London Grammar - "If You Wait"

London Grammar – “If You Wait“

Alljährlich nominiert die BBC 15 Acts, die als vielversprechendste Newcomer des Jahres gehandelt werden. In die „Long List“ des „Sound Of 2013“-Polls schafften es unter anderem Acts wie Haim, Chvrches, AlunaGeorge, Kodaline oder Tom Odell, doch fand man die Formation “London Grammar“ – meines Erachtens zu Unrecht – nicht unter den Nominierten.

London Grammar - "If You Wait"
London Grammar – „If You Wait“

Im Vorfeld in diesem Jahr als absoluter Favorit auf eine Nominierung für die “Short List“ des renommierten Mercury Prize Awards gehandelt, wurde die Band dort aber unglücklicherweise wiederum nicht berücksichtigt.

Seit Freitag steht die erste Langrille des Trios, bestehend aus Hannah Reid, Dot Major und Dan Rothmann, nun in Deutschland in den Läden, nachdem sie in Großbritannien, der Heimat der Formation, bereits am 9. September veröffentlicht worden war.

“If You Wait“ hat der Band bislang einen furiosen Erfolg beschert. Nicht nur landete das Debüt auf Platz 2 der UK-Charts, sondern es erreichte dieselbe Platzierung auch in den australischen Longplay-Charts.

Hierzulande scheint das Album ebenso ein Renner zu werden, steht es doch bereits in den Top 20 der iTunes-Charts und sogar auf Platz 1 der itunes-Alternative Album-Charts.

Entstanden unter der Ägide von Tim Bran (Embrace, Richard Ashcroft, The Verve, La Roux, Kylie Minogue) und Roy Kerr aka The Freelance Hellraiser (Ladyhawke, Little Boots) ist ein formidables Album herausgekommen, dessen Songs durch die elfenhafte Stimme von Hannah Reid stets ein ureigenes Gepräge verliehen wird.

Pendelnd zwischen Indie, Dream Pop und TripHop, bietet “If You Wait“ 11 minimalistisch gehaltene Songs, die als Referenzpunkte unter anderem The XX, Lana Del Rey und Kate Bush in den Sinn kommen lassen.

Songs wie der atmosphärische Opener „Hey Now“, die UK-Top40-Singles “Wasting My Young Years“ und “Strong“, das TripHop-lastige Stück “Metal & Dust“, die Gänsehaut-Ballade “If You Wait“ sowie “Nightcall“, eine hervorragende Coverversion des aus dem „Drive“-Soundtrack (2012) bekannten gleichnamigen Kavinsky & Lovefoxxx-Tracks, demonstrieren dabei, dass der aus Nottingham stammende Dreier durchaus das Zeug hat, zum leuchtendsten Stern des Indiepops zu werden.

Fazit: Für mich ist „If You Wait“, das sowohl mit der einzigartigen Stimme von Hannah Reid als auch mit Tiefgang, Melancholie und wunderschönen Melodien den Hörer zu verzaubern weiß, einer der heißesten Anwärter auf den Titel “Album Des Jahres“ im Indie-Sektor.

In diesem Fall sei die Deluxe-Edition des Albums angepriesen, wartet diese doch mit sechs überaus gelungenen Bonus-Tracks auf: “Help“, “Darling Are You Gonna Leave Me“, „Help Me Lose My Mind“ (Disclosure feat. London Grammar), “High Life“, “Maybe“ und “When we Were Young“.

Website: http://www.londongrammar.com

London Grammar – “If You Wait“ (Island/Universal)