Glen Velez, Behnam Samani, Ramesh Shotham und Fayaz Khan fand er schnell zu seinem eigenen unverwechselbaren Stil, den er auf der Basis der Verschmelzung der Spieltechniken und Rhythmen der großen Handtrommel-Traditionen im Iran, Indien, Ägypten, Europa, der Türkei und verschiedener Länder des afrikanischen Kontinents entwickelte.

Am Bass vertraut Susan ihrem Ehemann und langjährigen musikalischen Weggefährten Martin Weinert, der auf all ihren Alben mitgewirkt hat und mit seinem melodiös-akzentuierten Bass-Spiel ein nicht wegzudenkender Faktor in Susan Weinert’s Musik darstellt.

Wie auch bereits auf dem Vorgänger Album Tomorrow’s Dream, in der Duo Besetzung eingespielt, nutzt Martin auf Thoughts & Memories gekonnt den solistischen Freiraum und steuert wundervoll-melodische Soli bei.

Das neue Album lebt von der Individualität der Einzelmusiker. Susan Weinert’s warmer Gitarrensound gepaart mit ihrer virtuosen Technik auf der Gitarre erzeugen einen ihr ganz eigenen Klangkosmos.

Angetrieben von David Kuckhermann’s impressionistischen Percussionsfeuerwerken, auf der Basis des tief-melancholischen Bass von Martin Weinert, entsteht ein eigenwilliger Klangteppich, ein Soundgeflecht aus geheimnisvollen Harmonien und verwobenen Rhythmen, das die Zuhörer auf eine magische Klangreise entführt. Klanggewordene Emotionen lassen jedes Stück zu einem einzigartigen Gesamtkunstwerk werden.

Der gute Sound des Albums trägt wieder die Handschrift des Großmeisters Jan Erik Kongshaug in dessen Rainbow Studios in Oslo das Album gemischt und gemastert wurde. Ein entspannt virtuoser Saiten- und Trommelzauber gepaart mit der Kraft der Intuition, sensibel und sympathisch vorgetragen, verleihen „Thoughts & Memories“ die ganz spezielle, eigene Note, die das Album zu einem zeitlosen Vergnügen macht.

Susan Weinert versteht auf „Thoughts & Memories“ von der ersten bis zur letzten Note zu verzaubern und improvisiert in wunderschönen Melodiebögen. Zehn stimmungsvolle Songs lassen die 60 Minuten Spieldauer des Albums wie im Flug vergehen.

Jason Moran "Ten" CD Album Cover

Jason Moran „Ten“

Im Jahre 1999 veröffentlichte der aus Houston /Texas stammende Pianist Jason Moran sein Blue Note Debütalbum „Soundtrack To The Human Motion“.

Jason Moran "Ten" CD Album Cover
Jason Moran "Ten" CD Album

Im gleichen Jahr, zum 60-jährigen Bestehen des Labels Blue Note, formierte er gemeinsam mit Labelkollegen Greg Osby, Stefon Harris und Mark Shim das Projekt „New Directions“, bei dem auch seine heutigen Bandmitglieder Tarus Mateen (akustischer und halbakustischer Bass) und Nasheet Waits (Schlagzeug) mitwirkten.

Seit dem im Jahre 2000 entstandenen Album „Facing Left“ bilden Mateen und Nash die Stammbegleitformation für Jason Moran, diese ist auch unter der Bezeichnung „The Bandwagon“ bekannt.

So auch auf dem neuesten Werk „Ten“ , das die drei Musiker wieder einmal in Topform zeigt und vor Vielseitigkeit nur so strotzt.

Vor allem Jason Moran, der vom amerikanischen ROLLING STONE als „provokativster Denker der aktuellen Jazzszene“ bezeichnet wurde, bringt hier seine kompositorischen Fähigkeiten voll und ganz zum Ausdruck.

Knapp die Hälfte der Kompositionen stammen aus Morans Feder, außerdem huldigt er seinen drei größten Vorbildern Thelonious Monk (Crepuscule with Nellie), Andrew Hill (Play to Live) und seinem langjährigen Mentor und Lehrer Jaki Byard (To Bob Vatel of Paris), mit einzigartigen Interpretationen.

Mit „Ten““ beweist Jason Moran, dass er nicht nur konzeptionell der wohl anspruchsvollste Pianist seiner Generation ist, sondern seine Ideen auch mit Emphase und Begeisterung umzusetzen versteht.

Morans Bandwagon prescht geradewegs in die Zukunft des Jazz.

Peter-Scherer-Don-Li-CD-Cover

Peter Scherer – Don Li „That Land“

Aus dem Nichts ein Klang. Schwebend und fortschreitend reiben und reihen sich Töne aneinander. Vergehen und verglühen wieder. Ein Lichtstrahl hier, ein sanfter Windstoss dort. Blaues Eis knirscht. Ein Vogel schwingt sich in die Luft und zieht seine Kreise. Unweigerlich packt einen der reine Klang dieser tiefempfundenen Musik und evoziert Bilder im Sekundentakt…

Peter-Scherer-Don-Li-CD-Cover
Peter Scherer – piano, electronics Don Li - clarinet

Das Projekt „That Land“ nahm seinem Anfang im Jahr 2005, als der Komponist und Klarinettist Don Li auf Einladung des Schweizer Möbelherstellers USM nach New York fuhr, um in deren Ausstellungsraum in Downtown Manhattan ein Musikprojekt aufzuführen.

Mitgebracht hat Li dazu den in New York ansässigen Schweizer Produzenten und Keyboarder Peter Scherer (Ambitious Lovers, Arto Lindsay, Laurie Anderson, Bill Frisell, u.a. ).

Auf der Basis einer Soundskizze Lis spielten die beiden Musiker zu den im Raum projizierten Landschafts- und Gletschervideos eine Musik, die sie später unabhängig voneinander in Bern und New York ihren Studios bearbeiteen.

Die transatlantische Zusammenarbeit erstreckte sich über drei Jahre und mündete schliesslich in eine bizarr-schöne Klanglandschaft, die sich durch konsequente Reduktion und die Vermeidung von Metren, Melodien und Akkorden auszeichnet.

Minimale Verschiebungen in den Parametern bewirken eine Art von akustischem Mahlstrom, der den Zuhörer unversehens in seinen Bann zieht.

Bill Charlap & Renee Rosnes Double Portrait CD Cover

Bill Charlap & Renee Rosnes ‚Double Portrait‘

Der aus New York stammende Pianist Bill Charlap hat sich im Laufe der letzten Jahre als profunder Kenner des American Songbooks einen Namen gemacht.

Bill Charlap & Renee Rosnes Double Portrait CD Cover
Bill Charlap & Renee Rosnes 'Double Portrait'
Dieses belegen nicht zuletzt seine großartigen Alben mit Kompositionen von Gershwin (Bill Charlap Plays George Gershwin – The American Soul), Leonhard Bernstein (Somewhere – The Songs Of Leonhard Bernstein) und Hoagy Carmichael (Stardust- Celebrating The Songs Of Hoagy Carmichael), für die er vielfach ausgezeichnet wurde.

Die in Vancouver aufgewachsene Pianistin Renee Rosnes kann ebenfalls auf eine überaus erfolgreiche Karriere mit immerhin 14 Alben zurückblicken.

Als Begleiterin von Jazzgrößen wie Joe Henderson, Branford Marsalis, Gary Thomas, Robin Eubanks, Bobby Hutcherson, J. J. Johnson, James Moody, Wayne Shorter, und sowohl als Mitglied des Lincoln Center Jazz Orchestra, als auch der Carnegie Hall Jazz Band von Jon Faddis konnte sie sich in der amerikanischen Jazzszene als ausgezeichnete Pianistin etablieren.

Im Jahr 2007 haben die beiden Tastenzauberer geheiratet und seitdem zahlreiche Duo-Piano Konzerte gegeben, die nun mit der Veröffentlichung ihres ersten gemeinsamen Albums „Double Portrait“ gekrönt werden.

Nicht nur bei der Songauswahl, sondern auch bei den Interpretationen der Stücke haben die beiden Mainstream-Pianisten absolutes Fingerspitzengefühl bewiesen.

Magnus-Lindgren

MAGNUS LINDGREN – Batucada Jazz

Magnus Lindgren, 1974 in Västeràs (Schweden) geboren, begann mit 13 Jahren Saxophon zu spielen. Seine erste größere Tournee absolvierte er mit 18 in der Peter Johannesson Band mit Herbie Hancock.

Magnus-Lindgren
Magnus Lindgren "Batucadu Jazz"

Im Lauf der Jahre arbeitete er u.a. auch mit Joe Sample, Wilton Felder, James Ingram, Koop, Bob Mintzer und der klassischen Sängerin Barbara Hendricks. Er absolvierte die Königliche Musikakademie in Stockholm und sorgte mit seinem Debütalbum „Way Out“ (1999) für einiges Aufsehen.

Sein Bigband-Album „Paradise Open“ (2001) mit der Swedish Radio Jazz Group erhielt den schwedischen Grammy und einige weitere Preise. Magnus Lindgren war 2001 Schwedens „Jazzmusiker des Jahres“ und gewann 2006 den schwedischen Django d’Or.

Er schrieb auch die Musik für die Nobelpreis-Verleihung 2003. Mit seinem Quartett tourt er regelmäßig durch Europa und tritt bei großen Festivals auf.

Bekannt wurde Lindgren auch als Mitglied von Nils Landgren’s Funk Unit und ist auf deren letzten Alben zu hören, „Licence To Funk“ und „Funk For Life“.

Im Gegenzug haben Nils Landgren (Posaune) und das langjährige Funk-Unit-Mitglied Magnum Coltrane Price (Bass und Gesang) Solo-Features auf Lindgrens neuem Album „Batucada Jazz“, das raffinierten Jazz mit brasilianischer Perkussion verbindet.

Das Album – Lindgrens fünftes unter eigenem Namen – wurde in Rio de Janeiro aufgenommen und ist von den Samba-Orchestern des Karnevals inspiriert, aber auch vom Feeling der Bossa-Meister Tom Jobim und Joao Gilberto. „Batucada Jazz“ enthält 12 neue Songs von Magnus Lindgren, die er mit einigen der besten Musiker Südamerikas aufgenommen hat, darunter Kiko Continentino, Leonardo Amueto, Armando Marcal und Pirulito.

