KOWLOON WALLED CITY – Grievances

Mit ihrem dritten Album „Grievances“ debütieren Kowloon Walled City auf dem nicht ganz unrelevanten Neurosis-Label Neurot Recordings. Schnell wird klar, dass das Quartett aus San Francisco mit seinem unverfälschten Sound vortrefflich ins Firmenportfolio passt.

KOWLOON WALLED CITY - Grievances
KOWLOON WALLED CITY – Grievances

Ihre Wurzel haben Kowloon Walled City im Sludge und Post-Hardcore. Diese Einflüsse sind zwar immer noch hörbar, wenngleich auch nicht mehr eindeutig stilprägend. Vielmehr geben sie der Kargheit einen musikalischen Raum und erreichen Druck und Intensität durch Reduktion und Klarheit.

Die Gitarren sind oftmals nur mäßig angezerrt. Unterstützung finden sie im knarzigen Bass, der durchaus gleichberechtigt nicht nur für rhythmischen, sondern auch für melodischen Beistand sorgt.

Zäh und doomig kriechen die sieben Songs aus den Boxen, die sich thematisch mit dem Thema Arbeit auseinandersetzten. Dunkel und voller Aussichtslosigkeit erscheinen die Kompositionen. Auflehnung und Wut brechen sich schließlich durch die getriebenen Shouts von Sänger Scott Evans ihren Weg ans kaum vorhandene Tageslicht.

Zusammen mit noisigen Elementen und vereinzelt schrägen Akkordfolgen kommt so eine unterschwellige Unruhe auf, die sich durch das ganze Album zieht. Dabei verstehen es Kowloon Walled City jedoch eine Gesamtdramaturgie aufzubauen, die letztendlich fesselt und dem Ganzen eine feste Struktur verleiht.

So ist „Grievances” durchaus herausfordernd und in seiner vermeintlichen Kargheit gar nicht mehr so schlicht, wie zunächst angenommen.

KOWLOON WALLED CITY – Grievances (Neurot Recordings / Cargo)