Das einem aus dem Hause Constellation schon mal ungewöhnliche Klänge erreichen, ist an sich nichts neues. Trotzdem gibt es da diese Veröffentlichungen, die in ihrer speziellen Art hervorstechen und denen man nur das Prädikat “absolut ungewöhnlich” verpassen kann.
Hierunter fällt definitiv auch das Debüt von Jerusalem In My Heart, die mit “Mo7it Al-Mo7it” eindringliche Sounds präsentieren, die sich jeder Kategorisierung entziehen.
Gegründet von dem in Montreal, Kanada lebenden Libanesen Radwan Ghazi Moumneh, ist die Musik JIMHs eine Mischung aus arabischer Folklore und elektronischer Experimentalmusik. Klassische Instrumente der arabischen Welt und traditioneller Gesang treffen auf sphärische Synthesizer, die dem Ganzen einen völlig neuen Kontext verleihen. Der Musik von JIMH ist anzumerken, dass sie eine stark visuelle Komponente besitzt. So verwundert es nicht, dass zur festen Besetzung auch die chilenische Filmemacherin und Visual Artist Malena Szlam Salazar gehört, die die Liveauftritte durch 16mm Filmprojektionen, Lichtinstallationen und Visuals unterstützt.
Angesichts des Gesamtkonzeptes und des mitunter meditativen Charakters der Klänge, müssen eben jene Performances ungleich eindringlicher auf den Zuhörer (-seher) wirken als dies eine Aufnahme vermag. So erklärt es sich wohl auch, dass die Band, die in verschiedenen Konstellationen bereits seit 2005 aktiv ist, ihre Kunst bisher nicht auf Bild-/Tonträger dokumentieren ließ.
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten funktioniert aber auch die konservierte Version, die den geneigten Zuhörer einlädt, auf eine kontemplative Reise in eine ganz eigene musikalische Welt.
JERUSALEM IN MY HEART – Mo7it Al-Mo7it (Constellation / Cargo)