Hey williger Mainstreamer, du bist auf der Suche nach gefälligen Melodien und einprägsamen Zappelrhythmen? Nimm lieber schnell Reißaus, denn hier kommen Zarboth und malträtieren dich mit einem musikalischen Hirnfick namens „Kwakiutis“!
Freigeister und Connaisseure abseitiger Klänge sollten hingegen die Ohren spitzen und sich Zeit für dieses Werk nehmen, das zunächst zwar äußerst sperrig daherkommt, beim eingehenden Studium allerdings mit der einen oder anderen Überraschung aufwartet.
In einer Schnittmenge aus Zappa, Primus, Helmet und den Melvins bewegt sich das Material des französischen Duos um Phil Reptil und Etienne Gaillochet, das immer nahe am Wahnsinn vorbeistreift. Rock, Metal, Jazz und Noise verschmelzen zu einem kruden Ganzen.
Side A (die ersten sechs Songs) ist schräg und vertrackt, präsentiert aber relativ nachvollziehbare Songstrukturen. Side B (die nächsten sechs Songs) ist noch experimenteller und improvisierter, überwiegend instrumental und lediglich mit diversen Spoken-Word-Parts versehen. Da wundert es nicht, dass sich auch schon mal ein schräges Saxophon durchs Gehölz jazzt!
„Kwakiutis” ist keine leichte Kost, bietet aber, einen breiten musikalischen Horizont und Sinn fürs Schräge mal vorausgesetzt, durchaus etwas zu entdecken.
ZARBOTH – Kwakiutis (Atypeek Music)