Wenn man an Post-Rock denkt, dann hat man spontan neben den üblichen Verdächtigen aus Europa und den USA natürlich noch die japanische Speerspitze Mono auf dem Schirm. Auf China kommt man ehrlicherweise nicht so schnell, auch wenn eine Band wie Wang Wen schon seit gut 15 Jahren auch dort für eben jenen Sound sorgt.
„Eight Horses“ heißt ihr neues Werk, welches facettenreichen Post-Rock präsentiert, der detailverliebt und gekonnt in Szene gesetzt ist. Da liegt der Vergleich zu den bereits erwähnten Mono, mit denen sie auch schon auf Europatournee waren, nicht fern, erinnert ihr Sound doch durchaus an den der Japaner.
Wie sie haben Wang Wen ein Faible für eine orchestrale Inszenierung ihrer Stücke. Sie ergänzen die für das Genre bekannten Bestandteile wie flirrende Gitarren und Achterbahn fahrende Spannungsbögen noch durch jazzige Trompeten, Streicher und auch mal eine Mundharmonika.
Überwiegend bewegen sie sich in instrumentalen Gefilden, wobei bei „Eight Layer Of Hell“ und „Escape From Mother Universe“ doch mal garstiges Gekeife zum Einsatz kommt, das ein freundliches „Hallo“ an die Kollegen von Envy aussendet.
Verspielt gibt sich das kürzeste, knapp 5-minütige Stück „Dionysus“, das gebündelt und auf den Punkt gebracht die ganze Klasse Wang Wens offen legt, bevor es zum Abschluss der Scheibe wieder deutlich ausladender wird und die Songs erneut gen 10 Minuten marschieren. Dies ist jedoch gar nicht schlimm, weiß die Band es doch vortrefflich diese Zeit mit äußerst spannender Mucke zu füllen und den Hörer zu fesseln.
Wang Wen erfinden den Post-Rock zwar nicht neu, können aber im Genre locker mithalten. Wer von den alten Mogwai, Mono oder This Will Destroy You nicht genug bekommen kann, ist bei Wang Wen ebenfalls bestens aufgehoben!
WANG WEN – Eight Horses (Pelagic / Cargo)