Die Musik reicht von eingängigen Samba-Sounds und -Gesängen bis hin zu komplex komponierten Linien, von Tanz-Grooves bis zu kräftigen Jazzsoli – eine eklektische und faszinierende neue Stilmixtur.

“Magnus Lindgren wusste schon immer, wie seine Musik klingen sollte – vielleicht deshalb sucht er immer neue Zusammenhänge für sie. 2005 war es ein Sinfonie-Orchester, nun hat er Musik fürs Batucada geschrieben, das Perkussions-Orchester der brasilianischen Samba.

Es ist oft erstaunlich, wie gut Lindgrens nüchterne Arrangements und groovende Hardbop-Stücke zu den robusten Batucada-Rhythmen passen.“ – Göteborgs-Posten.

MAGNUS LINDGREN – Batucada Jazz

Magnus Lindgren: tenor sax, flutes etc.
Kiko Continentino: piano
Leonardo Amuedo: guitar
Armando Marçal: percussion
Pirulito: percussion
Sebastian Notini: percussion
Ney Conçelcao: bass
Nils Landgren: trombone (# 6)
Magnum C. Price: bass, vocals (# 5,6,9)
and others

Keith-Jarrett-Charlie-Haden-Cover

Keith Jarrett & Charlie Haden

In trauter Zweisamkeit haben Pianist Keith Jarrett und Bassist Charlie Haden, zwei der einflussreichsten Musiker der zeitgenössischen Jazzszene, ein neues Album mit Liebesliedern und Standards aufgenommen.

Keith-Jarrett-Charlie-Haden-Cover
Keith Jarrett & Charlie Haden "Jasmine"

“Jasmine” ist die erste für ein Album festgehaltene Zusammenarbeit dieser beiden Ausnahmemusiker seit dreißig Jahren.

Die letzte gemeinsame Einspielung war das 1976 entstandene Live-Album “Eyes Of The Heart”, das die letzten Tage von Jarretts großartigem amerikanischen Quartett (dem neben Haden noch Schlagzeuger Paul Motian und Saxophonist Dewey Redman angehörten) dokumentierte, jener Band, der die Jazzwelt auch die epochale “Survivors Suite” verdankte.

Die Musik von “Jasmine” unterscheidet sich in vielen Aspekten von jener, die das Quartett einst spielte. Die Art und Weise, wie die beiden Protagonisten an musikalisches Material herangehen, hat sich im Laufe von dreißig Jahren natürlich deutlich verändert, nicht aber ihre Hingabe und ihr Engagement.

Sowohl Jarrett als auch Haden widmeten, jeder für sich, den Klassikern aus dem “Great American Songbook” in den 1980er Jahren neues Interesse. Jarrett tat und tut dies mit seinem weithin bewunderten “Standards”-Trio mit Gary Peacock und Jack DeJohnette, Haden vor allem im Quartet West mit Ernie Watts, Alan Broadbent und Larance Marable. Für “Jasmine” spielten sie nun zusammen aber nicht nur zeitlose Klassiker wie “Body And Soul”, “For All We Know”, “Where Can I Go Without You?”, und “Don’t Ever Leave Me” ein, sondern auch Joe Samples zeitgenössischere Popballade “One Day I’ll Fly Away ”.

Die Reunion von Keith Jarrett und Charlie Haden entstand eher zufällig. Anfang 2007 war Jarrett von dem Dokumentarfilmer Reto Caduff darum gebeten worden, sich für “Rambling Boy”, ein Biopic über Charlie Haden, an die Zusammenarbeit mit dem Bassisten in den 70er Jahren zurückzuerinnern.

Als sich Haden und Jarrett während der Dreharbeiten trafen, kamen sie auf die Idee, noch einmal völlig zwanglos zusammen zu spielen. Diese Session wiederum machte beiden so viel Spaß, dass Jarrett danach Haden zu sich nach Hause einlud, um dort weiterzumachen. Und so trafen sie sich dort im März 2007 und zogen sich vier Tage lang in Jarretts Heimstudio zurück.

In den Linernotes schreibt Keith Jarrett: “Diese Aufnahme wurde in meinem kleinen Studio gemacht. Deshalb klingt sie so direkt und unmittelbar. Ich entschied mich dafür, auf meinem amerikanischen Steinway zu spielen, obwohl der wirklich nicht in bester Verfassung ist. Aber ich mag ihn seltsamerweise einfach. Und für die Ungezwungenheit und dezente Funkiness, mit der ich diese Musik angehen wollte, ist er besser geeignet.

Wenn man dann so großartige Songs spielt, geht man auch gleich mit dem richtigen Engagement zur Sache. Wir haben nicht im eigentlichen Sinne geprobt, sondern nur da, wo es nötig war, ein paar Akkorde ausprobiert… Annähernd drei Jahre haben wir die Bänder dann unter Verschluss gehalten, uns viel über sie unterhalten, unsere Songauswahl diskutiert. Aber dann erwies sich Charlie als mein bemerkenswertester und einfühlsamster Helfer, als es schließlich darum ging, dieses Album zusammenzustellen. Ich wollte nur die Essenz von dem, was wir hatten, herausdistillieren. Und es dauerte eine ganze Weile, bis wir nicht mehr auf hippe Soli oder etwas schräger gespielte Melodien fixiert waren (obwohl in ihnen eine Menge wunderbarer Dinge passierten). Dies ist spontane Musik, die aus dem Stegreif und ohne jegliche Vorbereitung entstand.

Wenn man einmal die Hingabe außer acht lässt, die wir dieser Musik unser Leben lang gewidmet haben und die wir natürlich gegen nichts in der Welt eintauschen würden. Es sind großartige Liedeslieder, gespielt von Musikern, die sich, zumindest meist, bemühen, die Originalbotschaft der Songs intakt zu lassen. Ich hoffe, man kann sie aus unseren Interpretationen noch heraushören.”

Keith Jarrett / Charlie Haden – Jasmine

Musiker: Keith Jarrett – piano / Charlie Haden – double-bass

Songs: For All We Know / Where Can I Go Without You / No Moon At All / One Day I’ll Fly Away / I’m Gonna Laugh You Right Out Of My Life / Body And Soul / Goodbye / Don’t Ever Leave Me

Pascal-Schumacher

PASCAL SCHUMACHER & JEF NEVE “Face To Face”

Das Duo Pascal Schumacher & Jef Neve wurde für die Konzertreihe „Rising Stars“ nominiert, die von großen europäischen Konzerthäusern präsentiert wird.

Pascal-Schumacher
PASCAL SCHUMACHER & JEF NEVE "Face To Face"

Das zeigt zwei Dinge: Die Konzerthäuser der Gegenwart und ihr Publikum haben einen Horizont, der über das „Philharmonische“ weit hinausreicht.

Und der Jazz von Pascal Schumacher und Jef Neve ist von jenem alten, formelhaften Jazz-Idiom weit entfernt, das über Jahrzehnte die selbstverständliche Basis für Jam-Sessions bildete.

Der Jazz des Duos Schumacher & Neve ist keine „Museums-Musik“, bedient sich nicht eines nostalgischen Jazz-Idioms, sondern lädt dazu ein, die vielfältige musikalische Gegenwart mit den Ohren von erfindungsreichen Improvisatoren zu hören.

„Was wir machen, ist eigentlich gar kein Jazz“, sagt Pascal Schumacher. Kammermusik, Bühnenmusik für Tanz und Theater, ein Multimedia-Projekt wie die 2009 uraufgeführten „CTRL variations“ – all das gehört zu seinem weiten Horizont als Komponist, Interpret und Improvisator.

Als Referenzen nennt der Komponist Pascal Schumacher den innovativen europäischen Jazz von e.s.t., den Minimal-Music-Komponisten John Adams, die New Yorker Stilmix-Virtuosen von Bang On A Can, ebenso Pop/Rock/Electro-Formationen wie Radiohead und Coldplay. Außerdem sind auch Keith Jarrett, Claude Debussy, Erik Satie, Johann Sebastian Bach u.v.a. dabei, möchte man beim Hören der vorliegenden CD hinzufügen.

Apropos Bach: Jef Neve hat als Pianist die „Goldberg-Variationen“ genauso im Repertoire wie Schumanns „Dichterliebe“; sein eigenes 1. Klavierkonzert wurde 2009 uraufgeführt; und zugleich zeichnet er auf dem belgischen Radiosender VRT-Klara für eine wöchentliche Jazzsendung verantwortlich und gilt mit seinem Jef Neve Trio ebenso als Jazz-Ausnahmeerscheinung wie das Pascal Schumacher Quartet („Here We Gong“, ENJ-9537 2).

Ist das Resultat der Zusammenarbeit dieser beiden grenzüberschreitenden Musiker nun popaffine zeitgenössische Musik oder klassikaffiner Jazz?

Vermutlich all das zugleich und noch viel mehr – wobei es bei beiden Musikern angebracht ist, das Stichwort Filmmusik ins Spiel zu bringen; beispielsweise war Jef Neve 2007 mit einer seiner Arbeiten für den belgischen Regisseur Felix Van Groeningen zu den World Soundtrack Awards eingeladen.

„Filmmusik ist sowieso cooler zu schreiben als andere Musik“, sagt Pascal Schumacher – und vielleicht hört man das auch dieser CD ein wenig an: Plötzliche Schnitte und Szenenwechsel und zugleich ein langer, ruhiger und manchmal überraschende Wendungen nehmender Fluss von Farben, Bildern, Stimmungen und Assoziationsmöglichkeiten.

Sergio-Cammariere

Sergio Cammariere – Carovane

Sergio-Cammariere
Sergio Cammariere - Carovane
Das letzte Lebenszeichen von Sergio Cammariere hierzulande war die Compilation mit dem fürwahr untertriebenen Titel „Cantautore piccolino“, denn der italienische Sänger, Komponist und Pianist ist ein großartiger Musiker und wundervoller Poet.

Mit „Caravone“ gibt es nun endlich wieder ein neues Studioalbum, mit dem sich der Mann aus Kalabrien einmal mehr scheinbar mühelos zwischen gediegenen Chansons und feinfühligem Jazz bewegt.

Selbst wer kein Italienisch versteht, kann sich der melodramatischen Wucht und dem poetischen Zauber seiner Songs kaum entziehen.

