Wenn Zeug*innen von Gewalt und Ungerechtigkeit ungehört bleiben, wo wird das, was passiert, registriert, wo wird es aufgehoben?
Wie kann das, was bezeugt wurde, Geschichten schreiben, die noch nicht geschrieben wurden und die Macht eines systemischen Unwissens brechen, das gesellschaftliche Privilegien sichert?
Mit diesen Fragen setzen sich in diesem Jahr die Talks des European Media Art Festival auseinander – unter dem Titel I could swear my face was touching stone. Heute wollen wir Ihnen das Programm vorstellen.
Zeug*innenschaft ist selbst verstrickt in epistemische Gewalt: Ich sehe nur, was ich kenne, erkenne, zu erkennen gelernt habe. Ausgehend vom NSU-Komplex beschreibt Natascha Sadr Haghighian in Was ich noch nicht erkenne, jetzt in diesem Moment (2023) kollektive Ignoranz als Grundlage von strukturellem Rassismus und stellt dieser die Selbstbehauptung migrantisch situierter Erfahrung und Erinnerung entgegen.
Der Titel der diesjährigen Talks I could swear my face was touching stone greift die affektiven Aspekte des Bezeugens auf. Er ist der Gedichtsammlung Land to Light On (1997) der kanadischen Schriftstellerin Dionne Brand entliehen. Brand hat sich in ihrer Poesie immer wieder mit der Frage des Bezeugens beschäftigt, mit der Lücke zwischen dem, was angetan, und dem, was davon berichtet wurde.
Vor diesem Hintergrund widmen sich die vier Veranstaltungen, in denen die Beitragenden Kurzvorträge, Gespräche, Lesungen und Filme miteinander verknüpfen, den transhistorischen Dimensionen von Zeug*innenschaft sowie körperlichen und sensorischen Formen des Wissens.
Kuratiert und moderiert werden die Talks von Natascha Sadr Haghighian, Marc Siegel, Philip Widmann und Florian Wüst.
Technologies
Die Filmwissenschaftlerinnen Anaïs Farine (Beirut) und Irit Neidhardt (Berlin) befassen sich mit den wechselnden Kontexten von Bildern und Tönen aus und über Palästina. Sie diskutieren, inwiefern eine durch Film institutionalisierte Solidarität mit der palästinensischen Sache in Deutschland heute weitgehend verschwunden ist, und identifizieren aktuelle künstlerische und kuratorische Interventionen in einem Feld, in dem Technologien des Sichtbarmachens leicht den gegenteiligen Effekt haben können. Das Gespräch wird ergänzt durch eine breite Auswahl an audiovisuellem Material – von Filmen westdeutscher Filmcrews, die im Auftrag der PLO gedreht wurden, über aktuelle Experimentalfilme, die Found Footage aus dem kolonisierten Palästina des frühen 20. Jahrhunderts verwenden, bis hin zu der 2024 in Gaza entstandenen Kurzfilmkompilation From Ground Zero.
Magic
Die Stimmen der Unterdrückten werden für uns oft erst hörbar, wenn wir uns in herrschaftsfreies Terrain begeben, charakterisiert durch magische Störungen und nicht erwartbare Fantasien. Die Autorin und Philologin Sanabel Abdel Rahman (Tunis) und der Künstler und Forscher Ashkan Sepahvand (London) sprechen über Zeug*innen, die die koloniale Wirklichkeit durch Magie und Geschichtenerzählen aufbrechen. Abdel Rahman diskutiert Aspekte ihrer Forschungen zu magischem Realismus und Spuk als Elemente des palästinensischen Widerstands, während Sepahvand sich Figuren der Alterität widmet, die im Kontext des geopolitischen Niedergangs im modernen Iran entstehen.
Continuities
Im April 2024 berichteten die Rechts- und Islamwissenschaftlerin Nahed Samour und die Künstlerin Pary El-Qalqili beim EMAF über die Repression und das Silencing von Stimmen in Deutschland, die sich mit Palästina solidarisch zeigen. Ein Jahr später wirft Nahed Samour (Berlin) einen Blick auf den aktuellen Stand der Dinge: Wie lässt sich der gegenwärtige gesellschaftliche Zustand bezeichnen? Ist er bereits permanent geworden? Eine andere Form von Chronik ist das fortlaufende Projekt Corrections and Clarifications der Künstlerin Anita Di Bianco (Frankfurt am Main), in dem sie seit dem 1. September 2001 die täglich in Printmedien erscheinenden Widerrufe, Neuformulierungen, Differenzierungen und Entschuldigungen zusammenträgt. Di Bianco zeigt, dass die Vorstellung von historischen Brüchen selbst Teil der Fehldarstellung und Verzerrung ist.
Bodies
Der Autor und Kurator José B. Segebre (Berlin) reflektiert die Ästhetik des Wartens in der queeren, feministischen, schwarzen und dekolonialen künstlerischen Praxis. Im Mittelpunkt steht das Warten als eine zentrale Dimension des sumud (Standhaftigkeit), einer Praxis des Widerstands, die den palästinensischen Alltag innerhalb und außerhalb des historischen Palästina prägt. Ashkan Sepahvand spricht über Performances und Rituale um Tod und Sterben im Kontext der AIDS-Pandemie. Er nimmt dabei sowohl die historische Weitergabe von Wissen zwischen queeren Tänzer*innen und Choreograf*innen in den Blick als auch das Theater von Regisseur Reza Abdoh, der sich in seiner Arbeit auf die iranisch-islamische Performance-Tradition der ta’ziyeh bezieht.
Mit der Sektion Artists in Focus würdigt das EMAF Künstler*innen, deren Praxis sich zwischen Kunst und Kino verortet und gängige Vorstellungen von filmischen Erzähl- und Arbeitsformen erweitert.
Wir freuen uns sehr, in diesem Jahr New Red Order (NRO) als Artists in Focus begrüßen zu können – genauer: NRO and Company, denn neben Filmen der Hauptmitwirkenden Adam Khalil (Ojibway), Zack Khalil (Ojibway) und Jackson Polys (Tlingit) werden auch Arbeiten zu sehen sein, die in Zusammenarbeit mit Bayley Sweitzer, Maria Meinild, Anton Vidokle und anderen Konstellationen entstanden sind.
NRO ist eine öffentliche Geheimgesellschaft, die in Netzwerken von Mitwirkenden, Kompliz*innen und Informant*innen arbeitet. In Filmen, Installationen und Performances, in kollektiven Projekten wie Give It Back und mit Partnerorganisationen wie Creative Time setzt sich NRO mit einer kolonialen Siedlergesellschaft auseinander, die gleichermaßen von der Sehnsucht nach dem Indigenen wie der gewaltsamen Vernichtung und Vertreibung von indigenem Land und Leben geprägt ist. NRO stellt die Frage, wie diese Sehnsucht auf produktive und nachhaltige Weise kanalisiert werden kann: „Unser Ziel ist es, Schuld und Scham zu überwinden, nicht um sie zu beseitigen und hinter uns zu lassen, sondern um durch sie und jenseits von ihr etwas zu imaginieren, das Indigene Zukünfte im Blick hat und befördert.“ (NRO)
New Red Order, „Cover the Earth (detail)“ (2021), painted mural with cut vinyl, dibond prints, kiddie pool, sod, in atable alligator, turtle sandbox, beach towels, towel racks, beach balls, beach chairs, beach umbrella, real estate lawn sign, cooler, and pool noodles; dimensions variable (all images courtesy Artists Space, New York; photo: Filip Wolak)
NRO verwenden in ihren Arbeiten eine Vielzahl von Formen und Strategien, die vom Genrekino und Experimentalfilm bis hin zu Werbefilm und Manifest reichen, immer verbunden mit Humor, Aufrichtigkeit und gewissenhafter Recherche. Ihr Ziel ist es, unsere politische Vorstellungskraft zu erweitern und Wege hin zu einer für alle lebenswerten Zukunft zu weisen.
„In unserer gemeinsamen Arbeit versuchen wir, geschickte und ungewöhnliche konzeptuelle Rahmungen zu entwickeln, die uns erlauben, die Widersprüche, Fehler und Traumata, die die Geschichte des kolonialen Projekts seit 1492 auszeichnen, zu untersuchen, neu zu arrangieren und sogar zu parodieren. Wir stellen die Sicherheit und Stagnation normativer Einstellungen im Hinblick auf diese schwierigen Themen in Frage und versuchen stattdessen, die Strukturen für konzeptuell fruchtbarere Vorstellungen davon zu schaffen, wie ‚Identität‘ und ‚Geschichte‘ in unserem gegenwärtigen Verständnis von Dekolonisierung, Versöhnung und Siedlerkolonialismus vermittelt und konfiguriert werden.“ (Adam Khalil)
Eine zentrale Arbeit im Programm ist der erste gemeinsam von Adam Khalil und Zack Khalil realisierte Langfilm INAATE/SE/ [it shines a certain way. to a certain place/it flies. falls./] (2016), der die Prophezeiung der Sieben Feuer, eine Erzählung der Anishinaabe, aufgreift. Sie sagt den Erstkontakt mit den Europäern vorher, lange bevor dieser sich ereignete. In INAATE/SE/ gehen Adam und Zack den intergenerationalen Spuren dieser Erzählung in ihrer eigenen indigenen Gemeinschaft nach.
In Never Settle: The Program (2018) wechseln sich Bilder eines von Siedlerhand zerstörten Planeten ab mit gruppentherapeutischen Aktionen, in denen willige Siedler*innen ihren eigenen Wunsch indigen zu werden erforschen und überwinden können. Als Video zur Anwerbung neuer Mitglieder angelegt, befragt NRO die Dynamiken von Kompliz*innenschaft, den Wunsch nach Wiedergutmachung und die Kooptierung indigener Anliegen durch Nicht-Indigene.
Nosferasta: First Bite (2021) von Adam Khalil, Bayley Sweitzer und Oba, einem in Brooklyn lebenden Künstler und Musiker aus Trinidad, übersetzt 500 Jahre kolonialer Zerstörung in die Sprache des Vampirfilms. Er folgt Oba, der als afrikanischer Sklave an einer Küste strandet, und Christoph Columbus, durch dessen Biss er zum Vampir wird, auf ihrem Weg durch die „Neue Welt“, die sie nach und nach kolonial infizieren. In einem unkonventionellen Stil- und Genremix erzählt Nosferasta von der Schwierigkeit Jahrhunderte vampirischer Konditionierung zu überwinden. Wie kann man dekolonisieren, was man selbst im Blut hat?
