Brainkiller - Colourless Green Superheroes

Brainkiller – Colourless Green Superheroes

New York, 17. Juni 2013 – In der kreativen instrumentalen Musikszene gibt es heute eine Fülle von frischen, neuen Bands, die Jazz, Klassik, Electronica und die Avantgarde kunstvoll miteinander verbinden.

Brainkiller - Colourless Green Superheroes
Brainkiller – Colourless Green Superheroes
Hinzufügen kann man das Trio Brainkiller, welches mit Struktur kühn einen kraftvollen Sound erzeugt. Mit Colourless Green Superheroes, meldet sich die Band, die einer einfachen Zuordnung trotz, zurück. Die neuen Kompositionen strotzen vor Energie, fesselnden Grooves, Timeshifts, verrückten Rhythmen, Humor und erfinderischem Gebrauch der Instrumente.

Als eine Idee von Posaunist Brian Allen und Keyboarder Jacob Koller begann Brainkiller vor 13 Jahren als ein experimentelles Duo. Die zwei seelenverwandten Komponisten experimentierten Jahre mit ihren sich ergänzenden Stilen bevor in 2007 Schlagzeuger Hernan Hecht (von Mole) dazu kam. Im darauf folgenden Jahr nahmen sie die CD The Infiltration auf, welche von RareNoise in 2010 veröffentlicht wurde.

Colourless Green Superheroes ist eine weitere Folge der Saga dieses niemals rastenden, kreativen Trios. Jetzt präsentiert die Band etwas Neues – die verführerische Stimme, der schillernden, japanischen Sängerin Coppé auf dem atmosphärischen Song „Empty Words“. Der Posaunist/Komponist Brian Allen sagt: „Wir haben alle zusammen an diesem Song gearbeitet – das ist neu für uns. Als wir für diese Musik an Coppé dachten, haben wir Drei uns hingesetzt und zur selben Zeit an diesem Song geschrieben. Ein Novum.“

„Empty Words“ ist einer von 13 dynamischen, und sehr markanten Stücken auf Colourless Green Superheroes. Brainkiller deckt ein bemerkenswert breites, stylistisches Spektrum ab – von Kollerʼs epischem „The Vindicator Returns“ (welches in King Crimson-Manier den Bombast aufgrund der komponierten Verzerrungen mit den Fender Rhodes erreicht und Hechtʼs donnernden Backbeats) zu Allenʼs gedämpften, lyrischem „Orange Grey Shade“ oder seiner Klage „A Piedi Verso Il Sole“, bis hin zu Kollerʼs hymnischem „Top of the Worlds“ und Allenʼs verschroben, bluesigem Showcase „Noodlin“. Dazu kommen Kollerʼs einnehmender Trance-Groover „Plates“, Allenʼs Jam „Secret Mission“, Kollerʼs kinetisches „Okatu Goes to a Rave“, Allenʼs langsam groovendes „To Be Continued“, und man hat das Klanguniversum, das sich Brainkiller auf seiner neusten Exkursion erschliesst.

„Es gibt definitiv eine Menge Einflüsse,“ sagt Allen und er nennt als signifikant sowohl Saxofonist Tim Berneʼs Trio mit Keyboarder Craig Taborn und Schlagzeuger Tom Rainey als auch Ellery Eskelinʼs Trio mit Akkordeonist Andrea Parkins und Schlagzeuger Jim Black. Koller nennt Keith Jarrett, Paul Bley, Thelonious Monk, Aphex Twin, Squarepusher, Deerhoof, Radiohead, Phil Collins, Tim Berne, Death Cab for Cutie, Beach House und das Paul Motian Trio mit Joe Lovano und Bill Frisell als seine wichtigsten Einflüsse.

„Ich würde sagen, das dieses Album ziemlich durchkomponiert ist, „fügt Allen hinzu. „Diese Songs sind nicht wirklich für Improvisation und derartiges gedacht. Wir haben in Projekten alle viel improvisiert, daher wollten wir hier etwas anderes, einzigartiges kreieren, gerade weil Jacob und ich Musik schreiben. Wir lieben es zu Komponieren, so hat es uns Spass gemacht nicht alles super offen zu gestalten.“

