„Pirohia“ ist das nunmehr dritte Album von Kerretta, mit dem sich die Neuseeländer wieder auf ambitionierte Postrock-Pfade begeben, die mit viel Finesse und ausgefeilten Spannungsbögen gepflastert sind.
Vertrackte Strukturen treffen auf eingängige Melodien, sanfte Passagen wechseln sich ab mit heavy Parts. Dramatik erzeugt das Trio aus Auckland dabei gänzlich ohne Gesang.
Lediglich beim Track „Kawea Tatou Ki Nga Hiwi“ versehen sie ihren Sound mit traditionellen Maori-Gesängen. Zusammen mit der treibenden Rhythmik erhält das Stück so einen amtlichen Tribal-Vibe. Dazu kommen epische Passagen, die das Ganze zu einem Furcht einflössenden Ungetüm werden lassen.
Wie ein Unwetter, das langsam aufzieht, bricht die Musik Kerrettas über einen ein. Zuerst herrscht Ruhe vor dem Sturm, dann verdunkelt sich der Himmel. Schließlich toben die Urgewalten, nur um dann wenig später davonzuziehen, und einen durchgeschüttelt und aufgewühlt zurückzulassen, in der Hoffnung, dass einen dieses Schauspiel möglichst schnell wieder heimsuchen möge!
KERRETTA – Pirohia (Golden Antenna / Broken Silence)