Sein leichtes aber ungemein präzises Pianospiel überzeugt bei den 13 neuen und höchst abwechslungsreichen Songs ebenso wie seine sanft-dunkle Stimme.

Im letzten Jahr reüssierte Cammariere noch auf dem Jazzfestival in Den Haag und gab in Barcelona im Rahmen eines Songwriterfestivals ein denkwürdiges Klaviersolokonzert.

Außerdem wurde er auf dem Filmfestival in Genua für den Soundtrack zu „Fuori Uso“ (Regie: Francesco Prisco) ausgezeichnet.

Mit „Carovane“ setzt dieser „Cantautore grandissimo“ nun seine internationale Karriere mit einem erwartungsgemäß spektakulären Album fort.

The Italian Job

V.A. – The Italian Job

The Italian Job
V.A - The Italian Job

Der Albumtitel dieser Blue-Note-Compilation ist einer flotten Kriminalkomödie aus dem Jahr 1969 entlehnt, in der sich Michael Caine rasante Verfolgungsjagden im Mini lieferte.

Rasant ist auch die vorliegende Zusammenstellung, die demonstriert, über was für hochkarätige Jazzmusiker Italien verfügt.

So liefern sich Paolo Fresu und Fabrizio Bosso ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Trompetenspiel: Bosso – auch bei High Five federführend – ist sicherlich der temperamentvollere, Fresu jedoch der profundere.

Zu den weiteren klangvollen Namen, mit denen dieser abwechslungsreiche Streifzug durch den zeitgenössischen Jazz Italiens aufwartet, gehören Stefano Di Battista, Flavio Boltro und Gianluca Petrella.

Doch nicht nur außergewöhnliche Instrumentalisten geben sich hier die Ehre, mit Alice Ricciardi ist auch eine Jazzsängerin von internationalem Format mit von der Partie.

Einer der außergewöhnlichsten Beiträge stammt von der Formation Funk Off, eine Marching Band aus Umbrien, die mit ihrem New-Orleans-Sound à la James Brown schon Festivals in ganz Europa erobert haben.

Another brilliant job by Blue Note!

V.A. – The Italian Job – TRACKLISTING

01 Zoogami – Fabrizio Bosso
02 Il Cielo In Una Stanza – Various Artists
03 Kosmopolites – Paolo Fresu
04 Doctor K – Flavio Boltro
05 Give Me The Simple Life – Alice Ricciardi
06 Jazz Has Just Left The Building And Now Is Fightin – Gianluca Petrella
07 Romeo & Juliet – Stefano Di Battista
08 Fragole/Monodic (Medley) (Live) – Franco D’Andrea Quartet
09 Roberto Strepitoso – Paolo Fresu
10 Follow The White Rabbit – Funk Off
11 You’ve Changed (Instrumental) – Fabrizio Bosso
12 Moto Perpetuo – Paolo Fresu Devil Quartet
13 Epilogo – Giuseppe Emmanuele
14 Five For Fun – High Five

Paolo-Fresu

PAOLO FRESU Quintet

Paolo Fresu, an eclectic and really gifted artist, is the most famous Italian trumpet-player in the world and is offering us another amazing album, this time connected with the cinema: “7/8” is the soundtrack of the last Stefano Landini’s movie.

Paolo-Fresu
PAOLO FRESU Quintet 'The original soundtrack of the Stefano Landini’s movie'

The title “7/8” (sever eighth) is referred to the jazz tempo, the musical genre inspiring the whole project.

Here relationship between music and images are really closed in such a way that each frame is completed by the notes, and the vice-versa losing the border lines.

But music, poetic and involve, is also living by itself and is able to pass on amazing emotions and to stir up reflection moments.

Paolo Fresu and his Quintet have been also involved in the shooting. Three songs played in a perfect synch are included in the story, they are performed by Ettore Fiovanti, Roberto Cipelli, Attilio Zanchi Tino Tracanna next to Paolo Fresu: Gio‘ Cervi’s Ballad (Set session), Gio‘ Cervi’s Blues (Set session) e Gio‘ Cervi’s Anatole (Set session).

„Recording the music for “7/8” was a real challenge for me
The challenge of the production time (they were really close in the hot summer of 2006 with thousand concerts and travels) but above all a language challenge.

7/8 is a story set during the fascism period – II World war – when jazz was just moving his first steps in Italy with Ellington sounds hidden among the songs allowed by the regime.

The challenge was also to record a soundtrack that was not set in those years but in the following decade and inspired by Miles Davis
I hope it worked out and I hope I didn’t twist the spirit and the historical direction of this movie

It’s a soundtrack inspired by a story where the music becomes a telling and begins a fascinating trip helped by images and characters who appears and disappears through the opera.

All this is interpreted by my Quintet with whom I’ve had the honor to share great musical experiences.“ Paolo Fresu – 01.2010

Some words about the movie: A David di Donatello and a Coppa Volpi at the “Mostra del Cinema” in Venezia “7/8” is the fist movie about Italian jazz in the 40es.

Dramatic, enthralling and full of great Italian interprets (Roberto Citran, Ernesto Mahieux, Fabrizio Nicastro) the movie tells about the censorship and the mistrust that surrounded actors and musicians in the Italian jazz world during the fascism. It’s enough to think that the jazz was seen as a menace for the italic melody.

For further information: http://www.setteottavi.net/

PAOLO FRESU Quintet Tracklist

Ascensore Per Il Paradiso
Gio‘ Cervi’s Blues (Studio session)
When Dad Is Coming
Gio‘ Cervi’s Ballad (Studio session)
So!
Dark Theme
Cool Blues
Free Up
Gio‘ Cervi’s Anatole (Studio session)
Gio‘ Cervi’s Ballad (Set session)
Sette Ottavi
Nightingale Song
Gio‘ Cervi’s Blues (Set session)
The Shooting
Gio‘ Cervi’s Anatole (Set session)

Original Music composed and arranged by PAOLO FRESU

PAOLO FRESU Quintet

Paolo Fresu: trumpet and fluehorn
Tino Tracanna: tenor and soprano saxophone
Roberto Cipelli: piano
Attilio Zanchi: bass
Ettore Fioravanti: drums
Max Carletti : special guest on guitar

Next gigs PAOLO FRESU Quintet

30 gennaio BARI Paolo Fresu Quintett
2/3/4 febbraio MILANO BLUE NOTE – Paolo Fresu Quintett
13 febbraio MORTARA (PV) Paolo Fresu Quintett

Klazz-Brothers-Chopin-Lounge

Klazz Brothers feat. David Gazarov – Chopin Lounge

Die Klazz Brothers feat. David Gazarov gratulieren Frédéric Chopin zum 200. Geburtstag.

Klazz-Brothers-Chopin-Lounge
lazz Brothers feat. David Gazarov – Chopin Lounge

Seit 1999 beweisen die Klazz Brothers, wie gut sich Klassik, Jazz und kubanische Musik miteinander verstehen.

Für die acht Alben, die seit 2002 bei Sony Music erschienen sind, wurde das Trio u.a. zweimal mit dem ECHO-Preis in der Sparte „Klassik ohne Grenzen“ sowie mit einer Grammy-Nominierung ausgezeichnet.

Nach „Classic Meets Cuba“ und „Mozart Meets Cuba“ gratulieren David Gazarov (Klavier), Kilian Forster (Bass) und Tim Hahn (Schlagzeug) nun auf ihrer neuen CD „Chopin Lounge“ dem polnischen Klaviergenie Frédéric Chopin zum 200. Geburtstag.

Der deutsch-armenische Jazz-Pianist David Gazarov hat dafür bekannte und hochvirtuose Stücke aus dem riesigen Schaffen von Chopin (1810 – 1849) ausgewählt, arrangiert und mit eigenen Chopin-Reminiszenzen komplettiert.

Gleich für das Entrée in die „Chopin Lounge“ hat Gazarov dem berühmten und humorvollen „Minutenwalzer“ mit lateinamerikanischen Rhythmen neuen Schwung verliehen: In Anlehnung an eine Gräfin als Widmungsträgerin heißt das Stück jetzt „Contessa spoke Latin“. Von Nocturnes über Mazurken bis zu Etüden und Préludes reicht der Bogen, der bei den Klazz Brothers anspruchsvoll und überraschend frisch gespannt wird.

Der „Grande Valse brilliante“ op. 18 liebäugelt als „Mambolypso 18“ mit Mambo und Calypso. In einem Prélude spielen die drei Musiker ihre improvisatorischen Jazz-Künste aus – wenn die melodischen Phrasen im besten Bebop-Stil weitergedacht werden.

Und auch die schwierige Etüde op. 10 Nr. 6 verblüfft in ihrer Mischung aus romantischer Emotionalität und Jazz-Balladen-Feeling. Melancholisch zart zeigt sich dagegen „Eternal Code of Love“, dem Chopins Impromptu Nr. 4 zugrunde liegt und zu dem Gazarov eine neue Melodie hinzukomponiert hat. Von Chopins zärtlicher Ausdruckswelt hat sich Gazarov zudem für seine bereits 1993 komponierte, aber nun erneut überarbeitete Bossa Nova-Elegie „Sunny Teardrop“ inspirieren lassen.

Klazz Brothers feat. David Gazarov – Chopin Lounge Konzerte:

27.02.10 Berlin, Ernst-Reuter-Saal ((Chopin Lounge feat. David Gazarov)
28.02.10 Oberhaching, Bürgersaal (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
11.03.10 Landshut, Salzstadl (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
12.03.10 Hilpoltstein, Realschule (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
13.03.10 Murnau, Kultur- und Tagungszentrum (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
14.03.10 Kitzingen, Synagoge (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
21.03.10 Schieder-Schwalenberg, Kirche (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
22.03.10 München, Künstlerhaus (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
29.03.10 Hannover, Jazzclub (Chopin Lounge feat. David Gazarov)
08.04.10 Dresden, Coselpalais (Chopin Lounge feat. David Gazarov)
10.04.10 Görlitz, Theater (Chopin Lounge / David Gazarov solo)
14.04.10 Ottenstein, Kultur im Hahn (Chopin Lounge feat. David Gazarov)
26.05.10 Seelze, Hann. Volksbank- KompetenzCenter (Chopin Lounge feat. David Gazarov)
14.08.10 Klütz, Schloss Bothmer (Chopin meets Cuba)

LEE-KONITZ-NEW-QUARTET

LEE KONITZ NEW QUARTET – „Live At The Village Vanguard“

Die Beziehung zwischen Lee Konitz und dem Trio Minsarah begann vor einigen Jahren in Köln, wo Lee fast 20 Jahre lang lebte, bevor er in die USA zurückging.

