P!nk hat sich noch nie davor gedrückt, auszusprechen, was in ihrem Kopf vorgeht und was ihr auf der Seele brennt. Und sie scheut sich nicht davor, ihre innersten Gefühle in ihren Songs mitzuteilen. „Ich habe gar keine Wahl. So bin ich halt“, erklärt sie.
Verdammt richtig: So ist sie eben. Und ihre 23 Millionen verkauften Alben, zwei Grammy Awards, fünf MTV Video Music Awards und acht US Top Ten Hits sind der eindrucksvolle Beweis, dass das tätowierte Raubtier mit dem Herz einer Schmusekatze damit auch genau richtig liegt. Mit ihrem fünften Studioalbum „Funhouse“ wird P!nk nun allerdings noch persönlicher, freimütiger und offenherziger.
„Auf diesem Album bin ich verwundbar wie noch nie“, sagt die 29-jährige, die keinerlei Problem hat zuzugeben, dass die Trennung von ihrem Mann, Motocross-Star Carey Hart, in diesem Jahr in einigen der Songs auf „Funhouse“ thematisiert wird.
„Auf meinem ersten Album ‚Can’t Take Me Home’ (2000) war ich sauer auf einen Typen und die Platte hatte eine Art ‚reinigende Wirkung‘ für mich. ‚M!ssundaztood’ (2001) war sehr persönlich und noch reinigender. Ich kann mich erinnern, wie ich in Interviews weinte, wenn ich über den Song ‚Family Portrait’ sprach. Auf jedem Album wurde es persönlicher als auf dem zuvor. Ich schätze mal, dass ich in zwei Jahren alle Themen abgearbeitet habe.“
Für den Moment ist das alles bestimmende Thema allerdings noch ihr gebrochenes Herz. „Ursprünglich wollte ich das Album ‚Heartbreak Is A Motherfucker’ nennen“, lacht die Sängerin. „Aber das Album handelt nicht nur davon. Ist nicht nur ein ‚Breakup’-Album.
Natürlich geht es oft um dieses Thema, aber es gibt auch lustige Sachen darauf – deshalb habe ich es zu guter letzt auch ‚Funhouse’ genannt. Dennoch muss P!nk zugeben, dass es gleichermaßen „beängstigend“ wie auch „großartig“ ist, sich mit Stücken wie „Please Don’t Leave me“, einem schmerzhaft ehrlichen Liebeslied im Gewand eines fröhlichen Uptempo-Songs (komplett mit Mitsing-„Da Da Da“s), verwundbar wie noch nie zu präsentieren. Oder bei der herzzerreißenden Ballade „I Don’t Believe You“, bei dem P!nks Gesang lediglich von einem Piano und Streichern begleitet wird (beide Songs wurden von Max Martin mitgeschrieben).
„Es ist, als wenn man die Rüstung ablegt und zugibt, dass man auch nur ein Mensch ist. Ich bin ein Mädchen. Wir wollen alle geliebt werden und lieben. Das ist alles, was wir wollen“, erklärt sie. „’Please Don’t Leave Me’ ist auch lustig. Das ist wie ‚Okay, ich bin ein Arschloch, aber lieb mich halt trotzdem.’ Ich versuche ja, mich zu bessern. Wir entwickeln uns doch alle ständig weiter. Und ‚I Don’t Believe In You’ ist eines meiner Lieblingslieder, denn es ist so nackt. Als wenn man tief Luft holt und sagt: ‚Hier bin ich. Nimm mich. Aber gib dir Mühe.’ Der Song ‚Mean’ ist Aerosmith-Contry-Rock, der die Frage aufwirft: ‚Wie konnten wir nur so fies werden?‘ Alles fängt doch immer so nett an. ‚Ab wann ist die Sache nur schief gelaufen? Wie kommt es, dass du mir früher die Tür aufgehalten hast, und jetzt knallst du sie mir ins Gesicht?“
Und natürlich enthält „Funhouse“ P!nks aktuellen weltweiten Smash-Hit „So What“ (Platz eins in Deutschland, USA und UK!). Im Video, das von Dave Meyers inszeniert wurde, spielt auch Ex-Mann Hart mit – was einige der heftigen Erstreaktionen auf den Song deutlich abmilderte.
„Erst war ich etwas verärgert, weil alle meinten: ‚Hey, Moment mal. Ich dachte, die Trennung wäre in beiderseitigem Einvernehmen erfolgt, und jetzt redet sie schlecht über ihn? Was soll der Mist? Das ist doch verlogen.’ Aber als die Leute das Video sahen, und dass Carey mitspielte, waren sie still. Das war schön“, erklärt P!nk. „Carey hatte den Song nicht gehört, bevor er in dem Video mitwirkte – das zeigt, wie sehr er mir vertraut und wie sehr er mich liebt.“
Mit weltweit mehr als 23 Millionen verkauften Alben zählt P!nk zu den absoluten Pop/Rock-Megastars. Seit ihrem Debütalbum „Can’t Take Me Home“ im Jahr 2000 veröffentlichte sie vier Studioalben, von denen drei die Top 5 der deutschen Charts erreichten.
Mit ihrem letzten Longplayer gelang ihr im Frühjahr 2006 erstmals der Sprung an die Spitze der Media Control Hitliste. Das Album verkaufte sich alleine in Deutschland mehr als 600.000 Mal (= Dreifach-Platin) und brachte fünf Hitsingles hervor, darunter die Top-Ten-Hits „Stupid Girls“ (Platz 5), „U+Ur Hand“ (Platz 4) und die Ballade „Dear Mr. President“, die hierzulande (als FÜNFTE Single-Auskopplung!) Goldstatus erreichte.