XAVIER NAIDOO „Alles kann besser werden“

Manchmal braucht es nur wenige Worte um eine Situation zu beschreiben oder Motivation für ein Weiterkommen auszulösen. Eine solche rhetorische Fähigkeit hat Deutschlands bekanntester Soulsänger Xavier Naidoo im letzten Jahrzehnt seiner Karriere hinlänglich bewiesen. Nun folgt mit der Single „Alles kann besser werden“, eine weitere Kostprobe dieses Talents.

Xavier Naidoo
Xavier Naidoo

Vier Jahre nach seinem letzten Album „Telegramm für X“ erscheint am 09.10.09 sein mittlerweile viertes Studioalbum „Alles kann besser werden“, das auch diesmal mit einer Steigerung aufwarten wird. Auf dieses Dreifach-Album packte der Mannheimer mehr als 30 Songs, die sowohl aktuelle Themen, als auch emotionale Lebensumstände ansprechen. Die gleichnamige Single, die eine Woche nach Veröffentlichung des Albums erscheinen wird, ist eine treffende Situationsbeschreibung, die uns in Zeiten von Wahlversprechen und Krisenstimmung bewegt.

Harmonische Melodien und ein groovender Beat begleiten den Song in der Albumversion, der mit Klavieruntermalung und ruhiger Intonation die optimistische Grundstimmung unterstreicht. „Alles kann besser werden“ ist ein Versprechen, aber auch die eindringliche Bitte an alle nicht aufzugeben.

Neben der Albumversion, wird es noch eine zusätzliche Rap-Variante geben, die in der Originalversion von Milan Martelli stammt, der bereits sein Können bei Künstlern wie Azad zeigte. Auf dieser Grundlage produzierte der Musiker Patrice einen speziellen Mix, dem Megaloh mit seiner Stimme eine weitere, sprachliche Dynamik verleiht.

XAVIER NAIDOO BIOGRAFIE

Seit mehr als zehn Jahren wird über den Sänger, Songwriter, Firmeninhaber, Mitbegründer der Söhne Mannheims, Mitglied der Brothers Keepers, Autonarr und Dozent an der Popakademie Xavier Naidoo immer wieder rege diskutiert.

Xavier Naidoo
Xavier Naidoo
In den Medien, in unterschiedlichen Foren und auch mal im heimischen Wohnzimmer treffen Fans und Kritiker zum Schlagabtausch aufeinander. Dabei reicht die Alterspalette vom Teenager bis zu den Großeltern. Und wollte man versuchen, diese Gruppe zahlenmäßig zu benennen, müsste man wohl die Hilfe eines Marktforschungsinstituts in Anspruch nehmen. Aber was ist es, das eine solche Faszination bei so vielen unterschiedlichen Menschen jeden Alters auslöst, wenn es um den Mannheimer geht?

Vielleicht findet sich eine Begründung bei einem Blick auf seine Persönlichkeit. Sein Privatleben ist das, was das Wort beinhaltet, „privates Leben“, und dies stellt er nun mal nicht ins Rampenlicht. Sein Glaube an Gott, den viele mit Religiosität oder Kirchengläubigkeit gleichsetzen, sorgte für so manches Vorurteil. Dass er aber die Dogmen der Kirchen ablehnt (und dies auch durchaus in seinen Songs zu hören ist), scheinen die Kritiker dabei zu übersehen. Er hat keine Ambitionen in ganz Europa bekannt zu sein, denn mit dem, was er im deutschsprachigen Raum erreicht hat, ist er völlig zufrieden. Aus seinem Faible für Autos macht er kein Geheimnis, und da dabei hin und wieder mal der Führerschein wackelt, ist er momentan aufs Wohnmobil umgestiegen, sozusagen bewusstes Tempolimit. Ansonsten fährt er sowohl Roller als auch Fahrrad. Und wenn er eine hätte, würde er auch bei einer Rikscha in die Pedale treten, denn dieses Fortbewegungsmittel fasziniert ihn. Gemeinschaftliches Denken und Teamgeist sind ihm wichtig und dass ein starker Zusammenhalt notwendig ist um Pläne umzusetzen, hat er durch sein Engagement für seine Heimatstadt eindrucksvoll bewiesen. Doch er hat auch gelernt, mal nein zu sagen, wenn es um wirtschaftliche und firmenspezifische Entscheidungen geht, da er sich seiner Verantwortung als Arbeitgeber durchaus bewusst ist. Bei aller Disziplin mag er jedoch auch das Unmittelbare, das Umsetzen einer Idee ohne Termindruck. So taucht er manches Mal irgendwo auf und spielt ein kostenloses Spontankonzert, ganz ohne vorherige Ankündigung.

Ein weiterer Aspekt ist wohl die Musik. Mit seinen Texten berührt er die unterschiedlichsten Gefühle, verleiht einer Szene immer den richtigen Ton, und seine Songs ziehen Menschen in ihren Bann. Sei es durch die Griffigkeit eines Refrains oder das musikalische Skizzieren einer Situation. Seine deutsche Grammatik mag dabei vielleicht so manchem Lehrer Kopfschmerzen bereiten, doch das, was er zu sagen hat, ist durch seine Wortwahl leicht verständlich und treffend. Sein musikalisches Verständnis lässt sich wohl am besten mit einem Zitat von Mozart erklären: „das Notwendigste und das Härteste und die Hauptsache in der Musik ist das Tempo“. Als „Sammler“ von Beats, die letztendlich „tonangebend“ für seine Songs sind, nuanciert auch er dadurch die Stimmungen in seinen Kompositionen. Berührungsängste kennt er dabei nicht, denn er macht keine Trennungen innerhalb der unterschiedlichen musikalischen Genres. Für ihn ist eben alles Musik.

