Ausstellung in Osnabrück zeigt Technik – Medien – Kunst
Wie stark Nachrichten aus dem Krieg von der jeweiligen Kriegspartei abhängen, zeigt der aktuelle militärische Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern: es gibt immer mehrere Sichtweisen. Trotz der fortschreitenden Informationstechnik – via Handy und Internet sind Kriegsbilder nahezu jederzeit an jedem Ort verfügbar – ist keine Darstellung von Kriegsrealität möglich. Diesen Zusammenhang beleuchtet die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“, die am 22. April 2009 in Osnabrück eröffnet wird. Sie zeigt, dass in den Köpfen der Betrachter weniger „Bilder von Schlachten“ als eher „Bilderschlachten“ entstehen.
Die Ausstellung, die bis zum 4. Oktober zu sehen ist, untersucht die Wechselwirkungen zwischen kriegerischen Ereignissen, technologischer Entwicklung und der medialen Darstellung. Historische und aktuelle Themen werden aufgegriffen – der Schwerpunkt liegt im 20. Jahrhundert. Internationale Medienkunst behandelt auch die aktuelle militärisch-politische Relevanz medialer Kommunikation.
In welcher Weise haben Medien die Wahrnehmung und Vermittlung des Krieges geprägt und beeinflusst? Wie haben innovative mediale Entwicklungen den Krieg selbst verändert? Welche neuen Blicke ermöglicht die Medienkunst auf die Thematik „Krieg und Kommunikationsstrategien“? Diese Kernfragen stehen im Mittelpunkt der Ausstellung.
Anlässlich des 2000. Jahrestages der Varusschlacht werden das Erich Maria Remarque-Friedenszentrum, das European Media Art Festival (EMAF), die Kunsthalle Dominikanerkirche und das Museum Industriekultur in Osnabrück eine Ausstellung an drei Standorten zeigen. Das Kooperationsprojekt wurde durch die Friedensstadt Osnabrück initiiert.
In der Ausstellung wird durch technische Exponate, durch Fotografien, Grafiken und Filme, durch künstlerische Installationen, Skulpturen und interaktive Arbeiten deutlich, wie sich die Bilder vom Krieg durch die Entwicklung der Medien verändert haben. Die Ergebnisse der historisch-wissenschaftlichen Forschung werden durch moderne Kunst und insbesondere aktuelle Medienkunst kommentiert und ergänzt. Dadurch eröffnen sich unerwartete Perspektiven, ungewöhnliche Assoziationen und es werden vielfältige Emotionen geweckt. Die Ausstellung „BILDERSCHLACHTEN – 2000 Jahre Nachrichten aus dem Krieg“ zeigt Technik – Medien – Kunst.
In der Antike wurden die Nachrichten aus dem Krieg mit reitenden Boten oder weithin sichtbaren Leuchtzeichen verbreitet. Im ausgehenden Mittelalter ist es der Buchdruck, später die Telegrafie und Fotografie, die im Krieg eingesetzt wird. BILDERSCHLACHTEN vermittelt die Veränderungen in der Kriegsberichterstattung durch die Medien.
Informationen zur Ausstellung finden Sie in Kürze unter www.bilderschlachten.de, aktuell unter www.osnabrueck.de (unter: Ausstellungen).