LEE-KONITZ-NEW-QUARTET
LEE KONITZ NEW QUARTET – "Live At The Village Vanguard"

Lee hat das internationale Trio des deutschen Pianisten Florian Weber, des US-Bassisten Jeff Denson und des israelischen Schlagzeugers Ziv Ravitz bei Konzerten gehört und war unmittelbar tief beeindruckt.

Die vier begannen gemeinsam in Deutschland und vor allem den USA aufzutreten, die erste CD wurde im Systems Two Studio in Brooklyn aufgenommen (ENJ-9492 Deep Lee).

Lee wusste schnell, dass er hervorragende, aufregende Partner gefunden hatte, die ihn das Material, über das er sein Leben lang improvisiert hatte, mit neuen Ohren hören ließen.

Für den Auftritt im Village Vanguard in New York – wohl mit Recht der berühmteste Jazz-Club der Welt – probte das Quartett in Lees Wohnung an der Upper Westside.

Dabei meinte der mit viel trockenem Humor begabte Konitz: „Lasst es uns als Quiz angehen. Wir fangen sofort an zu improvisieren, spielen keine Melodie und geben nur kleine Hinweise auf den Titel. Wer im Publikum zuerst kapiert, worum es sich handelt, soll den Finger heben und wir kaufen ihm einen Drink in der Pause.“

Und so wurde es auch weitgehend gehalten – dem Publikum gefiel es. Dieses Konzept befreite Lee in von zu strengen harmonischen Regeln und er konntes seinen unendlichen Einfallsreichtum an Melodien voll ausbreiten.

Schwierig wurde das Ratespiel fürs Publikum allerdings, als Jeff mit dem Bogen einen alten jüdischen Traditional strich: Darüber hatte Lee vor langer Zeit sein berühmtes Kary’s Trance geschrieben, das hier erst in den letzten Takten zitiert wird.

Lee hatte seinen letzten Auftritt im Vanguard im Jahr 1983, bevor er nach Europa ging. So wichtig waren ihm das neue Engagement und die Aufnahme, dass er nun sein Lieblingssaxophon aus Lennie-Tristano-Tagen, das er viele Jahre nicht mehr gespielt hatte, bei seinem alten sax doctor in Chicago gründlich überholen und in beste Form bringen ließ.

Er betont, dass die Aufnahme mit Minsarah unbedingt ein Höhepunkt in seiner langen Karriere ist.

Jahrzehntelang hatte er keine feste eigene Gruppe, dies aber sei nun das Lee Konitz New Quartet. Lee Konitz hat sich auch über das begeisterte „Welcome Home“ gefreut, das ihm die New Yorker Presse und das enthusiastische Publikum bereiteten. Am zweiten Abend des eine Woche dauernden Engagements brachte das Feuilleton der New York Times eine halbe Seite darüber.

„Besides making elegant use of Konitz’s alto, the group’s music is richly textured and often wonderfully evocative, a celebration of cultural diversity and thematic exploration.“ – The Washington Post

LEE KONITZ NEW QUARTET Live:

03.03. München (Trio)
05.03. Düsseldorf (Trio)
07.03. Haan (privat)
11.03. Frankfurt
12.03. Bremen
13.03. Heilbronn
14.03. Graz
15.03. Wien
17.03. Osnabrück (Trio)
29.03. Paris
30.03. Zürich

Nigel-Kennedy-SHHH

Nigel Kennedy – Shhh!

Seit Jahrzehnten ist Kennedy einer der weltweit führenden Violinvirtuosen und das nicht nur mit klassischem Repertoire.

Nigel-Kennedy-SHHH
Nigel Kennedy "SHHH" Album

Schon während seines Studiums an der renommierten New Yorker Juilliard School besuchte er nicht nur den üblichen Unterricht, sondern spielte zum Schrecken der Dozenten mit Jazz-Altmeister Stéphane Grappelli um die Wette.

„Ich bin von Natur aus ein Improvisator“,so der Geiger. Das beweist er auf’s Faszinierendste mit seinem neuen Album Shhh! ein Gemeinschaftswerk seines Quintetts und Sänger Boy George.

„Ich schrieb den Song, der dem Album seinen Namen gab, in relativer Stille“, so Kennedy. „Weil er entsprechend ruhig ausfiel, dachte ich über einen Titel nach,der gleich eine Art Gebrauchsanweisung für den Geräuschpegel der Umgebung mitliefern sollte. Wenn in einem Club ruhige Songs gespielt werden, gibt es immer eine bescheuerte Gruppe von Leuten, die sich laut unterhält, bis sie von jemandem mit einem ’Shhh!’ um Ruhe gebeten wird.“

Kennedy bietet mit dem Album, das stilistisch in die Kategorie Electric Jazz gehört, eine immense Weiterentwicklung seiner Kunst und der seines Quintetts, mit dem er 2009 A Very Nice Album vorlegte.

Offenheit jeder Stilrichtung gegenüber ist, wenn man so will, das Geheimrezept, mit dem Kennedy, der seit Jahren in Polen lebt, nicht nur mit schlafwandlerischer Sicherheit immer wieder neue Musik kreiert, sondern auch große Künstler zu Partnern macht.

So Boy George im Song Riverman – eine Nummer in Tom-Waits-Manier, die zeigt,dass auch für diesen Sänger seit den Tagen von Culture Club eine große Entwicklung stattgefunden hat!

Nigel Kennedy im Interview am 3. März 2010

1. Ist der Titel Ihrer neuen CD SHHH! eine Aufforderung zur Ruhe oder eine Aufforderung zum konzentrierten Zuhören?

Nigel Kennedy: Es steckt ein bisschen von beidem drin. Ich schrieb den Song, der dem neuen Album seinen Namen gab, in relativer Stille und weil er entsprechend ruhig ausfiel, dachte ich über einen Titel nach, der gleich eine Art Gebrauchsanweisung für den Geräuschpegel der Umgebung mitliefern sollte, in dem er gehört werden kann. SHHH! ist geradezu perfekt dafür. Aber geht auch auf meine Beobachtungen bei Konzerten von Jazzbands und Improvisationsensembles in Clubs zurück. Wenn dort ruhige Songs gespielt werden, gibt es immer eine bescheuerte Gruppe von Leuten, die sich überaus laut unterhält, bis sie von jemandem im Publikum mit einem schrillen ?Shhh!? um Ruhe gebeten wird.

2. Wie haben Sie Boy George dazu bewegen könne, den Song Riverman in Tom Waits-Manier zu interpretieren?

Nigel Kennedy: Ich musste ihn gar nicht groß um diese spezielle Art der Gesangsinterpretation meines neuen Songs bitten. Er kam ins Studio und sang den Song ohne Anweisung von mir ziemlich schnell ein. Er hat sich seit den Karma Chameleon-Tagen mit seiner Band Culture Club als Persönlichkeit ganz offenbar enorm weiterentwickelt. Boy George hat eine Menge mehr Lebenserfahrung als viele seiner Zeitgenossen und die hat einen Einfluss auf seinen Gesang in Riverman.

3. Markiert das neue Album für Sie eine weitere Facette Ihrer ohnehin schon vielseitigen Karriere?

Nigel Kennedy: Ja, denn sie ist eine Weiterentwicklung meiner CD A Very Nice Album, die im letzten Jahr erschien. Wenn man so will, leuchtet die neue CD die vielschichtigen Möglichkeiten meines Jazzquintetts noch ein bisschen weiter aus. Damit passt sie ganz hervorragend in meine Reputation eines vielseitigen Musikers. Und deswegen ist auch Boy George auf der CD zu hören. Ich kann, wenn ich will, alles und mit jedem spielen, weil ich mir eine Offenheit gegenüber jedermann bewahrt habe, was meine Auffassung vom Musikmachen generell spiegelt.

4. Sie werden im April und Mai 2010 Ihr Bach-Ellington-Programm in 17 deutschen Städten präsentieren. Welche Parallelen gibt es zwischen Bach und Duke Ellington?

Nigel Kennedy: Die Verbindung zwischen Ellington und Bach ist der ausgeprägte Reichtum an Harmonien der beiden Komponisten. Darin liegt deren jeweilige Stärke begründet. Ihre Art der Orchestrierung ist eine weitere Parallele. In deren Kompositionen gibt es kaum Dopplungen, weil sie die Platzierung der Klangfarbe eines Instruments exakt planten. Die Klarheit und Präzision in der Präsentation ihrer Musik fasziniert mich.

5. Aus gegebenem Anlass wird zeitgleich zu SHHH! Ihre erfolgreiche CD Kennedy Plays Bach aus dem Jahr 2000 in einer Neuauflage wiederveröffentlicht. Welche Rolle spielt Bach in Ihrer Karriere?

Nigel Kennedy: Eine enorm große Rolle! Mein Studium mit Yehudi Menuhin glich einer Wegweisung Richtung Bach, weil Menuhin einer der tonangebenden Violinisten in der Bach-Interpretation war. Er trug viel zur weltweiten Popularität der Solosonaten von Bach bei. Für mich besitzt Bach seither jedes Element großartiger Musikkunst ? herausragende kompositorische Architektur, wunderschöne Melodien, starke Harmonien. Er wird immer ein Barock-Komponist bleiben, aber in meinen Augen überwindet sein Werk die Epochen, weil er Romantikern wie Chopin den Weg geebnet hat mit seinen Harmonien.

6. Bietet Bach Ihnen genügend Raum, um Nigel Kennedy sein zu können?

Nigel Kennedy: Wenn er keinen Platz für Individualismus bieten würde, wäre sogar Bach ein langweiliger Komponist trotz aller Vorzüge seiner Musik. Glenn Goulds Bach-Interpretationen sind nach wie vor populär, weil sie zur Hälfte auf Bachs, zur anderen Hälfte auf sein Konto gehen. Bach bietet mir genügend Platz, um meine eigenen Emotionen ausdrücken zu können, was mein eigentlicher Beweggrund für die Kommunikation mittels Noten ist.

