UDO LINDENBERG meldet sich mit erstem Studio-Album seit acht Jahren zurück – „Stärker als die Zeit“ seit dem 29.04.16 in den Plattenläden.
Der Vorgänger „Stark wie zwei“ war nicht nur das erste Nr. 1 Album seiner bis dahin über 40 Jahre dauernden Karriere, sondern das große Comeback-Album nach einer wahrlich langen Durststrecke. Denn seien wir mal ehrlich, alles was seit Mitte der 80er Jahre veröffentlicht wurde, ist kaum der Erwähnung wert. Zwar veröffentlichte UDO immer wieder Alben, die es ab und an auch mal unter die Top 20 brachten, aber wirkliche Erinnerungen an diese Werke oder Songs, die hängen geblieben sind, gibt es herzlich wenig. Stattdessen hat man LINDENBERG in dieser Zeit als Kuriosum in Erinnerung, der größtenteils betrunken anzutreffen war und eigentlich nur von seinen alten Hits und seinem Image von vor 1984 lebte.
Ich gestehe, ich war bis Anfang der 80er Jahre Fan, eigentlich bis „Sonderzug nach Pankow“, den ich nach wie vor für einen schlechten und peinlichen Song halte. Danach demontierte sich LINDENBERG immer weiter und war für mich nur noch eine Witzfigur. Auch meine einzige „Begegnung“ mit UDO aus dieser Zeit ist eigentlich nicht der Erwähnung wert. Während der Berlinale 2002 war er Gast beim Nordmedia-Empfang und trällerte lustlos ein paar „neue“ Songs für die Gäste in Niedersachsens Landesvertretung herunter, um dann relativ schnell wieder zu verschwinden. Zwar habe ich sein Comeback 2008 wahr genommen, doch auch auf „Stark wie zwei“ konnte mich nur die Kollaboration mit Jan Delay („Ganz anders“) so wirklich überzeugen.
Udo Lindenberg – Durch die schweren Zeiten (offizielles Video):
Das sollte sich erst mit „Live aus dem Hotel Atlantic“, dem MTV Unplugged Album von 2011, ändern. Dieses großartige Album vereint nicht nur eine illustre Schar von Gastmusikern (natürlich Jan Delay, aber auch Inga Humpe, Stefan Raab und weitere), sondern auch sehr viele coole „alte“ Songs im neuen Gewand. Das hat mich nicht nur musikalisch überzeugt, sondern war auch optisch ein wahrer „Hingucker“. Und damit war ich wieder Fan, nach fast 30 Jahren!!
Nun also „Stärker als die Zeit“, ein in sich mehr als stimmiges, teils sehr nachdenkliches Spätwerk, auf dem UDO sehr selbst reflektiert mit sich, seinem Leben, seiner Vergangenheit aber auch mit der Politik und der Zukunft abrechnet. Der Großteil der Songs kommt erstaunlich ruhig daher, was den Themen geschuldet sein mag. Nur wenige klassische Rock-Songs (wie „Einer muss den Job ja machen“ und „Dr. Feel Good“) runden das Werk ab. Und man höre und staune, es gibt keinerlei Gastmusiker – was auf der bevorstehenden „Keine Panik! 2016 Tour“ hoffentlich anders ist.
Keine Frage, UDO LINDENBERG ist älter und reifer geworden und das merkt man den Texten an, in denen er sich in der einen oder anderen Weise damit auseinander setzt, dass er am 17. Mai 70 (!) Jahre alt wird. Doch zum alten Eisen gehört er noch lange nicht, auch wenn mancher Song dies vermuten ließe. Und wir wollen alle hoffen, dass er trotz seiner vielen Auf und Abs noch lange unter uns weilen und uns mit seiner kongenialen deutschen Musik erfreuen wird, nicht nur live sondern auch noch mit vielen weiteren Tonträgern.
UDO, wir sehen uns am 15.6. in Hannover, ich freue mich jetzt schon.
Neben der „Normalo-Edition“ als Single-Disc-Album gibt es „Stärker als die Zeit“ auch in einer aufwändig gestalteten Deluxe-Box mit einer zusätzlichen DVD, die ein packendes Making Of… enthält, das uns ins Gespräch mit UDO bringt, Szenen aus dem Studio zeigt und ihn in die legendären Abbey Road-Studios begleitet, wo die Streicher für das Album eingespielt wurden. Außerdem zeigt die DVD die Video-Clips zu „Durch die schweren Zeiten“, „Plan B“ & „Eldorado“.
Udo Lindenberg – Trailer zur Making Of Doku „Stärker als die Zeit“:
Das Digi-Book mit CD und DVD ist in einem 10-Zoll-Case mit einer Kantenlänge von 28cm verpackt, dem ein auf Keilrahmen gezogenes Porträt auf Leinwand und mehrere Postkarten beiliegen. Deluxe as Deluxe can!
Ab Ende Mai ist er auf Stadion- und Megahallen-Tour durch Deutschland:
20.05.16, Gelsenkirchen – Veltins Arena
24.05.16, München – Olympiahalle
25.05.16, München – Olympiahalle
28.05.16, Stuttgart – Mercedes Benz Arena
03.06.16, Köln – Lanxess Arena
04.06.16, Köln – Lanxess Arena
11.06.16, Hamburg – Volksparkstadion
14.06.16, Hannover – TUI Arena
15.06.16, Hannover – TUI Arena
18.06.16, Nürnberg – Grundig Stadion
21.06.16, Frankfurt – Festhalle
22.06.16, Frankfurt – Festhalle
25.06.16, Leipzig – Red Bull Arena
26.06.16, Leipzig – Red Bull Arena
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