Die Filme von NRO und ihren oft langjährigen Mitstreiter*innen werden ergänzt durch zwei von Adam Khalil zusammengestellte Kurzfilmprogramme. In Anti Ethnography sind Filme aus mehreren Jahrzehnten zu sehen, die sich aus indigener Perspektive mit dem ethnografischen Blick auseinandersetzen. Ein zweites Programm wird den europäischen Booklaunch von Temporal Territories. An Anthology of Indigenous Experimental Cinema begleiten, einer jüngst vom COUSIN Collective (Sky Hopinka, Adam Khalil, Alexandra Lazarowich und Adam Piron) herausgegebenen Publikation. In diesem Rahmen werden die Filme einiger der im Buch vorgestellten Künstler*innen zu sehen sein, unter anderen Walter Scotts neuer Kurzfilm Organza’s Revenge.
Das 38. European Media Art Festival findet vom 23. bis zum 27. April 2025 in Osnabrück statt.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird bis zum 25. Mai 2025 zu sehen sein.
Das EMAF gibt mit seinem Programm nicht nur einen jährlichen Überblick über das medienkünstlerische Schaffen der Gegenwart, sondern greift auch Entwicklungen und Diskurse auf, die unser gesellschaftliches Zusammenleben prägen – seien sie künstlerischer, technologischer oder politischer Art.
Diese Auseinandersetzung findet insbesondere im Rahmen des Festivalthemas statt, dessen Ausarbeitung in den Händen eines jährlich wechselnden kuratorischen Teams liegt.
Mit dem kommenden Themenschwerpunkt Witnessing Witnessing (Das Bezeugen bezeugen) möchte sich die Veranstaltung der Frage widmen, welche Rolle Zeug*innen gegenwärtig zukommt, wie Zeugnisse – Aussagen, Dokumente, einzelne Dinge oder ganze Archive – unseren Blick auf die Welt prägen und wie sie in politische Wirklichkeit hineinwirken können.
Das 38. European Media Art Festival findet vom 23. bis zum 27. April 2025 in Osnabrück statt.
Die Ausstellung in der Kunsthalle Osnabrück wird bis zum 25. Mai 2025 zu sehen sein.
The art of Midi Bitch (aka Fredy Engel) exists within a multifaceted literary, philosophical, and musical context that draws on various interdisciplinary influences. These influences range from existentialist philosophy, avant-garde literature, to cosmic and experimental music. Below, we outline how these various movements are interconnected and shape the art of Midi Bitch.
M!D! B!TCH 2025
1. Literary Context:
Midi Bitch’s art can be largely situated within the realm of existentialism and avant-garde literature.
Existentialism: Themes of absurdity, search for meaning, and freedom play a central role in Midi Bitch’s work. Similar to Jean-Paul Sartre, Albert Camus, and Franz Kafka, who present the individual in a meaningless world, Midi Bitch’s music deals with the individual conflict with the meaninglessness of life. The music can be seen as a sonic representation of the existential question of how one can find their own meaning in a chaotic world.
Avant-garde Literature: Midi Bitch’s art also draws from avant-garde literature, which often engages with Surrealism, Dadaism, and the deconstruction of traditional narrative structures. His music may reflect these concepts by breaking from conventional music structures, opting instead for experimental, fragmented soundscapes that push the listener beyond familiar patterns.
2. Philosophical Context:
Philosophically, Midi Bitch’s work engages with existentialism and postmodern thinking.
Existentialism: Midi Bitch’s music reflects existentialist themes, particularly the freedom of the individual and the meaninglessness of existence. Like Sartre and Camus, the work conveys the idea that humans live in a world without predetermined meaning, and thus must take responsibility for their own lives. The music creates a meditative space where the listener confronts emptiness and the freedom inherent in existential questions.
Postmodern Philosophy: Midi Bitch’s work also aligns with postmodern philosophy, shaped by thinkers like Michel Foucault, Jean Baudrillard, and Jacques Derrida. Postmodernism questions the stability of truths and societal narrative structures. This is mirrored in Midi Bitch’s music, which deconstructs and fragments traditional music forms to create a new, open meaning. The music is not only a creative product but also a philosophical reflection on the nature of truth and reality.
Cosmic Philosophy: Midi Bitch’s work may also touch on transcendence and cosmic themes, addressing universal consciousness through expansive, atmospheric sounds. In this context, his music can be seen as an attempt to capture the infinite and the cosmic, offering the listener a feeling of being part of something larger than themselves.
3. Musical Context:
Midi Bitch’s musical language operates within the realms of experimental, cosmic, and electronic music, drawing influence from minimalism and ambient soundscapes.
Cosmic Music: Midi Bitch uses cosmic sound worlds that evoke a sense of infinity and cosmic consciousness. His music aims to transport the listener into another dimension, creating the sensation of being part of a larger, transcendental universe. Like artists such as Klaus Schulze, Tangerine Dream, or Brian Eno, Midi Bitch employs long, atmospheric tones to induce a deep, contemplative state.
Electronic Music and Avant-garde: Midi Bitch utilizes a range of electronic sounds and synthesizers to create a musical structure that does not follow traditional harmony or rhythm. Instead, he takes an experimental and abstract approach, allowing the listener the freedom to experience the music as an evolving journey. This approach aligns with artists like Aphex Twin or Autechre, who use digital manipulation and distorted sound structures to create alternative realities.
Minimalism and Ambient: Midi Bitch also incorporates minimalist and ambient music techniques, characterized by reduced, repetitive structures. These music styles facilitate a transcendent experience, guiding the listener on an inward journey, addressing themes of meaning and emptiness in a seemingly meaningless world. His music often features calm, steady rhythms and floating sounds, fostering a meditative atmosphere.
4. Subcultural and Artistic Context:
Midi Bitch’s art also resides within a subcultural context, incorporating elements from underground art, DIY philosophy, and post-punk aesthetics.
DIY Aesthetics and Subversion: Midi Bitch embodies the DIY philosophy (Do It Yourself), viewing music as a personal form of expression that exists beyond commercial interests. This aligns with the post-punk context, which challenges traditional music forms and treats subculture as a protest against mainstream values. Midi Bitch, though not directly part of the punk movement, approaches music in a way that rebels against the norms of the conventional music industry.
Conclusion:
The art of Midi Bitch exists within a complex, interdisciplinary context, strongly influenced by existentialism, avant-garde literature, postmodern philosophy, and cosmic music. Midi Bitch combines experimental sound structures that engage with philosophical reflections on meaninglessness, freedom, and cosmic existence. His art is always subversive, questioning and challenging the conventional boundaries of the music industry, while inviting the listener to embark on a meditative, transcendental journey.
LAIBACH setzen ihre 12 Monate währende Würdigung ihres klassischen Albums „Opus Dei“ aus dem Jahr 1987 mit eindrucksvollen neuen Versionen fort, die das Ausgangsmaterial radikal hinterfragen.
Laibach Opus Dei
Nach „Geburt einer Nation“ (Rico Conning’s Inner Ear RMX 2024) koppeln Laibach mit „Leben heißt Leben (Opus Die Revisited)“ die zweite Single aus „Opus Die Revisited“ aus:, ihre Version des Opus-Gassenhauers „Life is Life“. Hier ist das Stück zu hören:
„Opus Dei“ (übersetzt: Gottes Werk) war nicht nur das das erste Album der Band für Mute, sondern zugleich jenes, das dem slowenischen Kollektiv weltweite Aufmerksamkeit bescherte. „Opus Dei Revisited“ präsentiert nun zwei verschiedene neue Versionen des Werks, die es der Band einmal mehr erlauben, ihre öffentliche Wahrnehmung und Erwartungen an ihre Kunst zu hinterfragen, ganz im Sinne des Originals, auf dem sie Opus‘ „Live Is Life“‘ (als „Opus Die“) und Queens „One Vision“ („Geburt einer Nation“), zwei Schlüsselstücke des Albums, neu interpretiert haben.
LAIBACH – OPUS DEI REVISITED
Die erste Hälfte der Doppel-LP/CD besteht aus Studioaufnahmen von radikalen Neubearbeitungen des Originalmaterials durch Laibach selbst, wie sie es für ihre aktuelle „Opus Dei Revisited“-Tour erarbeitet, um-arrangiert und neu interpretiert hatten.
Für die zweite CD/LP luden Laibach wiederum Rico Conning (Wire, Pere Ubu, Swans, Front 242, William Orbit) ein, der bereits ihr das Originalalbum von 1987 produziert und abgemischt hatte, das Material ebenfalls neu zu bearbeiten. Er erhielt jede Freiheit, mit den Original-Masterbändern neue Wege zu gehen. Das Ergebnis ist gleichermaßen beeindruckend und erschütternd und bietet neue Perspektiven, die weit über das Ausgangsmaterial hinausgehen und alles andere als erwartbar sind.
Laibach wurden in der Industriestadt Trbovlje (im damaligen Jugoslawien) gegründet. Formiert in dem Jahr, in dem der Gründervater des Landes, Tito, starb, stieg die Band zu einer der international bekanntesten Bands auf, die aus den ehemaligen kommunistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas hervorging. Noch vor der Veröffentlichung von „Opus Dei“, die Band war zu diesem Zeitpunkt in Jugoslawien zensiert und verboten, hatten sich Laibach „Occupied Europe Tour „begeben (die 16 Termine in acht Ländern des Ost- und Westblocks umfasste), waren als Statisten in Kubricks „Full Metal Jacket“ aufgetreten, eine Peel Session aufgenommen und in Michael Clarks Tanzkompanie-Produktion „No Fire Escape from Hell“ gespielt. Mit „Opus Dei“, ihrem ersten Release für Mute, feierten sie ihren internatioanlen Durchbruch.
