EARTH SHIP – Resonant Sun

Nachdem das Ehepaar Jan und Sabine Oberg zuletzt unter dem Namen GRIN einen psychedelisch-knarzenden Doombrocken („Revenant“) unter das begeisterte Volk gebracht hat, widmet es sich zusammen mit ihrem neuen Drummer Sebastian Grimberg nun wieder ihrem musikalischen Hauptvehikel. Als EARTH SHIP veröffentlichen sie mit „Resonant Sun“ dieser Tage ihr mittlerweile fünftes Album, das erneut allerhand Wüstenstaub aufzuwirbeln vermag.

EARTH SHIP – Resonant Sun

Den Einstieg macht der groovende Opener „A Handful Of Flies“. Wummernde Bassläufe, eine fuzzige Gitarre und das treibende Schlagzeug geben die Marschrichtung vor, die auch die weiteren sieben Stücke einschlagen werden. Ob nun sludgy-doomig wie bei dem folgenden „Smoke Filled Sky“ und dem schließenden „River Of Salt“ oder mit einer gehörigen Prise Heavy-Psych-Blues veredelt wie bei „Dormant“, EARTH SHIP wissen ihre Songs geschickt zu variieren. Dafür brauchen sie keinen schmückenden Firlefanz, sondern ihnen reicht ein gutes Songwriting und ein ehrlich erdiger Sound, der unter eigener Regie im hauseigenen „Hidden Planet Studios“ in Berlin entsteht.

Die Varianz ihres Schaffens verdeutlichen alleine Tracks wie der Titelsong „Resonant Sun“, der mit einem eingängigen Riff von Anfang an simpel aber prägnant auf den Punkt kommt, und das deutlich vertracktere „Whiplash“, welches kantiger und auch eine ganze Ecke garstiger um die Ecke kommt. Man merkt den Protagonisten an, dass sie wissen, was sie tun. EARTH SHIP haben ihren ganz eigenen Sound gefunden und verfeinern ihn von Mal zu Mal mehr. Dieser Umstand ist durchaus zu würdigen, bewegen sie sich doch in einem Genre, das nur all zu oft in selbstreferenziellen Konventionen gefangen ist.

EARTH SHIP werfen mit „Resonant Sun“ ein weiteres Ausrufezeichen in Sachen Sludge/Doom/Stoner-Metal in den Ring, das keinen Fan enttäuschen dürfte.

EARTH SHIP – Resonant Sun (Pelagic Records)

(Jens)