7. Viele Bassisten benennen Bach als Einfluss wegen seines rhythmischen Verständnisses.

Nigel Kennedy: Davon besitzt er sicher eine ganze Menge, aber ich habe nicht den Kopf eines Bassisten. Ich bin mir nicht mal sicher, ob Bassisten überhaupt viel Gehirn besitzen! Nein, das war nur ein Scherz. Wie viel rhythmisches Verständnis in Bachs Musik liegt, zeigt sich während meiner kommenden Konzerte in Deutschland, weil ich sie sowohl mit dem Orchestra of Life als auch mit meinem Quintett bestreiten werde. In manchen Stücken wird das Quintett ein Teil des Orchesters, und weil es eher am Groove orientiert ist als das Orchester, tritt die rhythmische Finesse Bachs vielleicht ein Stück mehr in den Vordergrund.

8. Ist Ihr Bach-Ellington-Programm eine Reminiszenz an die Schnittmenge der beiden Komponisten oder eher eine Huldigung Ihrer eigenen Vielseitigkeit?

Nigel Kennedy: Ich würde die Programmgestaltung keine Huldigung, sondern eher eine Fortsetzung meines Wegs als Musiker nennen. Schon als Student sah ich keine Notwendigkeit darin, mich entweder für die Klassik oder den Jazz entscheiden zu müssen und jetzt ergäbe die Selbstbeschränkung erst recht keinen Sinn mehr. Ich finde es idiotisch, wenn Musiker nicht ihr Potenzial nutzen, in dem sie sich auf ein Genre festlegen lassen. Ich mag Bach, Bartók, James Brown, Brahms, Hendrix, Ellington, Chopin, Barock und Swing. Entsprechend gestalte ich meine Konzertprogramme.

9. Welches war Ihr bislang bizarrstes Konzerterlebnis?

Nigel Kennedy: Mein Brahms-Konzert für den britischen Botschafter in Washington. Eine Geigensaite riss, und meine Ersatzsaiten hatte ich im Hotel vergessen. Ich musste dem Publikum das frühe Ende des Konzerts mitteilen und blickte ausschließlich in glückliche Gesichter.

10. Ihr schönstes Konzerterlebnis?

Nigel Kennedy: Das erlebe ich immer, wenn ich den Kontakt zwischen meinem Publikum und dem Geist des Komponisten herstellen kann. Dann herrscht Magie im Konzerthaus.

Manu-Katche

Manu Katché – „Third Round“

Neue Runde, anderes Spiel. Auf seinem dritten Album für ECM präsentiert Manu Katché eine komplett neue Band, einen veränderten Sound: Elf durchlässig entspannte Stücke zwischen minimalem Funk, elegantem Pop und Jazz-Feeling.

Manu-Katche
Manu Katché "Third Round"

Der dezente aber grundsolide Druck, den die Perkussionsarbeit des Leaders gemeinsam mit Pino Palladinos punktgenauem Bass ausübt, inspiriert das gesamte Ensemble. Natürliche Harmoniefolgen tragen so eingängige wie zwingende Melodien. Die Stimmung schwankt zwischen träumerisch und tänzerisch, sucht eine imaginäre Schnittmenge zwischen Katchés langjährigen Bandchefs Jan Garbarek und Sting.

„Wenn ich meine Songs schreibe, habe ich die Musiker im Hinterkopf“, sagt der Drummer und Komponist. Als Gastgeber der populären ARTE-Musikshow „One Shot Not“, in der er seine Gäste häufig bei spontanen Jam-Sessions begleitet, hat er sein Sensorium für die speziellen Stärken bestimmter Musiker noch weiterentwickelt.

„Als ich den Kollegen vor der Aufnahme die Demos mit den Noten dazu präsentierte, erkannten sie manches Eigene wieder. Ohne sie imitieren zu wollen, habe ich ihnen die Sachen förmlich in die Finger geschrieben.“ Wie osmotisch die Stücke solche Anregungen aufnehmen, ist schon am klaren und dichten Bandsound zu spüren, der das Konzept seiner beiden früheren ECM-Alben konsequent weiter entwickelt.

„Ich sehe meinen musikalischen Werdegang als Kontinuum“, meint der Franzose, dessen Familie von der Elfenbeinküste stammt. Nach dem klassischen Studium am Pariser Konservatorium und Lehrjahren in den Bands von Popstars wie Sting und Peter Gabriel erschien vor fünf Jahren sein Debüt als Leader bei ECM, bei dem er mit Jazz-Größen wie Jan Garbarek, Tomasz Stanko und Marcin Wasilewski zusammenarbeitete.

„Diesmal wollte ich wirklich etwas Anderes machen. Sobald man auch elektronische Texturen einbringt, um die Musik zum Fließen und Schweben zu bringen, kommt auch alles andere in Bewegung.“

„Third Round“ entstand im Dezember 2009 im Studio La Buissonne in Südfrankreich mit einem internationalen „Dreamteam“, wie es Katché begeistert ausdrückt: Den Pianisten Jason Rebello, schon Anfang der Neunzigerjahre Lichtgestalt der jungen Londoner Jazzszene, kannte Manu von den gemeinsamen Touren mit Sting. Auch Pino Palladino, dessen lupenreiner Groove die A-List des modernen Popgeschäfts – von D’Angelo bis John Mayer – versorgt, spielt mit Manu bei Sting, mittlerweile seit fünfundzwanzig Jahren. Kami Lyle aus Boston, Massachusetts, in unseren Breiten eher eine Neuentdeckung, ist für Manu eine alte Bekannte.

„Ich habe vor über zehn Jahren auf einem ihrer Alben gespielt. Sie ist eine gute Trompeterin, und sie singt mit dieser wunderbaren Stimme –wie ein kleines Mädchen oder wie eine naive Joni Mitchell. Trotzdem hat sie diesen Tiefgang, den ich in vielen afrikanischen Stimmen erkenne.“ Die beiden Norweger Tore Brunborg und Jacob Young schließlich hatte der Leader über die „Labelfamilie von ECM“ kennengelernt.

„Uns alle verbindet großes Vertrauen, Spaß und Lachen – und das zählt mehr als alles andere“, so Katché. „Es war mir wichtig, mit genau diesen Musikern zu arbeiten, obwohl es schwierig war, drei Tage zu finden, an denen wir alle Zeit hatten. Ich hätte jeden anrufen können: ‚Okay, hier ist das Material, fangen wir an.’ Aber das reicht nicht.“ Nicht umsonst bezeichnet sich Katché als „absoluten Perfektionisten“.

Was damit gemeint ist, erschließt sich beim Hören sofort: Perfekt ist hier vor allem die Balance. Schon „Swing Piece“ lebt von der klanglichen Weite des Pianos und dem satten Tenor von Tore Brunborg, unterstützt von einem dieser tiefgreifenden Grooves, die sich so nur durch das Zusammenspiel von Katché und Palladino ergeben.

„Une larme dans ton sourire” ist zwar die französische Übersetzung eines Songs von Meshell Ndegeocello („A Tear And A Smile“) und eine bewusste Hommage an die amerikanische Sängerin und Bassistin. Dennoch klingt die Komposition der Ballade nach originärem Katché. „Springtime Dancing“ mit der sensiblen Rhythmusgitarre von Jacob Young weckt nicht nur im „Manha de Carnaval“-Zitat des Klaviersolos brasilianische Reminiszenzen.

Sogar das melancholische „Stay With You“, gesungen und getextet von Kami Lyle – schon bei den ersten Worten wird klar, was Manu Katché an ihrer Stimme fasziniert – fügt sich organisch ins Gesamtkonzept. Ohnehin haben die Kompositionen eine sehr vokale Qualität.

„Die Melodien sind auskomponiert, aber im Studio lasse ich gern Raum für Variation. Wenn etwas Unerwartetes passiert – und seien es nur Kleinigkeiten – bin ich glücklich. Die Noten sind die Basis, nicht mehr. Nach der dritten Probe im Studio sah ich plötzlich, wie Manfred Eicher im Kontrollraum seine Arme bewegte, und da wusste ich, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Er erkennt immer den richtigen Moment. Wenn er sagt ‚Hör dir das mal an’, heißt das so viel wie ‚Mir gefällt es. Wenn es dir auch gefällt, sind wir fertig.’ Es ist großartig, so einen Produzenten zu haben.“

Dass der Leader, ohnehin ein Meister der Zurückhaltung, sich beim abschließenden „Urban Shadow“ komplett der Stimme enthält und nur seine Komposition sprechen lässt, wirkt wie ein diskretes Statement: Es ist eben ein sehr gelassenes Spiel, das hier in die dritte Runde geht …

MANU KATCHÉ wird am 18.03. (gegen 0:00 Uhr) mit seiner Band in der arte-Sendung „One Shot Not“ Stücke aus dem aktuellen Album spielen.

Manu Katché, drums; Tore Brunborg, saxophones; Jason Rebello, piano, fender rhodes; Pino Palladino, bass; Jacob Young, guitars; Kami Lyle, vocals, trumpet.

Manu Katché – „Third Round“ / VÖ: 19.03.2010
ECM Records [ LC : 02516 ] | im Vertrieb bei Universal

Lionel Loueke

Lionel Loueke „Mwaliko“

Der Gitarrist Lionel Loueke stammt ursprünglich aus dem kleinen westafrikanischen Staat Benin und ist in den letzten Jahren kometenhaft zu einem international bewunderten Jazzmusiker aufgestiegen.

Lionel Loueke
Lionel Loueke "Mwaliko"

In den letzten beiden Jahren, 2008 und 2009, wurde er in den Kritikerpolls des Jazzmagazins Down Beat jeweils zum ultimativen Aufsteiger unter den Jazzgitarristen gewählt.

Sein nunmehr zweites Album für Blue Note, Mwaliko, das Folgewerk seines 2007 erschienenen, hochgelobten Labeldebüts „Karibu“, zeichnet sich durch ebenso innovative wie intime Duettaufnahmen mit Angelique Kidjo, Esperanza Spalding, Richard Bona und Marcus Gilmore aus. Zudem enthält es drei neue Tracks mit seinen langjährigen Trio-Partnern Massimo Biolcati (Bass) und Ferenc Nemeth (Drums).

