MOORYC - ROOFS

MOORYC „ROOFS“

MOORYC beschreitet auf seinem Debütalbum einen sehnsüchtigen, melancholischen Pfad. Elegische Hymnen und schwärmerische Balladen treffen auf verspielte Electronica.

MOORYC - ROOFS
MOORYC – ROOFS

Sein eindringlicher, bittersüßer Gesang bewegt sich dabei stets zwischen schmerzlich erscheinender Verzagtheit, Mut fassender Erwartung und nach vorne gerichteter Courage. Mooryc ist wie ein Flügelschlag, der volle Tonlinien, satte Rhythmik und Tiefe ans Licht treibt. Dieses Album ist ein Geschenk für alle Feinfühligen dieser Welt !

Mooryc ist das Projekt von Maurycy Zimmermann aus Poznań. Unter Szene-Kennern wird der junge Wahl-Berliner bereits als heißer Newcomer gefeiert. Mit seiner ersten EP „All Those Moments“ hat Mooryc im letzten Jahr Kritiker und Publikum gleichermaßen fasziniert.

Sachte Electronica traf dort auf Melancholie und seine Stimme versöhnte die Unbarmherzigkeit des geraden Takts mit schwärmerischen Balladen. Unvergesslich prägte sein bittersüßer Gesang auch „KRL“, das starke Erstlingswerk von Douglas Greed.

Daraus erwuchs ihr gemeinsames Bandprojekt Eating Snow – laut Douglas Greed eine „bipolare Freundschaft“ – und der wunderschöne Downtempo-Track „Siamese Twins By Choice“ erschien bei Bpitch Control. Aber auch Dapayk erkannte Mooryc‘ Qualitäten und veröffentlichte erst kürzlich die limitierte 10“ „Simply“ auf seinem Label Fenou.

Geboren und aufgewachsen in Poznań, steckt in jeder Faser von Maurycy Zimmermann der Drang zur Musik. Seine Eltern zeigten ihm die Liebe zu Jazz, Vinyl und den akademischen Zugang zur Musik. Maurycy packte seine Liebe für Peter Gabriel, Paul Simon, Bach, Händel, Arvo Part und Paweł Mykietyn dazu, bis schließlich mit Aphex Twin, Boards of Canada und Depeche Mode seine Leidenschaft für elektronische Musik entbrannte.

Dazu kam später das akademisch analytische Verständnis eines Instrumentenbauers und Philosophen. Maurycy wird Multi-Instrumentalist, der seine Werkzeuge bis ins kleinste Detail sezieren und wieder zusammensetzen kann – ein wichtiger Einfluss auf seine Musik.

Und nun kommt am 8. November „Roofs“, das Debüt-Album von Mooryc. Es ist eine organische Weiterführung seines bisherigen Schaffens, die alles bisher Geschaffene vereint und es ein Stück weiterführt. Die eigenen und auch äußeren Erwartungshaltungen waren nach den bisherigen Veröffentlichungen sehr hoch, wurden aber eindrucksvoll erfüllt.

Durchdacht und dennoch aus der Tiefe seines Herzen kommend, ist „Roofs“ noch klarer strukturiert als die EP „All Those Moments“. Ohne jedoch deren Verspieltheit zu verlieren.

Mooryc experimentiert verstärkt mit neuen Rhythmen, erforscht neue Tonwelten und adaptierte daraus vorsichtig für seine eigene Vorstellung von Tanzflächen – sowohl imaginären als auch wirklichen. Mit seiner Stimme bewegt er sich stets zwischen schmerzlich erscheinender Verzagtheit, Mut fassender Erwartung und nach vorne gerichteter Courage.

Mit dem entschleunigten Opener „Open It“ betritt der Wahl-Berliner bereits zu Beginn der Platte einen sehnsüchtigen, beinahe melancholischen Pfad, der dank der lieblichen Gitarre von „Jupiter“ kurzzeitig von einem aufmunternden Optimismus abgelöst wird.

Dass Morbide und Schattige in den Produktionen von Mooryc gehört aber zur großen Stärke des Debüts. Dafür steht nicht nur die elegische Hymne „Say No More“, sondern auch das an Burial erinnernde, melancholische „Bless Me“, sowie das großartige „Powerless“.

Auch der Song „Seperate Directions“ ist eines dieser Kleinode von „Roofs“. Sein Freund und Eating Snow-Bandkollege Douglas Greed schrieb nicht nur den Text, sondern beteiligte sich auch an der Produktion. Es ist eines der wenigen Stücke, die in Berlin neu entstanden sind. Die meisten Songs entstanden bereits in Poznan und wurden in Berlin endgültig arrangiert.

Zum Abschluss zeigt der 31-Jährige mit „Turtle“ nicht nur seine Definition von Future Garage, sondern verlässt mit “Limbo 1” den steten 4/4-Takt und entpuppt sich mit „Limbo 2“ endgültig als talentierter Frickler – so würde Bibio nach 30 Tagen Dauerregen klingen. In allen zehn Titeln von „Roofs“ erkennt man eindeutig die Autorenhandschrift von Mooryc.

Verstärkt wird das durch seinen eindringlichen Gesang. „Musik machen ist für mich wie eine Therapie. Dann kann ich Dinge loslassen, die mich beharrlich beschäftigen“ sagte er vor einiger Zeit in einem Interview für Electronic Beats.

MOORYC – ROOFS
VÖ: 08.11.2013
Label: Freude am Tanzen
Vertrieb: Rough Trade / Kompakt / Finetunes
Style: Electronica / Pop / Indietronic / House