Bis heute hat die Band mit Auftritten, Alben und Partituren eine einzigartige und kompromisslose Vision geschaffen. Zu ihren jüngsten Eingriffen zählte etwa die 2017 erschienene Dokumentation über ihre bahnbrechenden Auftritte in Nordkorea zwei Jahre zuvor, 2019 brachten sie ihre Interpretation von „The Sound of Music“ auf den Markt, die während eben dieser Nordkorea-Reise entstanden war. Im Jahr 2020 feierten sie ihr 40. Jubiläum mit dem Album „Laibach Revisited“. 2022 folgte „Wir sind das Volk (ein Musical aus Deutschland)“ nach Heiner Müller (1929-1995). Zuletzt gab die Band bekannt, dass diplomatische Verhandlungen für eine Aufführung von ihres Werks „Alamut“ in Teheran laufen, das in Zusammenarbeit mit iranischen Komponist*innen und Interpret*innen entstanden ist. In diesem Jahr steuerten Laibach Musik zu einer neuen ErosAntEros-Inszenierung von Brechts „Die Heilige Johanna der Schlachthöfe“ bei – fünf Aufführungen sind für November geplant – außerdem bietet die Universität von Salerno im Wintersemester mit “The Laibachs between three Dissolutions: Yugoslavia, Europe, the World“, einen Kurs an, der sich mit der Geschichte von Laibach befassen wird.
Opus Dei Revisited 2024
Tracklisting Opus Dei Revisited 2024 (CD1) 01 – Leben heißt Leben RE 02 – Geburt einer Nation RE 03 – Leben-Tod RE 04 – F.I.A.T. RE 05 – Transnational RE 06 – How the West Was Won RE 07 – The Great Seal RE 08 – Opus Dei RE
Tracklisting Rico Conning’s Inner Ear RMX 2024 (CD2) 09 – Leben heißt Leben RMX 10 – Geburt einer Nation RMX 11 – Leben-Tod RMX 12 – F.I.A.T. RMX 13 – Opus Dei RMX 14 – Transnational RMX 15 – How the West Was Won RMX 16 – The Great Seal RMX
„Opus Dei Revisited“– das Kompendium zum Doppelalbum”Opus Dei (Remastered)”(erschienen im Mai 2024) erscheint ebenfalls als Doppel-LP/CD am 13.12.2024 bei Mute.
Hans-Joachim Roedelius, geboren am 26. Oktober 1934 in Berlin, an dieser Stelle vorzustellen, scheint müßig.
Sein musikalisches Werk als Pionier in Experimental-, Ambient- und anderen Spielarten elektronischer Musik, Jazz und Neoklassik (avant la lettre) spricht für sich. Sei es als Mitbegründer der Krautrock-Bands Cluster und Harmonia, sei es als Solokünstler, sei es bei einer Unzahl an weiteren Projekten und Kooperationen, sei es als Musiker, Autor, bildender Künstler.
Anlässlich seines 90. Geburtstages veröffentlicht Grönland Records nun eine 4 LPs umfassende Box mit bislang unveröffentlichtem Material aus seinen Archiven, über die Tim Story in den beiliegenden, äußerst instruktiven Linernotes folgendes schreibt:
„In the 40 years I’ve known him, Hans-Joachim has joked countless times about the ‘hundreds of kilometers’ of reel-to-reel tapes in his archives. The word ‘archives’ conjures images of underground vaults and white-gloved curators, but in Achim’s case it consists of a stack of cardboard boxes in his back room in Baden, bulging with hundreds of reels—some marked with cryptic notes, most not. If ‘hundreds of kilometers’ seems a bit of a stretch, in Achim’s case it isn’t far off. If my math is correct, 80 hours of tape running at 7 ½ to 15 inches per second totals at least 75 kilometers—a pretty significant aural autobahn, even for a prolific 90-year-old.“
Hans-Joachim Roedelius. 90. Tracklisting:
SIDE A
322 40
221 37
217 09
54 30
443 09
TB13 16 37
SIDE B
TB6 35 49
TB13 36 49
357 41
TB36 2 14
3704 90
TB34r 13 37
TB6 25
SIDE F
647 32
131 33
792 43
TB10 76 16
TB6 55 03
776 665 54
TB41 38 28
SIDE G
633 09
384 57
1027 35
934 19
154 32
Fostex 58
SIDE H
430 15
587 18
897 00
663 20
Tourdaten:
24.-27.10.2024 AT-Baden/Wien, More Ohr Less Festival & Symposion 2024
24.11.2024 Berlin, Colosseum: Roedelius 90 Tour
26.11.2024 München, Münchner Kammerspiele: Roedelius 90 Tour
27.11.2024 Rüsselsheim, Das Rind: Roedelius 90 Tour
28.11.2024, Karlsruhe, Jubez: Roedelius 90 Tour
„Weil es nicht ist, was man von LAIBACH erwartet, ist es genau, was man von LAIBACH erwarten muss“. So sagt man unter erfahrenen Begleitern, Kennern und Fans.
Laibach Opus Dei – Essigfabrik Koeln 25 Mai 2024
„Als Performance-Kunst-Projekt und Gesamtkunstwerk sorgt das slowenische Kollektiv seit seiner Gründung 1980 für Kontroversen. Der Name der Gruppe, der deutsche Name der Stadt Ljubljana, nimmt Bezug auf die nationalsozialistische Besetzung Sloweniens im Zweiten Weltkrieg.
Laibachs überzogene militaristische Selbstinszenierung, ihre propagandistischen Manifeste und Statements zum Totalitarismus haben zahlreiche Kontroversen über ihre tatsächliche künstlerische und politische Verortung provoziert. Ihre Antwort spricht für sich: „Wir sind so sehr Faschisten, wie Hitler ein Maler war.“ Akademie der Künste der Welt *
Die slowenische Kunstmaschine LAIBACH zeigt unermüdlich, wie die Formensprache der Pop-Kultur mit jener des Totalitarismus zusammenhängt und zum Teil deckungsgleich ist. Ihr Stilmittel: die komplette Neukontextualisierung von Sprache, Symbolen und Musik.
Laibach: Auf Tour mit Re-Release des Albums „Opus Dei“
„OPUS DEI ist das dritte Werk der Band und zugleich die Platte, die der Band globale Bedeutung gab. Der Coup des Albums sind die zwei Versionen von „Life Is Live“, dem damals omnipräsenten Hit der österreichischen Skihüttenkönige Opus. Aus der banalen Partynummer zimmerten sie Wagner-Industrial, befeuert von den über-deutschen Vocals von Sänger Milan Fras.“ Musikexpress *
Desweiteren nahm die „Geburt einer Nation“ basierend auf „One Vision“ von Queen die Ereignisse der deutschen Wiedervereinigung 1989 vorweg.
Ihr Album „Opus Dei“ von 1987 ist ihr Opus Magnum, wegweisend für den brachialen, von der Presse gerne als „Industrial Rock“ bezeichnet, welcher inspirierend für zahlreiche Musiker, Bands und Künstler seit den 1980ern war.
Der Musikexpress schreibt dazu treffend: „Rammstein haben hier alles und nichts geklaut: den Sound komplett, die künstlerische Innovation haben sie leider links liegen gelassen.“
Die Einschätzung „Rammstein ist Laibach für Kinder – und Laibach ist Rammstein für Erwachsene“ muss hier aufgrund seiner messerscharfen und zutreffenden dialektischen Backpfeife einfach noch einmal erwähnt werden.
„Opus Dei“ steht im Mittelpunkt ihrer aktuellen Tour anlässlich der Neuveröffentlichung auf Vinyl und CD.
„Die neue Edition des Klassikers erschien am 10. Mai 2024 via Mute auf Vinyl und als 2CD-Box-Set. Opus Dei war das erste Laibach-Album für das britische Label von Daniel Miller und wurde damals von Rico Conning (Wire, Swans, William Orbit) gemischt. Die Clips zu den Auskopplungen fanden sogar den Weg zu MTV.
Für die Wiederveröffentlichung wurden alle Originale remastert, das Cover verfeinert und ein umfangreiches Booklet mit Fotos und neuen Sleevenotes ergänzt. Besonders ist auch die zweite CD. 16 unveröffentlichte Live-Tracks aus den Jahren 1987 bis 1989 und drei Bonustracks werden enthalten wird. Die Aufnahmen entstanden u.a. in London, San Francisco und Berlin.“ volt-magazin.de *
„Mit den Versionen von „Live is Life“ von Opus und „One Vision“ von Queen offenbarten die Band Unangenehmes: Den klandestinen Zusammenhang zwischen Totalitarismus und Pop, zwischen Massenbewegung und Massenbegeisterung. Aber ihre martialischen Fassungen dieser Songs sind viel mehr als Ironie oder Demaskierung durch Überaffirmation: Es sind zwar Dekonstruktionen, aber zugleich Denkmäler. Hier wird zugleich die Schönheit von Pop hymnisch gefeiert und dessen Gefährlichkeit heraufbeschworen. Denn, so schwierig das einzugestehen ist, Laibach zeigen nichts anderes als die Schönheit des Totalitarismus, beziehungsweise die totalitären Züge der Massenkultur. Ihr Werk ist sozusagen eine Offenbarung. Oder wie es die Band selbst auf den Punkt gebracht hat: „Jede Kunst ist politischer Manipulation unterworfen, außer jener, die die Sprache eben dieser Manipulation spricht.“ “ Martin Gasser kleinezeitung.at *
Laibach, Samstag, 25. Mai, 20.00 Uhr, Essigfabrik, Köln
Ich habe LAIBACH in den letzten 40 Jahren mehrfach live gesehen und war jedes mal mehr als nachhaltig beeindruckt. Mein erstes LAIBACH Konzert war anlässlich der „Leben heisst Leben“ Tour am 25.12.1987 in Coesfeld. Es war Weihnachten, eine kalte Nacht und das Konzert war sehr, sehr laut und atonal. Eine klangliche Tortur mit der Attitüde des Punk. Ein fantastsiches Erlebnis, was mich nie wieder losgelassen hat.
Insofern war ich nun, 37 Jahre später, sehr gespannt, wie LAIBACH sich an dem heutigen Abend im Zuge der Wiederaufführung des Albums inszenieren würden.
Luka Jamnik und Rok Lopatič mit ihren Synthesizern, links und rechts, Bojan Krhlanko am Schlagzeug, dem Virtuosen Vitja Balžalorsky an der Gitarre und die beiden Vocalisten Milan Fras und Marina Mårtensson betraten die Bühne um mit „Vier Personen“ vom Album Nova Akropola zu eröffnen.
Spätestens beim nächsten Stück „Država“ vom ersten Album Laibach wurde klar, LAIBACH machen es uns allen nicht einfach, spielen sie doch nicht, wie von vielen erhofft, das komplette „Opus Dei“-Album herunter.