Von seinem Mentor Herbie Hancock als „musikalischer Maler“ gelobt, zeichnet sich Loueke durch ein hervorragendes Harmonieverständnis, erlesene Melodien und fundierte Kenntnisse der afrikanischen Musik aus, während seine sich über Konventionen hinwegsetzende Gitarrentechnik einen warmen und assoziationsreichen Klang erzeugt. JazzTimes lobte Louekes Spiel als „clever in der Form und geschickt in der Ausführung. Seine vertraut klingende Melodik leitet sich ebenso von traditioneller afrikanischer Musik ab wie von seinem lebenslangen, intensiven Studium von Wahlverwandten wie Jim Hall und George Benson; seine Rhythmuswechsel sind schnell und stecken voller Überraschungen.“

„Karibu“, eingespielt mit seinem Trio und Herbie Hancock und Wayne Shorter als special guests, erntete reihum großes Lob bei den Kritikern. TIME bezeichnete das Album als „ein ausgelassenes Fest voller Freudensprünge, gespickt mit afrikanischem und brasilianischem Flair, wobei Loueke mit Scatgesang, Schnalzlauten und Gitarren-Percussion einen abgefahrenen Jazz erzeugt“. Die New York Times schwärmte von Loueke als „aufsehenerregend neue Stimme (…) von fesselnder Präsenz. (…) – einer der bemerkenswertesten Jazzkünstler seit geraumer Zeit.“

Neben seinen Aufnahmen als Leader sowie mit seinem Projekt-Trio Gilfema hat Loueke an einigen herausragenden Werken mitgewirkt, wie Terence Blanchards Grammy-nominiertem Album „Flow“ (2005) und Hancocks mit einem Grammy ausgezeichnetem „River: The Joni Letters“ (2008). Er tourte mit Musikern von Hancocks Band durch die ganze Welt und unterstützte aufstrebende Künstler bei ihren Aufnahmen, darunter der Bassist Avishai Cohen, die Schlagzeuger Francisco Mela und Kendrick Scott sowie die Sängerin Gretchen Parlato. All diese Erfahrungen haben auch Louekes vorbildliche Arbeit als Leader geprägt.

„Mwaliko“ kommt aus dem Suaheli und bedeutet „Einladung“, was Loueke näher erläutert. „Man kann den Titel auf zweierlei Weise betrachten: einerseits als Einladung an meine Freunde und Musikerkollegen, diese Aufnahmen als Duo zu machen, andererseits als Einladung an alle Hörer, die Musik einfach zu genießen. Ich wollte aber nicht nur Aufnahmen mit verschiedenen Leuten im Duett machen, sondern auch auf den Klang meines Trios zurückgreifen, weil es das eigentliche Zentrum meiner Musik bildet.“ „Mwaliko“ wird aber auch getragen von Louekes inspiriertem Mix aus akustischen und elektrischen Klängen: Stimmen mit Schichten harmonischer Effekte, Gitarren mit Nylonsaiten und wunderbaren, an Orgelsounds erinnernden Tremolo-Effekten sowie einer neuen maßgeschneiderten Rolf-Spuller-Gitarre, die auch ganz tiefe Basstöne erzeugen kann, was den recht spärlichen Duoaufnahmen raumgreifende Fülle verleiht.

Sein Gastspiel auf Angelique Kidjos Album „Djin Djin“ (2007) erwidert die ebenfalls aus Benin stammende Sängerin nun mit zwei afrikanischen Songs, die beiden Musikern viel bedeuten. „Wir kommen beide aus derselben Gegend und kennen uns schon unglaublich lang“, sagt Loueke über Kidjo. „Sie hat ein großartiges Rhythmusgefühl und eine unglaubliche Stimme, die so natürlich klingt, dass jegliche Overdubs überflüssig sind. Wir sind beide mit ‘Amio’ aufgewachsen, einem häufig gehörten afrikanischen Standard aus Kamerun. Und ‘Vi Ma Yon’ ist ein traditioneller Song aus Benin, dessen Ursprung unbekannt ist. Der Song handelt davon, wie wichtig es ist, Kinder zu haben. Wenn man viele Kinder hat, sei man reich, heißt es da – ein Umstand, dem ich heute nicht mehr beipflichten würde!“

Ähnlich wie Loueke hat auch der aus Kamerun stammende Richard Bona die Jazzwelt im Sturm erobert und mit seinem Bassspiel und Gesang für Aufsehen gesorgt. „Ich kenne Richard nun schon eine ganze Weile“, so Loueke, „und er ist definitiv einer der besten Musiker des Kontinents. Die Zusammenarbeit war prima, denn wir haben schon ein paar Mal zusammen live gespielt und diese Gigs waren echt gut. Genau dieses Gefühl wollte ich wieder heraufbeschwören.“ Bonas engelhaft trällernde Stimme erkennt man sofort und „Wishes” hat Loueke speziell für seinen Freund komponiert. „‘Wishes’ hat ein klassisches Element”, so Loueke. „Klassische Musik hat mich sehr beeinflusst und das zeigt sich besonders hier, aber natürlich bin ich kein Klassikmusiker, sodass mir Richards Stimme hier besonders wichtig war. Und wie er hier Fretless Bass spielt, das liebe ich einfach.“ Loueke über „Hide Life“, das zweite Duett mit Bona und Finale des Albums: „Dieser Song sagt, dass es manchmal besser ist, mit einem Lächeln zu kämpfen. Ein unbeschwerter Song. Manchmal muss man sich verstecken, um glücklich zu sein.“

Am Bass und Gesang glänzt auch Esperanza Spalding, die mit Loueke ebenfalls zwei Stücke aufnahm. „Mit ihr habe ich auch schon Konzerte gegeben, aber noch nie als Duo“, so Loueke. „Sie war mir wichtig, weil sie eine so starke Persönlichkeit hat und eine der wirklich neuen Stimmen unserer Zeit ist.“ Spalding prägt Louekes Komposition „Twins“, die bereits in einer orchestrierten Fassung auf dem Album „Gilfema + 2“ zu finden war. Das warme Klarinettenspiel der früheren Version ersetzen Loueke und Spalding durch einen akzentuierten, gleichwohl farbenprächtigen, wenn nicht sogar spirituellen Gesang. „Wir singen und spielen gleichzeitig. Und auch bei Esperanza erübrigen sich jegliche Overdubs. Sie singt in einer Tonlage, die sich vom Basslauf völlig unterscheidet, was wirklich nicht einfach ist. So hatte ich mir das vorgestellt. ‘Flying’ ist auch ein neuer Song, den ich mit diesen hohen Noten und dem Groove unbedingt mit ihr aufnehmen wollte.“

Mit dem jungen Ausnahmeschlagzeuger Marcus Gilmore widmet sich Loueke der Interpretation von Wayne Shorters „Nefertiti“. Gilmore, der Enkel des legendären Jazzers Roy Haynes, spielt in den Bands von Gonzalo Rubalcaba und Vijay Iyer, wobei er auf dem besten Weg ist, selbst ein Leader zu werden. „Ich hatte Marcus spielen sehen und war ganz angetan von dem Sound und dem Gefühl, das er für sein Instrument entwickelt hat. Man hört ihn plötzlich überall und das hat seinen guten Grund – er ist für seine jungen Jahre eben schon unglaublich reif. ‘Nefertiti’ ist das Ergebnis unseres ersten Zusammenspiels im Studio. Es ist der erste Take, den man hier hört. Als wir fertig waren, sagte ich, ‘Ok, das war’s, wir können nach Hause gehen. Was soll man auch noch groß tun, wenn einfach alles passt!“

Die drei mit seinem Trio aufgenommenen Stücke auf „Mwaliko“ demonstrieren jene „kapriziösen Bewegungen und schlangenhaften Grooves“, die Nate Chinen von der New York Times auch bei einem der jüngsten Auftritte dieses Dreigestirns bewunderte, wobei er betonte, dass ihre Musik von „wachsender Intimität und hohem Anspruch“ geprägt sei. Louekes „Griot“ etwa ist ein Musterbeispiel seines harmonietrunkenen Gesangs und pendelt locker zwischen Afropop, Brazil-Jazz und treibendem Swing.

Dass Loueke auch zwei Stücke seiner Bandkollegen berücksichtigt hat, spricht natürlich Bände. Biolcatis temperamentvolles „Shazoo“ spricht für die Kompositionskunst des Bassisten, die er 2008 auf „Persona“, seinem Debüt als Leader, demonstrierte (bei dem Loueke natürlich mit von der Partie war). Nemeths „L.L.“, unverkennbar Loueke gewidmet, erschien erstmals 2007 auf „Night Songs“, dem Debüt des Schlagzeugers – ebenfalls mit Loueke an Bord. Hier zeigt Loueke sein Können mit einer raffinierten Bassoktave, ein Effekt, den er auf „Mwaliko“ einige Male einsetzt.

Seine ersten musikalischen Ambitionen im Bereich des Jazz entwickelte Lionel Loueke bereits in Benin. Dann schrieb er sich am National Institute of Art an der Elfenbeinküste ein, um dort Jazz zu studieren. 1994 verließ er Afrika und setzte seine Jazzstudien an der American School of Modern Music in Paris fort. Ein Stipendium fürs Berklee College of Music führte ihn schließlich in die USA, wo er Massimo Biolcati und Ferenc Nemeth kennenlernte. Durch Jamsessions entwickelten die drei Musiker enge Beziehungen. Biolcati ist italienischer Abstammung, wuchs aber in Schweden auf, während Nemeth in Ungarn aufwuchs. Beide hatten ausgiebig afrikanische Musik studiert und waren auf Loueke aufmerksam geworden, als dieser begann, seine Jazztechniken mit seinen afrikanischen Wurzeln zu fusionieren.

