Ganze sechs Jahre ist es her, dass Callisto mit „Providence” ein aktuelles Album am Start hatten. Nun legen die Finnen mit „Secret Youth“ endlich neues Material vor, das gewohnt tiefgründig ist, aber auch neue Nuancen aufweist.
Sie selbst bezeichnen ihren gegenwärtigen Sound als „progressive noise rock“, wobei dem „noise“ hier sicherlich weniger Gewichtung zukommt. Dominant ist eher progressive Härte, die immer in ein äußerst melodisches Grundgerüst gebettet ist. Post Metal ist eine Bezeichnung, die das Schaffen von Callisto bisher gewiss gut beschrieben hat. Nun gesellt sich auch noch eine Prise Wave dazu, die den dunklen Songs einen weiteren Klangraum verleiht.
Die breite Gitarrenwand macht immer öfter Platz für filigrane Strukturen, die die spielerische und kompositorische Klasse Callistos offenbaren. Dazu trägt auch der überwiegend klare Gesang bei, der in den zehn Stücken eine der Hauptrollen spielt. Hier setzt sich die Entwicklung vom Vorgängeralbum fort, welches ja schon vermehrt auf Vocals gesetzt hat, während die ersten beiden Werke fast ausschließlich das Instrumentale im Vordergrund stehen hatten.
„Secret Youth“ verknüpft die progressive Wucht von The Ocean mit der ätherische Epik und Eindringlichkeit von Anathema zu einem spannenden Ganzen, das höchsten Ansprüchen gerecht wird.
Callisto legen hier ihr bisher stimmigstes Album vor, das alte und neue Fans begeistern dürfte. Bleibt zu hoffen, dass sie nicht wieder sechs Jahre brauchen, bis sie endlich aus den Puschen kommen!
CALLISTO – Secret Youth (Svart Records / Cargo)