Das ist aber genau das eingangs erwähnte unausgesprochene Versprechen der Band: Wir machen es Euch nicht leicht! Rechnet nicht mit dem Berechenbaren! Rechnet mit LAIBACH!
Das neuaufgelegte Opus Dei Album gibt es vorerst nicht und später nur häppchenweise, drumherum widmen sich LAIBACH weiteren essentiellen Kompositionen ihres Gesamtwerkes. Das Ganze funktioniert ganz hervorragend, was auch den umfänglichen Visuals auf 3 Leinwänden und dem kristallklaren und druckvollen Sound zu verdanken ist. Die Bilderflut in Form von zerstörten Städten, Krieg, Militär, Polizeieinsatz, Stalin, Trump, Flugzeuge und Symbolen erinnert an die Aversionstherapie aus dem Stanley Kubrick Film Clockwork Orange, auch als Ludovico-Technik bekannt .
Erst nach 9 Stücken unter anderem dem fantastischen Alle gegen Alle (Deutsch Amerikanische Freundschaft Cover) geht es dann ans Eingemachte und alle 8 Songs des Opus Dei Albums werden in stark überarbeiteter Form aufgeführt. Es ist ein ständiges Wechselbad zwischen, „cool, das kenne ich“ und “ warum ist das jetzt anders als ich es kenne“, da die großartigen Musiker sich alle Mühe geben Überraschungen in den Details zu verstecken und es ihnen letztendlich meisterlich gelingt wirklich Neues zu bieten.
LAIBACH gelingt es sich zu zelebrieren ohne sich selber zu reproduzieren! Keine Oldie und Evergreen-Show für das Ü50 Publikum, sondern verstörendes auf die Augen und Ohren in nie dagewesener Virtuosität und Brillianz!
Dann ist das Spiel aus und dem sichtlich erschöpft aber begeisterten Publikum werden auf Wunsch noch 3 Zugaben präsentiert. Wobei „I Want to Know What Love is“ von Foreigner wirklich mal wieder ein genialer Griff in das Repertoire des kollektiven Mainstreams ist und in dieser Interpretation sich zu Ihrer wahren Bedeutung und Strahlkraft aufschwingt.
Als allerletzte Handlung des Abends erweisen LAIBACH mit der Coverversion „Strange Fruit“ der großartigen Billie Holiday ihre Hochachtung und ich wandere anschließend aufgeladen von diesem Happening durch die Kölner Sommernacht und frage mich, wie ich das Erlebte in Wort fassen kann.
Ich wollte es eigentlich mit einem Zitat von Arthur Schoppenhauer versuchen: „Re intellecta, in verbis simus faciles„, was soviel bedeutet wie „Wenn das Verständnis der Sache gegeben ist, dann lasst uns nicht um Worte streiten“
Gedanken auf dem Weg zurück
LAIBACH halten dem (Post-)modernen Menschen einen Spiegel aus historischen und popkulturellen Versatzstücken vor sein Antlitz. Wer selber einmal versucht hat sich vor einem Spiegel, die Haare zu schneiden, wird bemerkt haben, wie schnell man im Eifer des Gefechts rechts und links als auch oben und unten verwechselt. Wohl auch aus dieser Tatsache kommt es bei den Betrachtern des Gesamtkunstwerks LAIBACH immer wieder zur Desorientierung
LAIBACH thematisieren dramturgisch gekonnt und maniristisch effektvoll die totalitären Strukturen und Abgründe der menschlichen Säugetierpolitik und gesellschaftlicher Machtstrukturen. In der Tradition von Goethe, Nietzsche, Karl May und Walt Disney verhandeln sie die großen Themen der menschlichen Seele und unseren Durst nach Harmonie und Einigkeit, die letztendlich oft in Manipulation und Abhängikeit münden.
Ein Konzert von LAIBACH ist ein einzigartiges Erlebnis, das durch die kraftvolle Inszenierung, die beeindruckende musikalische Performance und die intensive Atmosphäre einen nachhaltigen Eindruck hinterlässt.
LAIBACH sind in jeder Hinsicht Grenzgänger. Lässt man sich voll und ganz auf das Dargebotene ein, öffnen sich die Grenzen der Musik und der eigenen Vorstellungskraft zu einer gefühlten Wahrheit über das Wesen der Menschheit.
Eine gewisses Maß von Selbsterkenntnis ist dabei für den Zuschauer unvermeidlich. Gebärt sich selbst das begeisterte Mitklatschen und Wippen im Takt zu LAIBACH zum sich selbstentlarvenden Akt dessen was wir alle sind: Mitläufer auf der Suche nach Ideologie und Gemeinschaft!
LAIBACH veröffentlichen eine remasterte und neu gestaltete Edition ihres 1987 erschienenen Albums „Opus Dei“.
LAIBACH sind Magier, verzaubern jeden Ort und jedes Publikum und strahlen eine unwiderstehliche Kraft der Agitation und Propganda aus, um so den Kern Ihrer Botschaft zu verkünden: LIEBE. Denn „die Liebe ist die Grösste Kraft, die Alles schafft“.
PS: Love ist still alive!
Die Laibach-Besetzung an diesem Abend:
Milan Fras (Gesang)
Marina Mårtensson (Gesang)
Bojan Krhlanko (Schlagzeug)
Vitja Balžalorsky (Gitarre)
Luka Jamnik (Synthesizer)
Rok Lopatič (Synthesizer)
Ivan Novak (Ghost in the Machine)
+++
Setlist – Laibach, Samstag, 25. Mai, 20.00 Uhr, Essigfabrik, Köln
Intro (Leben heißt Leben intro drum loop)
Vier Personen
Država
Boji
Mi kujemo bodocnost
Smrt in pogin
Anti-Semitism
Ballad of a Thin Man (Bob Dylan cover)
Brat mojAlle gegen Alle (Deutsch Amerikanische Freundschaft cover)
Interlude (15 minute intermezzo)
Leben heißt Leben (Opus cover)
Leben - Tod
Trans-National
F.I.A.T.
How the West Was Won
The Great SealGeburt einer Nation (Queen cover)
Opus Dei / Leben heißt Leben (Opus cover)
Encore:
The Engine of SurvivalEach Man Kills the Thing He Loves (Gavin Friday cover)
I Want to Know What Love is (Foreigner cover)
Encore 2:
Strange Fruit (Billie Holiday cover)
Trackliste:
Cover-Versionen:
Alle gegen Alle by Deutsch Amerikanische Freundschaft
Ballad of a Thin Man by Bob Dylan
Each Man Kills the Thing He Loves by Gavin Friday
Geburt einer Nation by Queen
I Want to Know What Love Is by Foreigner
Leben heißt Leben by Opus
Opus Dei / Leben heißt Leben by Opus
Strange Fruit by Billie Holiday
Opus Dei:
F.I.A.T.
How the West Was Won
Leben – Tod
The Great Seal
Trans-National
LAIBACH veröffentlichen eine remasterte und neu gestaltete Edition ihres 1987 erschienenen Albums „Opus Dei“.
Es erscheint am 10. Mai 2024 auf Vinyl und als 2CD-Box-Set, das 16 unveröffentlichte Live-Tracks aus den Jahren 1987-1989 und drei Bonustracks enthalten wird.
Laibach credit: Andy Catlin Ljubljana
Das Video zum Albumstück „The Great Seal“ (Mit Material aus „Victory Under the Sun“ (Pobeda pod suncem) Regie: Goran GajiÄ, 1988) ist hier zu sehen:
„Opus Dei“ war das erste Album der Band für Mute, gemischt wurde es von Rico Conning (Wire, Pere Ubu, Swans, William Orbit). Mit ihren klassischen Laibach-Interpretationen des Opus-Gassenhauers „Live Is Life“ (hier auf Englisch als „Opus Dei” und auf Deutsch als „Leben heißt Leben“) und Queens „One Vision“ (überarbeitet als “Geburt Einer Nation”) traten sie bald aus dem Hintergrund und erhielten nicht zuletzt die Aufmerksamkeit von Sendern wie MTV und ITVs.
LAIBACH – Santa-Giovanna dei Macelli
Das neu gewonnene Interesse eröffnete dem slowenischen Kollektiv nicht zuletzt die Möglichkeit, auf ausgedehnte Welttournee zu gehen. Aufnahmen dieser Tournee aus der Londoner Queen Elizabeth Hall, aus San Francisco, Berlin, Paris und „irgendwo in Europa“ sind auf der zweiten CD der erweiterten, remasterten „Opus Dei“-Edition enthalten.
Ein neu gestaltetes Cover (das das Artwork des Originals weiter verfeinert), ein umfangreiches Booklet mit Fotos, ein von dem deutschen antifaschistischen bildenden Künstler John Heartfield inspiriertes Artwork und neue Sleevenotes des Kulturtheoretikers und Autors Alexei Monroe runden das nun vorliegende Re-Release ab.
Im April 2024 werden Laibach ihre Musik im Rahmen einer neuen Theaterproduktion von Bertolt Brechts „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ von ErosAntEros aufführen. Die Performances laufen vom 18. bis 21. April im Emilia Romagna Teatro in Bologna, bevor sie am 24. April 2024 beim POLIS Teatro Festival in Ravenna aufgeführt werden.