Nach seinem Berklee-Abschluss wurde Loueke – gemeinsam mit Biolcati und Nemeth – am Thelonious Monk Institute of Jazz in Los Angeles angenommen und studierte dort unter der Ägide seiner großen Mentoren: Herbie Hancock, Wayne Shorter und Terence Blanchard. „Ich war hin und weg“, erinnert sich Hancock an den Moment, als er erstmals eine Bandaufnahme von Loueke hörte. „Ich hatte noch nie einen Gitarristen, dem ein guter Ruf vorausgeeilt war, auch so überzeugend spielen hören. Kein musikalisches Terrain schien hier tabu zu sein. Er schreckte vor nichts zurück!“

Schon bald nach seiner Zeit am Monk Institute konzentrierte sich Loueke ganz auf seine nylonsaitenbezogene Akustikgitarre, auf der er eine ganz eigenwillige Handschrift entwickelte. „Ich fühle mich mit der Wärme, die man mit Nylonsaiten erzeugen kann, eng verbunden, auch wenn der Sound nicht immer vollkommen akustisch klingt“, befindet der Gitarrist. Tatsächlich scheint Louekes Gitarrensound nicht rein akustisch, aber strahlt doch eine Unmittelbarkeit, Zärtlichkeit und Leidenschaft aus, die ihn zu einem der einflussreichsten Instrumentalisten auf der Weltbühne des Jazz machen – wenn nicht sogar weit darüber hinaus.

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Stacey-Kent_Raconte-moi

Stacey KENT – Raconte-moi…

Die amerikanische Jazzsängerin Stacey Kent hat Frankreich fest in ihr Herz geschlossen – und Frankreich wiederum die aparte Sängerin, die gleichwohl bei Kollegen, Kritikern und Fans in den USA und Europa als eine der außergewöhnlichsten Künstlerinnen ihrer Art geschätzt wird.

Stacey-Kent_Raconte-moi
Stacey KENT "Raconte-moi..."

Mit ihrem letzten Album „Breakfast On A Morning Tram“, das im Jahr 2007 zugleich ihr Blue-Note-Debüt markierte, hatte sie in Frankreich Platin erreicht und damit ihren bis dato größten kommerziellen Erfolg erzielt.

Von der französischen Kulturministerin war sie im Frühjahr letzten Jahres dafür sogar mit dem Orden für Kunst und Literatur (L’Ordre des Arts et des Lettres) ausgezeichnet worden. Dabei waren auf dem hochgelobten Album lediglich drei Songs in französischer Sprache zu finden: zwei Interpretationen von Serge-Gainsbourg-Chansons sowie „Samba Saravah“ aus dem Claude-Lelouch-Filmklassiker „Ein Mann und eine Frau“.

Seit ihrem 1997er Debütalbum „Close Your Eyes“ hatte sich Stacey Kent vor allem als erstklassige Interpretin des Great American Songbook hervorgetan, auf ihrem neuen Album „Raconte-moi…“ widmet sie nun ihr Ausnahmetalent voll und ganz dem französischen Liedgut.

Ein Dutzend Kompositionen – von ausgewiesenen Klassikern des Chansons bis hin zu wunderbaren Liedern hierzulande noch recht unbekannter Künstler – hat Stacey Kent ausgewählt und verwandelt diese mit Charme, Finesse und Verve in pointiert-moderne, bisweilen melancholische, doch stets bezaubernde Jazzballaden.

Den Auftakt macht die französische Version von Antonio Carlos Jobims Bossa-Nova-Klassiker „Águas de Março“, den Georges Moustaki 1973 unter dem Titel „Les eaux de Mars“ in Frankreich bekannt gemacht hatte. Unter den Fittichen von Stacey Kent bekommt dieses Lied eine wunderbare Leichtigkeit und ein pastellfarben-instrumentales Gewand.

Mit „Jardin d’hiver“, komponiert von Keren Ann und Benjamin Biolay, zwei der führenden Vertreter des Nouvelle Chanson, hatte die inzwischen verstorbene Gesangslegende Henri Salvador im Jahr 2000 ein überraschendes Comeback eingeleitet.

Die zarte Interpretation dieses wunderschönen Titels darf durchaus als Hommage an Salvador betrachtet werden. Mit „Au coin du monde“ hat Kent zudem noch ein weiteres Juwel von Keren Ann adaptiert.

Der Titelsong „Raconte-moi“ wie auch das als erste Single auserkorene „La Vénus du Mélo“ stammen von der jungen Sängerin Emilie Satt, die beide Titel exklusiv für Kent schrieb, aber kurioserweise ihre eigenen Songs in englischer Sprache singt.

Zu den weiteren jungen Talenten, die allesamt zu erklärten Fans von Stacey Kent gehören und exklusiv für die Amerikanerin ihr Können aufblitzen lassen, zählen Claire Denamur („Mi amor“), Pierre-Dominique Burgaud („Désuets“) und Camille D’Avril, die Kent einige Male mit Begeisterung live erlebt hatte und daraufhin den Songtext zu „Sait-on jamais?“ schrieb, den Jim Tomlinson dann einfühlsam vertonte. Stacey Kent demonstriert mit dieser Auswahl frischer und unverbrauchter Autoren auch ihr Gespür für die Reize und den Reichtum zeitgenössischer Musik mit dem Prädikat made in France.

Zu den weiteren Klassikern auf „Raconte-moi…“ zählen „C’est le Printemps“ (im Original „It Might As Well Be Spring“), ein durch Größen wie Frank Sinatra, Nina Simone und Blossom Dearie im Great American Songbook verewigter Standard, und das durch die legendäre Chansonsängerin Barbara berühmt gewordene „Le mal de vivre“.

Zu den Entdeckungen aus der prall gefüllten Schatzkiste französischer Chansons zählen dagegen das aus dem Jahr 1975 stammende „Les vacances au bord de la mer“ von Michel Jonasz und Paul Misrakis „L’etang“, das ursprünglich auf dem Soundtrack des 1958 gedrehten Films „Sans familles“ zu finden war. Umso erstaunlicher ist es, dass die zwölf Songs wie aus einem Guss wirken.

Stacey Kent versteht es wie wenige andere Künstlerinnen unserer Zeit, Gefühle in einem Song zu verdichten, eine besondere Stimmung zu erzeugen, ganz so, als wolle sie ihr Publikum ins Vertrauen ziehen, ihm ein Geheimnis mitteilen. Dass ihre wunderbaren Interpretationen in erstklassige Arrangements getaucht sind, dafür trägt vor allem ihr Lebensgefährte Jim Tomlinson die Verantwortung.

„Raconte-moi…“, daran besteht nicht der leiseste Zweifel, ist ein weiterer Meilenstein im Schaffen von Stacey Kent, die sich, mühelos zwischen Chanson und Jazz schwebend, ihre ganz eigene, genreübergreifende Kunstgattung frankophiler Klänge geschaffen hat.

Stacey Kent, die ursprünglich aus New Jersey stammt und heute in Colorado lebt, hatte sich schon in jungen Jahren für Jazz begeistert, aber auch für Filmkomödien und Musiker wie Neil Young und Cat Stevens. Nach einem Studium der vergleichenden Literaturwissenschaften an einem New Yorker College ging sie nach London und studierte an der Guildhall School of Music and Drama, wo sie ihren späteren Ehemann und Produzenten, den Jazzsaxophonisten Jim Tomlinson, kennenlernte.

Aus dieser Liaison erwuchs ein fruchtbares Künstlergespann, das zu einigen der schönsten Werke geführt hat, die der Jazzgesang des 21. Jahrhunderts bislang hervorgebracht hat. Stacey Kent hat sich dem Great American Songbook mit derselben Hingabe gewidmet wie der brasilianischen Musik, sie hat auf das Schaffen von Fred Astaire und auf die Songkunst von Richard Rodgers ganze Alben verwendet – all das ist auch entsprechend honoriert worden.

In den Jahren 2001 und 2002 wurde Stacey Kent bei den British Jazz Awards zur besten Jazzsängerin gewählt, während „The Lyric“, das Album ihres Mannes, auf dem sie als Sängerin glänzte, bei den BBC Jazz Awards 2008 zum Album des Jahres gekürt wurde. Ihr im Jahr 2003 veröffentlichtes Album „The Boy Next Door“ hatte sich bereits 35 Wochen in den amerikanischen Billboard-Charts gehalten.

Der endgültige kommerzielle Durchbruch erfolgte dann mit dem Wechsel zu Blue Note: „Breakfast On The Morning Tram“, zu dem übrigens der Schriftsteller und Booker-Prize-Gewinner Kazuo Ishiguro einige Songtexte beisteuerte, avancierte zum internationalen Bestseller und wurde 2008 für einen Grammy nominiert. Hierzulande steht das Album kurz vor der Auszeichnung mit einem zweiten German Jazz Award – ein Double, das für die sympathische Künstlerin auch in Deutschland der bislang größte Erfolg wäre.

Allein in Frankreich wurden von „Breakfast On A Morning Tram“ mehr als 150.000 Alben verkauft, was eine ausverkaufte Tournee nach sich zog, die in einem umjubelten Konzert im Pariser Olympia gipfelte. Doch Stacey Kents innige Beziehung zu Frankreich, die nun fast zwangsläufig zu „Raconte-moi…“ geführt hat, wurzelt auch in ihrer Familiengeschichte. Bereits ihr Großvater hatte lange Zeit in Paris gelebt.

Stacey Kent hat es ihm gleichgetan und selbst enorm viel Zeit in Frankreichs Hauptstadt verbracht. Wie sehr sie die französische Kultur mittlerweile verinnerlicht hat, dafür ist „Raconte-moi…“ ein strahlendes, ja ein superbes Beispiel. Für diese generationsübergreifende musikalische Großtat muss man Stacey Kent einfach ins Herz schließen, selbst wenn man nicht französischen Ursprungs ist.

Tord Gustavsen Ensemble Restored, Returned

Tord Gustavsen Ensemble „Restored, Returned“

„Never change a winning team“ – die Erfolgsformel des Mannschaftssports gilt in der Kunst gerade nicht.

Tord Gustavsen Ensemble Restored, Returned
Tord Gustavsen Ensemble "Restored, Returned"

Im Gegenteil: Wer nicht beizeiten auswechselt, wer sich nicht schon in der kreativen Hochphase der Veränderung stellt, droht zu stagnieren. Was gestern noch frisch und vital schien, kann morgen schon seine Kraft erschöpft haben. Also gilt es, rechtzeitig Neues zu wagen. Drei ausnehmend erfolgreiche Alben hat Tord Gustavsen mit seinem Trio bei ECM vorgelegt.

Mit „Changing Places“ tauchte er 2003 in eine melodische Welt ein, deren Poesie von Anfang an aus denkbar vielfältigen Quellen schöpfte: Aus Blues und Gospel, New Orleans Jazz und nicht zuletzt aus der Kirchenmusik seiner skandinavischen Heimat.

