Mit Bands wie Cult Of Luna und Russian Circles auf Tour gewesen zu sein oder mit Mono eine gemeinsame 10“ Vinyl aufgenommen zu haben sind schon mal nicht die schlechtesten Visitenkarten fürs eigene Schaffen. Und wer lediglich mit einer EP im Rücken das Roadburn Festival spielt, muss schon etwas Besonderes an sich haben. Diese besondere Künstlerin ist A.A. WILLIAMS, die nun mit FOREVER BLUE ihren ersten Langspieler präsentiert.
Und man mag kaum glauben, dass es sich hier um ein Debüt handeln soll! Mit nahezu erschreckender emotionaler Wucht und betörend schöner Musik lotet Williams emotionale Abgründe aus, die dauerhaft lodernde Glutnester in den Herzen der geneigten Hörerschaft hinterlassen. Wie eine dunkle Version von Agnes Obel zaubert A.A. Williams mit ihrem Gesang, Gitarren-, Cello- und Pianospiel unwiderstehliche Hymnen hervor, die man so schnell nicht wieder los wird.
Aufgenommen zusammen mit ihren Ehemann Thomas Williams (Bass) und Geoff Holroyde (Schlagzeug), steuern Johannes Persson (Cult Of Luna), Fredrik Kihlberg (Cult Of Luna) und Tom Fleming (ex-Wild Beasts) gesangliche Gastauftritte bei. Sei es die erste Singleauskopplung „Melt“, die mit ihrem sphärischen Beginn und der späteren Wucht gut die musikalische Richtung des Albums charakterisiert oder das herzzerreißende „Glimmer“, das zu den eindringlichsten Stücken überhaupt gehört, FOREVER BLUE ist eine Offenbarung.
Dabei ist es eigentlich überflüssig hier auf einzelne Songs einzugehen, sind doch alle acht Stücke der Scheibe ausnahmslos hochklassig. Die Musik von A.A. WILLIAMS ist tief ergreifend ohne dabei auf billigen Pathos zu setzten. Organisch und authentisch tönt es auf FOREVER BLUE, welches eine übermächtige Aura und Anziehungskraft besitzt. Wer einen Sinn für zerbrechliche Schönheit hat, die sich nur allzu oft in den Schattenseiten des Lebens versteckt, der sollte dieses Album schnellstens in sein eigenes lassen. Ein Meisterwerk!
A.A. WILLIAMS – Forever Blue
(Jens)