BLACK TABLE – Obelisk

Mit „Obelisk“ veröffentlichen die Amerikaner Black Table ihren zweiten Longplayer nach dem 2013er Debüt „Sentinel“. Schnell wird dem geneigten Hörer klar, dass er es hier mit nicht weniger als einem absoluten Meisterwerk zutun hat!

BLACK TABLE - Obelisk
BLACK TABLE – Obelisk

Stilistisch muss man den Vierer aus New York wohl zur neuen Garde der experimentierfreudigen Black-Metal-Fraktion (siehe Wolves In The Throne Room etc.) zählen, die dem Genre frischen Wind und eine offenere Herangehensweise beschert hat. Und genauso vielfältig zeigt sich auch das Material auf „Obelisk“, das meisterhaft extreme Härte und künstlerischen Anspruch miteinander verbindet.

So verwebt die Band knallharten Black Metal mit unheimlich ergreifenden und monumentalen Melodien, die einem eine Gänsehaut nach der nächsten über den Rücken laufen lassen. Derbstes Geballer trifft passgenau auf fragile Gitarrenharmonien und wahnwitzige Blast-Beats interagieren mit schleppenden Doom. Am Limit ist jedenfalls das Stimmorgan von Frontfrau Mers Sumida, die selbiges selbstlos bis aufs äußerste quält und damit dem musikalischen Wahnsinn das I-Tüpfelchen aufsetzt.

Kalt und bedrohlich sind die fünf Tracks, die von einem Intro und einem Outro eingerahmt werden. Black Table ziehen den Hörer sofort in ihren Bann, der bis zu den letzten Klängen wie ein fahler Schatten nicht mehr weichen soll. Jede Note sitzt an der richtigen Stelle, jeder Spannungsbogen ist perfekt gesetzt. Michael Kadnar (Schlagzeug), Mers Sumida (Gesang, Gitarre), Ryan Flrming (Gitarre) und DJ Scully (Bass) erschaffen einen genial abseitigen Klangkosmos, der fesselt, aufwühlt und schlichtweg begeistert.

Wer diesen gigantischen Obelisken als alles bestimmende Wegmarke nicht erkennt, der ist definitiv auf dem falschen Pfad unterwegs! „Obelisk“ ist ein Ausdruck der Extreme. Es ist aber vor allem eines, extrem genial.

BLACK TABLE – Obelisk (Moment Of Collapse)