MOGWAI – Les Revenants

Schon mit ihrem herausragenden Soundtrack zu dem Dokumentarfilm “Zidane: A 21st Century Portrait” haben Mogwai bewiesen, dass ihre Musik nicht nur imaginäre Bilderwelten bestens vertonen kann.

MOGWAI - Les Revenants
MOGWAI – Les Revenants

Nun lieferen sie mit “Les Revenants” die Musik zur gleichnamigen französischen Mystery-Fernsehserie, die sich an den 2004 erschienenen, ebenfalls so benannten Film von Robin Campillo anlehnt.
Inhaltlich geht es um ein kleines Bergdorf, wo nach einem Busunfall die vermeintlich toten Kinder der Stadt zurückkehren, ohne das ihnen selber bewusst zu sein scheint, nicht mehr unter den Lebenden zu weilen.

Mogwai finden ruhige Klänge um eine klaustrophobische Stimmung zu erzeugen, die dennoch voller Grazie und Anmut ist. So türmen sich hier nicht die üblichen Gitarrenwände auf, sondern subtile Läufe, Piano und Streicher prägen das Bild, das dennoch zu jedem Zeitpunkt eindeutig als Mogwai-Gemälde zu erkennen ist. “Les Revenants” verströmt ein fades Licht. Nebelwände geben nur schemenhafte Umrisse von sich, während die Kälte in Mark und Bein geht. Die redundanten Songstrukturen tragen ihr Übriges zur leichenblassen Atmosphäre bei, die sich durchs ganze Album zeiht.

Einzig “What Are They Doing In Heaven Today?”, einem Cover eines aus den 1920er Jahren stammenden texanischen Gospelsongs, fällt völlig aus dem Rahmen und ist generell für Mogwai-Verhältnisse absolut ungewöhnlich.

“Les Revenants” ist eindeutig als Mogwai-Werk zu erkennen, wirft aber ein anderes Schlaglicht auf den Sound, den man von den Schotten sonst so gewohnt ist. Das Ergebnis ist ein spannendes Album, das sich in die Reihe erstklassiger Veröffentlichungen Mogwais nahtlos einreiht.

MOGWAI – Les Revenants (Rock Action / PIAS / Rough Trade)