LAIBACH Tourdaten
14.05. CH-Winterthur, Gaswerk Kulturzentrum 15.05. Frankfurt, Batschkapp 16.05.Berlin, Huxleys Neue Welt
17.05. DK-Kopenhagen, Pumpehuset
18.05. SE-Göteborg, Pustervik
19.05. SE-Stockholm, Nya Cirkus
21.05. FI-Helsinki, Savoy Theatre
23.05. NO-Oslo, Vulkan 25.05. Köln,Essigfabrik 26.05.Dresden, Kultur Zentrum Straße E
27.05. PL-Torun, CKK Jordanki
28.05. PL-Lublin, Radio Lublin 29.05. AT-Graz, Orpheum Big Hall 03.07. München,Muffathalle 04.07.Schorndorf, Manufaktur 06.07. Halle, East Side Festival
09.08. CZ-Jaromer, Brutal Assault Festival
05.10. HR-Zagreb, Boogaloo
11.10. HU-Budapest, Dürer Kert 12.10. Leipzig, Felsenkeller
13.10. CZ-Prag, Roxy
15.10. NL-Domrecht, Bibelot
16.10. NL-Arnheim, Luxor
17.10. FR-Vaureal, Le Forum 2
18.10. FR-Toulouse, Le Rex
19.10. BE-Wavre, La Sucrerie 20.10. Bochum, Christuskirche 22.10. Hannover, Music Pavillion
A1 Leben heißt Leben (Opus Dei) A2 Geburt einer Nation (One Vision) A3 Leben – Tod A4 F.I.A.T. (Let It Be) B1 Opus Dei (Life is Life) B2 Transnational B3 How the West Was Won B4 The Great Seal
Opus Dei-CD-Tracklisting
CD1 Leben heißt Leben (Opus Dei) Geburt einer Nation (One Vision) Leben – Tod F.I.A.T. (Let It Be) Transnational How the West Was Won Opus Dei (Life is Life) The Great Seal
Bonus Tracks: Geburt einer Nation (Eine Richtung und ein Volk Version) Leben heißt Leben (Marche Funèbre Version) Geburt einer Nation (3. Oktober – Kraftbach – Version)
CD2 Leben heißt Leben (London, Queen Elizabeth Hall, 1987) Geburt einer Nation (Somewhere in Europe/US, 1987-1989) Leben-Tod (Somewhere in Europe/US, 1987-1989) F.I.A.T. (Paris, Espace Ornano, 1992) Transnational (Somewhere in Europe/US, 1987-1989) How the West Was Won (Somewhere in Europe/US, 1987-1989) Opus Dei (Somewhere in Europe/US, 1987-1989) Leben heißt Leben (Berlin, Quartier Latin, 1987) Geburt einer Nation (Berlin, Quartier Latin, 1987) Leben – Tod (Berlin, Quartier Latin, 1987) How the West Was Won (Berlin, Quartier Latin, 1987) Geburt einer Nation (Vienna, Messepalast, Kaiser Franz Josef Reitschule, 1988) Leben – Tod (San Francisco, The I Beam, 1989) Transnational (San Francisco, The I Beam, 1989) How the West Was Won (San Francisco, The I Beam, 1989) Opus Dei (San Francisco, The I Beam, 1989)
Laibachs „Opus“ Dei (Remastered) erscheint am 10. Mai 2024 auf Mute auf Vinyl (mit 16-seitigem Booklet), als 2CD-Boxset (mit 28-seitigem Booklet) und digital:
LAIBACH – OPUS DEI
REMASTERED REISSUE
VÖ: 10.05.2024
(MUTE/[PIAS])
Der in Osnabrück tätige und in Pente bei Bramsche geborene als auch aufgewachsene bildende Künstler Monke Herbert Rauer stellt ab dem 19.03. im Rahmen einer Retrospektive seine wichtigsten Werke aus.
Ausstellung des Künstler Herbert „Monke“ Rauer
Mit der Ausstellung wird ein Kunstraum geöffnet, der einen Einblick in das Werk und Schaffen von Monke Herbert Rauer zeigt.
Gegliedert in Akt 1 „Alles Banane“, Akt 2 „Hot Love“ und Akt 3 „Vergiss es“, spiegelt die Retrospektive die einzelnen Schaffensperioden des Künstlers wider, wobei die Akte nicht als abgeriegelt betrachtet werden.
Eher scheinen sie von Transparenz und Transformation, von Weiterentwicklung und Wiederholung, von Zustimmung und Ablehnung durchzogen, sowohl skulptural als auch bildnerisch.
Monke mit einem seiner letzten Werke, der Jim Morrison-Büste
Die besondere Begabung Rauers, gekreuzt mit Ausdrucksstärke und Versiertheit, hat ideenreiche Werke von großer Authentizität entstehen lassen, vielfach deutbar oder einfach zum Genießen, beispielsweise die barock anmutenden und gleichzeitig filigranen Rundungen einiger Skulpturen, hier u.a. die geschwungene Bananenschale in Korrespondenz mit ihrem Innenskelett.
Lange galt Monke als Bürgerschreck und machte unter anderem mit dem TAZ-Skandal, im Zug dessen die Redakteure aus Protest gegen den Abdruck eines seiner Werke ihre Arbeit niederlegten, Furore.
Auch war Monke in den 1980ern als Musiker der Art-Band „Fishmut“ bekannt. Hier ein Audio-Video eines Compilation-Beitrags von Fishmutauf auf dem Kult-Sampler „SämplaCity Os“ aus Osnabrück.
Also dann: Willkommen im ästhetischen Freiraum des Monke H. Rauer!
Retrospektive des Osnabrücker Künstlers Monke ab 19. März 2022 in Osnabrück // Dielingerstrasse 21
AUSSTELLUNG ÖFFNUNGSZEITEN
SAMSTAG 14:00 bis 17:00 UHR
SONNTAG 11:00 bis 13:00 UHR
LAIBACH teilen weitere Details zu ihrem jüngsten Album ”Wir sind das Volk (ein Musical aus Deutschland”), das am 25. März bei Mute als Deluxe -CD mit umfangreichen Sleevenotes und digital erscheint – die Doppel-LP erscheint am 10. Juni 2022.
Vorab-Auskopplung “Ich will ein Deutscher sein” hier hören:
Das Album bündelt Musik aus der gefeierten Theaterproduktion „Wir sind das Volk“, die am 8. Februar 2020 im Hebbel am Ufer (HAU) in Berlin uraufgeführt wurde. Zwei weitere Vorstellungen schlossen sich an, bevor die Produktion aufgrund der Pandemie eingestellt wurde. Im Jahr 2021 eröffneten Laibach die Klagenfurter Festspiele mit einer slowenischen Version desselben Stücks und gaben zwei weitere ausverkaufte Vorstellungen im Kino Šiška in Ljubljana.
Im März dieses Jahres werden die Aufführungen im Berliner HAU fortgesetzt, weitere Aufführungen in Zagreb, Ljubljana, Hamburg, Maribor und in der Kulturhauptstadt Europas, Novi Sad, sind bereits bestätigt – Einzelheiten siehe unten.
LAIBACH WIR SIND DAS VOLK – EIN MUSICAL AUS DEUTSCHLAND
„Wir sind das Volk“ basiert auf Schriften des Dramatikers Heiner Müller (1929-1995). Laibachs Verbindung zu Müller reicht weit zurück: Bereits 1984 komponierten sie für das Slowenische Nationaltheater in Ljubljana Musik zu Müllers zwei Jahre zuvor am Bochumer Schauspielhaus uraufgeführten Stück „Quartett“ nach Pierre-Ambroise-François Choderlos de Laclos Briefroman „Gefährliche Liebschaften“ aus dem Jahr 1782, dem Müller die Anweisung „Zeitraum: Salon vor der Französischen Revolution / Bunker nach dem dritten Weltkrieg“ voranstellte. Klassisches Laibach-Material. Im folgenden Jahr trafen sie Müller in Berlin, der ihnen eine Zusammenarbeit für eine zukünftige Inszenierung vorschlug, die leider nie zustande kam – bis die Leiterin der Internationalen Heiner-Müller-Gesellschaft, Anja Quickert, ein posthumes Projekt auf der Grundlage von Müllers Texten vorschlug.
Laibach erklären: „We followed Heiner Müller’s own strategy of cutting and rearranging the material, taking his texts and putting it into another context, rebooting it with music, in order to drag the audience into it or alienate them from it. Music unlocks the emotions and is therefore a great manipulative tool and a powerful propagandistic weapon. And that’s why a combination of Heiner Müller, who saw theatre as a political institution, and Laibach, can be nothing else but a musical.”
Das Artwork und die Innenhülle des nun vorliegenden Albums zeigen Gemälde des österreichisch-irischen Künstlers Gottfried Helnwein, „Epiphanie 2B: Die Anbetung der Hirten“ (Sammlung der Fine Arts Museums of San Francisco) und „Epiphanie I: Anbetung der Könige“ (Sammlung des Denver Art Museum), aus dessen Epiphanie-Serie, die zu seinen bekanntesten Werken gehören und zwei der zentralen Themen seines Werks reflektieren: Kindheit und Nationalsozialismus.
LAIBACH „Wir sind das Volk“ credit: Valter Leban
Mit „Wir sind das Volk“ zeigen Laibach erneut ihr Gespür, gesellschaftliche Verwerfungen in ihre Kunst zu überführen. Der immer schon mindestens ambivalente – und im Deutschen naturgemäß extrafiese – Begriff „Volk“ hat sich seit den „Wir sind das Volk“-Sprechchören von 1989, als die Berliner Mauer fiel, tiefgreifend verändert und ist in den letzten Jahren in ganz Europa und Amerika zu einem Instrument nationalistischer und rassistischer Ausgrenzung geworden.
Anja Quickert führt aus: „Dieses Projekt bringt endlich zusammen, was schon längst hätte geschehen müssen: Laibach und der deutsche Dramatiker und Dichter Heiner Müller zusammen. Der Mythos der Nation kann nicht begraben werden, solange Gespenster sein Fundament untergraben. Der Dialog mit den Toten darf nicht abgebrochen werden, bis sich zeigt, welcher Teil der Zukunft mit ihnen begraben wurde. Willkommen am Abgrund der Nation!“
Editor’s note:
Laibach formierten sich in der damaligen jugoslawischen Industriestadt Trbovlje. Gegründet in dem Jahr, in dem der Gründervater des Landes, Tito, starb, stieg die Band zu einer der international bekanntesten Bands auf, die aus den ehemals kommunistischen Ländern Ost- und Mitteleuropas hervorgegangen sind, und trat kürzlich als eine der ersten Bands in Nordkorea auf. Im Jahr 2019 veröffentlichten sie eine laibachsche Interpretation von „The Sound of Music“, die während ihrer Reise nach Nordkorea entstand. Im Jahr 2020 feierten sie vihr vierzigstes Jubiläum mit „Laibach Revisited“.
