Abraham – The Serpent, The Prophet & The Whore

Eine vertrackte Wut kanalisiert sich mit Hilfe von “The Serpent, The Prophet & The Whore” und bahnt sich ihren Weg direkt in unsere Gehörgänge.
Die Schweizer Abraham legen mit ihrem zweiten Longplayer ein vielschichtiges Album vor, das Härte, Epik und Chaos perfekt vereint.

Lose aufbauend auf einem Buch von J.G. Rawls, geht es in den 8 Songs der Scheibe um die eher dunklen Seiten der Existenz: Angst, Schmerz und Einsamkeit.

Diesem Inhalt wird auch die musikalische Umsetzung gerecht. Rasender Irrsinn macht sich in Noise und Geschwindigkeitspassagen breit, die durch verstörende Komponenten gebrochen werden.

Wie variantenreich Abraham zur Sache gehen beweist u.a. ein Stück wie “Man The Serpent”, das sich auch im Gesang variabel zeigt. Zwar wird meistens gekeift, doch Abraham können auch mal piano.

So auch beim schleppenden “This Is Not A Dead Man, Yet”, das sich Tonnen schwer im Sludge und Doom suhlt. Und trotz der mitunter vorherrschenden Sperrigkeit, weist eine gezielt gesetzte Melodik immer den rechten Pfad.

“The Serpent, The Prophet & The Whore” ist sicherlich auf den ersten Blick nicht immer leicht verdaulich, wer sich aber die Mühe macht, den ausgefeilten Songstrukturen zu folgen, der wird mit einem anspruchsvollen Hörgenuß belohnt.

Abraham – The Serpent, The Prophet & The Whore (Pelagic / Cargo)