2005 folgte „The Ground“, noch konzentrierter, noch verinnerlichter, und weitere zwei Jahre später markierte „Being There“ eine Art Ankunft, den Abschluss einer Trilogie. Jede dieser Aufnahmen folgte ihrem je eigenen narrativen Bogen, der bewirkte, dass die Stücke einerseits für sich standen, andererseits jedoch immer als Teil eines großen Ganzen erschienen.

Mit „Restored, Returned“ schlägt der „ewige Geschichtenerzähler“ (Stuart Nicholson) nun ein neues Kapitel auf. Mats Eilertsen hat Harald Johnsen am Bass abgelöst, der Saxofonist Tore Brunborg erweitert die Gruppe zum Quartett; in einigen Tracks wächst es mit der Blues-getränkten Stimme Kristin Asbjørnsens gar zum Quintett an. Weniger an der Klangfülle eines solchen Ensembles ist der Norweger dabei interessiert als an der Vielfalt der Besetzungsvarianten.

So spielerisch wie konsequent erkundet er die Duo-, Trio- und Quartettkonstellationen, mit denen er jeweils unverwechselbare klangliche Situationen schafft.

„Ich hatte das nicht wirklich geplant“, sagt Tord, „es ergab sich so. In den letzten Jahren habe ich sehr viel Duos gespielt, sowohl mit Kristin als auch mit Tore. Die Durchsichtigkeit und Flexibilität solcher Dialoge spricht mich sehr an, und in den abstrahierten Wiegenliedern wie dem ersten und letzten Stück dieses Albums bekomme ich so genau den fragilen und doch beruhigenden Klang, der die Melodien leuchten lässt.“

Ausgangspunkt des Projekts war ein Auftrag des Vossajazz Festivals, bei dem sowohl gesprochene als auch gesungene Vokalaktionen einbezogen wurden. Für die gesungenen Parts hat Gustavsen Verse des englischen Dichters W. H. Auden aus dem Band „Another Time“ von 1940 ausgewählt. „Was mich sofort ansprach, als ich Audens Gedichte kennen lernte, war ihre Verbindung von Klarheit und Geheimnis. Ich möchte, dass sich die Lyrik in Verbindung mit Musik sofort erschließt, sie soll eine unmittelbare sinnliche Wirkung haben und zugleich zum nochmaligen Lesen, Nachdenken und –horchen einladen.“

Balladen und Hymnen, Minimalistisches und Folkloristisches, der Süden der USA und der Norden Europas: So heterogen sich die Tonfälle von Tord Gustavsens neuer Musik auf den ersten Blick ausnehmen mögen, so harmonisch schließen sie sich zur kohärenten musikalischen Erzählung zusammen. Einem Wiegenlied für Tore Brunborgs Tenorsax folgt ein improvisiertes Instrumentalduo, das sich später zum Trio entwickelt.

In „Lay Your Sleeping Head, My Love” betritt Kristin Asbjørnsens raue Stimme die Szene, und damit jener Gospel-Tonfall, der „Restored, Returned“ seine schwermütig-dunkle Note verleiht. „Ich mag es, wenn die Songs und Melodien eines Albums auch als einzelne Stücke bestehen können, wenn sie wie kleine ‚Mantras’ funktionieren“, sagt Gustavsen.

Gar nicht so leicht zu bestimmen, was die unbezweifelbare Geschlossenheit des neuen Albums eigentlich ausmacht. Der lyrische Ernst von Gustavsens Musik mag eine Rolle spielen, die Sparsamkeit seiner Arrangements. Vor allem aber jenes leise, nachdrückliche Singen, das ganz von Innen kommt. „Silence invades the breathing wood,/ Where drowsy limbs a treasure keep”, heißt es in W. H. Audens Gedicht „Restored, Returned“. Wer weiß, vielleicht wird dieser Schatz hier gehoben…

Pat Metheny Orchestrion

PAT METHENY „Orchestrion“

„Pat Metheny: The Orchestrion Tour”: Das ist gewiss die sonderbarste Überschrift, unter der jemals eine Tournee des bedeutendsten Jazzgitarristen unserer Zeit angekündigt wurde.

Pat Metheny Orchestrion
Pat Metheny Orchestrion

Wir kennen Musik von ihm in allerlei Kombinationen – mit der Pat Metheny Group, im Trio, im Duett mit Charlie Haden oder Ornette Coleman, bei Joni Mitchell, ja, selbst mit Orchesterbegleitung – und immer wieder solo.

Jeder, der Pat Metheny schon einmal im Konzert erlebt hat, weiß, dass sich dieser anscheinend ewig jungenhaft wirkende Musiker im quergestreiften Matrosen-Sweatshirt gerne auch mal alleine vorn an die Bühnenkante setzt und unvermittelt auf der akustischen Gitarre loszuklampfen beginnt, als säßen wir alle ums Lagerfeuer. In solchen Augenblicken öffnet sich über jedem Konzertsaal dieser Welt in der Decke ein imaginäres Loch, durch das der weite Himmel von Missouri sein Sehnsuchtslicht hinabgießt.

Die Musik versetzt uns in jene Jahre, in denen Pat Metheny hinter dem elterlichen Haus in Lee’s Summit mit seiner Gitarre im Garten saß, Läufe und Akkordprogessionen übte und offene Stimmungen und Voicings ausprobierte. Stundenlang, bis ihm die Augen zufielen.

Pat-Metheny-Fans wissen natürlich, dass in der Brust dieses Landeis aus dem Heartland of America auch das Herz eines brillanten Jazzmusikers schlägt – und das eines Sound-Futuristen. Auf seinem heiß geliebten Gitarrensynthesizer produziert Metheny neben virtuosen und ausgiebigen Soli auch orchestral aufgefächerte Klänge. Aber Orchestrion? Ein Orchestrion ist das blanke Gegenteil des Solospiels – und zugleich dessen Apotheose.

Im 19. Jahrhundert entwickelten ein paar Tüftler im Schwarzwald und in Sachsen monströse mechanische Musikinstrumente, die den Bläserklang eines ganzen Orchesters wiedergeben konnten. Die Ungetüme standen in Hotelhallen und anderen großen Sälen, sie wurden erst per Kurbelantrieb in Gang gesetzt, später mit Motorkraft, und was sie spielen sollten, gaben ihnen Lochkarten vor. Im frühen 20. Jahrhundert gelang es den Instrumentenerfindern sogar, eine oder mehrere Geigen einzubauen, die mechanisch gestrichen wurden. Die Erfindung der Schallplatte war dann des Orchestrions rascher Tod.

Was Pat Metheny bewog, diese schöne Leich’ aus dem Friedhof überlebter Instrumente zu neuem Leben zu erwecken, liegt auf der Hand. Er hat doch schon mit allen Musikern zusammengespielt, deren Stimme im Jazz etwas gilt. Warum da nicht einmal ein musikalisches Universum erschaffen, in dem alle Stimmen – seine eigenen sind? Methenys Orchestrion enthält neben Bass, Gitarre, Marimba und Percussion noch etwa 20 weitere mechanische Instrumente. Gebaut hat es ein kleiner Handwerksbetrieb in den USA.

Die Kontrolle über die Musik liegt vollständig in Methenys Händen. Von der E-Gitarre aus steuert er Software und mehrere Computer, die wiederum befehligen ein paar Roboter, und die spielen die Instrumente dann genau so, wie Metheny es will. Auf der Bühne steht auch ein Klavier, das sich, entsprechend programmiert, selbst spielt, und eine Flaschenorgel, deren Sound dem der Pfeifenorgel ähnelt.

Noch weiß keiner, wie das alles klingen wird, was Metheny da von neun Assistenten (!) auf die Bühne wuchten, einrichten und überwachen lässt, aber schon jetzt kann man sagen: So etwas gab es noch nie.

Seien wir also gespannt auf einen scheinbar unendlich vervielfachten Metheny-Sound in allen Klangfarben des Regenbogens. So, als würde Beethoven alle Instrumente in seinen Sinfonien selber spielen, ohne Dirigenten, ohne Orchestermusiker, ohne interpretatorischen Eigensinn. Megaloman? Vielleicht.

Aber Pat Metheny ist ein Perfektionist, und das heißt bei einem Jazzmusiker, dass er bei aller Kontrolle unbedingt Freiräume für Improvisation behalten, das Spontane aus der Performance also keineswegs ganz tilgen wird. Technologisch wagt sich Metheny hier auf absolutes Neuland vor, und Schaulustigen verspricht er exquisites Futter für die Augen.

Dennoch ist es ein kluger Schachzug, bei dieser JAZZNIGHTS-Tournee durch die schönsten Konzerthäuser des Landes nicht allein aufs Orchestrion zu setzen. Metheny ahnt vielleicht das Risiko, sein Publikum durch die schiere Menge der Klänge zu erschöpfen. Womöglich fürchtet er selbst die Manegenluft des allzu Zirzensischen. Als Gegengabe bietet er deshalb am selben Abend auch Gitarrenmusik solo an, unverstellt von der anzunehmenden Wucht des computertechnisch Möglichen. In der Intimität der sechs, zwölf oder wieviel auch immer Saiten, die seine Sonderanfertigungen aus den besten Gitarrenwerkstätten der Erde haben, wird aus dem Bändiger der 25 mechanischen Instrumente dann buchstäblich im Handumdrehen wieder der begnadete Geschichtenerzähler, der uns mit diskret verstärkten akustischen Klängen Raum und Zeit und Technik vergessen lässt. Und wo hätte es das je gegeben: dass Beethoven die Neunte spielt und dann noch, sagen wir, die Sonate „Les Adieux“ oder Opus 111.

PAT METHENY „Orchestrion“ Tourtermine:
23.02.2010 – München, Philharmonie
02.03.2010 – Berlin, Philharmonie
03.03.2010 – Hamburg, Musikhalle
04.03.2010 – Bremen, Glocke
06.03.2010 – Köln, Philharmonie
08.03.2010 – Dortmund, Konzerthaus
10.03.2010 – Frankfurt, AOF
11.03.2010 – Baden-Baden, Festspielhaus

Damit Sie sich auch einen optischen Eindruck dieses faszinierenden Projekts machen können, finden Sie nachstehend den Streamlink:
http://www.nonesuch.com/media/videos/pat-metheny-introduces-orchestrion