LAIBACH – WIR SIND DAS VOLK PERFORMANCES
25. – 28.03.2022 Berlin (DE), HAU Hebbel am Ufer
02.04.2022 HR-Zagreb, Vatroslav Lisinski Hall
08.04.2022 SI-Ljubljana, Cankarjev Dom
28.04.2022 Hamburg, Kampnagel
23. – 24.06.2022 SI-Maribor (SI)
02.07.2022 RS-Novi
WIR SIND DAS VOLK (EIN MUSICAL AUS DEUTSCHLAND) TRACKLISTING
(STUMM472)
01 – Philoktet
02 – Der Vater
03 – Medea Material
04 – Ich bin der Engel der Verzweiflung
05 – Flieger, grüß mir die Sonne
06 – Ordnung und Disziplin (Müller versus Brecht)
07 – Traumwald
08 – Lessing oder Das Ende der Aufklärung
09 – Im Herbst 197.. starb… (instrumental)
10 – Ich will ein Deutscher sein
11 – Ich war die Wunde
Album-Vorbestellungen:
„Ich will ein Deutscher sein“ auf YouTube:
LAIBACH WIR SIND DAS VOLK– EIN MUSICAL AUS DEUTSCHLAND (NACH TEXTEN VON HEINER MÜLLER) VÖ: 25.03.2022 (MUTE/[PIAS]) VORABSTÜCK “ICH WILL EIN DEUTSCHER SEIN”
Lieber Leser – umarme diese Platte! Dieser Satz steht hier schon zwei Tage. Wenn man schreibt, dann ist das manchmal so.
The Kings Of Dubrock - Fettuccini
Und wenn man solch einen Satz schreibt, dann muss man ihn begründen. Ja und so geht das eine Weile, man starrt ihn an, man geht duschen. Dabei fällt dem Autor eine Menge ein, nur wenn er zurückkehrt ― ist alles futsch. Warum nun umarmen? Weil Humor noch nie soviel Bass hatte.
Sie nennen es Dubrock. Denn die Kings Of Dubrock sind eine Maschine für Assoziationen. Die wiederkehrenden Phrasen, die krude Lyrik des Jacques Palminger fügt sich zu immer neuen Kombinationen, Rica Blunck hat fünf Sprachen aufgeschnappt und Viktor Marek lässt seine Maschinen rattern.
Und die Musik ist nicht minder assoziativ, kein braver Teppich der Worte. Assoziieren ist des Autors Lieblingswort. Seit fünf Minuten. Humor ist Dub, die nächste Station ist der Dubstop, Calimero ist ein Vogel aus Palermo. Der Arme. Er wurde gequält.
Uhren befummeln die Zeit, doch die Beine zucken nervös. Sie wollen tanzen. Und MDMA ist tatsächlich harmlos ― wenn man es nur harmlos besingt.
Namen kettenweise, Orte im Sturzflug, Sprachen kübelweise, Zitate aufgereiht, Drogen polyglott: Streng vertrauli ― diese Platte hat einen Hang zum Tick. Leicht widersprüchli weil Ticks eigentlich nicht psychedelisch sind. Und wie nennt man den Zwischenraum, in dem man psychedelisch tickt?
FETTUCCINI!!
Ausatmen.
Jetzt wird gezündelt.
Nüchtern zur Sache: Das Album Fettuccini der Kings Of Dubrock enthält kein Gitarrensolo. Dubrock ist nicht gemacht für Soli. Sein Klang ist warm und gelegentlich schwitzig. Ein dichter Raum, der auf tiefen Frequenzen schwebt. Ein Raum, der aus Harmonie, Liebe und Respekt gebaut wurde. Zwischenmenschlich und ohne Dogma. Die Musik orientiert sich am Sommer, aber man kann sie auch im Winter hören. Der Autor dieses Texts ist wahnsinnig.
Den Draht gibt’s im Baumarkt.
Bevor sie ihr zweites Album verschraubten, sind die Kings Of Dubrock viel getourt, sie sollen sich blendend verstanden haben. Sie haben auch viel Enzensberger gelesen und sich gegenseitig vorgelesen, doch seine Afrozentrik wurde ihnen zuviel. So hörten sie lieber Musik: Von King Tubby zum Beispiel. Der Jamaikaner prägte die Urform der elektronischen Bassmusik – den Dub. Er wurde erschossen. Sie hörten auch Adriano Celentano. Der Italiener zeigte der Welt, dass Albernheit auch Sonntags, vollkommen verkatert, genossen werden kann. Er starb, irgendwie. Und sie hörten den Nigerianer Fela Kuti, der seine Vision von Gesellschaft auf die Bühne brachte, mehr Kinder zeugte als Dschingis Khan und dann ebenfalls zu Grabe getragen wurde. Doch all die Toten werden nicht beklagt, ihnen wird gehuldigt. In einem outer-terrestrischen Voodoo-Zeremoniell, einem Inferno der Geilheit, das keine Zweifel an der pathologischen Unangepasstheit der Beteiligten aufkommen lässt. Dubrock hat sich dank Fettuccini vom Genre zum Planeten entwickelt.
― Sebastian Reier, Universität Mozarteum Salzburg, Juni 2012
DER STUDIO BRAUN PSYCHEDELIKER UND SEIN TRIO DES DUBWAHNSINNS SIND ZURÜCK: JACQUES PALMINGER UND DIE KINGS OF DUBROCK.
Die US-amerikanische Metal-Gitarristin The Great Kat spielt mit Ihrer Band Klassische Musik im Speed-Metal-Gewand. Als „Shred/Classical Music“ wird dieses Metalvarianten betitelt.
THE GREAT KAT "Beethovens Guitar Shred"
Uns wurde freundlicherweise die DVD „Beethovens Guitar Shred“ direkt vom Management „Karen Thomas PR“ zur Verfügung gestellt. Schon in den 80ern hatte ich im Rock Hard und Metal Hammer von THE GREAT KAT gelesen, mich aber nicht getraut die LP zu erwerben. Nicht nur aus diesem Grund war ich sehr gespannt auf die mir nun vorliegende DVD.
Also, DVD in den Player und los ging es. Menue und DVD Artworx genauso zusammen gezimmert wie der gesamte „Marketing-Auftritt“ von The Great KAT. Egal Geschmäcker sind ja bekanntlicher Weise verschieden und ich ernte für meine SLAYER-Liebhaberei im Bekanntenkreis auch mehr oder weniger Spott und Hohn.
Dann mal das erste Video „The Flight of the Bumble-Bee“ gestartet und da verschlug es mir vorerst die Sprache. Alles doch sehr, wie soll ich sagen, drittklassig inszeniert und produziert. Inhaltlich ja ok, viel Blut, Leder, Haare, Gitarren und dazwischen die zierliche KAT, die derwischgleich die Saiten zupft, die Augen rollt und die Zähne bleckt. Ihr Instrument scheint sie offensichtlich meisterhaft zu beherrschen. Hin und wieder schnappt sie sich auch Ihre Geige und doppelt die Gitarre. Ok, soweit sehr bizarr aber auch etwas mau und enttäuschend.
Dann mal das zweite Video gestartet. Oh Gott, es wurde nicht besser. Naja, einen weiteren Versuch sei THE GRAT KAT gestattet, vielleicht bin ich ja zu kritisch oder einfach schon zu alt. Aber bevor ich mich versah ist die DVD auch schon zu Ende, was nicht einer Kurzweiligkeit geschuldet war. Leider ist auf dem DVD Cover keine Angabe zur Spielzeit zu finden. Das offensichtlich aus gutem Grund, es sind wirklich gefühlte 10-15 Minuten. Ich war wirklich zutiefst enttäuscht und mir nicht sicher ob ich etwa ein Menue oder einen Track übersehen habe.
Auch die Bonus Features sind ein Witz, hätte ich die DVD käuflich erworben, fühlte ich mich mehr als verarscht. Aufmachung, Umfang und billiger Inhalt erinnerten mich an die Verfahrensweise der Porno-Industrie: Mit einem „best-of“ Heißmachen, Geld abknöpfen und schnell abmelken. Die besten Szenen sind schon auf dem Cover und im Pressetext als Teaser x-fach vorgekaut und das finale Produkt ist Identisch. Mann bekommt nicht mehr und nicht weniger als einem Angekündigt wird. Wenn aber die Hauptspeise aus der Vorpeise besteht ist die bodenlose Enttäuschung eine Selbstverständlichkeit.
Über THE GREAT KAT *
„Ihr erstes Demo Satan Says von 1986 erregte das Interesse der Plattenfirma Roadrunner Records, die sie schließlich unter Vertrag nahm. Das erste Album erschien 1987 mit dem Titel Worship me or Die!. Es bestand nur aus Eigenkompositionen, ein deutlicher Bezug zur Klassik war jedoch zu erkennen. Als Begleitmusiker hatte sie Bassisten Tom Von Doom (später bei Cycle Sluts From Hell) und Adam Killa engagiert.
Beethoven on Speed, das Nachfolgealbum, basiert auf einem anderen Konzept: The Great Kat spielt auf diesem Album Coverversionen von Ludwig van Beethoven und Niccolò Paganini mit der Gitarre nach, dazu gesellen sich Eigenkompositionen und das Stück Der Hummelflug von Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow. Letzteres gilt als eines der schnellsten Gitarrenstücke aller Zeiten und brachte der Künstlerin mehrere Einträge in den Toplisten diverser Gitarrenmagazine ein.
Nachdem Roadrunner den Vertrag gelöst hatten, veröffentlichte sie auf diversen Plattenfirmen „Alben“, die nicht länger als maximal 15 Minuten dauerten und eigentlich EPs darstellen. Diese folgten dem gleichen Konzept wie Beethoven on Speed, jedoch wurden hier Stücke von Gioachino Rossini, Richard Wagner und Antonio Vivaldi verwendet. Ihre Liveshows gingen immer weiter in den BDSM-Bereich, ebenso ihr Image.
Ihr streitbares Image und ihre absolute Selbstüberzeugung, sowie ihr leichtbekleideter Stil unter Hinzunahme von extremen Posen sorgten immer wieder für Hohn und Spott in der Metal-Szene. So posiert sie auf den Plattencovern leichtbekleidet mit Nieten und Patronengurten und verzerrt dabei ihr Gesicht. Ihre musikalischen Fähigkeiten bleiben allerdings davon unbetroffen und werden in der Szene durchaus wahrgenommen.
Allerdings wird ihr Gesangsstil oft als unhörbar beschrieben. Nach den ersten Alben war außerdem der Exotenbonus verflogen und The Great Kat versank wieder im Underground.
