Speedfiends aufgepasst!
Radare liefern mit ihrem dritten Album „Im Argen“ den perfekten Soundtrack für eine Achterbahnfahrt in Slowmotion. Diese biegt allerdings bereits vor dem ersten Looping ab, und setzt ihren Weg durch die benachbarte Geisterbahn fort. Eine alternative Programmierung für euer Holo-Deck wäre das Setting „verrauchter Jazzclub im Nirgendwo“, in dem sich die Mucke von Radare ebenfalls recht heimisch fühlen dürfte.
Wie dem auch sei, überall dort, wo Radare ihre Klänge ertönen lassen, scheinen Bohren & der Club of Gore schon gespielt zu haben. Der geneigte Fachmann abgründiger Sounds braucht nicht lange, um herauszuhören, wer die musikalischen Vorbilder Radares sind. Neben der Mühlheimer Legende ist dies vor allem noch David Lynchs Stammkomponist Angelo Badalamenti.
So lassen Radare besonders gerne das Rhodes Piano für sich sprechen, während der Jazzbesen langsam über die Snare streicht. Hallende Gitarren und eine Bläserfraktion bestehend aus Klarinette und Posaune sorgen zusätzlich für die melodische Auskleidung der fünf Kompositionen, die mit Sicherheit noch nie das wärmende Tageslicht erblickt haben.
Wer also demnächst mal wieder die schweren Vorhänge vor seine schwarz gestrichene Behausung ziehen möchte und sich bei der musikalischen Untermahlung bereits durch den gesamten Backkatalog von Bohren & der Club of Gore gehört hat, der kann Radares „Im Argen“ durchaus zwischenschieben.
RADARE – Im Argen (Golden Antenna / Broken Silence)