Nach „Nicht von dieser Welt“ (1998), „Zwischenspiel/Alles für den Herrn“ (2002) und „Telegramm für X“ (2005) erscheint nun am 09.10.09 sein viertes Studioalbum „Alles kann besser werden“, das er diesmal als Dreifach-Album mit mehr als 30 Songs herausbringen wird. „Ich habe in den letzten Jahren so viele Songs gesammelt, die mich bewegt haben. Viele davon haben nach wie vor Relevanz, und daher wollte ich sie einfach auf dieses Album nehmen. Durch die verschiedenen Produzenten sind hierbei eine Art emotionale Sektoren entstanden. Daher habe ich die drei CDs als zwei „helle“ und ein „dunkHelles“ – sozusagen eine Bierbestellung, zwei Helle und ein Dunkles – konzipiert. Die erste CD verfolgt das Prinzip Hoffnung, die zweite hat die Trauer als Leitfaden und bei der dritten kann ich meine Wut ausleben“.

Neben den Produzenten Michael Herberger, Philippe van Eecke, Billy Davis, Neil Palmer und Mathias Grosch sorgen auch weitere Talente wie Milan Martelli, Aiko Rohd, Monroe, Florian Sitzmann und RNR´FACTORY dafür, dass dieses Album zu dem facettenreichsten Tonträger wird, den Xavier Naidoo bisher veröffentlicht hat. Stimmlich werden Künstler wie Janet Grogan (Absolventin der Popakademie), Daniel Stoyanov, Danny Fresh oder Olli Banjo zu hören sein, die den einzelnen Songs eine entsprechende Abwechslung verleihen. Xaviers treffende Texte unterstreichen dabei seine grundsätzliche Einstellung „Musik kann und soll Denkanstösse geben“.

Ein solcher Denkanstoß ist schon die Single (VÖ 16.10.09) „Alles kann besser werden“, die motivierend im Refrain: „Alles kann…, Alles soll…, Alles wird…“ für die notwendige, optimistische Grundstimmung sorgt, die uns in den heutigen Zeiten manchmal verloren geht. Bei „Ich brauche Dich“ geht es mit orchestraler Untermalung um den Kernpunkt eines Lebens – zu lieben und geliebt zu werden. Den Song „Halte durch“ widmete Xavier einem kranken Mädchen, dessen größter Wunsch es war, ihn zu treffen. Ihre unglaubliche Stärke hat ihn nachhaltig beeindruckt und auch Einfluss auf den Text ausgeübt. Auch bei „Gib Dich nicht auf“ liefert er uns einen gehörigen Motivationsschub, unseren eigenen Weg zu gehen und es nicht allen recht machen zu wollen. Ein Song von der „dunkelHellen“ CD ist der Titel „Söldnerlied (Drogen und Gold)“ der sich mit dem Söldnertum an sich beschäftigt. Menschen, die an einem bewaffneten Konflikt aus Streben nach persönlichem Gewinn teilnehmen, sollten ihren Blickwinkel und ihr Handeln überdenken. Durch stimmliche Vielfalt und mit Unterstützung des Babelsberger Orchesters besticht das Söldnerlied schon nach wenigen Takten mit maßvoller Eindringlichkeit.

Auch der jungen Generation, die für ihn eine starke Relevanz hat und letztendlich Garant für unserer aller Zukunft ist, nimmt er sich an. Ursprünglich geschrieben für ein Jugendmusical, möchte er mit „Mut zur Veränderung“ zeigen, dass es wichtig ist, die Kinder bei ihrer persönlichen Veränderung zu unterstützen, und ihnen zuzutrauen, ihren eigenen Weg zu finden. „Bitte hör nicht auf zu träumen“ ist hingegen die eindringliche Bitte, sich an den Ideen und an den Träumen der Kinder zu erfreuen. Sozusagen ein Lied von Eltern an ihr Kind.

Mit „Alles kann besser werden“ zeigt Xavier Naidoo, wie vielseitig sein Interesse an Themen ist, die die Menschen bewegen. Unterschiedliche Eindrücke, persönliche Erlebnisse und aktuelle Begebenheiten lässt er in seine Texte einfließen. Sowohl sprachlich als auch musikalisch ist Deutschlands erfolgreichster Soulkünstler auf seinem angefangenen Weg nicht stehen geblieben. Er entwickelt sich kontinuierlich weiter und lotet dabei die unterschiedlichsten Richtungen aus. Für sich, für seine Musik und für sein Publikum.

Besonders das Publikum erlebt in diesem Jahr mit, wie Xavier sich konsequent weiterentwickelt. Denn zum ersten Mal nach dem erfolgreichen MTV Unplugged Album „Wettsingen in Schwetzingen“ – Xavier Naidoo vs. Söhne Mannheims wird es eine Zusammenführung der Karrieren von Xavier Naidoo als Solokünstler und der Band Söhne Mannheims geben. Bei der Hallentour 2009 stehen die beiden deutschen Top Acts an zwei aufeinander folgenden Tagen auf derselben Bühne. Dazu kommt die Veröffentlichung von zwei neuen Alben im gleichen Jahr. Aber Mut und Weitsicht haben die Mannheimer Musiker schon in der Vergangenheit mit der konsequenten Umsetzung ihrer Ideen bewiesen und schließlich gilt „Konkurrenz belebt das Geschäft“, wie Xavier Naidoo augenzwinkernd erklärt. Die Titel der Alben und die gleichnamige Tour bringen es dann auch auf den Punkt: IZ ON (It’s on = es geht los) von den Söhnen Mannheims und „Alles kann besser werden“ von Xavier Naidoo.