THE GREAT KAT, die (wahrscheinlich nicht) auf Ihren bürgerlichen Namen Katherine Thomas hört, wurde 1966 in einem US-Air-Force-Hospital in Swindon, Großbritannien geboren. Schon früh von der Wiener Klassik geprägt, begann sie mit sieben Jahren Klavier zu erlernen. Mit neun erhielt sie Violinenunterricht. Sechs Jahre später bekam sie ein Stipendium an der renommierten Juilliard School. Dort gewann sie zahlreiche Auszeichnungen und ging nach Abschluss mit der Violine auf Tournee durch die USA, Mexiko und Europa.
Schon während dieser Zeit nahm sie Gitarrenstunden und begann nach einem neuen Betätigungsfeld Ausschau zu halten. Sie begann Klassische Musik mit Speed Metal zu vereinigen und gab sich den Namen „The Great Kat“.
„I’ll explain to you the exact theory behind The Great Kat’s “provocative” image: The Great Kat is taking highly complex classical masterpieces of Beethoven, Bach, Paganini, Mozart, Vivaldi (music that is out of the intellectual reach of the average idiot) and bringing these masterpieces to them, by wearing provocative clothes, leather, vinyl, whips and chains, so as to distract the morons from the musical complexities of the genius composers, by targeting directly to their penises—which is where their brains are located!“
Das Management von The Great Kat war überhaupt nicht begeistert von meinem Blogpost und ließ mir folgendes kurzes Statement nach dem Erhalt des Links zukommen:
You have been DELETED from The Great Kat Database and will NOT receive review copies. (…) Your „review“ was translated online and was totally insulting. I will NOT be sending you Great Kat review copies in the future.
Das sind wir jetzt aber echt traurig…zumal hier wieder einmal offensichtlich wird, das diejenigen die gerne derbe austeilen selten mit Kritik umgehen können.
Wenn spektakuläre Bilder auf Häuserfassaden projiziert werden und die Zuschauer zu Lachsalven oder schockierten Blicken animieren, dann ist es mal wieder so weit: Die Hamburger Kinoenthusiasten von „A Wall is a Screen“ sind auf Einladung des Unabhängigen FilmFests in der City unterwegs.
A Wall Is A Screen – die siebte! Keine andere Stadt – außer ihrer Heimatstadt – haben sie schon so häufig in ein Freiluftkino der ganz besonderen Art verwandelt wie Osnabrück: Bereits zum 7. Mal ist das in der ganzen Welt gefragte Team beim FilmFest zu Gast.
Während des cineastischen Stadtrundgangs wird das Publikum Teil eines besonderen Filmerlebnisses. Ob Nikolaiort, Rückseite des Theaters oder Große Straße, keine weiße Fassade ist vor dem mobilen Projektor sicher, der auf einem Handkarren durch die City gezogen wird.
Ob lustige, nachdenkliche oder skurrile Kurzfilme, das Team von „A Wall is a Screen“ schafft immer wieder ungewöhnliche und erstaunliche Beziehungen zwischen Orten, Filmen und dem Publikum.
30. 09.2011, Treffpunkt Över de Hase, Ecke Georgstraße, Osnabrück um 20.00 Uhr.
Mehr Informationen, auch über das Unabhängige FilmFest, das vom 12. bis 16. Oktober stattfindet, unter www.filmfest-os.de
// MEDIA ART GARDEN – EINE KOOPERATION MIT DEM MEDIA ART FLOW FESTIVAL/ALMELO
Zusammen mit dem Media Art Flow Festival (MAFF) in Almelo/NL präsentiert das European Media Art Festival in diesem Jahr einen Media Art Garden. In den jeweiligen Innenstädten der Festival-Orte wird unabhängig vom übrigen Festival-Geschehen der Medienkunstgarten für Passanten und Besucher frei zugänglich sein – auch um dort selbst Hand anzulegen.
Die Künstler Karl Heinz Jeron aus Deutschland und Wessel Westerveld, genannt „Wexel“ aus den Niederlanden werden in öffentlichen Workshops sowohl ihre Arbeiten präsentieren als sie auch stetig weiterentwickeln. So entsteht im Laufe der Zeit ein interaktiver mechanischer Medienkunstgarten. International bekannt sind beide Künstler durch ihre kinetischen Objekte und Installationen, die sie bereits in zahlreichen Ländern ausgestellt haben.
Gärten in den Niederlanden und auch in Deutschland passen sich immer mehr einem gewissen Schema an, dass man auch in Prospekten und Broschüren wiederfinden kann. Normen und Werte verschwinden, neue werden gebildet und somit wird auch ein Garten von seinen Besitzern ganz anders wahrgenommen und erlebt. Mit ihren künstlerischen Arbeiten und Geräten nehmen die Künstler diese Garten Standards ‚auf die Schippe‘ und setzen mit ihrem ‚grünen Daumen‘ ganz neue Maßstäbe für die kreative Parkgestaltung.
Karl Heinz Jeron wird elektro-mechanische Objekte vorstellen, die ihre Energie aus Früchten und Gemüse beziehen. So werden zum Beispiel Kartoffeln, die bis zu einem Volt elektrische Energie erzeugen können, zur Energiequelle einer mechanischen Skulptur, die Töne produziert und Klänge moduliert.
Wexel baut Kunstmaschinen aus gefundenem Material, die absurde Bewegungen vollziehen und ebenfalls Klänge erzeugen können. Diese beiden Ansätze versprechen ein breites Publikum anzuziehen. Die Animationsgruppe „Supergides“ der Theatergruppe Roest aus dem niederländischen Oldenzaal wird zudem durch die Osnabrücker Straßen ziehen, um Besucher und Teilnehmer für den Media Art Garden zu gewinnen.
Für viele in Europa kamen die Revolutionen in Ägypten und Tunesien sehr überraschend. Lange war man gewöhnt, die Länder der arabischen Welt als unveränderbare, traditionalistisch geprägte Gesellschaften präsentiert zu sehen. Die Dynamik und das Streben nach individueller Freiheit der jungen Menschen auf den Straßen schienen in keinster Weise in dieses Bild hineinzupassen.
EMAF 2011 // „IN DER FERNE SO NAH“ – JUNGE ARABISCHE VIDEOKUNST
Dass es jedoch seit Längerem einen großen Abstand gab zwischen der Erfahrungswelt der arabischen Jugend und den Machthabern, dass junge Menschen sich äußerst kritisch mit den herrschenden Verhältnissen auseinandersetzen, zeigt sich deutlich in der künstlerischen Produktion dieser Generation.
Ghassan Halwanis „Jibraltar“
Junge Videokünstler und Filmemacher widmen sich in ihren Arbeiten einer Vielzahl von sozio-kulturellen und sozio-politischen Themen, wobei oft ein für Außenstehende erstaunlich freier Umgang mit Tabu-Themen zu beobachten ist.
Die Auswirkungen von Krieg und Bürgerkrieg auf die Gesellschaft, offizielle Geschichtsschreibung und Rhetorik wird genauso hinterfragt wie Geschlechterrollen und der Umgang mit Bildern und Medien.
Bei vielen Künstlern der arabischen Diaspora nimmt die internationale Stigmatisierung von Arabern in der westlichen Auffassung eine zentrale Rolle ein.
Das Programm „In der Ferne, so nah“ wird von der Kuratorin Charlotte Bank vorgestellt und zeigt Positionen von Künstlern aus verschiedenen Ländern der arabischen Welt, zum Beispiel aus Ägypten, Syrien, Tunesien, Palästina, Libanon und dem Irak. Sie stellen eine Vielzahl von ästhetischen und experimentellen Ansätzen dar.
// 24. EUROPEAN MEDIA ART FESTIVAL
Festival: 27.April – 1.Mai 2011
Austellung: 27.April – 29.Mai www.emaf.de
Mit der festlichen Verleihung von fünf Filmpreisen ging am 10.10.2010 das Jubiläum des Unabhängigen FilmFests Osnabrück zu Ende.
Unabhaengiges filmfest Osnabrueck
Der mit 5.000 Euro dotierte Friedensfilmpreises der Stadt Osnabrück, gestiftet von der VR-Stiftung der Volks- und Raiffeisenbanken in Norddeutschland und der Volksbank Osnabrück, ging an den französischen Film „Les Arrivants“ von Claudine Bories und Patrice Chagnard.
Den Filmpreis für Kinderrechte in Höhe von 2.000 Euro durfte der polnische Regisseur Robert Glinski für seinen Film „Ich, Tomek“ entgegennehmen.
Zum besten Kurzfilm des Festivals, dotiert mit 500 Euro, kürte das Publikum die zehnminütige Produktion „Drop Dead“ des niederländischen Regisseurs Arne Toonen.
Zwei Preise wurden in diesem Jahr erstmals verliehen: Der Ernst Weber-Filmpreis für Solidarität, dotiert mit 1.000 Euro, ging an Rainer Frimmels und Tizza Covis Spielfilm „La Pivellina“ und der Kurzfilm „Uwe und Uwe“ von Lena Liberta wurde mit dem ebenfalls mit 1000 Euro ausgestatteten Filmpreis für Zivilcourage des Landkreises Osnabrück ausgezeichnet.
Überrascht zeigten sich die französischen Regisseure Claudine Bories und Patrice Chagnard darüber, dass sie mit dem Friedensfilmpreis ausgezeichnet wurden, obwohl sich ihr Film „Les Arrivants“ mit der Migrations- und Asyl-Thematik auseinandersetzt. „Es geht nicht nur um Krieg und militärische Auseinandersetzungen, sondern auch um Krieg und Frieden vor der eigenen Haustür“, erklärte Preisstifter Udo Herz vom Vorstand der Volksbank Osnabrück.
Daher sei der Film ein würdiger Gewinner des Preises. Die Filmemacher zeichnen darin ein authentisches Bild von Verfolgung, politischer Unterdrückung und menschlichem Elend außerhalb Europas und von der Konfrontation städtischer Institutionen mit den Leidtragenden. „Der sorgfältige Blick der Regisseure richtet sich auf Ausführende wie auf Betroffene staatlicher Regulierung. Sie portraitieren Menschen in den Fallstricken abstrakter Regeln, die zwangsläufig absurde Auswirkungen haben“, hob die Jury in ihrer Urteilsbegründung hervor.
