Während in der Vergangenheit schon so oft auf Tonträgern ein verkaufsfördernder Warnhinweis für unflätigen Lyrics geworben hat, müsste im Falle von „Harvest Of Darkness“, dem aktuellen Werk Wild Thrones, eigentlich eine Epilepsiewarnung auf überbordenden Content hinweisen…!
Das Trio aus dem pazifischen Nordwesten der USA legt eine Gehirnexplosion von Album vor, das vor aberwitziger Genialität nur so strotzt. Als stünde man in einer entfachten Feuerwerksfabrik, zischen einem hier im Sekundentakt funkelnde Soundfontänen um die Ohren, dass man aus dem Staunen kaum noch raus kommt.
Ihr aberwitziger Mix aus Metal, Prog, Math, Psychedelic und jeder Menge schweißtreibendem Rock’n’Roll zündet von Anfang an und lässt den Hörer bis zum letzten Ton nicht mehr vom Haken. Gleich der Titelsong „Harvest Of Darkness“ zeigt alle Qualitäten Wild Thrones: Eine unglaubliche Dynamik im Songwriting, verbunden mit spielerischer Extraklasse.
Als würden At The Drive-In und die Blood Brothers plötzlich mit der orchestralen Opulenz von Muse kokettieren, nur um dann noch eine dreckige Schippe Schweinerock draufzulegen. Dabei ballern sich Wild Throne in nur einem Song durch so viele Parts, dass andere Bands hiermit direkt ganze Alben füllen könnten.
Das sie dennoch insgesamt immer nachvollziehbare und mitreißende Songs präsentieren, spricht umso mehr für den Dreier, der mit „Harvest Of Darkness“ ein ganz heißes Eisen im Feuer hat, das jeden Genrefreund locker sofort in Brand setzten dürfte.
WILD THRONE – Harvest Of Darkness (Roadrunner Records)