DALE COOPER QUARTETT & THE DICTAPHONES – Quatorze Pièces De Manace

Auch wenn der Lampenschirm auf dem Cover des neuen Werks vom Dale Cooper Quartett & The Dictaphones noch vom spärlichen Schein einer Glühbirne erhellt wird, scheint diese Lichtquelle mit zunehmender Spielzeit unwillkürlich zu erlischen.

DALE COOPER QUARTETT & THE DICTAPHONES - Quatorze Pièces De Manace
DALE COOPER QUARTETT & THE DICTAPHONES – Quatorze Pièces De Manace

Ja, auch auf „Quatorze Pièces De Manace“, ihrem nunmehr dritten Album, folgen wir den Bretonen in eine dunkle, merkwürdige Welt, wie sie Großmeister David Lynch nicht besser hätte entwerfen können. Mal stranden wir in einer verrauchten Cool-Jazz Kellerbar, mal flüstern uns fahle Stimmen etwas ins Ohr, das nicht wirklich zu unserer Beruhigung beiträgt.

Mit ihrer Mischung aus Jazz, Ambient und Drone trifft das Kollektiv sprichwörtlich ins Schwarze! Ihre Musik ist beeinflusst vom Horror-Jazz Bohren & der Club of Gores sowie der süßlichen Schwere eines Angelo Badalamenti Soundtracks. So erzeugen sie eine abseitige Schönheit, die sich unter all dem Bizarren versteckt. Offenkundig wird dies im abschließenden Track „Lampyre Bonne Chère“, der mit schleppendem Rhythmus, hallender Gitarre und gehauchten Vocals quasi das Licht am Ende des Tunnels darstellt und voller mysteriöser Anmut ist.

Das das Dale Cooper Quartett sowieso weit entfernt von gängigen Konventionen unterwegs ist, beweist schon der Opener „Brosme en Dos-vert“, der mit einer nicht gerade Radio tauglichen Spielzeit von 21 Minuten, den weiteren Weg markiert.

Wie ein schwerer Rotwein entfaltet „Quatorze Pièces De Manace“ langsam sein vollmundiges Bouquet, das lange die Rezeptoren des guten Geschmacks stimuliert und schnell nach einem weitern Schluck verlangen lässt.

DALE COOPER QUARTETT & THE DICTAPHONES – Quatorze Pièces De Manace (Denovali / Cargo)