Hohepriester David Eugene Edwards lädt mit einem Bündel neuer Lieder im Gepäck zu einer weiteren Zeremonie, die urwüchsiger denn je ihren Lauf nehmen soll…!
Das 2012er Album „The Laughing Stalk” deutete es bereits an, Edwards orientiert sich bei seinen Studioproduktionen immer mehr an dem ungleich kernigeren Live-Sound der Band, der auch schon dem bisherigen Material eine deutlichere Wucht verlieh.
Mit „Refractory Obdurate“ beschreitet er diesen Weg noch eindeutiger. Noch roher, noch rauer, noch härter sind die Stücke, die dennoch alle geschätzten Bestandteile Wovenhands innehaben. Erdig, akustische Töne werden durch krachend verzerrte Gitarren ergänzt, die sich eruptiv ihren Weg bahnen und all die lodernde Energie freisetzen, die das neue Material zu bieten hat.
Treibende Drums fachen zusätzlich das Feuer an, das hier an allen Ecken und Enden lodert. Mit seiner hypnotisch vehementen Stimme begibt sich Edwards dabei wieder auf eine spirituelle Sinnsuche und scheint erneut alle Götter und Dämonen zwischen Himmel und Hölle zu beschwören.
Schon lange sind Wovenhand einem bestimmten Genre entwachsen, auch wenn die Country-, Folk- und Americana-Wurzeln immer noch durchscheinen. Ebenso sehr spielen heute Alternative Rock und sogar eine punkige Attitüde eine Rolle, die eine Altersmilde in dem mittlerweile 12jährigen Bestehen von Wovenhand definitiv nicht erkennen lassen.
Mit einer jungen, frischen Mannschaft an Bord hat Mastermind David Eugene Edwards mit „Refractory Obdurate“ sicherlich das brachialste Werk seiner Karriere geschaffen, das mit seiner eindringlichen Emotionalität und puren Energie einen weiteren Höhepunkt im Oeuvre Wovenhands darstellt.
WOVENHAND – Refractory Obdurate (Glitterhouse / Indigo)