WOLVES IN THE THRONE ROOM – Thrice Woven

Raserei, Epik und grandiose Melodien formen nur wenige Bands so gekonnt zu einem prachtvollen Ganzen wie die Amerikaner Wolves In The Throne Room, die mit ihrem nunmehr sechsten Album erneut ein Werk voller erhabener Vehemenz und schroffer Schönheit geschaffen haben.

WOLVES IN THE THRONE ROOM – Thrice Woven

Mit „Thrice Woven“ geht es wieder auf Wanderschaft in finstere Wälder, auf nebelumhüllte Gipfel und an die Küsten der stürmischsten Ozeane. Die Musik peitscht dir die frostige Gischt um die Ohren, während der Orkan an Stärke gewinnt. Wolves In The Throne Room verstehen sich auf großes Black-Metal-Kino, das seine Geschichten mit viel Dramatik und Pathos zu erzählen weiß.

Dabei inszenieren sie ihre mystischen Sagen pointiert und gewohnt detailreich. Schon der knapp 10-minütige Opener „Born from the Serpent’s Eye” glänzt mit allen Trademarks, die sich die Truppe aus dem rauen Nordwesten der USA über die Jahre hinweg angeeignet hat. So werden Blastbeats und schneidende Gitarren von sakralen Keyboards, akustischen Farbtupfern und sphärischen Chören begleitet, was so für äußerst abwechslungsreiche Spannungsbögen sorgen.

An passender Atmosphäre mangelt es „Thrice Woven“ sicher nicht. Hierzu tragen auch die prominenten Gastmusiker bei, die sich die Wölfe in ihren Thronraum eingeladen haben. Während Neurosis-Urgestein Steve Von Till in „The Old Ones Are With Us” mit seiner gewohnt knarzigen Stimme den Winter vertreiben darf, ist es vor allem die schwedische Künstlerin Anna Von Hausswolff, die mit ihrem glockenklaren Organ mehr als einmal für musikalische Ausrufezeichen sorgt.

Wolves In The Throne Room stehen auch Anno 2017 für Black Metal mit höchstem künstlerischen Anspruch. Mit „Thrice Woven“ fügen sie ihrem Schaffen ein weiteres Highlight hinzu, das seinen zeitlosen Reiz über die Jahre konservieren wird.

WOLVES IN THE THRONE ROOM – Thrice Woven (Artemisia Records / Cargo)

(Jens)