Jürgen Pohl von der „Edition Salzgeber“, dem Verleih des Filmes „Ich, Tomek“, nahm den Filmpreis für Kinderrechte entgegen. Die Geschichte eines polnischen Jungen, der vom kindlich wirkenden, angepassten Jugendlichen zum Stricher und Kleinkriminellen wird, ist von Regisseur Robert Glinski leise, aber ungeschönt nachvollzogen worden.
Die Jury, die traditionell mit Jugendlichen besetzt ist, fand in ihrer Urteilsbegründung klare Worte: „Wir fanden den Film sehr schockierend, da er deutlich zeigt, wie im polnischen Grenzgebiet die Kinderrechte missachtet werden. Er hat uns sehr stark berührt, da er zeigt, dass vieles direkt vor unserer Nase passiert und sich schnell in die falsche Richtung entwickeln kann. „Ich, Tomek“ öffnet einem Augen und Ohren.“
Der erstmals ausgelobte Filmpreis für Zivilcourage wurde ebenfalls von Jugendlichen gekürt. „Wir fanden es toll, dass die Zuschauer von „Uwe und Uwe“ durch eine Komödie mit einem ernsten Thema konfrontiert werden“ meinten die Juroren und überreichten den Preis an den Produzenten des Films, Stefan Gieren.
Der Publikumspreis für den besten internationalen Kurzfilm wurde von Gerrit Lelkok dem Vertreter des Studierendenparlaments, das den Preis stiftet, an Regisseur Arne Toonen überreicht. Er bedankte sich beim „wahnsinnigen Publikum“ des FilmFests für die Auszeichnung.
Den „Ernst-Weber-Filmpreis für Solidarität“ durfte Rainer Frimmel entgegennehmen. Er ist Regisseur des österreichisch-italienischen Films „La Pivellina“, den er zusammen mit Tizza Covi realisierte. „Der Film vermittelt in hoher künstlerischer Qualität und mit herausragenden Darstellern die selbstverständliche Solidarität einer Zirkusfamilie mit einem kleinen verlassenen Mädchen und seiner – der Familie unbekannten – Mutter. Dies geschieht ohne Pathos, eher en passant, nicht belehrend, nicht anklagend“, urteilte die Jury und fügte hinzu: „La Pivellina“ zeigt, wie schwer und wie leicht Solidarität geht: Man muss es einfach nur tun.“
Den 25-jährigen Geburtstag des Unabhängigen Filmfests feierte das Festivalteam zusammen mit zahlreichen Besuchern und Gästen. Bereits die Eröffnungsveranstaltung war ausverkauft und auch Specials wie das KampKino, eine temporäre Spielstätte in einem leer stehenden Ladenlokal, oder das „AbFahrKino“ mit schaurigen Filmen an gruseligen Orten stießen auf riesige Resonanz. „Ein rundum gelungenes FilmFest“ waren sich die Festival-Leiter Birgit Müller und Holger Tepe einig.
Warm Up zum Unabhängigen FilmFest Osnabrück: A Wall is a Screen zieht am 25. September durch die City
A Wall is a Screen zieht am 25. September durch die CityZeichentrick an einer Hausfassade, heiterer Kurzfilm an einer Altstadtmauer, Melodram an einer Kaufhausfront: Keine weiße Fassade ist vor dem mobilen Projektor des A Wall is a Screen-Teams sicher, wenn der auf einem Handkarren durch die City gezogen wird.
Einmal mehr lockt das Unabhängige FilmFest Osnabrück seine Besucher aus dem vertrauten Kinosaal heraus, um die Stadt cineastisch zu erkunden. Bereits zum sechsten Mal sind die Hamburger Kinoenthusiasten von A Wall is a Screen am kommenden Samstag, den 25. September, bei uns unterwegs, um die Innenstadt als Vorbereitung auf das im Oktober startende FilmFest in ein Freiluftkino zu verwandeln.
Zum 25. Jubiläum des FilmFests wurde eine Kooperation mit der Niederländischen Stadt Almelo in Angriff genommen: Im Rahmen des Euregio-Projekts „Grenswerte“ kann man die abendliche Mischung aus Stadtführung und Filmnacht schon am Vorabend, also am 24. September, auch in Almelo erleben.
Start am Samstag in Osnabrück ist um 20 Uhr, Treffpunkt auf dem Theatervorplatz.
Mehr Informationen, auch über das Unabhängige FilmFest, das vom 6. bis 10. Oktober stattfindet, unter www.filmfest-os.de
Theorie und Praxis des Filmemachens kennen lernen und wichtige Tipps von erfahrenen Fachleuten bekommen? Für Jugendliche eher Wunschdenken?
Nein, denn auch in diesem Jahr bekommen Cineasten Hilfe: Das Unabhängige FilmFest Osnabrück bietet zum dritten Mal einen Workshop zum Thema Filmästhetik und Filmrezeption an. Er richtet sich an interessierte Jugendliche ab 14 Jahren sowie an Pädagogen, die Filme im Unterricht oder in Projekten nutzen möchten.
Der Workshop „WiKi – Filmwelten“ schaut hinter die Kulissen der täglichen „bunten Bilderflut“:
Im ersten Teil geht es anhand von kurzen Filmbeispielen darum, wie man einen Film „liest“ und welche filmischen Mittel Regisseure nutzen. Im zweiten Teil schlüpfen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anhand praktischer Übungen selbst in die Rolle des Filmemachers, um so die erzählerischen Mittel des Mediums, seine Grenzen und Stärken besser verstehen und nutzen zu lernen. Pädagogen erhalten darüber hinaus praktische Informationen für den Einsatz von Filmen.
Es gibt Tipps, wo Filme, speziell zum Thema Entwicklungspolitik, ausgeliehen oder bezogen werden können, und woher man Hilfen wie zum Beispiel Bildungshefte zu Filmen bekommt.
Der kostenlose, von der InWent GmbH geförderte Workshop findet im Rahmen des Unabhängigen FilmFests am 6. und 7. Oktober 2010 jeweils von 15-19 Uhr im Haus der Jugend statt.
Weil die Teilnehmerzahl begrenzt ist, ist eine Anmeldung bis 24. September erforderlich – entweder telefonisch 0541 – 29 824 oder per Mail unter info@filmfest-os.de.
EXTRAMENSCH ist Jeder, ist Alles und Nichts, …denn Alles, was ist, ist Eins!
EXTRAMENSCHDiese metaphysisch anmutende Aussage ist die Basis der EXTRAMENSCH‘schen Vertonung deutscher Lyrik zu Metal Lyrik, sprich; Metalyrik. Die Wiederentdeckung der Schätze in Sprache und Erkenntnis alter Meister macht EXTRAMENSCH zu etwas Altem, gleichzeitig Neuem…etwas Zeitlosem.
Wer also ist Extramensch? Der Erkenntnis folgend bist DU Extramensch!
„Jedes Lebewesen, jedes Ding, selbst die Erde an sich, der Weltraum. Alles Existierende ist miteinander verbunden und jede unserer Handlungen wirkt auf das gesamte System. „Jeder, der dieses Bewusstsein erlangt, ist auf seine Art EXTRAMENSCH“, verkündet die Künstlergruppe.
Die physischen Identitäten und Biographien der einzelnen Künstler werden daher weder offenbart, noch versteckt. Sie bleiben Teil des Großen und Ganzen. Aus der Leidenschaft für Musik, Literatur, Theater, bildender Kunst, Philosophie und Wissenschaft schafft EXTRAMENSCH so eine Verbindung gebündelter Passion, die als Gesamtkunstwerk nach neuem Leben schreit.
Dabei scheint eine Grunddisziplin der Philosophie –die Metaphysik und der „Sinn und Zweck des Seins“– unendliche Quelle der Inspiration zu sein. Faszinierte und inspirierte sie nicht schon über Jahrhunderte die größten Dichter und Denker?
„…sie alle konnten der Frage aller Fragen nicht entgehen. Wie könnten wir es? Wer einmal die darin verborgene Kraft gespürt hat, ist ihr auf ewig ergeben!“, offenbart EXTRAMENSCH und manifestiert die allumfassende, universelle Bedeutung dieser Selbstfindung, die es in jedem von uns zu entdecken, zu greifen, zu leben, zu atmen gibt:
„Das Ewige regt sich fort in allem, denn alles muss zu nichts zerfallen, wenn es im Sein beharren will.“
Johann Wolfgang v. Goethe, Werke – Hamburger Ausgabe Bd.1, Gedichte und Epen I
Nun ist es also an der Zeit:
Hier bist du Mensch, hier darfst du‘s sein!
Filme schauen ist eine Sache, die zur Alltagsbeschäftigung geworden ist. Aber wie funktioniert ein Film und wie arbeitet ein Regisseur, um bestimmte Wirkungen beim Zuschauer hervorzurufen?
Unabhängige FilmFest Osnabrück sucht Schüler JuryJugendliche, die sich mit solchen Fragen beschäftigen möchten und sich darüber hinaus zutrauen, die Qualität von Filmen zu beurteilen, können jetzt Juror werden.
Denn das 25. Unabhängige FilmFest Osnabrück stellt zurzeit wieder eine Schülerjury zusammen, die über die Vergabe des „Filmpreises für Kinderrechte“ entscheidet. Fünf 14-jährige Jurymitglieder
werden ausgewählt, die sich in zwei von einer Medienpädagogin betreuten Workshops auf ihre Tätigkeit vorbereiten. Während des Festivals vom 6.-10. Oktober werden die vier Wettbewerbsfilme gesichtet und diskutiert, schließlich wählen die jungen Juroren den Gewinner aus und übergeben den begehrten Preis im Rahmen der Preisverleihung am 10. Oktober.
Wer sich also für also für anspruchsvolles Kino und andere Kulturen interessiert, wer schon immer mehr über Filmkritik und Kinderrechte erfahren wollte, wer gerne mit Regisseuren ins Gespräch kommen möchte und im Jahr 1996 geboren wurde, der kann sich jetzt bis zum 3. September beim Unabhängigen FilmFest Osnabrück bewerben:
Das Bewerbungsformular steht als Download auf der Homepage www.filmfest-os.de oder kann unter dem Stichwort
Der „Filmpreis für Kinderrechte“ wird in diesem Jahr zum zehnten Mal vergeben, ist mit 2.000 € dotiert und wird vom Fachbereich für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Osnabrück gestiftet.
Menschen – Musik – Filme – Serien | News zu Popkultur und anderen Phänomenen
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