Vor 13 Jahren haben Allen und Koller sich auf ihrem Weg nach Banff, Canada, getroffen – Koller von Arizona kommend und Allen von Texas. „Wir sind uns dort am Flughafen begegnet, weil am Zoll etwas schief ging und wir aufgehalten wurden. Ich erinnere mich, als ich in Calgary ankam und in dieses kleine Büro beordert wurde, sass Jacob dort niedergeschlagen auf dem Boden. Sie wollten uns nicht ins Land lassen, weil wir irgendwas falsch gemacht hatten mit unseren Einreiseformularen. Sie wollten, dass wir hohe Strafen zahlen, aber alles nahm ein glückliches Ende. Wir stiegen zusammen in den Bus nach Banff und fingen an uns zu unterhalten. Das war der Anfang. Am selben Abend sind wir zu einer Jam Session gegangen, als wir einen Standard spielten, uns anschauten und uns verständigten ‚Hey! Ich will mit DIR spielen!ʼ Es war alles ein unglaublicher Zufall und wir hatten Glück, das wir uns getroffen haben.“

Nach so langer Zeit ist die Verbindung immer noch intakt. „Wir haben hier etwas, das ich nicht mit sehr vielen anderen Musikern hatte“, sagt Allen. „Es ist immer ein grosser Spass mit Jacob zu Spielen. Er ist ein grossartiger Musiker und er hat ein tolles Gehör…die Farben und die Art wie er begleiten kann. Und seine Kompositionen sind klasse.“

Koller sagt von seinem Brainkiller Partner: „Brian denkt konzeptioneller wenn er schreibt, während ich dazu tendiere mich auf das Finden einer spezifischen Melodie oder Harmonie zu konzentrieren, die einen einzigartigen Charakter aufweist. Unsere unterschiedlichen Herangehensweisen ergänzen sich gegenseitig. Von der ersten Minute an, die wir Musik miteinander gemacht haben, war diese ungebannte, musikalische Energie zwischen uns offensichtlich. Und ich denke, diese Energie hat sich noch intensiviert über die Jahre, und damit auch unser Konzept des Musikmachens. Ich spiele mit vielen verschiedenen Leuten, aber mit Brian zu spielen ist wie Fahrrad fahren. Es ist immer super leicht. Es passiert einfach.

Sowohl Allen als auch Koller haben viel Lob für Brainkillerʼs drittes Mitglied parat, von dem sie sagen, das er die Musik hochgradig mitgeprägt hat. „Hernan ist definitiv ein beeindruckender Schlagzeuger,“ sagt Koller, „aber der Grund, dass wir ein so tolles Team sind ist, das er ein so guter Produzent ist. Er kann alle Aspekte der Musik überschauen. Er sieht und hört wie ein Produzent, weniger als ein Komponist oder Musiker. Hernanʼs Beitrag hat einen grossen Einfluss auf den Sound von Brainkiller.“ Und Allen fügt hinzu, „Wir versuchen immer das Meiste aus unseren drei Stimmen zu machen. Also denken wir viel über die Instrumentation nach und Hernan ist fantastisch wenn es um diese Details geht. Er ist wahnsinnig gut im Studio, allein seine Feinabstimmungen. Er weiss genau, wie er was verändern muss um verschiedene Stimmungen zu erzeugen, so dass alles einen eigenen Charakter bekommt, mit soviel Detail als möglich.“

Hecht selbst sagt, er hat sofort eine Energie mit Allen und Koller gespürt als er der Band in 2007 beigetreten ist. „Seit der Gründung wussten wir, das wir alle einen einzigartigen Sound hatten, aber wir sind auf musikalischer und konzeptioneller Ebene gewachsen. Unsere Aussagen wurden klarer, somit auch die Rollen und die damit verbundenen Möglichkeiten. Die lange Zeit, die wir auf Tourneen miteinander verbracht haben, hat uns gezeigt, dass wir alle einen tiefen Sinn für Humor besitzen. Erst später haben wir bemerkt, das es genau dieser Humor war, der die Musik vorantrieb und sie weiter entwickeln liess. Als es uns schliesslich klar wurde, haben wir uns entschieden ihm als Teil des Projektes Raum zu geben. Ab da fingen wir an neue Charaktere zu entwickeln, eine Ausrichtung, die einzigartige Musik mit einem ganzheitlichen Konzept verbinden sollte, in dem Humor, Kostüme und Musik eins waren.“

Hecht fügt hinzu, „Brian und Jacob sind sehr spezielle Menschen mit ganz besonderen Persönlichkeiten und Lebenswegen, die stark vom Durchschnitt abweichen. Das wird in ihren Kompositionen relektiert. Sie sind hochintelligent, und sehr bewusst wenn es um Stile und Klänge zeitgenössischer Musik geht, immer mit dem tiefen Wissen um die Mathematik der Musik und mit all diesen Komponenten spielend zur selben Zeit. Ich bin ein grosser Fan von ihnen.“

Diese Art der Kameradschaft offenbart sich von einem Track zum nächsten auf Colourless Green Superheroes, Brainkillerʼs kühner Veröffentlichung auf RareNoise Records.