Sie kennen sich seit Jahren, schätzen die Persönlichkeit und die musikalischen Fähigkeiten des anderen und haben beide einen Faible für die deutsche Sprache. Die Rede ist vom King of Rap KOOL SAVAS und dem deutschen Soulkönig XAVIER NAIDOO.
Durch gegenseitige Kollaborationen fanden sie sowohl musikalisch als auch freundschaftlich zusammen, und wenn zwei kreative Köpfe dieses Kalibers gemeinsame Sache machen, lässt die Umsetzung nicht lange auf sich warten.
So holten sie im Januar 2011 unter dem Titel „Wir beaten mehr“ ein Großaufgebot an namhaften Künstlern in die O2 World in Hamburg und Berlin, die von Rap über Hiphop bis Pop zeigten, welche enorme Kraft deutsche Musik hat.
Im gleichen Jahr entstand auch die Idee zu einer weiteren Zusammenarbeit – einem gemeinsamen Album. Unter dem Namen XAVAS (= KOOL SAVAS + XAVIER NAIDOO) veröffentlichen sie nun am 21.09.12 den 15 Titel umfassenden Longplayer „Gespaltene Persönlichkeit“.
Auf den ersten Blick sicher eine ungewöhnliche Kombination, wenn man die Musikrichtungen der beiden Künstler vergleicht, jedoch zeigt das Album eine musikalische Synthese der ganz besonderen Art.
„Wir haben vermehrt Tracks, bei denen die Leute sagen werden, das habe ich weder von Savas noch von Xavier erwartet. Wir sind einfach beide aus unserer Komfortzone raus gegangen und haben etwas Neues gewagt. Auf jeden Fall ist es nicht so ein Regenbogen-Album, und für mich persönlich war es eine echte Bereicherung“, wie Kool Savas dem Magazin Backspin verriet. Auch für Xavier war die Zusammenarbeit etwas ganz Besonderes „Schon bei ‚Wir beaten mehr’ hat sich gezeigt, wie sehr die Rapper eigentlich die Dichter und Denker von heute sind. Die deutsche Sprache ist dabei ein wesentlicher Aspekt, um den Songthemen die nötige Präsenz zu geben. Savas und ich liegen da einfach auf der gleichen Wellenlänge, und vor allem nehmen wir dabei kein Blatt vor den Mund.“
Es sind teils prekäre Themen, die die beiden Vollblutmusiker auf „Gespaltene Persönlichkeit“ aufgreifen, aber auch das menschliche Miteinander sowie politische Verantwortung wird näher unter die Lupe genommen. Direkt, druckvoll und kritisch zünden XAVAS ein Feuerwerk von Beats, Hooks und Reimketten in First Class Manier.
Schon der Titeltrack „X.A.V.A.S.“ präsentiert eine Vielzahl an Beats, die den Rhythmus vorgeben während der Refrain und die Wortspielerei die Ohrwurmtauglichkeit übernehmen. Das „Lied vom Leben“ zeigt den Grundgedanken des Albums. Ein überzeugendes Zusammenspiel zwischen Rap und Soul, ohne dass ein Genre hervorgehoben wird. Die textliche Intensität wird bei „Wenn es Nacht wird“ dann deutlich. Hier fließen eigene Erlebnisse in die Zeilen, die ‚Nacht’ mal aus einem ganz anderen Blickwinkel beleuchten. Auch die Liebe kommt auf „Gespaltene Persönlichkeit“ zu Wort. Bei dem Track „Form von Liebe“ wird mit einem vielschichtigen Soundteppich und im Einklang mit den Gesangsparts diesem zentralen Thema pointiert gegenüber getreten.
Mit der ersten Single „Schau nicht mehr zurück“ wird das Kapitel XAVAS erst richtig aufgeschlagen. Hier ist das eigene Ich und der Mut neue Wege zu gehen, aussagekräftig im Songwriting zu finden. An den richtigen Stellen soundmäßig breit angelegt und begleitet von einem Beat wie ein Herzschlag. Ob der Song auch das Herz der Zuhörer fesseln wird, zeigt sich bei Stefan Raabs Bundesvision Song Contest am 28.09.12 auf ProSieben. Denn hier werden XAVAS für das Bundesland Baden-Württemberg antreten.
Wie mit allen Tracks des Albums zeigen die beiden Protagonisten, dass unterschiedliche Ansätze ein Ganzes ergeben können. Der Einklang und die Experimentierfreude, die sich auf dem Album breit machen, kommen nicht von ungefähr. Denn wirft man einen Blick auf den Werdegang der beiden Musiker, zeigt sich recht schnell so manche Parallele.
Altersmäßig trennen sie gerade mal vier Jahre, der Stellenwert der deutschen Sprache ist beiden wichtig und ihr Privatleben ist schlicht und ergreifend privat.
Als Geschäftsmänner agieren sie unabhängig mit eigenen Labels, engagieren sich für einen stringenten Künstleraufbau und ihr soziales Engagement hat die Kinder im Fokus.
Kein Wunder also, dass man nicht nur bei der Themenauswahl schnell auf einen gemeinsamen Nenner kam. Denn auch bei den Beats und Texten zeigt XAVAS eine eindringliche und akzentvolle Handschrift.